Astrologie Heute Nr. 167 (Februar 2014)
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Astrologie Heute Nr. 167
Februar 2014

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 167 bestellen

 

Astro-logische Merk-Würdigkeiten
 

Macken und Schrullen
 
von Barbara Egert
 


 

Endzeitstimmung ist ausgebrochen, der Jungfrau-Mann hat Schnupfen. Taschentücher fliegen durch die Wohnung, das Niesen könnte Tote auferwecken. Dass die Bazillen im Sturzflug auf die anderen Familienmitglieder Kurs nehmen, ist dabei nur nebensächlich, denn so krank wie er wird sowieso keiner – keiner hat je solch einen Schnupfen gehabt! Der medizinische Fachausdruck besagt alles: nasale Hyperreaktivität. Bei ihm ist alles «hyper», selbst die Trompetenstösse beim Naseputzen, zu denen er – trotz einer gravierenden Schwäche – noch in der Lage ist …

Die liebenswerten Schrullen einer Löwe-Frau mit Waage-AC offenbaren sich schon beim Gang durch die Einkaufsstrasse, da gibt es nämlich Fensterscheiben, die sie magisch anziehen, nicht nur wegen der ausgestellten Mode, sondern weil sie ihr Spiegelbild reflektieren. Die Gesamterscheinung scheint zu stimmen. Überhaupt: Ihre neue Marken-Jeans ist nicht zu toppen. Schwungvoll schreitet sie dem angesagten Bistro entgegen, Platz am Fenster, um zu sehen und gesehen zu werden, und dann: Spieglein, Spieglein in der Hand – ist der Lippenstift noch perfekt, die Mascara nicht verwischt? Sie setzt ihr «Spiegelgesicht» auf, wie ihr Mann es nennt und das ihn total nervt, denn sie macht dann einen Schmollmund, legt den Kopf etwas schräg, streicht die Haare mit einer lässigen Bewegung in die Stirn, sodass eine Strähne wie zufällig schräg übers Auge fällt. Spätesten dann stöhnt er: «Leg den Spiegel weg!», und sie weiss gar nicht, was der blöde Mann daran auszusetzen hat, sie macht es doch nur für ihn – na, na …

Ein Verwandter mit Merkur und Sonne in Stier hat die skurrile Angewohnheit, bei jedem Blick in den Spiegel seine Zunge herauszustrecken, um zu überprüfen, ob sich dort schon die ersten Anzeichen einer drohenden Gesundheitsgefährdung zeigen. Die Zungendiagnostik ist tatsächlich Bestandteil der östlichen Medizin, und Veränderungen sollen auf Krankheiten der Organe hinweisen können. Wenn ich nun aber drei bis vier Mal täglich auf meine Zunge starre und bei einer leichten Veränderung prophylaktisch Tabletten schlucke, dann ist das eher zwanghaft.

Apropos zwanghaft: Eine Nachbarin mit einer minutengenauen Merkur/Pluto-Konjunktion in Löwe, auf die Uranus ein Quadrat wirft, spricht jeden, der ihr im oder vor dem Haus begegnet, an. Egal, welches Thema, der Mund öffnet sich und schliesst sich erst, wenn sich die Wege wieder trennen. Der Tochter meines Mannes begegnete sie im Fahrstuhl und behauptete, sie sähe mir ja «wie aus dem Gesicht geschnitten» ähnlich. Das kann gar nicht sein, weil ich nicht ihre Mutter bin, die Tochter genau wie ihr Vater, mein Mann, blonde Haare und grüne Augen hat, während ich schwarzhaarig und braunäugig bin. Eine Richtigstellung lehnt sie ab, und nun fragt sie mich bei jeder Begegnung, wie es denn der Tochter, die mir ja unglaublich ähnlich sei, gehe. Schrulle hin, Macke her – liebenswert, aber durchgeknallt.

Und der typische Mann mit Steinbock-Sonne oder Saturn-Dominanz?. Er hat einen Tick, seinen Lieblingspulli. Beide sind unzertrennlich. Dagegen wäre nichts zu sagen, wenn er den nicht ausschliesslich anziehen würde. Da liegen Sweatshirts, Pullis mit V-Ausschnitt in schönen Farben und Mustern, auch welche von bester Qualität und sündhaft teuer, aber nein: Es muss die schon etwas abgetragene Klamotte sein, mit Flecken und ohne Passform. Alles Zureden hilft nicht, auch nicht die Drohung, ihm keine Pullover mehr zu schenken. «Brauchst du auch nicht, mir reicht der hier vollkommen aus.» Dann eben nicht!

Gibt es männliche Macken und weibliche Zicken, die sich astrologisch erklären lassen? Wie wär’s hiermit: Zapp, zapp, zapp, der Widder hetzt die Familie durchs Abendprogramm, bis diese irre wird und ihren Zapper kaltstellt. Fische-Frau schaut Liebesfilm und heult und kann sich nicht mehr beruhigen, sodass die Familie beschlossen hat, Liebesfilme vom Abendprogramm zu streichen. Wer, wo, was? Der zerstreute Wassermann findet nichts in der Küche, kein Messer, keine Vase, keinen Kaffee, keine Milch etc. Erde an Uranus: Steht genau vor dir … oder mach mal die Kühlschranktür auf … Zwillinge rasen bei ihren Handytelefonaten wie Irre durch die Wohnung, mit steigender Emphase stolpern sie über Teppichfransen, bei Drohgebärden von Anwesenden flüchten sie auf den Balkon und schreien ihr «Hörst du mich!?» in die Ferne.

Und die Kids? Jeder hat ja seinen ganz persönlichen Merkur, sie klingen aber alle erstaunlich unisono, sind sich durch die Bank ähnlich, halten sich aber für total individuell. Nur Insider verstehen ihre Sprache: «Der Babo hat heute voll den Bitchfight, weil er die Hausaufgaben verchillt hat. Die Fragetante labert Flatrate deswegen. Ist ihm aber titte. Weil er auch mit Arschfax gut aussieht, adden ihn alle Facebook-Schlampen. Also erst mal die Chabos telen. Wenn die nicht gerade kellern, hornen sie bestimmt wieder die Hotties an.» – Alles klar!?

 


Barbara Egert, geprüfte Astrologin DAV; jahrzehntelange Astrologieerfahrung; astrologische Beratungen und Kurse in Berlin; diverse Fachpublikationen; Autorin von Galiastro-Texten; Bücher: «Hochsensibilität im Horoskop» (2012), «Krisen im Horoskop erkennen» (2011), «Kindheitserfahrungen im Horoskop» (2009); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE (E-Mail: Barbara Egert)