Merkur Macke – Der Unvollendete
Zum 100. Todestag von August Macke
von Klemens Ludwig
Am 26. September 1914, also vor 100 Jahren, starb August Macke auf dem Schlachtfeld des Ersten Weltkriegs. Sein Malerkollege Franz Marc schrieb damals: «August Macke, der ‹junge Macke› ist tot. […] Mit seinem Tod knickt eine der schönsten und kühnsten Kurven unserer deutschen künstlerischen Entwicklung jäh ab. […] Er hat vor allem der Farbe den hellsten und reinsten Klang gegeben, so klar und hell, wie sein ganzes Wesen war.»
Klemens Ludwig widmet sich in seinem Artikel dem Horoskop des berühmten Malers, der so jung starb und dennoch ein grosses Werk hinterlassen hat. Er beschreibt, wie Macke anfangs eher der symbolistischen Malweise eines Böcklins nacheiferte, was seinen Konstellationen des zwölften Hauses nahekam, sich dann aber mehr seiner luftigen Zwillinge/Merkur-Seite zuwandte und Bilder von grosser Leichtigkeit und wunderbarer Farbigkeit schuf. Der Autor erwähnt hier auch die Bedeutung der berühmten Tunis-Reise mit Klee und Moilliet.
Mackes letztes Bild, bevor er in den Krieg zog, heisst «Abschied» und ist mit einer Patina aus Trauer und Furcht überzogen. Bei den Konstellationen, die zur Zeit von Mackes Tod auf dem Schlachtfeld den Ton angaben, führte der Kriegsgott Mars «auf beinah schon klischeehafte Weise Regie», wie der Autor zum Abschluss seines Beitrags analysiert.