Astrologie Heute Nr. 172 (Dezember 2014)
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Astrologie Heute Nr. 172
Dezember 2014

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 172 bestellen
Argumentationsworkshop des Schweizer Astrologenbundes SAB
 
Astrologie überzeugend vertreten
 

Am 2. Oktober 2014 fand im Vortrags- und Bankettsaal des Restaurants Certo in Zürich von 17 bis 20 Uhr ein Argumentationsworkshop des Schweizer Astrologenbundes statt. Dabei ging es darum, dass angehende und praktizierende Astrologen oft Vorurteilen einer uninformierten Öffentlichkeit oder gar verbalen Attacken von Astrologiegegnern ausgesetzt sind. Davon betroffen sind Astrologen insbesondere, wenn sie in den Medien auftreten, ein Referat halten oder einen astrologischen Beitrag publizieren. Aber auch im täglichen Kontakt mit potenziellen Kunden sowie im persönlichen Umfeld gilt es, Vorurteilen und kritischen Fragen mit sachkundigen Argumenten zu begegnen. Dabei müssen sich Astrologinnen und Astrologen auch gegen unseriöse astrologische Angebote oder die Gleichsetzung der Astrologie mit Hellseherei abgrenzen.
 

Dem Schweizer Astrologenbund SAB ist es ein Anliegen, seine Mitglieder bei dieser heiklen und zuweilen auch unerfreulichen Aufgabe mit fundierter Information wie auch mit einem Kommunikationstraining zu unterstützen. Ziel des Workshops war es, zu vermitteln, welche Studien/Beweise es zur Astrologie gibt und wie man am besten auf die Frage nach Beweisen antwortet. Es wurden Tipps in Aussicht gestellt, wie am besten mit Gegnern umzugehen ist, die die Astrologie verunglimpfen und ins Lächerliche ziehen.

Der Workshop wurde von Claude Weiss, Präsident, und Monica Kissling, Vizepräsidentin, des SAB, geleitet. Er stand Fachmitgliedern und ordentlichen Mitgliedern des SAB sowie Nichtmitgliedern offen und wurde von 15 Teilnehmern besucht, wovon neun SAB-Mitglieder und sechs Nichtmitglieder waren.

Monica Kissling und Claude Weiss eröffneten die Veranstaltung mit einem kurzen Überblick über den vorgesehenen Ablauf des Abends und erzählten über einige prägnante Erfahrungen, die sie mit Astrologiekritikern gemacht hatten. Anschliessend wurde den Teilnehmern Gelegenheit geboten, sich vorzustellen und die Fragen anzubringen, die sie besonders beschäftigten. Dies führte zu den folgenden Themen, die im Vordergrund des Interesses standen:

Kann man die Astrologiekritiker archetypisch charakterisieren? Entsprechen ihre Geburtskonstellationen bestimmten astrologischen Stellungen? Damit verwandt war die Frage, warum Gegner in der Ablehnung der Astrologie eine derartige Energie investieren. Zwei weitere Teilnehmerinnen berichteten darüber, dass sie, wenn sie erwähnen, dass sie Astrologie betreiben, auf eine Mauer des Schweigens stossen. Für andere waren solche Erfahrungen wiederum kein Thema, aber es gab häufig einen Zwiespalt darin, mit welcher Begeisterung sie die Astrologie herüberbringen können oder sollen.

Danach erzählte Monica Kissling – als profilierte Medienastrologin und die einem breiten Laienpublikum bekannteste Astrologin der Schweiz, mit häufigen Auftritten an Anlässen zu Zukunftsfragen und Firmenjubiläen – aus ihrer Praxis, indem sie über ihren Umgang mit verschiedenen kniffligen Situationen berichtete. Claude Weiss gab einen kurzen Überblick über den heutigen Wissensstand hinsichtlich Studien, die die Astrologie stützen. Zumindest summarisch darüber informiert zu sein, sei wichtig, denn Gegner argumentierten häufig mit angeblichen Beweisen, dass die Astrologie wissenschaftlich längst widerlegt sei. Er lobte insbesondere die Informationen, die die International Society for Astrological Research (ISAR) ihren Mitgliedern regelmässig vermittelt. Dabei handelt es sich um eine internationale Gesellschaft mit lokalen Vizepräsidenten in zahlreichen Ländern der Welt (Vizepräsidentin für die Schweiz ist Verena Bachmann). Auch gebe es für Astrologen, die der englischen Sprache mächtig sind, eine Internetseite, die allgemein zugänglich ist und in regelmässigen Abständen Informationen über Studien vermittle. Es handelt sich um ANS (Astrology News Service), im Internet unter der Adresse www.astrologynewsservice.com zugänglich. Claude Weiss verwies auch auf eigene Studien und Beobachtungen zu Konstellationen, die man häufig bei verbissenen Gegnern der Astrologie vorfindet. Meist ist eine Neptun-Komponente im Spiel, die im Widerspruch zu einem rationalen Anteil steht und dazu führt, dass die Bekämpfung von allem nicht logisch-kausal Erklärbarem zu einem Lebensthema wird, wobei der Neptun-Anteil projiziert wird (zum Beispiel Spannungsaspekte des Neptun zu Merkur, Saturn oder aktiven Horoskopkomponenten bzw. entsprechende Zeichenstellungen, die einen Widerspruch anzeigen).

In der Folge wurde auf viele der gestellten Fragen eingegangen. Der Abend verlief sehr anregend wie auch lebendig, und der Vorstoss des SAB zu diesem Informationsaustausch wurde ganz allgemein begrüsst.

Zum Thema können die folgenden publizierten Beiträge empfohlen werden:

  • Monica Kissling: «Astrologen im Schussfeld von Kritik und Vorurteil», ASTROLOGIE HEUTE Nr. 142, Dez. 2009 / Jan. 2010
     
  • Dieter Koch: «Kritik der astrologischen Vernunft. Eine Klärung des Anspruchs der Astrologie. Antworten der Astrologen an ihre Kritiker», D-Frankfurt 2002; erw. 2003, 2012
     
  • Thesenpapier des SAB (Internet: www.astrologenbund.ch)
     
  • Claude Weiss: «Polemische Astrologiekritiker und ihre Konstellationen», ASTROLOGIE HEUTE Nr. 126, April/Mai 2007 (Internet: www.astrologieheute.ch)
     
  • Claude Weiss: «Das ‹Skeptiker›-Syndrom. Zur Soziologie der ‹Skeptiker›-Bewegung in den letzten 30 Jahren», ASTROLOGIE HEUTE Nr. 127, Juni/Juli 2007
     
  • Claude Weiss: «Astrologie in den Medien. Jahreswechsel: Mobilisierung der Ultra-Rationalisten», 11. Januar 2007, (Internet: www.astrologieheute.ch)
     
  • Claude Weiss: «Viel Aufregung um wenig Fakten. Eine angeblich wissenschaftliche Studie zum Wahrheitsgehalt der Astrologie erhitzt die Gemüter», 2003 (Internet: www.astrologenbund.ch)
     
  • Claude Weiss: «Einige Thesen und Zitate zum Thema ‹Astrologie und Wissenschaft›, ASTROLOGIE HEUTE Nr. 73, Juni/Juli 1998 (Internet: www.astrologieheute.ch)