Astrologie Heute Nr. 164 (August 2013) - Magazin
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Astrologie Heute Nr. 164
August 2013

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 164 bestellen
 
 
 
Hadrian – Sinnsucher mit Blick zu den Sternen
 
Planetengötter im römischen Pantheon
 
von Ernst Ott
 

In der Ausgabe Nr. 160 (Dez./Jan. 2012/13) von ASTROLOGIE HEUTE beschrieb Ernst Ott das römische Pantheon mit seiner Himmelsöffnung in der Kuppel. Er entschlüsselte es als ein Horoskopmodell, in welchem sich das Sonnenlicht durch die astrologischen Häuser bewegt, und verknüpfte diese Bewegung mit dem platonischen Modell vom Ab- und Aufstieg der Seelen. Im aktuellen Heft erzählt er vom Bauherrn dieses Tempels, dem römischen Kaiser Hadrian (76–138 n. Chr), und seiner Absicht, dort den Kosmos und die sieben Planeten als Götter zu verehren.

Ernst Ott schildert hier die Besonderheiten dieses noch heute faszinierenden Baus in Rom und illustriert die Überlegungen des Erbauers Kaiser Hadrian anhand fiktiver, aber auf den historischen Fakten gründenden Dialogen mit dessen Architekten. Dabei kommen insbesondere die spirituellen und astrologischen Überlegungen dieses aussergewöhnlichen Herrschers der Antike zum Vorschein.

In den Nacherzählungen des Lebens dieses Kaisers, seiner Widersprüche und der Widerstände, die er in der ersten Zeit seiner Regentschaft bei seinem Volk erzeugte, finden wir ein differenziertes Porträt einer Zeit, in der astrologische Symbolik, Götterglaube und menschliches Handeln ungeteilt, das heisst als zusammenhängend gesehen wurden. Ernst Ott erzählt in seinem Artikel (entlang den Konstellationen des Kaiser-Horoskops) aber auch, wie erst eine tragische Liebe Hadrians diesen zu einem mitfühlenden und die Herzen seines Volkes gewinnenden Kaiser gemacht haben: die kurze, aber über den Tod hinaus nicht endende Liebe zum hübschen Jüngling Antinous. Den Toten erklärte Hadrian zu einer Inkarnation des Gottes Osiris, baute zu seinen Ehren die Tempelstadt Antinoupolis und widmete ihm zahlreiche weitere Tempel. Der Schmerz des Kaisers über den menschlichen Tod seines Geliebten brachten Hadrian die Sympathien seines Volkes.

Diese traurige und schöne Geschichte benutzt der Autor, um Hadrians spirituellen Antrieb beim Bau des Pantheons deutlich zu machen. Über die Standorte der Götter im Innenraum des Pantheons kann heute nur spekuliert werden, denn es gibt keine eindeutigen Zeugnisse. Ernst Ott stellt in diesem Artikel mithilfe seines astrologischen Wissens zwei Möglichkeiten vor, wie die sieben alten Götterplaneten von Hadrian im Rund des vom magischen Licht der offenen Kuppel beleuchteten Raumes aufgestellt worden sein könnten.

Als Anregung für die Leserinnen und Leser gedacht ist der Tipp des Autors, wie der eigene Raum, das eigene Zuhause oder das eigene Arbeitszimmer gemäss den astrologisch-magischen Intentionen Kaiser Hadrians gestaltet werden kann. Zum Abschluss deutet er den Bau der Grabkammer Hadrians in Rom, die heute als Engelsburg ein weiteres weltberühmtes Wahrzeichen der ewigen Stadt ist.
 


Ernst Ott, leitet die «Astrologieschule» (München, Karlsruhe, Rottenburg); Autor zahlreicher Fachartikel sowie der Bücher «Der Deszendent», «Lebensweg-Analyse», «Astrologie mit Tarot» und «Pluto im Steinbock 2008–2024»; bietet auch astrologisch geführte Rom-Reisen an (Website: www.astrologieschule.org)