Astrologie Heute - Themen der Zeit

 

Schweres Zugunglück in Spanien

von Claude Weiss

28. Juli 2013

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Fig. 1
Zugunglück Juli 2013 in Spanien
24. 7. 2013, 20:42 LT, 18:42 GT
Santiago de Compostela, E (42N53, 8W33)
Koch

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Fig. 2
Spanien: Konst. Monarchie 1975
22. 11. 1975, 12:45 LT, 11:45 GT
Madrid, E (40N24, 3W41)
Koch
(GZQ: Campion, «Buch der Welthoroskope»)


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Fig. 3
Mariano Rajoy
27. 3. 1955, 12:00 LT, 11:00 GT
Santiago de Compostela, E (42N53, 8W33)

Koch

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Fig. 4
Vollmond vor Zugunglück Spanien
22. 7. 2013, 20:15 LT, 18:15 GT
Santiago de Compostela, E (42N53, 8W33)
Koch

Am 24. Juli ereignete sich 4 km vor dem Wallfahrtsort von Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens um 20.42 Uhr (Fig. 1) eine verheerende Zugkatastrophe, die 78 Menschen das Leben kostete und über 130, zum Teil schwer, verletzte. Es handelt sich um die schwerste Eisenbahnkatastrophe Spaniens seit über 40 Jahren und um eine der schlimmsten Europas, die an den ICE-Unfall von Eschede (Niedersachsen) vor 15 Jahren erinnert, bei welchem am 3. Juni 1998 101 Menschen umkamen und 88 schwer verletzt wurden.

Der Hochgeschwindigkeitszug befand sich auf einer Fahrt von Madrid zur Küstenstadt El Ferrol und hätte vor einer engen Kurve auf 80 km/h abbremsen sollen, fuhr jedoch – aus zurzeit nicht verständlichen Gründen – mit 190 km/h in die Todeskurve, mit den bekannten verheerenden Folgen. Am 25. Juli hätte dort zu Ehren des Schutzpatrons der Stadt Santiago, dem Heiligen Jakob, ein grosses Fest stattfinden sollen, welches abgesagt werden musste. Die Anwohner der Unglücksstelle sprachen von «einem grossen Knall, als ob es ein Erdbeben gegeben hätte». Dies war aber nicht gemeint, als der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy den Opfern kondolierte, für den Brief jedoch eine Vorlage verwendete, die zwei Tage vorher im Zusammenhang mit einem Erdbeben zum Einsatz kam und nicht vollständig umgeschrieben wurde, sodass die Spanier mit Verwunderung lesen mussten: «Ich will mein tiefstes Beileid für den Verlust von Menschenleben und den beträchtlichen materiellen Schaden ausdrücken, den das Erdbeben von heute früh in Gansu mit sich brachte». Dieser Lapsus dürfte das Vertrauen in den Regierungschef, der zurzeit unter Korruptionsverdacht steht und pikanterweise selbst aus Santiago de Compostela stammt (am 27. März 1955 um 12.00 Uhr in Santiago geboren), nicht gerade gestärkt haben. Man versteht aber, dass Rajoy anlässlich seines Besuches an seinen Geburtsort am Tag nach der Katastrophe erklärte: «Für jemanden aus Santiago de Compostela wie mich ist dies das traurigste Jakobsfest in seinem Leben.» Ahnt er vielleicht, dass das für seinen Geburtsort katastrophale Jubiläum auch mit seinem eigenen politischen Ende verbunden sein könnte? Doch der Reihe nach:

Konstellationen der Hybris am Unglücksort aktiviert

Das Horoskop für das Eisenbahnunglück (Fig. 1) zeigt die ganze Gefährlichkeit der gegenwärtigen Spannungsfigur zwischen Uranus, Pluto und Mars/Jupiter/Lilith, die allesamt in der ersten Hälfte der kardinalen Zeichen stehen und deren T-Quadrat durch die AC/DC-Achse des Unfallhoroskops ausgelöst wird. Dabei wird die Mars/Pluto-Opposition, die im Orb von gut 2 Grad von 7.33 bis 9.44 Grad Krebs/Steinbock applikativ verläuft, durch ein Quadrat des Uranus auf 12.30 Grad Widder aktiviert, mit einem Mittelwert der Figur auf 10 Grad kardinal, der exakt auf die AC/DC-Achse des Moments fällt. Fazit: Es kommt zum Zeitpunkt des Unfalls am Ort Santiago de Compostela die ganze Wucht des Spannungsaspektes zum Tragen.

