Astrologie Heute Nr. 170 (August 2014) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 170
August 2014

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Heft Nr. 170 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 

Mitte August bis Mitte Oktober 2014

von Verena Bachmann

 

Verglichen mit den sehr spannungsgeladenen Konstellationen des ersten Halbjahres erscheinen jene der kommenden beiden Monate zunächst beinahe als langweilig. Über weite Strecken geht es in dieser Zeit nämlich um die Fortsetzung von laufenden Prozessen und die Auseinandersetzung mit den Folgen von Geschehnissen und Erfahrungen der Vergangenheit. Entsprechend heisst es nun, weiter aufzuräumen, die Ereignisse und Prozesse zu analysieren und zu verstehen. Gleichzeitig steht aber auch eine Standortbestimmung an, wobei deutlich wird, dass das Rad der Zeit nicht zurückgedreht werden kann und man sich in den neuen Räumen und Gegebenheiten zurechtzufinden hat.

Bei näherer Betrachtung schälen sich aber drei astrologische Bereiche heraus, in welchen in diesen beiden Monaten durchaus mit wichtigen (Weiter-) Entwicklungen zu rechnen ist. Anders als bisher stehen nämlich in dieser Zeit alle Langsamläufer und damit auch alle durch sie repräsentierten Themen direkt im Fokus. 

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Vollmond
10. 8. 2014, 18:09 GT

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Neumond
25. 8. 2014, 14:13 GT

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Vollmond
9. 9. 2014, 1:38 GT

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Neumond
24. 9. 2014, 6:14 GT

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Vollmondeklipse
8. 10. 2014, 10:50 GT

Zwei dieser drei Bereiche rücken Themen und Prozesse in den Vordergrund, die bereits zu Beginn des Jahres aktuell waren, danach jedoch an Bedeutung verloren. Hier sind neue Erkenntnisse und Impulse zu erwarten, stehen Entscheidungen und weitere Schritte an. Der dritte Bereich wiederum nimmt einige der Themen der Kardinalen Klimax vom Frühjahr wieder auf, er wird jedoch erst ab Mitte September aktuell. Da alle Kreuze des Horoskops angesprochen werden, sind auch die meisten Menschen, Staaten und Unternehmungen in irgendeiner Weise davon direkt betroffen, allerdings je nach individuellem Horoskop in ganz unterschiedlicher Art.

Am auffälligsten ist wohl Saturn (17–22 Grad Skorpion) und sein Tanz mit Mars, Venus und Lilith. Er bewegt sich direktläufig zum dritten und letzten Mal im Bereich, in dem er schon im Dezember 2013 / Januar 2014 war. Bei ihm geht es nun um den Abschluss der laufenden Prozesse, um definitive Entscheidungen und Konsequenzen. Am 25. August bildet er eine Konjunktion mit Mars (17.38 Grad Skorpion) im genauen Quadrat zur Halbsumme von Venus (15.27 Grad Löwe) und Lilith (19.24 Grad Löwe).

In den folgenden drei Tagen erreicht Venus zunächst die genauen Aspekte zu Saturn und Mars und dann die Konjunktion mit Lilith (28. August, 19.50 Grad Löwe). Aufsehenerregende Ereignisse, Grundsatzentscheidungen, aber auch zunächst wenig Beachtung erhaltende, subtilere Entwicklungen dürften in dieser Zeit wichtige Impulse setzen und die Weichen für den weiteren Verlauf der entsprechenden Geschichten und Prozesse stellen. Auf der konkreten, alltäglichen Ebene stehen dabei die folgenden Themen im Vordergrund: Erotik und Sexualität, Rollenbilder, Macht des Weiblichen, Geschlechterkampf, Tabus und Tod, aber auch die schöpferischen und kreativen Kräfte des Lebens.

Auf der psychologischen Ebene geht es um den Kontrast zwischen einerseits dem Impuls oder der Notwendigkeit, sich ganz auf einen Prozess einzulassen und in Bezug auf eine Beziehung verbindlich zu werden und andererseits dem ebenso starken Drang nach Eigenständigkeit und Selbstbehauptung. Es ist in diesem Zusammenhang durchaus möglich, dass auch Opfer gefordert werden, etwas zurückgelassen und verabschiedet werden muss. Es ist anzunehmen, dass in diesem Spannungsfeld tief verborgene und bisher verdrängte Emotionen, Leidenschaften, Ängste und seelische Abgründe aufbrechen und in einer Weise zum Ausdruck kommen, welche es kaum erlaubt, sich innerlich zu distanzieren, und die vorhandenen rationalen Kontroll- und Schutzmechanismen zu überwältigen droht. Innere Erfahrungen und äussere Geschehnisse in dieser Phase können an die alten, grossen Mythen und Dramen erinnern.

