Mitte Dezember 2014 bis Mitte Februar 2015

von Verena Bachmann

In den kommenden zwei Monaten dürfte langsam deutlicher werden, wohin die Reise führt, denn im laufenden grossen Wandel beginnt die nächste Phase. Am besten kann das aktuelle Geschehen mit der Metapher eines grossen Umbaus beschrieben werden: Im Bauverlauf sind die zum Abbruch vorgesehenen Teile weitgehend niedergerissen, und der bisher über allem schwebende und verschleiernde Baustaub verzieht sich langsam. Damit werden erstmals die wahren Dimensionen des Projektes deutlich. Nun kann klarer abgeschätzt werden, ob und wie die vorgesehenen Erneuerungen umsetzbar sind. Zum einen werden in dieser Phase oft überraschend noch Altlasten gefunden, oder es zeigt sich, dass ein Teil der Bausubstanz weniger stabil ist als erwartet und weitere Massnahmen erfordert. Zum anderen beginnt aber auch der Ein- und Aufbau von neuen Teilen, und die zukünftige Gestalt des neuen Projektes lässt sich langsam erahnen. Allenfalls kommt in dieser Phase Freude auf ob der neuen Aussichten und Möglichkeiten. Gleichzeitig gibt es jedoch immer wieder Überraschungen und unerwartete Entdeckungen aller Art. Erfreuliches ist dabei ebenso möglich wie die Konfrontation mit unangenehmen Planungsfehlern oder die Erkenntnis, dass die Mängel es nicht erlauben, das Projekt wie vorgesehen zu Ende zu führen.

Vollmond 6. 12. 2014 – 12:27 GT

Neumond 22. 12. 2014 – 1:36 GT

Vollmond 5. 1. 2015 – 4:53 GT

Neumond 20. 1. 2015 – 13:13 GT

Vollmond 3. 2. 2015 – 23:09 GT

Wie es dieses Bild ausdrückt, geht es in der hier besprochenen Zeitperiode also einerseits darum, sich mit bisher zu wenig beachteten Folgen von Geschehnissen der Vergangenheit auseinanderzusetzen, andererseits ist ein klarer Vorwärtstrend spürbar. In diesem Kontext sind unterschiedliche Erfahrungen und Prozesse möglich. Die erfreulichen und inspirierenden dürften sich mit den problematischen in etwa die Waage halten.

Astrologisch gesehen verdienen zunächst Uranus und Pluto viel Aufmerksamkeit: Uranus (12 ½ – 14 Grad Widder, direkte Station am 22. Dezember im Bereich des absteigenden Mondknotens) und Pluto (12 ½ –14 ½ Grad Steinbock) bilden am 15. Dezember auf 12.36 Grad kardinal das sechste Quadrat. Es ist das vorletzte der ganzen Serie und das letzte der durch die Saturn/Pluto-Rezeption geprägten Viererserie der vergangenen zwei Jahre. Damit naht im laufenden Umbruch das Ende jener Phase, welche vornehmlich durch Konfrontationen mit den Schatten und Schrecken der Unterwelt sowie durch die Wiederkehr von Verdrängtem und Abgespaltenem geprägt war. Vor und direkt nach dem Jahreswechsel dürften jedoch – wie so oft kurz vor einem Wendepunkt – alle Gespenster der Vergangenheit und bisher nicht angegangenen Themen noch einmal besonders hervortreten. Der Umgang mit kritischen und herausfordernden Ereignissen im Kleinen wie im Grossen wird dann die Weichen für die weiteren Entwicklungen stellen. Sowohl auf der kollektiven/mundanen Ebene als auch im persönlichen Bereich könnten in dieser Zeit Ereignisse und Erfahrungen des ersten Halbjahres 2014 noch einmal aktuell werden. Die noch offenen Geschichten und losen Fäden dieser Zeit wollen an die Hand genommen und wenn möglich abgeschlossen werden.

