Astrologie Heute - Themen der Zeit

 

Zugkollision in der Schweiz, Carunfall in Süditalien

von Claude Weiss

31. Juli 2013

Wer angesichts der Zugkatastrophe von Spanien letzte Woche vielleicht dachte, etwas Derartiges könnte bei uns in der Schweiz nicht passieren, wurde schnell eines Besseren belehrt. Am Montag, 29. Juli 2013, kollidierten in Granges-près-Marnand im Kanton Waadt um 18.40 Uhr zwei Züge. Im Bahnhof der Ortschaft mit 1200 Einwohnern kreuzen sich jeden Tag um diese Zeit zwei Regionalzüge, die zwischen Lausanne und Payerne verkehren. Der Zug, der in Richtung Lausanne fährt, hält im Bahnhof, um Passagiere aufzunehmen, während jener in Richtung Payerne mit zirka 40 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit durchfährt. Aus unerfindlichen Gründen verliess am letzten Montag der Zug in Richtung Lausanne den Bahnhof zu früh, sodass es auf dem nach dem Bahnhof eingleisig geführten Streckenabschnitt zur Kollision kam. Dabei kam der Lokführer dieses Zuges ums Leben, und 40 Personen wurden verletzt, fünf davon schwer. Das Horoskop für den Zusammenprall ist in Fig. 1 abgebildet.

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Fig. 1
Zugkollision Waadt Juli 2013
29. 7. 2013, 18:40 LT, 16:40 GT
Granges-près-Marnand, CH (46N46, 6E53)
Koch

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Fig. 2
Zugunglück Juli 2013 in Spanien
24. 7. 2013, 20:42 LT, 18:42 GT
Santiago de Compostela, E (42N53, 8W33)
Koch

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Fig. 3
Vollmond vor Zugunglück Spanien
22. 7. 2013, 20:15 LT, 18:15 GT
Santiago de Compostela, E (42N53, 8W33)
Koch

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Fig. 4
Vollmond vor Zugkollision Waadt
22. 7. 2013, 20:15 LT, 18:15 GT

Granges-près-Marnand, CH (46N46, 6E53)
Koch

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Fig. 5
Busunglück Juli 2013 Süditalien
28. 7. 2013, 20:30 LT, 18:30 GT
Monteforte Irpino, I (40N54, 14E42)
Koch


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Fig. 6
Vollmond vor Busunglück Süditalien
22. 7. 2013, 20:15 LT, 18:15 GT
Monteforte Irpino, I (40N54, 14E42)
Koch

Dieses Horoskop hat durchaus Parallelen mit jenem des Zugunglücks von Santiago de Compostela vom 24. Juli (Fig. 2). In beiden Fällen steht Saturn im zehnten Haus, Pluto im ersten Haus und die Ballung von Lilith, Jupiter, Mars und Merkur im siebten Haus, in Opposition zu Pluto, mit einer Opposition des Mars, die sich jeweils im Orb von 1,2 bis 2,2 Grad ereignet. Mars/Pluto-Spannungsaspekte sind bekannt für heftige Herausforderungen und Konfrontationen, die mit grossen Verlusten an Menschenleben oder Material verbunden sein können. Übertreibungen und Fehleinschätzungen, zu denen die Konjunktion von Mars, Jupiter und Lilith geneigt machen kann, führen damit schnell einmal zu extremen Konsequenzen. Bezieht man den Merkur ein, der in weiter Konjunktion mit der Figur und im Quadrat zum Uranus steht, geht es um Verkehrsunfälle mit schweren Fahrzeugen, wie Eisenbahnen, Lastwagen oder Cars.

Schicksalhafter Vollmond vom 22. Juli

Dabei kommt auch der vorausgegangene Vollmond vom 22. Juli zum Tragen, der im Quadrat zum Saturn stattfand und ebenfalls darauf hinweist, dass die erlebte Spannung zwischen Wollen (Sonne) und Fühlen (Mond) – im Umfeld von minus einer Woche bis plus drei Wochen – zu tragischen Verlusten führen kann. Es erstaunt dementsprechend auch nicht, dass sowohl der für Santiago (Fig. 3) als auch für Granges-près-Marnand berechnete Vollmond (Fig. 4) die Spannungsfigur zwischen Lilith/Jupiter/Mars/Merkur, Uranus und Pluto stark ins Spiel bringt. Dies gilt auch für den Saturn, der in beiden Horoskopen höchstgestellter Planet ist und zu Lilith, Jupiter und Mars ein praktisch gradgenaues Trigon bildet. Er mahnt gerade im Zusammenhang mit dem Mars zur Vorsicht, signalisiert aber gleichzeitig die Gefahr von Verlusten, wenn diese in den Wind geschlagen wird. Zur Zeit der Zugkollision vom 29. Juli war es sogar so, dass ein Viertelmond (Mittelstellung zwischen dem Vollmond vom 22. Juli und dem nächsten Neumond) in Form eines Sonne/Mond-Quadrates in Spannung zum Saturn gebildet wurde. Eine solche Konstellation löst Letzteren in maximaler Weise aus.