Dort, wo Menschen imstande sind, die damit verbundenen starken Energien zu halten und zu nutzen, sind tiefste Wandlungen möglich, können grosse Werke gelingen und ganz neue Welten aufgehen. Heikel oder gefährlich wird es dann, wenn Instinkte und Triebe überhandnehmen, wenn rücksichtslos und ohne Skrupel um Macht und Dominanz gekämpft wird. Besonders betroffen sind alle Menschen mit Konstellationen im Bereich von 15–25 Grad fix.

Auf der mundanen und kollektiven Ebene dürften Themen und Ereignisse der Jahre 1947–49 wieder an Aktualität gewinnen, könnten Wunden und Traumas von damals erneut aufbrechen. Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass in der betreffenden Zeit viele Staaten gegründet wurden (zum Beispiel Nord- und Südkorea, Israel, Indien und Pakistan). In allen diesen Staaten ist in dieser Phase daher mit wichtigen Prozessen und Ereignissen zu rechnen.

Jupiter läuft in dieser Zeit direkt (6–18 Grad Löwe). Er sorgt einerseits für neuen Schwung und Optimismus, kann aber andererseits auch eine Tendenz zu vermehrtem Egoismus und grosser Risikobereitschaft bringen. Ab Anfang Oktober läuft auch er im oben beschriebenen fixen Bereich (17–19 Grad Löwe) und aktiviert dann nochmals all die damit verbundenen Themen und Erfahrungen.

Der zweite wichtige Bereich betrifft den rückläufigen Neptun (6 ½ – 5 Grad Fische) und den ebenfalls rückläufigen Chiron (16 ½ – 14 Grad Fische). Beide werden in dieser Phase nacheinander immer wieder durch persönliche Planeten aktiviert (Merkur-Opposition: 18.– 25. August; Sonne-Opposition: 28. August – 9. September; Venus-Opposition: 9.–18. September, Mars-Quadrat: 21. September – 5. Oktober). Sie erhalten damit nach einer Phase, in der ihre Energien und die damit verbundenen Themen eher im Hintergrund wirkten, wieder mehr Beachtung. Ideale, Träume, Wunder und Visionen, die Sehnsucht nach Liebe, Ganzheit und Verbundenheit, mystische Erfahrungen und spirituelle Höhenflüge, aber auch die schmerzliche Erfahrung, dass Willenseinsatz, Tatkraft und Bewusstsein ebenso wie Glaube, Liebe und Vertrauen nicht alles lösen und heilen können und es manchmal nur möglich ist, eine Situation so zu akzeptieren, wie sie ist, dürften in diesem Zusammenhang sowohl auf der persönlichen wie auf der mundanen Ebene immer wieder berühren. Es ist zudem denkbar, dass Ereignisse und Erkenntnisse im Zusammenhang mit den Themen Natur und Umwelt, Wasser, Chemie, Pharmazie, Gesundheit und Krankheit oder Religion bewegen und erschüttern und bewusst werden lassen, dass alles mit allem in Verbindung steht und es Dinge gibt, die unfassbar und nicht erklärbar sind. Vor allem betroffen sind all jene mit Konstellationen in den veränderlichen Zeichen (4–17 Grad).

Die Themen des im ersten Halbjahr die Szene beherrschenden Uranus/Pluto-Quadrates treten zunächst etwas in den Hintergrund. Uranus bewegt sich rückläufig (16.20–14.20 Grad Widder) und berührt die Bereiche, die im Mai/ Juni dieses Jahres erstmals aktuell waren, nun zum zweiten Mal. Pluto bewegt sich in dieser Zeit kaum. Zunächst noch rückläufig, erreicht er am 22./ 23. September die Station zur Direktläufigkeit auf 11 Grad Steinbock. Im Bereich von 10 ½ – 11 ½ Grad kardinal werden damit die seit März 2013 laufenden Prozesse abgeschlossen.

Mit der Direktläufigkeit des Pluto gewinnen auch die Themen der Kardinalen Klimax (Aufbruch, Umbruch, Durchbruch) wieder deutlich an Bedeutung. Im September bewegen sich jedoch zunächst der Merkur (9.– 26. September) und im Oktober die Sonne (2.–21. Oktober) und die Venus (7.–23. Oktober) im Bereich der Mars-Rückläufigkeit vom Frühjahr und aktivieren damit das Uranus/Pluto-Quadrat. Die Fäden dürften nun wieder aufgenommen, die Prozesse und Ereignisse des Frühjahrs wieder aktuell werden. Allenfalls werden auch Facetten, die bisher wenig beachtet wurden, in einem neuen Licht gesehen. Ab Oktober dürfte dann der laufende Wandel wieder an Intensität und Kraft gewinnen.

