Astrologie Heute Nr. 170 (August 2014) - Editorial
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Astrologie Heute Nr. 170
August 2014

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 E  D  I  T  O  R  I  A  L  

 

 

Armando Bertozzi

Mit der Astrologie haben wir ein Instrument in der Hand, um mit den Imponderabilien des Lebens besser fertigwerden zu können. Das Horoskop spiegelt die Vielfältigkeit und die Unergründlichkeit unseres Daseins, indem es sich uns immer wieder in neuer Gestalt erschliesst, weitere Zusammenhänge aufzeigt, immer wieder andersfarbige Bilder in unser Auge wirft, revidierte Interpretationen erlaubt. Wir können uns im Strom der Zyklen schwimmen sehen, die uns mal hochheben, dann wieder niederdrücken. Sie alle fügen sich in einen Kreis ein, umrunden einen Punkt in der Mitte, ein geheimnisvolles Etwas. Wir können Letzteres nur bejahen, denn mit seiner Schwerkraft hält es uns in der Bahn. Der Kreislauf des Lebens spült uns immer wieder an unbekannte Orte, macht uns mit Fremdem bekannt und Bekanntes fremd, bringt uns in andere Konstellationen, zeigt uns neue Aspekte auf.

Bei diesem Drehen und Wenden der persönlichen und globalen Zustände entstehen auch immer wieder neue Spannungsherde zwischen den Mächten (und Ohnmächtigen). Derzeit am Beispiel der Ukraine-Krise – ein typisches Abbild des mundanen Uranus/Pluto-Quadrats –, die zu frostigen Verhältnissen zwischen den USA und Russland geführt hat. Deren Protagonisten Obama und Putin haben dabei beide einige Kratzer an ihrem Image abbekommen. Gegenseitige Schuldzuweisungen (Pluto) und irrationales Verhalten (Uranus) folgen sich in regelmässigem Abstand. Die Vehemenz, mit der jeweilige Befürworter für die eine oder die andere Seite streiten, passt zum Charakter dieses mächtigen Quadrats. Im Kräftespiel zwischen Uranus und Pluto läuft – zwischen ihren Exaktheiten – immer einer dem anderen voraus und besetzt die Gradbereiche im Kreuz des Horoskops zuerst, der andere läuft hinterher. Claude Weiss stellt nun die Frage, wie sich dies auf die konkreten Geschehnisse auswirkt, insofern, als dass sich die Resultate solcher Prozesse anders gestalten. [S. 22 ff.] Welche Dynamik entsteht etwa, wenn uranische Revolutionen mit nachfolgender plutonischer Vereinnahmung konfrontiert werden? Anhand von vier aktuellen Beispielen wird dies im Artikel illustriert.

Ein anderer prägender Aspekt im Weltgeschehen ist die Stellung des Neptun im Fische-Zeichen. Von dort aus wirft er derzeit ein exaktes Quadrat auf die Neptun/Pluto-Konjunktion von 1892, also auf das sogenannte Menschheitshoroskop. Diese Konstellation wird uns noch eine Weile beschäftigen, wie Claude Weiss auf S. 10 ff. dieses Heftes aufzeigt, denn sie wird bis Januar 2016 immer wieder recht genau. Vom Menschheitshoroskop besonders betroffen sind die USA, fällt doch die Neptun/ Pluto-Konjunktion exakt auf ihren Deszendenten und steht nahe bei ihrem Uranus. Und auch Deutschland kann sich Neptuns Einfluss nicht entziehen, denn sein Transit macht dort ein Quadrat zur Mars/Lilith-Opposition im Einheitshoroskop.

Es ist ein Ringen (Pluto) und Springen (Uranus) um die gute Position. Ein Leben im Quadrat. Doch die Astrologie sagt uns wie Einstein, dass alles in ein grosses Rundes sich einfügt; in seiner Drehung um ein unbekanntes Zentrum, dessen Dynamik der Massenanziehung die Ecken und Kanten menschlichen Strebens einmal von selbst glätten wird.
 

Armando Bertozzi
Redaktor

  


Armando Bertozzi, von 1976 bis 1981 Kurse in Astrologie, Alchemie und Kabbala; 1980 bis 1988 Redaktor und Mitherausgeber von «Essentia – Zeitschrift für evolutionäre Ideen»; seit 1989 Chefredaktor von ASTROLOGIE HEUTE (E-Mail: Armando Bertozzi)