Dabei entspricht die Kombination von Mars, Jupiter, Uranus und Pluto klassischen Formen der Selbstüberschätzung und des waghalsigen Verhaltens, was zu Handlungen «auf Biegen oder Brechen» verleitet und zu von Menschen verursachten Katastrophen führen kann. Solche Planetenverbindungen symbolisieren, aufgrund der Hybris, die sie auslösen können, das Gegenteil von Vorsicht und besonnenem Handeln. Lilith in der Figur verstärkt dabei die Gefahr, dass unverarbeitete Themen aus dem Unbewussten ins Spiel kommen und das Bewusstsein trüben, wodurch es zu Fehlhandlungen kommt, die die Betreffenden zu Aussenseitern stempeln. Wenn diese Analyse stimmt und menschliches Versagen die Hauptursache für die Bahnkatastrophe vom 24. Juli darstellt, muss man es als bedenklich betrachten, dass ausgerechnet auf dem wegen seiner Kurven als gefährlich bekannten Bahnstück vor Santiago offenbar keine automatischen Sicherungen vorhanden waren, die die Lokomotive im Falle zu hoher Geschwindigkeit abgebremst hätten. Gemäss Adif, der spanischen Eisenbahnnetzverwaltung, funktionierte ein solches System lediglich bis 5 km vor der Unglücksstelle, sodass die Abbremsung des Zuges ab diesem Punkt gänzlich in der Verantwortung des Lokführers lag. («Huff Post», 26. Juli 2013).

Menschliches Versagen könnte auch aufgrund einer laufenden Venus/Neptun-Opposition, die am Tag des Unglücks durch den laufenden Mond aktiviert wurde, nahegelegt sein. Eine solche Konstellation kann zu Täuschungen, Sinnestrübungen und Träumereien geneigt machen, wobei Medikamente, Alkohol oder Drogen im Spiel sein können.

Saturn aktiviert Unfallkonstellation im Horoskop Spaniens

Das Horoskop des Zugunglücks zeigt im Weiteren mit Saturn am MC in Skorpion, in Rezeption zu Pluto in Steinbock, der seinerseits am Aszendenten steht, dass in diesem Moment etwas passiert, das schicksalhaft ist und sich vergangene Unterlassungen durch grosse Verluste rächen – wahrscheinlich so zu deuten, dass nun auf tragische Weise realisiert wird, wie schlampig teilweise mit Sicherheitsfragen umgegangen wurde. Dies geschieht in der Weise, dass der Saturn des Zugunglücks auf den Uranus des Horoskops von Spanien (Fig. 2) zu stehen kommt und damit eine wichtige Bruch- und Schwachstelle des Umgangs mit den Konstellationen des Landeshoroskops offengelegt wird. War man so begeistert und stolz auf den eigenen Hochgeschwindigkeitszug – einer der wenigen erfolgreichen technischen Vorzeigeartikel des Landes, mit bereits stattgefundenen Exporten und vielversprechenden weiteren Exportmöglichkeiten –, dass wichtige Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigt wurden? Zählte der Fortschritt mehr als die Absicherung des Erreichten (Saturn Quadrat Uranus im Horoskop Spaniens), die dafür gesorgt hätte, dass die faszinierende Errungenschaft nicht zur Gefahr wird. Wurde die Ausbildung vernachlässigt oder die Personalselektion zu schlampig betrieben, indem zu wenig darauf geachtet wurde, dass der verantwortliche Lokführer auch unter erschwerten Bedingungen (zum Beispiel den gegenwärtigen Konstellationen) seiner Aufgabe und Verantwortung gerecht wird? Bekanntlich bringt ein Transit des laufenden Saturn auf einem Planeten (in diesem Fall Uranus) und im Spannungsaspekt zu seiner Radixstellung im Sinne einer «Abrechnung» all das aufs Tapet, was zu wenig gewissenhaft und fundiert aufgebaut wurde – mit dem Resultat, dass einiges wie ein Kartenhaus zusammenfällt.

