Astrologie Heute - Themen der Zeit

 


Ein neuer Blick auf das "Menschheitshoroskop"

von Claude Weiss

12. Februar 2013

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Fig. 1
Menschheitshoroskop
26. 4. 1892, 21.46.34 GT

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Fig. 2
Mondfinsternis vom 25. April 2013
25. 4. 2013, 19.57 GT

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Fig. 3
Menschheitshoroskop für Leningrad
26. 4. 1892, 21.46.34 GT
Leningrad, RU (59N57, 30E18)
Koch

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Fig. 4
Menschheitshoroskop für Yan'an
26. 4. 1892, 21.46.34 GT
Yan'an, CHN (36N36, 109E28)
Koch

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Fig. 5
Menschheitshoroskop für Washington
26. 4. 1892, 21.46.34 GT
Washington DC, USA (38N53, 77W02)
Koch

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Fig. 6
Progressives Menschheitshoroskop für Washington (11. 9. 2001)

Koch

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Fig. 7
Progressives Menschheitshoroskop für Washington (Nov. 1917)

Koch

   

Mit dem Eintritt des aufsteigenden Mondknotens und des Saturn ins Skorpionzeichen kommt es seit dem letzten Herbst und bis zum Herbst 2014 zu Finsternissen auf der Stier/Skorpion-Achse, die durch Saturn-Transite verstärkt werden. Im September 2013 gibt es auch eine Konjunktion zwischen Saturn und aufsteigendem Mondknoten auf 9 Grad Skorpion.

 

Dies ist deshalb von Interesse, weil – wie wir erstmals vor über 20 Jahren im Herbst 1992 berichteten [1] – sich für die Geschicke der heutigen Menschheit ein Horoskop berechnen lässt, welches auf den Beginn des längsten Planetenzyklus zurückgeht, nämlich der Konjunktion zwischen Neptun und Pluto, die letztmals Ende April 1892 stattfand. Der Neptun/Pluto-Zyklus selbst hat eine Dauer von 493-94 Jahren, was heisst, dass der gegenwärtige Zyklus uns noch über 370 Jahre begleitet. Bei der Suche nach dem Beginn eines neuen Zyklus zwischen Langsamläufern zeigt es sich aber, dass es wenig bringt, den exakten Moment der Konjunktion berechnen zu wollen, und falls ein Neumond oder noch besser eine Finsternis um diese Zeit herum stattfindet, diese für die Terminierung des Zyklus bessere Resultate liefert. Im vorliegenden Fall ereignete sich vier Tage vor der letzten Neptun/Pluto-Konjunktion vom 30. April 1892, am 26. April, eine Sonnenfinsternis auf 7 Grad Stier, für die sich ein Horoskop berechnen lässt, welches für die Datierung von Ereignissen, wie bereits mehrfach bestätigt, hervorragende Resultate liefert. Das entsprechende Bild ist in Fig. 1 ohne Häuser abgebildet.

 

Dass dem „Menschheitshoroskop“ sehr bald wieder jene grössere Bedeutung zukommen könnte, die immer dann gegeben ist, wenn Finsternisse und Langsamläufer sich im Bereich von 3-10 Grad fix konstellieren, zeigt das Horoskop für die Mondfinsternis vom 25. April 2013, welches – ebenfalls ohne Häuser, d.h. mit Gültigkeit für die ganze Welt – in Fig. 2 abgebildet ist. Unschwer erkennen wir, dass eine Mondfinsternis auf 6 Grad Stier/Skorpion unter gleichzeitiger Mitwirkung von Saturn (8 Grad Skorpion) und Mars (4 Grad Stier) die Sonnenfinsternis des Menschheitshoroskops (7 Grad Stier), die in Opposition zum Uranus (4 Grad Skorpion) stattfindet, auf markante Weise aktiviert. Damit stellt sich natürlich die Frage, was die Sonne/Mond-Uranus-Opposition des Menschheitshoroskops zu bedeuten hat und welche Art von Ereignissen sich in der Vergangenheit einstellten, wenn diese Figur durch Finsternisse, Transite oder Progressionen ausgelöst wurde. Zuvor möchte ich jedoch kurz erläutern, wie ich im Herbst 1992 auf das „Menschheitshoroskop“ aufmerksam wurde und warum es mir – neben der Betrachtung wichtiger Transitkonstellationen und Finsternissen – als Schlüssel zum Verständnis der Geschichte der modernen Menschheit erschien. Die folgenden Zeilen stammen aus Astrologie Heute Nr. 39 (Oktober/November 1992):

