Astrologie Heute Nr. 158 (August 2012) - Reflexe/Reflexionen
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Astrologie Heute Nr. 158
August 2012

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Eine Sternstunde für die moderne Physik?

Am Mittwoch, den 4. Juli, verkündete das Genfer Kernforschungszentrum Cern eine sensationelle Nachricht. Man habe höchstwahrscheinlich ein neues Teilchen entdeckt, und zwar nicht irgendein Teilchen, sondern das heiss gesuchte Higgs-Boson-Teilchen.

Seit fast 50 Jahren suchen Physiker fieberhaft nach diesem mysteriösen Teilchen, dessen Existenz nichts weniger als die Entstehung der Masse und damit unserer materiellen Welt erklären soll. Das Higgs-Boson ist nach dem britischen Physiker Peter Higgs benannt, der vor 48 Jahren dieses Teilchen vorhersagte. Auf nur eineinhalb Seiten beschrieb er Mitte der 60er-Jahre den sogenannten Higgs-Mechanismus. Ernst nahm ihn damals kaum jemand, wie es so häufig ist, wenn jemand Türen zu ungeahnten Welten aufstösst.

Nach Higgs Theorie entstand nach dem Urknall ein Feld, das die bis dahin masselosen und daher rasend schnell im All herumsausenden Elementarteilchen abbremste und durch den Widerstand schwer werden liess. Man kann sich das Higgs-Feld vorstellen wie eine Art «Sirup», bei dem den Teilchen Masse verliehen wird. Während das Higgs-Feld das gesamte Weltall durchdringen soll, also unendlich ist, lässt sich das dazugehörige Teilchen nur schwer erzeugen. Nur bei sehr hoher Energie, wie sie durch eine Teilchenkollision in Teilchenbeschleunigern wie etwa dem Large Hadron Collider am Cern erzeugt wird, kann man ihm – wenn überhaupt – auf die Spur kommen. Der Nachweis des Higgs-Boson ist deshalb so wichtig, weil das Teilchen die tatsächliche Existenz des Higgs-Mechanismus bestätigen und damit eine der fundamentalen Fragen der Physik klären würde.

Betrachtet man die vermutliche Entdeckung aus astrologischer Perspektive, zeigen sich höchst interessante Zusammenhänge: Peter Higgs wurde am 29. Mai 1929 in Wallsend, in der Nähe von Newcastle, England, geboren. Seine Sonne steht zwischen 7 und 8 Grad Zwillinge (in Abhängigkeit seiner Geburtszeit, die bislang unbekannt ist) und damit auf der Position der bedeutenden Neptun/Pluto-Konjunktion von 1892. Dies ist aber auch genau der Ort (7 ½ Grad Zwillinge), an dem die rückläufige Venus am 27. Juni – wenige Tage vor der gemeldeten Entdeckung – stationär wurde und wieder zu ihrer Direktläufigkeit kehrte. Zudem erlebt Peter Higgs momentan seine Uranus-Rückkehr, was gleichzeitig bedeutet, dass sein Radix-Uranus in Widder durch das aktuelle Uranus/Pluto-Quadrat ausgelöst wird.Die Quantenphysik steht generell in enger Verbindung mit dem Uranus/Pluto-Zyklus. Ihre Geburtsstunde 1900 fällt zusammen mit der letzten Uranus/Pluto-Opposition. Spulen wir die Zeit bis ins Jahr 1964 vor, als Peter Higgs seine Theorie formulierte, dann landen wir auch hier bei einer bedeutenden Uranus/ Pluto-Signatur: der Uranus/Pluto-Konjunktion Mitte der 60er-Jahre. Zeitgleich mit dem Beginn des Zyklus im Jungfrau-Zeichen formulierte Higgs seine – für den damaligen Stand der Teilchenphysik völlig aussergewöhnliche – Idee. Knapp 50 Jahre später, nur zehn Tage nachdem Uranus und Pluto ihr erstes genaues Quadrat (24. Juni) seit der Konjunktion bildeten, nun also der vermeintlich sensationelle Durchbruch.

Unter dem ersten Quadrat eines Zyklus nimmt bekanntlich das, was unter der Konjunktion gesät wird, Form an. Bei einem so wichtigen Zyklus wie dem Uranus/Pluto-Zyklus handelt es sich jedoch nicht um irgendein Saatgut, sondern viel eher um ein revolutionäres. Dass sich im Jahr 2012 ein spektakulärer Durchbruch in der modernen Physik ereignen könnte, hielt ich aufgrund der astrologischen Signatur für möglich. Daher wies ich in meinem Vortrag «Zurück in die Zukunft: Was uns vom Jahr 2012 in Erinnerung bleiben wird» beim diesjährigen Astrodata-Symposium «Schlüsseljahr 2012: Wichtige Trends» am 6. Januar in Zürich auf diese Möglichkeit hin. Pluto symbolisiert die für uns unsichtbare Welt der kleinsten Teilchen, Uranus steht für die neue Idee, für plötzliche Erkenntnisse und Entdeckungen. Zusammen kreieren sie ein Feld für bedeutende Ereignisse, welche unser Weltbild umzukrempeln vermögen.

