Astrologie Heute - Themen der Zeit

 


Die Sonnenfinsternis vom 10. Mai 2013

von Claude Weiss

7. Mai 2013

  klicken Sie um das Bild zu vergrössern
 
Fig. 1
Sonnenfinsternis vom 10. Mai 2013
10. 5. 2013, 2.28 LT, 0.28 GT
Zürich, CH (8E32, 47N22)
Koch

  klicken Sie um das Bild zu vergrössern
 
Fig. 2
Sonnenfinsternis vom 10. Mai 2013
10. 5. 2013, 2.28 LT 0.28 GT
Berlin, D (13E25, 52N32)
Koch

  klicken Sie um das Bild zu vergrössern
 
Fig. 3
Menschheitshoroskop für Jerusalem
26. 4. 1892, 21.46.34 GT
Jerusalem, IL (35E14, 31N46)
Koch

  klicken Sie um das Bild zu vergrössern
 
Fig. 4
Israel
14. 5. 1948, 16.00 LT, 14.00 GT
Tel Aviv, IL (34E46, 32N04)
Koch

  klicken Sie um das Bild zu vergrössern
 
Fig. 5
Sonnenfinsternis für Bagdad
10. 5. 2013, 3.28 LT, 0.28 GT
Bagdad, IRK (44E25, 33N21)
Koch

  klicken Sie um das Bild zu vergrössern
 
Fig. 6
Astro*Carto*Graphy Sonnenfinsternis
Mai 2013

  klicken Sie um das Bild zu vergrössern
 

Fig. 7
SS 15 S

6. 6. 1472, 20.32 GT
Greenwich, GBE (0W00, 51N29)
Ohne Häuser


   

Am 10. Mai ereignet sich im Abstand von weniger als drei Grad von der Mittleren Mondknotenachse eine Sonnenfinsternis auf 19.5 Grad Stier in Konjunktion mit Merkur und Mars am absteigenden Mondknoten. Es handelt sich dabei um eine ringförmige Sonnenfinsternis, die vor allem in Australien, in Papua Neuguinea und in der Nähe der Solomon Inseln als Kernschatten sichtbar sein wird. In Europa kann man die Finsternis nicht beobachten. Deren astrologische Konstellationen für Mitteleuropa sind in Fig. 1 (Zürich) und in Fig. 2 (Berlin) abgebildet.

Als Erstes fällt die Ballung zwischen Sonne, Mond, Merkur und Mars im Stierzeichen am absteigenden Mondknoten auf. Wie lässt sich eine solche Konstellation deuten? Wir können uns vorstellen, dass es in dieser Zeit (anderthalb Monate vor der Finsternis bis fünf Monate danach) in starkem Masse um die Beschäftigung mit Besitz, Materie und Geld geht. Die Menschen interessieren sich in enormem Masse für solche Fragen, und sie können von dieser Thematik geradezu besessen sein, umso mehr, wenn sie befürchten müssen, dass ihnen mit Mars in der Figur Besitz oder ein Teil ihres Ersparten weggenommen wird.

Einige Beispiele von kürzlichen Entsprechungen dazu sind:

  • Die Zypernkrise der zweiten Märzhälfte, bei welcher Menschen mit grösseren Guthaben auf dem Konto zur Kasse gebeten wurden.
  • Die „Offshore-Leaks“, die dazu führten, dass sich nun auch die Superreichen vor dem Fiskus fürchten müssen.
  • Die Erschütterung der Glaubwürdigkeit der französischen Regierung infolge Falschaussage eines Ministers, der ein Konto in der Schweiz verschwieg.
  • Die Affäre um das Schweizer Konto von Uli Hoeness.

Mit einer Ballung von Planeten am absteigenden Mondknoten im Stierzeichen und für Mitteleuropa im 3. Haus, ist es nicht weiter erstaunlich, dass Skandale im Zusammenhang mit Geld von den Medien untersucht, zu Tage gefördert und kolportiert werden. Dafür spricht nicht nur das 3. Haus, sondern auch die Tatsache, dass sich die Venus als Herrscherin der Ballung am absteigenden Mondknoten im Zwillingezeichen befindet und damit eine Rezeption mit dem Merkur im Stierzeichen bildet. Dass über Unregelmässigkeiten und Schattenthemen Einzelner berichtet wird, ergibt sich aus einer Konzentration von Planeten in Stier, die unter der Herrschaft der Venus stehen, wobei eine Venusthematik am absteigenden Mondknoten häufig auf inadäquaten Umgang mit Geld und Werten hinweist. Wenn dabei Geheimnisse gelüftet werden, beflügeln diese die Fantasie der Menschen, was durch die Venus als Herrscherin des Stierzeichens im Quadrat zum Neptun angezeigt ist. Rechtliche Probleme, die sich daraus ergeben, werden durch Saturn und aufsteigenden Mondknoten im 9. Haus sowie durch Jupiter Konjunktion Lilith dokumentiert, wobei im Zwillingezeichen die Enthüllungen den Weg in die Medien finden. Mit dem Pluto kurz vor der Spitze des 12. Hauses kann es sich dabei um "grosse Fische" handeln, bei denen es mit dem Quadrat zum Uranus im 2. Haus zur plötzlichen Entlarvung egoistischer Bereicherungsabsichten kommt.