Im Vordergrund dürften dabei folgende Themen und Bereiche stehen: Beziehungen und Werte, Abhängigkeitsverhältnisse, Kampf um Macht und Kontrolle sowie der Umgang mit Ressourcen aller Art. Die progressiven, reformfreudigen und revolutionären Bestrebungen stehen dabei weiterhin im scharfen Gegensatz und Wettstreit mit den reaktionären, konservativen, regulierenden und autoritativen Kräften. Es ist anzunehmen, dass diesbezüglich vor allem versucht wird, mit Drohungen, Erpressungen, Provokationen, Verweigerung oder Blockierung von Prozessen zum Ziel zu gelangen. Dort jedoch, wo der Geist der Kooperation, die Bereitschaft zum Wandel und das Vertrauen in die Kräfte des Lebens dominieren, wo traditionelle Werte und Prinzipien ebenso gewürdigt werden wie die Errungenschaften der Moderne und das Potenzial der Zukunft, sind in dieser Phase erstaunliche Durchbrüche und Vorwärtsschritte möglich. Besondere Beachtung verdienen in diesem Kontext die Zeit vom 20. bis 25. Dezember (Uranus-Station, Venus und Merkur im Bereich des Uranus/Pluto-Quadrats) sowie jene vom 2. bis 6. Januar (Sonne und Vollmond im Aspekt zu Uranus/Pluto). Persönlich betroffen sind all jene mit Horoskopstellungen im Bereich 12–15 Grad kardinal.

Auch der an den Themen des laufenden Wandels massgeblich mitbeteiligte Saturn (29 Grad Skorpion bis 4 Grad Schütze) verdient in dieser Phase viel Aufmerksamkeit. Er erreicht am 23. Dezember das Schütze-Zeichen, wo er bis Juni 2015 und dann ab September definitiv läuft. Mit diesem Ingress dürfte ein spürbarer Themen- und Energiewandel in den laufenden Prozessen stattfinden und neue Elemente für einen Richtungswechsel sorgen. Vor allem Fragen und Probleme der Globalisierung, des internationalen Handels und Verkehrs, aber auch die Themen Kultur und Glauben, Moral und Ethik, Recht und Gerechtigkeit könnten wieder vermehrt in den Vordergrund treten. Allenfalls werden auch die Folgen von Erkenntnissen und Entwicklungen der Jahre 1995/96 neu gesehen und bewertet. Zudem gewinnen nun die vorwärtsdrängenden und zukunftsorientierten Kräfte mehr an Gewicht, und die Chancen steigen, dass neue Wege und Optionen ins Auge gefasst werden können. Im positiven Fall steigt damit die Bereitschaft für ganzheitliche, grenzüberschreitende und interdisziplinäre Lösungen, im problematischeren Fall droht eine Dogmatisierung und Verhärtung im Wettstreit um die «richtige» Doktrin, den «richtigen» Weg.

Mit diesem Zeichenwechsel von Saturn wird ein weiterer Themenkreis (und damit verbunden ein nächster Entwicklungsprozess) aktuell, der in einigen Bereichen einen Kontrapunkt zu den oben beschriebenen Prozessen von Uranus/ Pluto setzt: Lilith und Neptun bilden am 21. Januar eine Opposition (5.59 Grad Jungfrau/Fische), und Saturn erreicht in dieser Zeit annähernd das Quadrat zum laufenden Neptun (5–7 Grad Fische) und zur Lilith (2–8 Grad Jungfrau). Ab Mitte Januar erreichen zunächst Mars (15.–23. Januar) und danach Venus (29. Januar – 3. Februar) diese Gradzahlen und aktivieren damit ein Leistungsdreieck. Das bringt neue Faktoren ins Spiel, die im Laufe von 2015 immer wieder eine wichtige Rolle spielen dürften. Folgende Bereiche und Themen sind in diesem Zusammenhang im Auge zu behalten: Klima, Natur und Umwelt, Religion und Spiritualität, Schamanismus, Wasser und Meere. Auch grundsätzliche Fragen systemischer Art dürften zunehmend an Bedeutung gewinnen, wie auch das Bewusstsein, dass wir alle im selben Boot (Erde) sitzen und letztlich alles mit allem verbunden und interdependent ist.