 

 

Das Menschheitshoroskop als Schlüssel zur modernen Geschichte

Vielleicht sollten wir … bereit sein, uns mit einem Horoskop zu begnügen, das nicht die ganze Geschichte der Menschheit, sondern lediglich die moderne Zeit abdeckt, sagen wir einmal das 20. [und 21.] Jahrhundert, das durch eine ganze Reihe wichtiger Neuerungen geprägt ist, die seit 1900 sowohl mit einer gewaltigen Entfaltung der Kommunikationsmittel als auch mit der Relativitätstheorie und der daraus hervorgehenden Nutzung der Atomenergie in Zusammenhang stehen. Hier besitzen wir eine ganze Reihe von Hinweisen für wichtige Stellungen. So verwies der amerikanische Astrologe Mark Lerner bereits 1986 auf die Wichtigkeit der «Nuklearachse» auf 8–9 Grad Zwillinge/Schütze, was ihm ermöglichte, für April 1986 die Gefahr einer Nuklearexplosion vorauszusehen, die sich tatsächlich in Form der Tschernobyl-Katastrophe ereignete (vgl. Astrologie Heute Nr. 3). Ich selbst verwies in der gleichen Nummer von Astrologie Heute auf die für nukleare Phänomene vorhandene Sensibilität der Grade 0–15 Grad Fix und 20–25 Grad Veränderlich. In einer späteren Untersuchung (Astrologie Heute Nr. 27, Oktober/November 1990)war mir im Zusammenhang mit wichtigen historischen Fakten des 20. Jahrhunderts aufgefallen, dass sich dannzumal die Mondknotenachse meist in der ersten Hälfte der fixen Zeichen, speziell im Bereich 4–8 Grad, befand.

 

Für die Wichtigkeit des Bereichs 8–9 Grad Zwillinge/Schütze und ganz allgemein 8–9 Grad Veränderlich gibt es einen naheliegenden Grund: Auf 8–9 Grad Zwillinge fand die letzte Neptun/Pluto-Konjunktion statt, und die Neptun/Pluto-Zyklen sind aufgrund ihrer langen Dauer von 492 [genauer 493-94] Jahren (von Konjunktion zu Konjunktion) seit langer Zeit bekannt als übergeordnete Epochenanzeiger.

 

Damit ist es naheliegend, auf der Suche nach einem Horoskop für die Epoche von 1900 bis ca. 2400 ein Horoskop für die letzte Konjunktion von Neptun und Pluto zu benutzen. Diese fand um den 30. April 1892 statt. Leider stossen wir bei der Bestimmung des genauen Zeitpunkts für eine solche Konjunktion zweier extrem langsam laufender Planeten auf grosse technische Schwierigkeiten. Um ein genaues Häusersystem berechnen zu können, müssten wir mit Bruchteilen von Bogensekunden rechnen – eine Genauigkeit, die uns auch heute nicht zur Verfügung steht. Mit jedem Erscheinen von neuen, noch genaueren Berechnungsformeln würde sich das Horoskop immer wieder verändern, so dass dieser Ansatz nicht sehr realistisch ist.

 

Aus dieser Schwierigkeit hilft uns die Beobachtung des amerikanischen Astrologen E. Alan Meece. Meece hat festgestellt, dass wenige Tage vor der letzten Pluto/Neptun-Konjunktion vom 30. April 1892, am 26. April, eine totale Sonnenfinsternis stattfand. Dies ist zwar kein seltenes Phänomen, denn jedes Jahr finden zwei mindestens partielle Sonnenfinsternisse statt. Ungewöhnlich ist aber, dass eine solche Finsternis fast gleichzeitig mit einer Konjunktion zwischen den zwei langsamsten Planeten geschah.