In mundanastrologischer Hinsicht kann die Ballung im Stierzeichen, bei der sich Mars und Venus einen intensiven Dialog liefern, auch mit territorialen Ansprüchen und Themen von Krieg und Frieden in Zusammenhang stehen, umso mehr, als die Mondknotenachse doppelt ins Spiel kommt: Was in der Sonnenfinsternis am absteigenden Mondknoten steht, fällt im Menschheitshoroskop auf den aufsteigenden Mondknoten. Solches wiederholt sich in den Konstellationen Israels und das Menschheitshoroskop ist deshalb in Fig. 3 für Jerusalem, die Hauptstadt Israels eingezeichnet. Die Zusammenhänge zum Horoskop des jüdischen Staates lassen sich im Weiteren aus dem in Fig. 4 abgebildeten Horoskop Israels ablesen.
[1]

Dass die Sonnenfinsternis vom 10. Mai im Horoskop von Israel zwischen Mondknotenachse und der Sonne im 8. Haus landet und dabei im exakten Quadrat zwischen Pluto und Mars sowie der Lilith steht, kann anzeigen, dass mit der Finsternis im Horoskop des Landes wichtige Prozesse, die mit Kampf und Überleben zu tun haben, ausgelöst werden. Betrachtet man im Weiteren das für Jerusalem relozierte Menschheitshoroskop, sieht man, dass ein permanenter Herd von Spannungen tatsächlich in diesem Bereich der Welt angesiedelt ist: Einerseits greift die MC/IC-Achse die Sonne/Mond-Uranus-Opposition des Menschheitshoroskops auf, während andererseits der Mars den Aszendenten besetzt. Dabei liegt der Aszendent vier Grad vor dem Mars, während der MC vier Grad nach dem Mittelwert der Sonne/Mond-Uranus-Opposition zu liegen kommt. Dies signalisiert eine Konstellation, die an diesem Ort der Welt mundan, d.h. häuserbezogen, zwischen Sonne/Mond, Uranus und Mars eine Leistungsfigur anzeigt. Astrocartographisch würde man von einem „Paran“ (Kreuzungspunkt) zwischen Sonne-, Mond-, Uranus-MC/IC-Linien und einer Mars-Aszendent-Linie sprechen - was anerkanntermassen eine schwierige Gegend der Welt charakterisiert.

 

Die Astro*Carto*Graphy der Sonnenfinsternis

Schaut man andererseits, wo in der Gegend die Uranus-Pluto-Quadratur der Sonnenfinsternis durch Hauptachsen aktiviert wird, so stösst man mit Uranus am Aszendenten auf die Gegend des Iraks, des östlichen Teils der Türkei und Syriens, Saudiarabien, Yemen und Somalia. Nahe dabei steht mit Westiran, Irak, Saudiarabien und Yemen der Pluto am MC (siehe das in Fig. 5 für Bagdad erstellte Horoskop der Sonnenfinsternis).

Einen guten Überblick liefert dazu die Astro*Carto*Graphy der Sonnenfinsternis (Fig. 6), auf welcher wir erkennen können, dass der ganze Bereich von Osttürkei, Syrien, Jordanien, Saudiarabien, Yemen, Äthiopien, Somalia bis Westiran von Uranus-AC- und Pluto-MC-Linien geprägt wird. Solches findet man dann weiter östlich im Bereich der koreanischen Halbinsel wieder, die zwischen der Pluto-DC-Linie, welche mit Peking und Shanghai auch Ostchina tangiert und der Uranus-MC-Linie liegt, die durch Osaka, Japan, hindurchgeht.

In der westlichen Hemisphäre wird vor allem Brasilien durch eine Pluto-AC- und eine Uranus-IC-Linie geprägt. Saturn-DC-, Sonne-, Mond-, Mars- und Merkur-AC-Linien gehen durch die Problemherde Afghanistan, Pakistan und Westindien hindurch und solche Linien tangieren auch den mittleren Bereich der USA, insbesondere im Norden die grossen Seen und südlich davon Texas sowie Louisiana und den grössten Teil von Mexiko.

 

Die Muttereklipse der gegenwärtigen Sonnenfinsternis

Die Sonnenfinsternis vom 10. Mai gehört der Saros-Serie 15 Süd an, mit früheren Finsternissen, die sich zuletzt im Frühjahr 1995, 1977 und 1959 ereigneten. Die Muttereklipse der Serie geht auf den 6. Juni 1472 Julianischer Kalender zurück und die Entfaltung der Eklipsenfamilie dauert bis zum 12. Juli 2716, womit sich die Serie knapp vor der Mitte ihrer Entfaltung befindet. Das Horoskop für die Muttereklipse ist in Fig. 7 ohne Häuser abgebildet.

Im Horoskop der Muttereklipse für die Saros-Serie 15 Süd beobachten wir eine Sonne/Mond-Konjunktion in Zwillinge, im Trigon zu einer Jupiter/Uranus-Konjunktion in Waage. Damit sind starke Erneuerungskräfte am Werk, die viel Ungeduld und den Drang auslösen, aus alten Situationen auszubrechen und neue Wege zu gehen. Dass rebellische Energien geweckt werden, zeigt die Stellung des Mars in der Halbsumme von Saturn und Jupiter und von Saturn und Uranus gemäss der Formel:

Mars = Saturn/Jupiter = Saturn/Uranus.

Dies zeigt an, dass das Neue dem Alten abgerungen werden muss, was mit Brüchen verbunden sein kann. Eine ähnliche Thematik ergibt sich auch daraus, dass Jupiter und Uranus in der Halbsumme von Pluto und Mondknoten sowie Merkur und Chiron stehen, gemäss der Formel:

Jupiter = Uranus = Pluto/Mondknoten = Merkur/Chiron.

Beide Faktoren, Saturn und Pluto, wie auch die Verbindung zwischen Pluto und Mondknotenachse, weisen auf schicksalhafte Ereignisse hin, die von langfristiger Wirkung sein können. Etwas Ähnliches spricht aus der Formel Pluto = Saturn/Mondknoten, welche Energien ins Spiel bringt, die den Charakter des Definitiven und Unabwendbaren beinhalten.

Zu erwähnen ist schliesslich das etwas ungenaue Quadrat zwischen Mars und Venus, welches in Verbindung mit Chiron jedoch die Entsprechung von Venus = Mars/Chiron ergibt, womit in Verbindung mit einem teilweise schwierigen Lernprozess neue Formen entwickelt werden. Man kann dies auch so deuten, dass alte Hindernisse, die im Normalfall zu einem ausweglosen Kampf führen, aufgearbeitet und überwunden werden müssen, damit Frieden geschaffen wird.

Damit liegt das Positive dieser Konstellation darin, dass sich Spannungen entladen, wodurch neue Wege sichtbar werden. Dazu müssen jedoch alte Sicherheiten und Überzeugungen, die nicht mehr zeitgemäss sind, losgelassen werden. Das bedeutet, dass diese in Verbindung mit einem manchmal schmerzlichen Trauerprozess zu verabschieden sind.

 


[1] Noch vor Aufteilung des Staates Palästina in Israel und Palästina durch die Briten am 15. Mai 1948 um 0.00 Uhr kommt es in Anbetracht der Gefahr einer Invasion durch die arabische Legion, am 14. Mai 16.00 Uhr in Tel Aviv zu einem Meeting zur Ausrufung des jüdischen Staates und zur Bestätigung einer provisorischen jüdischen Regierung, die de facto bereits seit März im Amt ist. Der neue Staatschef Ben Gurion, der das Meeting eröffnete, betrachtete - wie seine Tagebuchaufzeichnungen zeigen - die Zeit von 16.00 Uhr als relevanten Moment für die Ausrufung der Unabhängigkeit. Das Meeting geht um 16.32 Uhr zu Ende, als Ben Gurion zum Ausdruck bringt „Israel ist geboren! Das Meeting ist zu Ende.“ Aus diesem Grund wird von einigen Astrologen für das Israel-Horoskop auch die Zeit von 16.32 Uhr gewählt.

 



Claude Weiss, beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die ASTRODATA AG, welche astrologische Textanalysen anbietet; Präsident des Schweizer Astrologenbundes (SAB); Autor der Bücher «Horoskopanalyse» Bd. 1 & Bd. 2 (der zweite Band «Aspekte im Geburtsbild» ist im Dezember 2008 in einer überarbeiteten und stark erweiterten Neuauflage erschienen), «Karmische Horoskopanalyse», Bd. 1 & Bd. 2, «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (mit Verena Bachmann), «Die Lilith-Fibel» (mit Alexandra Klinghammer), sowie im Oktober 2009 "Wendezeit 2010 - 2012" (Co-Autor mit Alexandra Klinghammer). (E-Mail: Claude Weiss)