Zeitlicher Ablauf: Nach einem astrologisch relativ ruhigen Monatsbeginn, intensiviert sich mit dem Vollmond vom 10. August (18 Grad Wassermann/Löwe) in Opposition/Konjunktion mit Merkur und Lilith das Geschehen. Er findet im Gradbereich der oben beschriebenen Mars/Saturn-, Venus/Lilith-Thematik statt. Ereignisse und Erfahrungen in der Zeit um diesen Tag verdienen daher besondere Aufmerksamkeit. Sie können als eine Art Vorspiel für die anstehenden Prozesse gesehen werden. Allenfalls werden bereits zu diesem Zeitpunkt erste Machtkämpfe ausgefochten, Tabus gebrochen oder Leidenschaften anderer Art frei.

Am 18. August bildet die Venus eine Konjunktion mit Jupiter (7.14 Grad Löwe), am 19. August erreicht Merkur die Opposition zu Neptun (6.28 Grad Fische). Visionen und Ideale aller Art dürften in diesen Tagen eine wichtige Rolle spielen, und neue Möglichkeiten und optimistische Zukunftserwartungen können für viel Enthusiasmus sorgen – gleichzeitig besteht aber auch die Gefahr von Übertreibungen oder Täuschungen, allenfalls gefolgt von Ernüchterung und Frustration ob der deutlich werdenden Grenzen und Schwächen.

In der Phase um den Neumond vom 25. August (2.19 Grad Jungfrau) und besonders in den folgenden fünf Tagen ist mit der in dieser Periode wohl intensivsten Zeit zu rechnen. Grosse schöpferische Impulse, wichtige Einsichten und entscheidende Durchbrüche sind ebenso möglich wie Skandale, heftige Konflikte und erschütternde Ereignisse.

In den Tagen rund um den Vollmond vom 9. September (16.19 Grad Fische/Jungfrau) steht der Kontrast zwischen Ideal und Wirklichkeit im Vordergrund. Es ist denkbar, dass in dieser Zeit wundersame Lösungen für bisher fast hoffnungslos erscheinende Probleme auftauchen oder eine Welle von Nächstenliebe und Mitgefühl angesichts von schwierigen Ereignissen für Aufsehen sorgt. Gleichzeitig können Ereignisse und Erkenntnisse die nüchterne oder schmerzliche Realität sichtbar machen und dazu auffordern, sich damit ohne falsche Hoffnungen, aber auch ohne Schuldzuweisungen auseinanderzusetzen. Allenfalls wird in diesen Tagen auch der seit längerem laufende Wertewandel wieder zum Thema, im Weiteren die Asylantenproblematik, die Rolle und Möglichkeiten der sozialen Einrichtungen, der Umgang mit den vorhandenen natürlichen Ressourcen sowie der Klimawandel.

In der Zeit um die Herbst-Tagundnachtgleiche vom 23. September ist eine nächste wichtige Phase zu erwarten, verbunden mit einem deutlichen Themen- und Energiewechsel: An diesem Tag erreicht Pluto seine Station (11 Grad Steinbock), am 24. September findet ein Neumond statt (1 Grad Waage), und am 25. September bilden Jupiter und Uranus ein Trigon (15 Grad), während Mars in Schütze bereits am 22. September ein Quadrat mit Neptun macht (5 ½ Grad). Die verschiedenen Weltbilder und die damit verbundenen unterschiedlichen Vorstellungen über Recht und Gerechtigkeit sowie über das, was erlaubt und was tabu ist, könnten nun aufeinanderprallen.

In den Tagen bis zur Mondfinsternis am 8. Oktober (15 Grad Widder/Waage) dürften die noch offenen Rechnungen, ungelösten Fragen und nicht umgesetzten Vorhaben des Frühlings immer stärker in den Vordergrund drängen. Vor allem die Geschehnisse und Erfahrungen in der Zeit von Ende April und Mitte Juni sowie deren Folgen könnten nun wieder aktuell werden. Aber auch alle anderen Prozesse rund um den laufenden Wertewandel werden ab diesem Zeitpunkt wieder im Mittelpunkt stehen.


Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.
 


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann