Astrologie Heute - Themen der Zeit

 


Uranus/Pluto und Neptun in Fische: anästhesiert und gedopt durch die Krise

von Claude Weiss

23. Oktober 2012

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Fig. 1
FED
23.12.1913, 18.02 LT, 23.02 GT
Washington DC, USA (38N53, 77W02)
Koch

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Fig. 2
Euro EZB
1.1.1999, 0.00 LT, 23.00 GT
Frankfurt a.M., D (50N07, 8E40)
Koch

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Fig. 3
Ben Bernanke
13.12.1953, 12.00 LT, 17.00 GT
Augusta GA, USA (33N28, 82W01)
Koch

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Fig. 4
Mario Draghi
3.9.1947, 16.30 LT, 14.30 GT
Rom, I (41N54, 12E29)
Koch

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Fig. 5
Progressionen M. Draghi für den 6. September 2012
Koch

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Fig. 6
Solar 2012 für M. Draghi
Frankfurt a.M., D (50N07, 8E40)
Koch

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Fig. 7
Mario Draghis Rede
6.9.2012, 14.30 LT, 12.30 GT
Frankfurt a.M., D (50N07, 8E40)
Koch

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Fig. 8
Ben Bernanke Policy Statement
14.9.2012, 12.30 LT, 16.30 GT
Washington DC, USA (38N53, 77W02)
Koch

Seit Anfang September dürfte wohl allen klar werden, wie sich die Kombination der zwischen Juni 2012 und März 2015 sieben Mal genau werdenden Uranus/Pluto-Quadrate und dem seit Februar 2012 für knapp 14 Jahre im Fischezeichen stehenden Neptun manifestieren dürfte: Die hauptsächlich im finanziellen und wirtschaftlichen Bereich verspürten Erschütterungen des Uranus/Pluto-Quadrates werden abgefedert, indem den verunsicherten Bürgern eine Anästhesie und ein Doping verpasst werden, wodurch ihnen vorübergehend sowohl die Schmerzen genommen als auch die Hoffnung geweckt wird, dass sie, wenn alles gut geht, eine wundersame Rettung erfahren. Die Losung der Notenbanken dafür lautet: Runter mit den Zinsen, Flutung der Märkte mit Geld, auch wenn damit Staatsschulden grenzenlos ausgeweitet werden. So geschehen, als der bald seit einem Jahr im Amt stehende EZB-Präsident Mario Draghi am 6. September ankündigte, „bei Bedarf ab sofort unbegrenzt Staatsanleihen überschuldeter Euroländer zu kaufen“ und der FED-Vorsitzende Ben Bernanke eine Woche später eine neue Runde „quantitativer Lockerung“ (QE3) lancierte, mit dem Versprechen, ab jetzt $ 40 Milliarden monatlich für den Aufkauf von Staatsanleihen einzusetzen. Letzteres soll unbefristet stattfinden, bis der Arbeitsmarkt sich substanziell verbessert. (Policy Statement von 12.30 Uhr am Freitag, 14. September 2012)

 

Beide, Mario Draghi wie auch Ben Bernanke, beschreiben ihre Aktionen als notwendige Interventionen, im ersten Fall, um den Euro zu retten, im zweiten Fall, um den Arbeitsmarkt anzukurbeln. Offensichtlich fühlen sich die beiden wichtigsten Notenbanker der Welt durch den Transit des Neptuns im Fischezeichen dazu angeregt, „zu helfen“ und „zu retten“. Leider wissen wir aber, dass Neptun nicht nur mit derart lobenswerten Taten zu tun hat, sondern auch mit Täuschungen und mit der Gefahr, dass Sicherheit und Stabilität unterwandert werden und man sich als Resultat solcher Aktionen danach auf Treibsand bewegt. So schreibt Beat Kappeler in der NZZ am Sonntag vom 9. September 2012 im Artikel „Neues Geld der Europäischen Notenbank – um die Eurozone zu tränken oder zu ertränken?“ – Worte, in denen das Neptun-Prinzip treffender zum Ausdruck kommt als ein Astrologe es formulieren könnte:

 

Der Euro ist eine Währung ohne Staat, und die Mitgliedsländer sind Staaten ohne Währung. … Während die Zentralbanken der überschuldeten USA und Grossbritanniens deren Schuldpapiere aufkaufen und dafür Geld drucken, müssen Spanien, Griechenland, aber auch Frankreich, jeden Euro selbst auftreiben. … Der Aufkauf von Staatsschulden mit neu gedrucktem Geld ist an sich ein Frevel, nun freveln alle. In Euro-Land kommen besondere Schieflagen hinzu. Mario Draghi von der EZB setzt zwar konkrete Reformzusagen voraus, bis er kurzfristige Staatspapiere kaufen will. Doch wie schon bei den laufenden Hilfspaketen des Nordens, bedeutet dies, dass Geld sofort gegeben würde, die Gegenleistungen des Südens stünden erst auf dem Papier. Wenn die Länder des Euro-Südens in ein oder zwei Jahren nicht weiter sind, besteht die gleiche Notlage für die Stabilität des Euro-Systems wie bis Donnerstag, und die EZB ist wiederum gefangen und muss zahlen. Die überschuldeten Staaten, der zahlende Norden und die finanzierende EZB sind immer mehr ineinander verkrallt.

 

Notenbanker und Notenbanken im Banne des Neptun

Nun braucht es keine besonderen astrologischen Fähigkeiten, um die Affinität der grossen Notenbanken (FED- und Euro-Horoskop) und deren Notenbanker (Bernanke und Draghi) zum Neptun-Prinzip zu erkennen und zu verstehen, dass sie bereitwillig ins Neptun-in-Fische-Boot steigen. Das Horoskop des FED (Fig. 1) zeigt eine Mars/Neptun-Konjunktion in Krebs am Aszendenten in Opposition zu Jupiter in Steinbock am Deszendenten (mit zusätzlich einer auffälligen Sonne/Pluto-Opposition auf 0-2 Grad Steinbock, die zu MC und Lilith im Quadrat steht). Das Horoskop des Euro für Frankfurt a.M., dem Sitz der EZB (Fig. 2), weist eine Venus/Neptun-Konjunktion im Quadrat zum Saturn auf (und die Hauptachsen des Horoskops befinden sich auf ähnlichen Graden wie die Sonne/Pluto-Opposition, die Lilith und die MC/IC-Achse des FED-Horoskops - 0-4 Grad kardinal). Die Aktivierung dieser Gradzahlen durch Pluto und Uranus erklärt notabene, warum beide Notenbanken seit 2008 und, was die EZB anbelangt, insbesondere seit 2011, ins Trudeln geraten sind, was zu abenteuerlichen Hilfsprogrammen führte, die bewährten wirtschaftlichen Regeln völlig zuwiderlaufen.

 

Aber auch die Vorsitzenden beider Notenbanken zeigen eine besondere Affinität zum Neptun-Prinzip. Das Horoskop von Ben Bernanke (in Fig. 3 wegen fehlender Zeitangabe ohne Häuser abgebildet) zeigt eine exakte Mars/Neptun-Konjunktion auf 26 Grad Waage im auf wenige Bogenminuten genauen Quadrat zur Mondknotenachse auf 26 Grad Steinbock/Krebs, mit Uranus in der Nähe des absteigenden Mondknotens. Dabei wird das Neptun-Prinzip durch einen Fische-Mond verstärkt. Zusätzlich zum Bedürfnis, zu helfen und zu retten, das ein stark gestellter Neptun auslöst – mit Mars Konjunktion Neptun, allerdings auch nicht vor der Gefahr „fehlgeleiteter Handlungen“ gefeit macht – finden wir bei Bernanke mit dem stark gestellten Uranus am absteigenden Mondknoten im Quadrat zu Mars/Neptun eine Neigung zu erfinderischen, plötzlichen und unkonventionellen Handlungen, die sich im Übernamen „Helikopter-Ben“ widerspiegeln. Diesen erhielt Bernanke, als er meinte, statt eine Deflation zuzulassen, würde er zuerst aus dem Helikopter Dollarnoten abwerfen, um den Konsum und die Wirtschaft anzukurbeln. Wir erkennen darin auch die Handlungsfreudigkeit eines Schützebetonten mit einer Sonne/Jupiter-Opposition! Interessant ist aber auch, dass Bernankes Horoskop eine Mondknotenachse aufweist, die auf die hauptachsennahe Jupiter/Neptun-Opposition des FED-Horoskops zu liegen kommt, mit dem Neptun des FED am absteigenden Mondknoten Bernankes, wozu Bernankes Neptun zusätzlich ein Quadrat bildet.