Bahn- und Busunfälle

Die dem Vollmond folgende Woche war nicht nur von zwei schweren Zugunglücken (schlimmstes Eisenbahnunglück der letzten 40 Jahre in Spanien und der letzten zehn Jahre in der Schweiz), sondern auch von einem tragischen Carunfall in Süditalien geprägt, der zu den schlimmsten Busunfällen Europas in den letzten Jahren gehört. Die astrologischen Gemeinsamkeiten solcher Unfälle finden sich darin, dass Mars/Pluto und Mars/Saturn-Aspekte das Aufeinanderprallen grosser Kräfte und grosser Massen mit potenziell grossen Schäden symbolisieren, wozu – insbesondere, wenn auch noch Uranus im Spiel ist – Eisenbahn- und Carunfälle gehören.

Am Sonntagabend, den 28. Juli, stürzte um 20.30 Uhr in der Nähe von Neapel, bei Monteforte Irpino, ein Reisecar mit 49 Menschen vom Autobahnviadukt Acqualonga 30 Meter in die Tiefe, nachdem er eine Reihe von Autos gerammt hatte, bevor er die Leitplanke durchbrach. 39 Buspassagiere starben, und zehn überlebten schwer verletzt, während es in den gerammten Fahrzeugen zu 14 leichteren Verletzten kam. Die Ursache für den Unfall ist am 30. Juli, als diese Zeilen geschrieben werden, weiterhin unklar. Es wurden keine Bremsspuren festgestellt, was auf ein Versagen der Bremsen hinweisen könnte. Zeugen berichten aber über einen geplatzten hinteren Reifen, der die Stabilität des Fahrzeugs derart beeinträchtigt haben könnte, dass der Fahrer dieses nicht mehr unter Kontrolle hatte, als er mit hohem Tempo auf einen Stau zusteuerte.

Das Horoskop für den Unfall ist in Fig. 5 abgebildet. Wir erkennen auch in diesem Fall die uns vertrauten Planetenkonstellationen – insbesondere eine Mars/Pluto-Opposition innerhalb von 1 Grad Orb, den Saturn als höchstgestellten Planeten, zusätzlich mit 1 Grad Orb im Quadrat zur Sonne. Der für den Ort Monteforte Irpino erstellte Vollmond vom 22. Juli ist in Fig. 6 aufgezeichnet. Die Sonne/Mond-Opposition kommt für diesen Ort tatsächlich recht prominent zum Ausdruck, nämlich auf der AC/DC-Achse, und es ist auffallend, dass sich der Unfall sechs Tage nach dem Vollmond ereignete, als die laufende Sonne ins exakte Quadrat zu Saturn trat.

Selbstüberschätzung und menschliches Versagen

In allen drei Fällen, über die in diesem Artikel berichtet wird, heisst es bis zum Redaktionsschluss dieses Artikels (30. Juli), die Ursache des Unfalls sei noch unklar. Es scheint jedoch in jedem Fall ein grosser Anteil menschlichen Versagens im Spiel zu sein. So hat der Lokführer des spanischen Zuges offenbar eingestanden, dass er zu spät gebremst hat, und erste Gerüchte, er hätte zum kritischen Zeitpunkt telefoniert, scheinen sich zu bewahrheiten. Es heisst auch im Falle der Zugkollision im Kanton Waadt, der eine Lokführer hätte ein Rotlicht übersehen. Man wird den Verantwortlichen möglicherweise aber nie mehr fragen können. Dies gilt auch für den Fahrer des italienischen Reisebusses, der nach Augenzeugenaussagen mit derart hoher Geschwindigkeit unterwegs war, dass er in einer unerwartet gefährlichen Situation wohl nicht mehr adäquat reagieren konnte.

Angesichts solcher fahrlässiger Inkaufnahme grosser Risiken, mit dem Resultat einer Häufung schwerer Unfälle in kurzer Zeit, kann man sich fragen, ob der Widerspruch zwischen Mars/Jupiter/Lilith und Pluto im Verbund mit Saturn zur Erklärung für das Beobachtete ausreicht. Oder ob das Grosse Trigon zwischen Jupiter, Saturn und Neptun vielleicht nicht nur die vielen positiven Eigenschaften einbringt, die wir Astrologen ihm zuschreiben, sondern Menschen, die dafür gefährdet sind, in eine Stimmung der Euphorie und Selbstüberschätzung versetzt, die sie dazu verleitet, elementare Vorsichtsregeln in den Wind zu schlagen.


 
Claude Weiss, beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die Astrodata AG, welche astrologische Textanalysen anbietet; Präsident des Schweizer Astrologenbundes (SAB); gefragter Referent an internationalen Kongressen; Bücher: «Horoskopanalyse» Bd. 1 & Bd. 2 (Bd. 2 ist in einer überarbeiteten und stark erweiterten Neuauflage erhältlich), «Karmische Horoskopanalyse», Bd. 1 & Bd. 2, Mitautor der Bücher «Pluto – Eros, Dämon und Transformation», «Die Lilith-Fibel», «Wendezeit 2010–2012», «Visionen einer neuen Zeit», E-Mail: Claude Weiss