 

Da ich selbst in meiner Arbeit ausgiebig mit pränatalen (vorgeburtlichen) Neumondstellungen arbeite – weil diese, wie Dane Rudhyar schon aufgezeigt hat, den Beginn eines Zyklus darstellen, in welchen wir bei der Geburt hineingeboren werden –, lag es für mich nahe, dieses Eklipsenhoroskop vor der letzten Neptun/Pluto-Konjunktion (eine Eklipse ist eine besonders wichtige Neumondstellung) als möglichen Beginn eines neuen Zyklus näher zu studieren. Dabei gefiel mir auf Anhieb, die von mir unabhängig davon als wichtig ermittelten Grade durch Planeten besetzt wiederzufinden. Dieses Horoskop ist ohne Häuser in Fig. 1 abgebildet. Es ist für den 26. April 1892 auf 21h 46' 34" erstellt, dem genauen Zeitpunkt der Sonne/Mond-Konjunktion. Es lässt sich beliebig auf jeden Ort der Welt relocieren. Man kann davon Progressionen, Transite, Solare und jede beliebige zeitliche Auslösung berechnen.

 

Im betreffenden Artikel aus dem Jahr 1992 werden aus damaligen Aktualitätsgründen Beispiele für Auslösungen im Menschheitshoroskop im Zusammenhang mit Bagdad – wo kurz vorher der erste Golfkrieg stattfand – und dem Bürgerkrieg in Ex-Jugoslawien aufgeführt, auf welche hier jedoch nicht eingegangen werden soll.

 

 

Das Menschheitshoroskop als Abbild unserer modernen Zeit – Uranus als Einzelgänger

 

Zu diesem Thema erschien in Astrologie Heute Nr. 40 (Dezember 1992/Januar 1993) folgender Kommentar:

 

Wenn wir das Menschheitshoroskop im Hinblick auf die Welt und insbesondere auf die Situation des Menschen im 20. [und im 21.] Jahrhundert deuten wollen, so sollten wir es zunächst einmal ohne Häuserstellung betrachten, denn die Häuser kommen erst durch den Bezug auf einen bestimmten Ort, zum Beispiel die Hauptstadt eines Landes, zustande.

 

Fangen wir zunächst einmal mit der Elementenverteilung an. Ohne weiteres erkennen wir, dass die Erdzeichen mit vier Planeten, worunter sich die beiden Lichter befinden, am stärksten besetzt sind. Dem folgen die Luftzeichen mit der ausschliesslichen Besetzung des Zwillingezeichens, dann das Feuerelement mit einer ausschliesslichen Widderbesetzung. Am schwächsten besetzt sind die Wasserzeichen mit einzig dem Uranus im Skorpionzeichen. Erde und Luft entsprechen realistischen, pragmatischen Qualitäten und legen viel Wert auf Rationalität. Die Materie ist hier die Basis der Erfahrung, und Neues wird vor allem über das Denken zugelassen. Dazu muss das Neue allerdings den Gesetzmässigkeiten der Logik entsprechen und in ein System einzugliedern sein. Es fällt uns nicht schwer, darin die Wissenschaftsgläubigkeit und Kopflastigkeit unserer Zivilisation wiederzufinden.

 

Sicher finden wir auch einige Ansätze für intuitive Qualitäten über Merkur und Jupiter im Widderzeichen. Dies wäre ein Hinweis auf ein eroberndes, vorwärtsschreitendes Denken (Merkur) und eine Begeisterung (Jupiter) für Kampf und Pioniertaten.

 

Eindeutig zu kurz kommt in diesem Horoskop das Gefühl. Es wird einzig durch Uranus vertreten, der mit Ausnahme einer Opposition zu Sonne/Mond recht allein dasteht. So können wir annehmen, dass das Streben nach Besitz und fester Verankerung, das diese Zeit prägt (Sonne und Mond im Stierzeichen), zwischendurch plötzlich in Frage gestellt wird durch unvorhergesehene Ereignisse, die auf der politischen Ebene von Seiten Zukurzgekommener und Ausgeschlossener (Uranus im Skorpionzeichen) in die Wege geleitet werden… Als «Einzelgänger» in den Wasserzeichen stellt Uranus im Menschheitshoroskop jedoch den am schlechtest integrierten Planeten dar, und auch seine Stellung im Zeichen des absteigenden Mondknotens vermittelt ihm Schattenqualitäten. Damit können uranische Phänomene zwanghaften Charakter annehmen, weil sich über diesen Pol all das Ausdruck verschafft, was im stierbetonten «Establishment» keinen Platz hat. Wir können darin den Kampf der Habenichtse dieser Welt gegen die Wohlhabenden erblicken. Unter erstere fallen alle jene, die sich von ihrer Mentalität her nicht so leicht rationale Anschauungen, auf denen die Entwicklung der modernen Wissenschaft und Technik beruht, zunutze machen konnten. Dazu dürften in der heutigen Konstellation die arabischen Länder und Schwarzafrika gehören.

 

Eine weitere Entsprechung für diese zwanghafte Uranusthematik mögen wir aber auch in einem blinden Glauben an die Überlegenheit technischer Errungenschaften über die Natur erblicken. Gerade der aufsteigende Mondknoten im Stierzeichen würde ja darauf hinweisen, wie wichtig es ist, Land und Natur zu pflegen, damit sie als natürliche Basis und Grundlage für die Menschen dieser Welt Nahrung und Substanz sicherstellen. Der Schatten davon – mit dem absteigenden Mondknoten im Skorpionzeichen – heisst Ausbeutung der Rohstoffe und der Natur, Überdüngung, um vorübergehend noch mehr zu produzieren, und Erzeugung einer solchen Menge von Abfallprodukten, dass diese gar nicht mehr entsorgt werden können. In dieser Entsprechung verbirgt sich auch die Gefahr eines nicht adäquaten Umgangs mit der Atomtechnik.

 

Aus dieser Perspektive heraus wird es verständlich, dass wir mit dem Eintritt von Pluto ins Skorpionzeichen mit den Schatten unserer Zivilisation und Konsumgesellschaft in Berührung gekommen sind. Als Pluto auf den Uranus und in Opposition zu Sonne/Mond ging, erlebten wir die Tschernobyl-Katastrophe, die den Menschen auf dramatische Art und Weise auf die Gefahren der Atomkraft hinwies. Gleichzeitig begann jedoch auch die Entspannung zwischen Ost und West, indem in Sachen Kommunismus zurückbuchstabiert wurde.

 

 

Uranus als Symbol für die Revolution

Die bekannteste Entsprechung für den Planeten Uranus ist wohl die Revolution und die bekannteste Revolution des 20. Jahrhunderts ist sicher die Russische Revolution, die 1917 stattfand und deren zeitliche Bedeutung – wie soeben erwähnt – mit dem Übergang des transitierenden Pluto über den Uranus im Jahre 1986 – gleichzeitig mit der Explosion von Tschernobyl und der Annäherung von Sowjetchef Gorbatschow an den Westen – den Anfang ihres Endes erlebte. Aufgrund der Uranus-Symbolik erstaunt es nicht, dass das auf den Ort, an dem die Russische Revolution ausbrach – Leningrad – relozierte Menschheitshoroskop (Fig. 3) den Uranus am MC aufweist. Als die Russische Revolution im Jahre 1917 stattfand, standen zusätzlich Saturn und Neptun Anfang Löwe im Quadrat zu dieser Uranus-Stellung und zur Sonne/Mond-Konjunktion des Menschheitshoroskops. Wenn man weiss, dass Saturn/Neptun-Konjunktionen die Geschichte des Sozialismus prägen, versteht man, dass die Russische Revolution, die als „Februar-Revolution“ anders begann, sich schliesslich mit der „Oktober-Revolution“ zu einer kommunistischen Revolution entwickeln musste.

 

Die zweitwichtigste Revolution des 20. Jahrhunderts war dann ohne Zweifel die chinesische Revolution Mao Tse Tungs. Dabei erstaunt es ebenso wenig, dass das für Yan’an – Zielort des Langen Marsches Mao Tse Tungs und Zentrum der von den Kommunisten gegründeten chinesischen Sowjetrepublik – relozierte Menschheitshoroskop (Fig. 4) ebenfalls den Uranus an einer Hauptachse, nämlich am Deszendenten, aufweist.