Andererseits wäre Uranus nicht Uranus, würde er nicht in irgendeiner Form überraschen. Möglicherweise war das Ereignis von Anfang Juli bereits sein Überraschungscoup – vielleicht aber auch nicht, und die Dinge liegen schliesslich doch anders als zunächst angenommen. Letztlich wäre dies für die Physiker keine allzu herbe Enttäuschung. Denn gelingt der Nachweis des Higgs-Boson, bestätigt dies zwar die wichtige Theorie über den Aufbau unserer Welt, das sogenannte «Standardmodell». Typisch Uranus, hat die Sache aber einen Haken: Das Standardmodell kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein, denn mit ihm lässt sich die Schwerkraft nicht erklären. Das Modell, so erfolgreich und stimmig es auch ist, es reicht zur Erklärung der Welt nicht aus.

Deshalb hoffen nicht wenige Physiker, dass es sich bei dem gefundenen Teilchen schliesslich doch nicht um das berühmt gewordene Higgs-Boson handelt. Immerhin wüsste man dann, in welche Richtung man weiterforschen müsste. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich falsche Annahmen im Nachhinein für die Wissenschaft als äusserst kreativ erweisen.

–Alexandra Klinghammer
 

 

Webreise durch die indische Galaxie
Kapiel Raajs vedische YouTube-Lehrvideos

Über 5000 Facebook-Fans, rund 3000 Abonnenten und über drei Millionen Klicks auf YouTube: Ein junger Amerikaner begeistert die Internetgemeinde mit seinen Lehrvideos zur indischen Astrologie.

Was haben alte heilige Schriften mit moderner Technologie zu tun? Eine ganze Menge, findet Kapiel Raaj. Der gebürtige Inder fing vor vier Jahren an, die Welt der vedischen Astrologie zu revolutionieren – auf YouTube. Seine Idee: Mit kleinen Lehrvideos im Internet sollen insbesondere junge Menschen für die vedische Wissenschaft begeistert werden. Insgesamt 270 Filme (auf Englisch) stehen mittlerweile auf YouTube zum Abruf bereit. Von indischen Mondknoten über die Stärke von Planeten und den Einfluss von Aspekten finden Astrologiehungrige alles rund um die indische Wissenschaft.

«Ich habe eine Möglichkeit gesucht, die indische Astrologie in der ganzen Welt bekannt zu machen», erklärt Kapiel Raaj. Sein Onkel hat ihn schon als Jugendlicher für die vedische Lehren begeistert. Doch um Europäer und Amerikaner für indische Astrologie zu interessieren, muss sie modern und anschaulich präsentiert werden, war sich der 30-jährige sicher. Für den gelernten Filmproduzenten, der in Kalifornien lebt und arbeitet, lag die Lösung auf der Hand: YouTube. «Ich illustriere meine Filme mit Grafiken, zeige Horoskopzeichnungen und erkläre die Zusammenhänge. So wird Astrologie lebendig und einfach nachvollziehbar.»

Gerade die indische Astrologie kann Anfänger beim ersten Kontakt erschlagen: Neben dem normalen Geburtshoroskop arbeitet sie mit 16 Unterhoroskopen. Darin werden bestimmte Lebensbereiche wie Bildung, Kinder oder auch Karriere näher abgebildet. Ausserdem unterscheidet sie zwischen guten und schlechten Planeten und Aspekten. «Da stellt sich natürlich für Anfänger die Frage: Wo um Himmels Willen soll ich anfangen?», lacht Kapiel Raaj. «Ich stelle deshalb thematisch geordnete Serien online: Planeten in Zeichen und Häusern, Aszendenten, Konjunktionen von Planeten usw. Das erleichtert die Orientierung und führt einen systematisch an die indische Astrologie heran.» Am Ende jeder Woche gibt es ein Videoquiz. Hier kann jeder anhand eines fiktiven Horoskops sein Wissen überprüfen. «In der Regel stelle ich ein oder zwei ausgewählte Fragen zum Horoskop. Zum Beispiel: Wie erfolgreich wird die Person im Beruf sein und warum? Dazu wird das Geburtsbild als Grafik gezeigt.» Die User auf YouTube können ihre Antworten dann online posten. Dabei empfiehlt es sich, genau hinzuschauen. Oft sind es Kleinigkeiten, die einen zur richtigen Antwort führen. «In der indischen Astrologie können Planeten auf den ersten Blick gut platziert sein, aspektieren sich aber zwei ‹Feinde›, wird das Ergebnis nicht wirklich positiv ausfallen», so Raaj. Die Auflösung zum Quiz stellt der Autor zwei Tage später online. Hierbei nutzt er die Interaktion mit den Usern und geht konkret auf ihre Antworten ein. Sein Ziel ist es, dass sie bald selbst in der Lage sind, ihr eigenes Horoskop in den Grundzügen zu deuten. «Geht man dann zu einem Astrologen, kann man dessen Antworten viel besser nachvollziehen und konkrete Fragen stellen», erläutert der Autor.

Er selbst bietet keine Beratungen an. «Ich möchte nicht Gott spielen und jemandem die Zukunft prophezeien und sie dadurch festlegen.» Astrologie helfe, sein eigenes Potenzial zu erkennen und zu entwickeln. Die Zukunft hätte jeder aber selbst in der Hand – mit seinen Videos will Kapiel Raaj den Menschen helfen, sie erfolgreich nach eigenen Wünschen zu gestalten.

–Christine Heinrichs

Hinweis: Kapiel Raaj auf YouTube: www.youtube.com/user/KRSchannel
Sein Buch «Astrology @ The Speed Of Light» (engl.) ist bei Amazon erhältlich