 

Draghis Geburtszeit bestätigt die Neptun-Hypothese

Dank einem Leser von Astrologie Heute[1] erhielt ich vor wenigen Tagen die Geburtszeit von Mario Draghi. Diese stand mir noch nicht zur Verfügung, als ich in Astrologie Heute Nr. 159 (Oktober/November 2012) den Artikel „Draghi, Deutschland und der Euro“ verfasste. Das Horoskop ist in Fig. 4 abgebildet. Auch ohne Geburtszeit erschienen mir bereits zuvor die Neptunthemen im Horoskop Draghis von Interesse: Zur Frage, wie sich Draghi im Jahre 2011 überhaupt auch für Deutschland als valabler Kandidat profilieren konnte, schrieb ich in der April/Mai-Nummer 2012 von Astrologie Heute:

 

Dabei kamen Draghis verschiedene Seiten zum Tragen, die sich aus seinem Horoskop ableiten lassen: Der Deutschen Bundesbank und Regierung flösste er mit seiner übergenauen, beinahe ‚preussischen’ Art – mit drei persönlichen Planeten im Jungfrau-Zeichen – Vertrauen ein. So bekräftigte er gleich von Anfang an, dass die EZB keine faulen Staatsanleihen aufkaufen würde [ein, wie wir heute wissen, schnell in Vergessenheit geratenes Versprechen]. Gleichzeitig war er mit Jupiter am absteigenden Mondknoten im Quadrat zu Saturn/Pluto bereit und willens, mit der grossen Kelle anzurichten. Dass er auf raffinierte und trickreiche Art fähig war, den deutschen Widerstand gegen lockere Finanzen auszuräumen, indem er das Problem umschiffte, zeigt die Spannungsfigur seines Horoskops zwischen Mond, Mars und Neptun.[2]

 

In der letzten Nummer von Astrologie Heute wies ich dann auf interessante Informationen hin, die sich aus dem Vergleich zwischen Draghis und dem Euro-Horoskop ergeben:

 

Draghis Uranus fällt auf den Mond des Euro-Horoskops, was bedeutet, dass er sich im Hinblick auf den Euro dazu angeregt fühlt, ebenso unerwartete wie originelle Neuerungen einzuführen. Mit seiner Spannungsfigur zwischen Neptun, Mond und Mars auf 9-13 Grad kardinal kann man im Weiteren sagen, dass die Sonne des Euro-Horoskops Draghis trickreiche Spannungsfigur aktiviert, indem er auf neptunische Art, die aufgrund der schwach aspektierten Sonne defizitär ausgebildete Euro-Führung schleichend übernimmt und in den Augen mancher ‚usurpiert’. Die Tatsache, dass jemand dort, wo keine Führung erkennbar ist, diese übernimmt, muss allerdings nicht grundsätzlich als negativ betrachtet werden, aber man muss das Ganze wachsam im Auge behalten. Dass es zur Aktion Draghis kaum Alternativen gab, heisst nämlich nicht, dass sie unproblematisch ist. Es ist leider auch zu erwarten, dass sie erfolglos bleibt, wenn die Politiker der einzelnen Staaten der Euro-Zone nicht nachziehen. Wird dies versäumt, haben wir es mit einem Spiel zu tun, bei dem die Einsätze zwar erhöht, die grundlegenden Probleme jedoch nicht gelöst wurden.[3]

 

Die nun zur Verfügung stehende Geburtszeit zeigt Folgendes:

 

  • Wie beim Horoskop des FED steht der Mars im Krebszeichen auf der AC/DC-Achse und im Hauptaspekt zum Neptun. Er bildet ein gradgenaues Quadrat zum Mond in Widder, und Mond und Mars stehen gegenseitig in Rezeption zueinander. Dies legt impulsives Verhalten nahe, speziell in Situationen, in denen der Betreffende den Eindruck hat, er könne oder müsse helfen (T-Quadrat zwischen Mond, Mars und Neptun).
  • Die Tatsache, dass Draghis Neptun im gradgenauen Quadrat zur Sonne des Euro-Horoskops steht, wird zusätzlich dadurch verstärkt, dass Draghis Neptun ein Quadrat zu seiner AC/DC-Achse bildet, mit Draghis Aszendent in Konjunktion mit der Sonne des Euro. Auch dies ist eine Konstellation, die Draghi dazu anregt, in Fragen des Euro in Abwesenheit einer klaren politischen Führung selbst eine Leaderrolle zu übernehmen, die letztlich politischer Art ist. Dies geschieht, während der Pluto auf Draghis Aszendent und (mit einer Station im April 2012 auf 9 ½ Grad Steinbock) auf der Sonne des Euro-Horoskops steht, derweil der laufende Uranus (Station vom Juli 2012 auf 8 ½ Grad Widder) dazu ein Quadrat macht.

