Astrologie Heute Nr. 172 (Dezember 2014) - Editorial
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Astrologie Heute Nr. 172
Dezember 2014

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 E  D  I  T  O  R  I  A  L  

 

 

Armando Bertozzi

Einen Tag vor Heiligabend tritt Saturn in das Schütze-Zeichen. Damit wird eine dreijährige Phase angestossen, in welcher der Herr der linearen Zeit unsere ethischen und moralischen Haltungen, die Wünsche und Hoffnungen, Pläne und Ziele auf ihre Substanz hin abklopft. [S. 12 f.] Die Taten der Vergangenheit legen Zeugnis dafür ab. Das passt auch zu Weihnachten: Waren wir denn schön brav? Nicht? Na, dann gibt’s auch keine Geschenke! Der Weihnachtsmann wedelt mit der Rute und zieht wieder ab. Saturn in Schütze: Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar (Ingeborg Bachmann). Jupiter als Herrscher des Schütze-Zeichens steht mit Saturn, der dort wandert, im Dialog. Im Dezember bewegt sich Jupiter nahe der Erde [S. 9], und 2015 ist auch ein Jupiter-Jahr. Als Herrscher alter Reiche (Zeus und Kronos) kennen Jupiter und Saturn das Spiel um Macht und Fülle, Prosperität und Schrumpfung, Sinn und Verlust. Sie gelangen, in unserer Zeit einer grundlegenden Krise im Kontrast von Haben und Sein, zu neuer Bedeutung. [S. 46 ff.] Das Zusammenkommen von Jupiter und Saturn am Himmel spendete nach alter Überlieferung das Licht, das die weisen Könige zu dem Kindlein im Stall führte.

Ein Licht am Ende des Tunnels [S. 9] würden die Gebeutelten gerne sehen nach den schwierigen Jahren der Kardinalen Klimax, die in den nächsten Monaten Auflösungserscheinungen zeigt. [S. 26 ff.] Was bringt das neue Jahr aus astrologischer Sicht? Diese Frage versuchen einige versierte Astrologen in kurzen Statements zu beantworten. [S. 10 f.] Wir stehen an einer Weggabelung grosser Zyklen. [S. 14 ff.] Die Trübungen sollten sich im Laufe des nächsten Jahres, nach der Umklammerung des letzten Quadrats von Uranus und Pluto Mitte März, langsam etwas auflockern. So lautet die Hoffnung.

«Die Hoffnung (Jupiter) lass’ ich mir nicht mindern (Saturn)», singt Sachs bei Wagner. Der Wandel der Jahreszahl bringt auch einen Wandel in der Zeitqualität, kommt doch mit Neptun im Aspekt zu Saturn ein neues Thema ins Spiel. Ihre gegensätzlichen Energien stellen die Frage nach der Verwirklichung unseres innersten Seelenseins hier auf Erden (Inkarnation). [S. 40 ff.] Vergehen und Werden [Titelbild], so sieht die spirituelle Sicht (Neptun) unser Leben, umgekehrt ist es die irdische, existenzielle Wahrnehmung (Saturn). Saturn, das Symbol für alles Körperhafte, Feste, Erarbeitete, regiert in seinen siebenjährigen Intervallen auch das Altern und das Alter. [S. 54 ff.] Mit der Entdeckung und dem Aufkommen von Uranus und seiner juvenilen Energie scheint der Zeitgeist mehr und mehr von dessen hektischer und getriebener Suche nach immer neuen Ergötzungen bestimmt, die saturnischen Talente und Qualitäten mussten etwas in den Hintergrund treten. Doch das Jammern (Saturn) über den Zeitgeist (Uranus) ist ja so was von out! Dagegen ist das beste Rezept die astrologische Schau, wie auch der Blick in den Nachthimmel, wo die Sterne seit Urzeiten betörend funkeln. Ein bisschen sind wir dann wie die weisen Könige auf der Suche nach dem Wunderbaren.

 

Armando Bertozzi
Redaktor

  


Armando Bertozzi, von 1976 bis 1981 Kurse in Astrologie, Alchemie und Kabbala; 1980 bis 1988 Redaktor und Mitherausgeber von «Essentia – Zeitschrift für evolutionäre Ideen»; seit 1989 Chefredaktor von ASTROLOGIE HEUTE (E-Mail: Armando Bertozzi)