Astrologie Heute Nr. 161 (Februar 2013) - Editorial
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Astrologie Heute Nr. 161
Februar 2013

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 E  D  I  T  O  R  I  A  L  

 

 

Armando Bertozzi

Die Wirklichkeiten fächern sich auf, wie unser Titelbild zeigt. Jede einzelne von ihnen ist bestimmt durch Zeit und Raum, was sie voneinander unterscheidet. Es entspricht unserer selektiven Wahrnehmung, immer nur ein Bild zu sehen und zuzulassen, vielleicht unter Anstrengung ein anderes zeitgleich zu ahnen. Doch die Einheit der von uns realisierten Wirklichkeit gibt es nicht, sie ist Illusion, spricht Neptun. Wir müssen an sie glauben, um sie und uns nicht zu verlieren. Ich soll aufpassen, um jetzt nicht über meine eigenen wirklichen Füsse zu stolpern, denn das könnte schmerzhaft ­werden, warnt Saturn. Die Wirklichkeit wirkt manchmal unkontrolliert auf uns ein. Mit Neptun sollten wir nicht über Wirklichkeit diskutieren, der bringt uns nur durcheinander mit ­seinem Gespinst aus schleierhaften Gedanken (siehe diverse Beispiele auf dieser Seite). Gleichwohl – versuche ich Neptun zu verstehen – wissen wir ja, dass es mehr Leere als Materie gibt. Und wenn wir in das grosse Rund am Nachthimmel schauen, sehen wir die Leere zwischen den Sternen doch! Sie ist somit ebenfalls eine Wirklichkeit. Dass beispielsweise ein schwarzes Loch enorm wirkt (wie die Löcher in unserer Psyche auch), haben die Astrophysiker schon bewiesen. Stichwort Antimaterie. Diese steht also unter Neptuns Zepter, denke ich mir, der ist auch unsichtbar und doch enorm wirksam.

Die Astrologie ist das beste Instrument, um das Geheimnis der Einheit von Zeit und Ort in einem Moment unserer Existenz auszukundschaften. So erschliessen wir Wirklichkeit. Die Vielfalt der astrologischen Deutungen wird eben gerade der Vielfalt des menschlichen Wesens gerecht. Auch wenn wir nur immer Ausschnitte davon realisieren. In harten Zeiten mit angespannten Uranus/Pluto-Aspekten, wie wir sie jetzt durchleben, müssen wir aufpassen, uns von deren Wahrheiten nicht verschrecken zu lassen. Das Jahr 2013 fächert nun diese Wahrheiten auf. Neptun in seinem eigenen Zeichen Fische erhält wieder Oberwasser, indem er im Verbund mit Jupiter und Saturn mehr Wirklichkeit und damit mehr Wirksamkeit entfaltet: Im Sommer bilden die Drei ein Grosses Trigon in den Wasserzeichen. [S. 14 f.] Jupiter dürfte der beste Vermittler zwischen Saturn und Neptun sein. Davon erhoffen wir mehr Gelassenheit gegenüber unseren (Luxus-)Problemen. Mehr Zuversicht. Die Verwirklichung unserer Imaginationen.

Imaginär zumindest hat das Jahr in der fantasiebestimmten Welt der Börsenbranche begonnen, jubelten die Aktionäre doch ihre Kurse in unerwartete Höhen. [S. 10 ff.] Vorbote einer Besserung? Oder Schönfärberei der Wirklichkeit? [S. 16 ff., S. 58 f.] Hängt hier der Wunsch nach Geld wie die Wurst am Stecken vor des Hundes Schnauze? Wunsch: Neptun. Geld: Ju­piter. Stecken: Saturn. Wurst: egal. Der Hund zumindest ist Pluto, wie schon bei Disney. Wo bleibt Uranus? Der wird uns sicher weiter überraschen. Doch Spass beiseite, die Sache ist ernst, oder wird es zumindest wieder, auch für Börsianer. Der Vielfalt des menschlichen Wesens werden nur mehrere Wirklichkeiten gerecht. Wenn wir das sehen, ist auch die eine, an die wir uns klammern, mehr als ein schwarzes Loch.

Armando Bertozzi
Redaktor

  


Armando Bertozzi, von 1976 bis 1981 Kurse in Astrologie, Alchemie und Kabbala; 1980 bis 1988 Redaktor und Mitherausgeber von Essentia, der Zeitschrift für evolutionäre Ideen; seit 1989 Chefredaktor von ASTROLOGIE HEUTE (E-Mail: Armando Bertozzi)