 

Draghis progressiver Deszendent auf Neptun

Die exakte Geburtszeit fördert bei den Sekundärprogressionen Draghis für Anfang September weitere verblüffende Zusammenhänge zutage. Einerseits gilt, wie bereits ohne Geburtszeit erkennbar und in der Oktober/November 2012-Nummer von Astrologie Heute aufgeführt:

 

Dass Mario Draghi Anfang September 2012 zur grossen Rolle seines Lebens ansetzt, bei welcher es sowohl um die grosse Rettung als auch um das grosse Spiel – das Meisterspiel – geht, zeigt die Tatsache, dass Draghis progressive Sonne (Fig. 5) auf 14 Grad Skorpion steht und damit eine gradgenau Konjunktion mit dem progressiven Chiron und gleichzeitig ein ebenso genaues Quadrat zum Radix-Pluto (Fig. 4) bildet. Da ein Jahr später die progressive Sonne ein Quadrat zum progressiven Pluto macht, kann für das progressive Sonne/Pluto-Quadrat eine Zeitdauer von zwei Jahren veranschlagt werden… Der Test über Erfolg oder Misserfolg der gegenwärtig eingeleiteten Massnahmen dürfte bereits 2013 und spätestens 2014 stattfinden. 2013 geht nämlich der laufende Pluto dreimal über die Sonne des Euro, und er macht dreimal ein exaktes Quadrat zum Neptun Mario Draghis, der zur Sonne des Euro mit einem Orb von einer Bogenminute im Quadrat steht. Auch der laufende Uranus bildet zwischen Frühjahr 2013 und Anfang 2014 dreimal einen Spannungsaspekt zur Sonne des Euro und zum Neptun Draghis. Draghis Mars erhält dann im Jahre 2014 genaue Aspekte vom laufenden Pluto und Uranus, so dass man sagen kann, dass dessen Mars/Neptun-Quadratur in den Jahren 2013 und 2014 mit maximaler Intensität ausgelöst wird. Erst dann wird man zuverlässig beurteilen können, ob die gegenwärtig eingeleitete Aktion erfolgreich ist oder lediglich dazu diente, unter gleichzeitiger Erhöhung des Schuldenbergs und entsprechender Verluste der Geberländer in Form von nicht mehr einbringbaren Guthaben Zeit zu gewinnen.[4]

 

Die genaue Geburtszeit zeigt aber noch weitere verblüffende Zusammenhänge auf. So steht für Anfang September Draghis progressiver Aszendent auf 11 ½ Grad Widder, womit der Deszendent mit dem Neptun eine Konjunktion macht (exakt zwischen Radix und progressivem Neptun). Dies führt dazu, dass Mario Draghi nicht nur die Kardinale Klimax auf der AC/DC-Achse seines Radixhoroskops erlebt, sondern gleichzeitig auf sämtlichen Hauptachsen seines progressiven Horoskops.

 

Draghis Solar-Aszendent auf Neptun

Seine überraschende Rede hielt er am 6. September 2012, lediglich drei Tage nach seinem Geburtstag vom 3. September. Dies macht uns auf sein Solar für 2012 neugierig. Dieses ist in Fig. 6 für Frankfurt, seinem Amtssitz, abgebildet. Wir staunen nicht schlecht, wenn wir beobachten, dass auch Draghis Solar-Aszendent auf seinen Radix-Neptun fällt und er in seinem Solar Uranus und Pluto in der Nähe der Hauptachsen hat. Auch dem laufenden Neptun kommt im Solar mit einem Quadrat zur Mondknotenachse und einer Opposition zum Merkur überragende Bedeutung zu.

 

Was sollen wir von so viel Neptun halten? Handelt es sich bei den Aktionen Draghis und Bernankes wie erhofft um die grosse Rettung, oder haben wir es eher mit der grossen Täuschung zu tun? Wir wissen ja, dass Dinge, die uns Neptun beschert, nicht für bare Münze genommen werden können und es trügerisch sein kann, sich darauf zu verlassen. Auch das Horoskop für Draghis Rede vom 6. September (Fig. 7) bringt keine Entwarnung. Neptun steht im Quadrat zur Mondknoten- und – zusammen mit Chiron – im Quadrat zur AC/DC-Achse des Moments. Kosmisch signifikant ist, dass Ben Bernanke acht Tage später für die Ankündigung der neuen Massnahmen und Richtlinien des FED am 14. September um 12.30 Uhr (Fig. 8) eine verblüffend ähnliche Konstellation wählte: Aszendent auf der Mondknotenachse, Lilith exakt am Deszendenten, das Ganze quadriert vom Neptun und vom laufenden Mond, der in Opposition zum Neptun stand.

 

Bisher haben die Märkte auf beide Ankündigungen positiv reagiert. Seit kurzem ist jedoch Saturn ins Skorpionzeichen getreten, wo er zum Pluto in Rezeption steht. Unter solchen Konstellationen ist zu befürchten, dass neptunische Hilfsaktionen genauer hinterfragt werden und die Anleger schnell durchschauen, wenn etwas auf tönernen Füssen steht. Leider ist es auch so, dass Draghis Aktion nur Erfolg haben kann, wenn die Politiker nachziehen. Der letzten Euro-Gipfel hat jedoch gezeigt, dass zwar Freude herrscht, wenn die Zinsen der südlichen Euro-Länder zurückgehen, dies jedoch schnell einmal dazu führt, dass jeder zu seinen alten Verhaltensweisen, die die Krise hervorgerufen haben, zurückfindet: Frankreich, welches die lateinischen Länder – und damit auch sich selbst – vor dem Wirken eines mit Vollmachten ausgerüsteten Euro-Sparkommissars schützen will und Deutschland, welches sich einem frühen Inkrafttreten von Hilfsprogrammen widersetzt. Manche meinen, dass davon erst nach den deutschen Kanzlerwahlen die Rede sein könnte. Unter diesen Umständen kann man sich fragen, wie lange es dauert, bis die Märkte den Glauben daran verlieren, dass die beabsichtigte Brandmauer rechtzeitig steht, um einen Kollaps der Euro-Zone zu verhindern.

 

Es fehlt bisher der „grosse Wurf“

Auch die astrologischen Konstellationen weisen leider darauf hin, dass die grosse Krise des Euro mit den exakten Pluto- und Uranus-Transiten zur Sonne der gemeinsamen Währung 2013 anstehen dürfte. Ohne überbauende Haltung, die über die Partikularinteressen der südlichen und der nördlichen Euro-Staaten hinausgeht, wird es wohl keine Lösung geben, und die Politiker zeigen immer noch, dass sie zu einem solchen grossen Wurf nicht bereit oder nicht in der Lage sind. Dann steigt aber die Gefahr eines Auseinanderbrechens der gemeinsamen Währung, was auch für die Geberländer wesentlich kostspieliger sein dürfte als der Aufwand, der durch ein rechtzeitiges Einlenken entstünde. Man denke nur daran, dass neben den Kosten eines Euro-Zusammenbruchs für Deutschland ein Verlust der Target2-Guthaben wohl unausweichlich wäre und diese bereits den Wert von € 700 Milliarden erreicht haben. Was heisst dies konkret? Deutschlands Exporte in die südlichen EU-Länder wurden von diesen nicht bar bezahlt, sondern lediglich verrechnet. Es ging darum, möglichst viel zu exportieren, wobei nicht realisiert wurde, dass die Abnehmer vielleicht nie in der Lage sein würden, ihre Schulden zu begleichen – eine unübersehbare Analogie zur Subprime-Hypothekenkrise, als in den USA die Banken mittellosen Menschen Hypotheken andrehten, die diese nie fähig sein würden, zu bedienen. Solange der Euro besteht, tritt das Problem nicht akut in Erscheinung, es ist höchstens von buchhalterischem Interesse. Bricht jedoch der Euro auseinander, müssen die Konten real ausgeglichen werden. Für seine Guthaben würde Deutschland dann keine Hartwährung erhalten, sondern lediglich wertlose Schuldscheine. Das Land sitzt somit in der Target-Falle.

 

Philipp Löpfe vom Tages-Anzeiger, Zürich, schlägt in der Online-Ausgabe vom 20. Oktober dafür folgendes Bild vor: Als Exportnation ist Deutschland so gesehen „kein fitnessbewusster Sportler, sondern ein etwas einfältiger Gastwirt. Es hat den trinkfreudigen, aber illiquiden Barbesuchern aus dem Süden erlaubt, anschreiben zu lassen und sie aufgefordert, zu konsumieren bis zum Abwinken. Nun merkt dieser Gastwirt plötzlich, dass es kritisch werden könnte und will Bares sehen. Das wird nicht gelingen. Ausser wertlosen Schuldscheinen ist nichts zu holen.