Zeitlicher Ablauf: In den Tagen um den Vollmond vom 6. Dezember (14.10 Grad Zwillinge/Schütze in Konjunktion mit Merkur und im Quadrat zu Chiron) dürfte deutlich werden, dass Licht und Schatten, Fluch und Segen unmittelbar und untrennbar miteinander verknüpft sind. Vor allem in den Bereichen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Handel, aber auch in kulturellen und religiösen Belangen könnten nun Erfahrungen aus den Jahren 2001/2002 sowie des Frühsommers 2012 wieder aktuell werden.

Am 8. Dezember erreicht Jupiter seine rückläufige Station (22.38 Grad Löwe). Die Prozesse vom Herbst bezüglich Wachstum, Fortschritt, Recht und Kultur und die damit verbundenen Ansprüche und Erwartungen werden nun noch einmal überprüft. Erst im Lauf des Frühsommers dürfte klar werden, welche der Errungenschaften, Möglichkeiten und Ziele nachhaltig und sinnvoll sind.

Am 15. Dezember bilden Uranus und Pluto wie erwähnt ihr Quadrat. Ab dem 20. Dezember läuft Venus in der Figur. In der Nacht vom 21./22. Dezember, wenn Uranus seine Station erreicht, finden die Wintersonnenwende und ein Neumond (0.06 Grad Steinbock) statt. Am 23. Dezember tritt Saturn ins Schütze-Zeichen, gleichzeitig erreicht Merkur die Konjunktion mit Pluto und das Quadrat zu Uranus. Geschehnisse und Erfahrungen kurz vor und während Weihnachten haben damit eine weichenstellende Bedeutung und setzen Impulse mit langfristiger Wirkung. Die Themen Beziehungen, Wertewandel, Freiheit und Verantwortung, Wachstum und Grenzen spielen dabei eine wichtige Rolle, allenfalls werden auch Tabus gebrochen und Geheimnisse gelüftet.

Der Übergang ins Jahr 2015 ist von hohen Erwartungen und einer Tendenz zu Übertreibungen und Grenzüberschreitungen geprägt. Grosse Gesten und Vorsätze sind ebenso zu erwarten wie potenziell risikoreiches Verhalten. In den ersten Tagen des neuen Jahres ist mit weiteren intensiven Prozessen zu rechnen. Ab 3. Januar läuft die Sonne im Uranus/Pluto-Quadrat (Konjunktion mit Pluto am 4. Januar). Der Vollmond vom 5. Januar (auf 14.31 Grad Krebs/Steinbock) bildet zusammen mit der Mondknotenachse sowie Uranus und Pluto ein Grosses Quadrat. Die vorhandene grosse Spannung und Intensität könnte sich in diesen Tagen unerwartet und explosiv entladen. Oder aber die Kräfte werden genutzt, um jegliche Regung und Bewegung zu kontrollieren und zu verhindern. In zweiten Fall dürften aber danach die zuvor blockierten Revolutions- und Wandlungskräfte umso heftiger und überraschender zum Ausbruch kommen.

In Tagen ab Mitte Januar erhalten die oben beschriebenen neuen Themen (Saturn/Neptun/Lilith) viel Aufmerksamkeit. Gleichzeitig mit dem Neumond vom 20. Januar (0.08 Grad Wassermann) bildet Mars die Konjunktion mit Neptun und die Opposition zu Lilith. Am 21. Januar erreicht Merkur seine Station zur Rückläufigkeit auf 16.56 Grad Wassermann (bis 11. Februar auf 1 Grad Wassermann). Ereignisse und Erfahrungen dieser Zeit haben damit eine weichenstellende Qualität – sie sind als wichtige Vorboten für weitere Entwicklungen zu sehen.

Ende Januar erreicht Mars die Konjunktion mit Chiron (15.10 Grad Fische) und Venus läuft bis zum Vollmond vom 3. Februar (auf 14.48 Grad Löwe/Wassermann, Konjunktion Jupiter) im Gradbereich von Saturn (3 ½ Grad Schütze), Neptun (6.20 Grad Fische) und Lilith (7.20 Grad Jungfrau). Der laufende Wertewandel dürfte in dieser Zeit in eine neue Phase treten.

Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.
 

Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann