Das einzige vollständig erhaltene Bauwerk des römischen Altertums, das Pantheon in Rom, ist ein astrologisches Himmelsmodell, ein dreidimensionales Horoskop. Das grossartige historische Gebäude beschreibt das Verhältnis der Erdenmenschen zum Himmel. Sein Platz auf dem Marsfeld muss seit Urzeiten ein heiliger Ort gewesen sein. Wo heute das Pantheon steht, war schon im letzten Jahrtausend vor Christus eine kreisrunde unbebaute Fläche mit ritueller Bedeutung.

Ernst Ott führt uns in seinem Artikel an diesen Kraftort in Rom. Wie er zeigt, liegt dieses Gebäude auf einer geomantischen Linie dieser Stadt, die in gewisser Weise die IC/MC-Linie darstellt. Dieser magische Ort, der heute noch jeden Tag Hunderte von Menschen anzieht, enthüllt bei genauerem Hinsehen einen begeisternden Licht- und Sonnenkult. Die halbkugelförmige Kuppel des Pantheons ist mit einer neun Meter grossen Öffnung versehen, durch die das Sonnenlicht fällt und je nach Sonnenstand unterschiedliche Bereiche an Wand und am Boden beleuchtet.

Was der tiefere Sinn dieses Spektakels ist, wie sich dieser mit astrologischem Wissen erschliessen lässt und was der Erbauer des Pantheons, Kaiser Hadrian, und seine beiden Freunde und Nachfolger Antoninus Pius und Marcus Aurelius für ein philosophisches Gespräch bei einem gemeinsamen Besuch des Pantheons gehabt haben könnten, schildert ein inspirierender Text des Autors.