 

Es ist das Verdienst des Münchner Ökonomen Hans-Werner Sinns, auf diesen Problemposten in der deutschen Bilanz hingewiesen zu haben. Dieser verteuert jeden Euro-Ausstieg oder –Zusammenbruch in erheblichem Umfang und muss dementsprechend ins Kalkül einbezogen werden. Darin kommt eine oft nicht beachtete Wirkungsweise des Pluto zum Tragen: Hat man leichtfertig Geld vergeben, befindet man sich als Gläubiger häufig in der schwächeren Position als der Schuldner – wenn dieser nämlich nach dem Sprichwort handelt „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.

 

Ein Grund, sich in Sicherheit zu wiegen, oder gar zur Schadenfreude haben allerdings auch die Schweizer nicht. Seit die Schweizer Nationalbank den Franken an den Euro gekoppelt hat, sitzen sie im Falle eines Auseinanderbrechens der Euro-Währung – mit Ausnahme der Target2-Guthaben – im gleichen Boot. Die SNB musste jedoch diesen Schritt tun, damit die Schweiz exportfähig bleibt. Mit dem gleichen Problem müsste aber auch Deutschland rechnen, falls es sich zusammen mit anderen zahlungskräftigen Euro-Ländern für eine Euro-Nord-Währung entscheidet. Man kann sogar argumentieren, dass in Anbetracht des amerikanischen Schuldenhaushalts ein starker Euro (und Schweizer Franken) zu Problemen für den Export von Waren nach USA führen würde. Damit scheint die Schwäche der Währung ein Problem zu sein, dem sich kein einzelnes Land entziehen kann. So gesehen ist auch hier der Schwächere der Stärkere – ganz in Analogie zum Pluto, der so klein ist, dass ihm von den Astronomen vor kurzem der Status eines Planeten abgesprochen wurde, der jedoch gleichzeitig, wie wir aus der astrologischen Praxis wissen, eine Macht entfaltet, die ihm kaum ein anderer Planet streitig machen kann. Der „Unsichtbare“ ist eben nicht zu verwechseln mit dem, was man von ihm sieht.

 

Die vor sich gehende Anhäufung von Schulden und Entwertung von Sicherheiten hat ihren Preis. Dieser lautet: Inflation. Da sich auf diesem Weg Schulden abwerten lassen, wird sie wohl um sich greifen. Bereits jetzt ist es in soliden Währungen kaum möglich, festverzinsliche Anlagen zu tätigen, deren Zinsen die Inflation kompensieren. Auch dies gehört zur virtuellen Welt von Uranus/Pluto-Quadraten, die von Neptun in Fische begleitet werden.

 

 



[1]Mitteilung vom 18. Oktober 2012 von Robert Eccel aus Bozen: Heute erhalte ich vom italienischen Astrologenverband Sestile die Geburtszeit von Mario Draghi mit 16.30 Uhr in Rom. Quelle: Grazia Bordoni. Sie besorgt in Italien alle genauen Geburtsdaten. Anscheinend gibt es in Italien ein Gesetz, dass wenn ich mich persönlich bei der Geburtsgemeinde präsentiere, diese die Daten herausgeben muss, insofern die Geburtszeit also stimmen müsste (erschienen in Sestile No. 188).

[2]Astrologie Heute Nr. 156, April/Mai 2012, Seite 58f.

[3]Astrologie Heute Nr. 159, Oktober/November 2012, Seite 16

[4]Astrologie Heute Nr. 159, Oktober/November 2012, Seite 17


Claude Weiss, beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die ASTRODATA AG, welche astrologische Textanalysen anbietet; Präsident des Schweizer Astrologenbundes (SAB); Autor der Bücher «Horoskopanalyse» Bd. 1 & Bd. 2 (der zweite Band «Aspekte im Geburtsbild» ist im Dezember 2008 in einer überarbeiteten und stark erweiterten Neuauflage erschienen), «Karmische Horoskopanalyse», Bd. 1 & Bd. 2, «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (mit Verena Bachmann), «Die Lilith-Fibel» (mit Alexandra Klinghammer), sowie im Oktober 2009 "Wendezeit 2010 - 2012" (Co-Autor mit Alexandra Klinghammer). (E-Mail: Claude Weiss)