Das Horoskop des Landes (Fig. 2) und die darauf stattfindenden Transite – neben Saturn auch Uranus und Pluto, die ihre Quadrate 2013 und 2014 auf dem Spannungsdreieck Jupiter–Mond–Venus/Pluto bilden – zeigen für Spanien schwierige Zeiten an, die jeweils akut ausgelöst werden, wenn von Uranus und Pluto exakte Transite stattfinden oder schnellere Planeten die Langsamläuferkulisse aktivieren. Im vorliegenden Fall spielte beides eine Rolle.

Rajoy, Spanien und die Eisenbahnkatastrophe

Mariano Rajoys Horoskop (Fig. 3) zeigt eine starke Verbindung zu jenem Spaniens. Mit einer Opposition Venus/Pluto, die sich thematisch in der Venus/Pluto-Konjunktion des Landeshoroskops wiederfindet, versteht man, dass Rajoy – im Dezember 2011 – zum Ministerpräsidenten gewählt wurde, weil man ihm eher als seinem während der Krise weitgehend untätig gebliebenen sozialistischen Vorgänger Zapatero zutraute, die Finanzkrise zu lösen. Die Spanier wussten dabei, dass sie sich aufgrund der vorgesehenen Austeritätspolitik Rajoys auf harte Einschnitte und schmerzliche Verzichte gefasst machen müssten. Seit Verbesserungen für die Bürger jedoch auf sich warten lassen und die Zahl der Arbeitslosen weiter steigt, weil Sparen alleine ohne wachstumsfördernde Massnahmen nicht ausreicht, hat Rajoys Popularität stark gelitten. Hinzu kommen Korruptionsvorwürfe im Zusammenhang mit angeblich an ihn erfolgten Zahlungen, die Rajoy zum Verhängnis werden könnten, wenn es ihm nicht gelingt, diese auszuräumen. Den Bürgern Entbehrungen aufzuerlegen, während man sich selbst bereichert, ist das Letzte, was sich ein Politiker, auf den hohe Erwartungen gesetzt wurden, unter Uranus/Pluto-Quadraten leisten kann!

Nun fallen die kritische Konstellationen der für ganz Spanien traumatisierenden Zugkatastrophe (Fig. 1) in der Form einer Mars/Jupiter/Lilith-Konjunktion (Opposition Pluto) ausgerechnet auf Rajoys Aszendenten und in den Bereich seines absteigenden Mondknotens im Krebs-Zeichen. Dabei würde der aufsteigende Mondknoten im Zeichen Steinbock vorbildliche Integrität fordern! In einem solchen Fall kann die Konjunktion von Jupiter und Lilith tatsächlich einen Skandal signalisieren, der im Krebs-Zeichen dazu führt, dass jede Unterstützung im Volk verloren geht.

Die Hartnäckigkeit des Themas wird durch den Vollmond bestätigt, der zwei Tage vor dem Zugunglück stattfand und in Fig. 4 für Santiago – Geburtsort von Rajoy und Ort der Katastrophe – aufgezeichnet ist: Nicht nur werden die Häuserachsen des Unfallhoroskops (Fig. 1) praktisch vorweggenommen, was – zusätzlich mit einem Saturn-Quadrat zum Vollmond – die drohende Gefahr an diesem Ort anzeigt, auch die Umkehrung der AC/DC-Achse des Vollmondhoroskops im Vergleich zum Radix von Rajoy (Fig. 3) zeigt für Rajoy die Unmittelbarkeit einer schweren Krise, die ihn mit eigenen Schattenthemen (Mondknotenachse) konfrontiert.


 
Claude Weiss, beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die Astrodata AG, welche astrologische Textanalysen anbietet; Präsident des Schweizer Astrologenbundes (SAB); gefragter Referent an internationalen Kongressen; Bücher: «Horoskopanalyse» Bd. 1 & Bd. 2 (Bd. 2 ist in einer überarbeiteten und stark erweiterten Neuauflage erhältlich), «Karmische Horoskopanalyse», Bd. 1 & Bd. 2, Mitautor der Bücher «Pluto – Eros, Dämon und Transformation», «Die Lilith-Fibel», «Wendezeit 2010–2012», «Visionen einer neuen Zeit», E-Mail: Claude Weiss