 

Die Revolution der anderen

Wie bereits erwähnt, lässt sich das Menschheitshoroskop relozieren, und man kann es auch progredieren. Dies kann bedeuten, dass man auch ohne Affinität zu Revolutionen – wie dies für die USA mit Jupiter am Deszendenten des für Waschington berechneten Menschheitshoroskops (Fig. 5) gilt, die zum Establishment gehören – durch die progressive Entfaltung des Menschheitshoroskops ungewollt von umstürzlerischen Aktionen Zukurzgekommener erfasst wird. Dies war für die USA tatsächlich im Jahre 2001 der Fall, als im progressiven Menschheitshoroskop für Washington (Fig. 6) der progressive MC mit 5 Grad Skorpion in die Mitte der Opposition zwischen Sonne/Mond und Uranus des Menschheitshoroskops zu liegen kam, unter zusätzlicher Auslösung dieser Konstellation durch die progressive Lilith auf 4 Grad Skorpion und des progressiven Mondes auf 9 Grad Stier. Dieses auffällige progressive Menschheitshoroskop für Washington gab Anlass zu einem Internetartikel vom 27. April 2001 „Neues Solar des Menschheitshoroskops“ und einem weiteren Beitrag in der Juni/Juli 2001-Ausgabe von Astrologie Heute mit dem Titel „Menschheitshoroskop: Die Zukurzgekommenen melden sich zurück.“ Darin wurde vermerkt, dass die USA zur Zeit „mit dem Uranus-Prinzip des Menschheitshoroskops konfrontiert [werden], und sie fordern dessen rebellische Entsprechung heraus, wenn sie sich arrogant und eigenmächtig (eine andere Entsprechung des Uranus) gebärden… Wenn … das Uranus-Prinzip als Gegensatz zur etablierten Gesellschaft gefürchtet wird, so dürfte es projiziert werden, und dies löst eine panische Angst vor revolutionären Tendenzen aus, insbesondere wenn Terrorismus im Spiel ist. Ein Bezug zur Angst vor Unterwanderung durch undurchschaubare revolutionäre Kräfte ergibt sich tatsächlich daraus, dass der Herrscher des Uranus, Pluto, in Konjunktion mit Neptun steht. Diese Stellung kurz vor der Spitze des neunten Hauses zeigt die entsprechende Gefahr als aus dem Ausland kommend.“  An einer anderen Stelle der Juni 2001-Nummer von Astrologie Heute hiess es im Hinblick auf die zweite Hälfte des Jahres 2001 dann zusätzlich: „Dies kann dramatische Ereignisse aggressiver Art anzeigen, welche die Geborgenheit der Amerikaner schwer erschüttern.

 

Dass Uranus-Auslösungen durch progressive Hauptachsen (MC/IC und AC/DC) im Menschheitshoroskop für die USA geschichtlich von grosser Bedeutung waren und mit kriegerischen Auseinandersetzungen zusammenhingen, zeigen die Ereignisse, die stattfanden, als ein einziges anderes Mal im 20. Jahrhundert eine progressive Hauptachse des für Washington erstellten Menschheitshoroskops – die AC/DC-Achse – die Uranus-Sonne/Mond-Opposition des Menschheitshoroskops durch Konjunktion aktivierte. Dies war in den Jahren 1917-1918 der Fall, und es häuften sich unter dem Transit des laufenden Saturn und Neptun im Quadrat zu Uranus und Sonne/Mond des Menschheitshoroskops folgenschwere Ereignisse, wie: der Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg und die Russische Revolution, die zur Aufteilung der Welt in zwei Blöcke und zur Etablierung eines definierten Erzfeindes für 72 Jahre (1917-1989) führen sollte (zwei Saturn/Neptun-Zyklen von je 36 Jahren von Konjunktion zu Konjunktion – mit einem Höhepunkt der Feindschaft in den McCarthy-Jahren zum Zeitpunkt der Konjunktion von 1952/53). Das entsprechende Menschheitshoroskop für Washington und 1917 ist in Fig. 7 abgebildet.

 

Wie bereits erwähnt, hat der Übergang des transitierenden Pluto über den Uranus des Menschheitshoroskops zwischen 1986-89 dazu geführt, dass das Feindbild Sowjetunion überwunden werden konnte. Mit der progressiven Lilith in Konjunktion mit dem progressiven Uranus – eine Konstellation, die bereits ab Anfang der Achtziger Jahre Gültigkeit hat – ist es jedoch einem neuen Feindbild gewichen: jenem des islamischen Fundamentalismus. Dieses nahm seinen Anfang mit der iranischen Revolution des Jahres 1979, und es hat für die USA heute noch Gültigkeit.

 

Unabhängig von den geschilderten Uranus-Entsprechungen, die für die USA und damit auch für die ganze westliche Welt von Bedeutung sind, können wir für die nächste Zeit erwarten, dass mit Transiten des Saturn in der ersten Hälfte der Stier/Skorpion-Achse im Jahre 2013, Mondknotentransiten zwischen Mitte 2013 und Anfang 2014, ebenfalls in diesem Bereich, und Finsternissen vom April und November 2013 sowie April und Oktober 2014 wichtige Themen aktiviert werden, die entsprechend der Sonne/Mond-Uranus-Opposition des Menschheitshoroskops völlig neue Situationen schaffen. Dies ist umso wahrscheinlicher als gleichzeitig die Mondfinsternis vom November 2012, die Neptun-Pluto-Konjunktion des Menschheitshoroskops berührte und die Mondfinsternis vom Oktober 2013 auf 26 Grad sowie jene vom April 2014 auf 25 Grad Widder/Waage praktisch gradgenau die kritische Quadratur des Menschheitshoroskops zwischen rückläufigem Merkur auf 26 Grad Widder zum Mars auf 25 Grad Steinbock berührt – ein Aspekt, der durch die Lilith auf 22 Grad Waage eine Ergänzung zu einem T-Quadrat erfährt. In diesem Bereich des kardinalen Kreuzes ist aber auch die Merkur/Pluto-Opposition der USA (von 24 Grad Krebs zu 28 Grad Steinbock) angesiedelt, mit dem Pluto des Landes auf dem Mars des Menschheitshoroskops.

 

Dies alles könnte bedeuten, dass bereits für das Jahr 2013, trotz einiger recht harmonischer Konstellationen, die im Sommer gebildet werden, Gefahren lauern, die in markantem Kontrast zum Optimismus stehen, der Anfang des Jahres – insbesondere an der Börse – gezeigt wurde.

 

Hinweis: In der neuen April/Mai-Nummer von ASTROLOGIE HEUTE mit dem Schwerpunktthema „Menschheitshoroskop“ werden frühere Finsternis- und Transitkonstellationen diskutiert werden, die mit den bevorstehenden Mondknotentransiten und Finsternissen auf der Stier/Skorpion-Achse, insbesondere der Mondfinsternis vom 25. April und der Sonnenfinsternis vom 3. November 2013 sowie der Sonnenfinsternis vom 29. April 2014 Parallelen aufweisen.

 

 


[1]Astrologie Heute Nr. 39, Oktober/November 1992, Seite 18, „Das Horoskop der heutigen Menschheit“ und Astrologie Heute Nr. 40, Dezember 1992/Januar 1993, Seite 20, „Das Menschheitshoroskop: Chancen und Gefahren“

 

 



Claude Weiss, beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die ASTRODATA AG, welche astrologische Textanalysen anbietet; Präsident des Schweizer Astrologenbundes (SAB); Autor der Bücher «Horoskopanalyse» Bd. 1 & Bd. 2 (der zweite Band «Aspekte im Geburtsbild» ist im Dezember 2008 in einer überarbeiteten und stark erweiterten Neuauflage erschienen), «Karmische Horoskopanalyse», Bd. 1 & Bd. 2, «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (mit Verena Bachmann), «Die Lilith-Fibel» (mit Alexandra Klinghammer), sowie im Oktober 2009 "Wendezeit 2010 - 2012" (Co-Autor mit Alexandra Klinghammer). (E-Mail: Claude Weiss)