Astrologie Heute Nr. 174 (April 2015) - Reflexe/Reflexionen
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Astrologie Heute Nr. 174
April 2015

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 174 bestellen

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R  E
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Richard von Weizsäcker: Ambivalenz und die Kraft zur Versöhnung

Zum Tod des ehemaligen Bundespräsidenten
  

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Fig. 1
Richard von Weizsäcker
15. 4. 1920, 18:30 LT, 17:30 GT
Stuttgart, D (48N46, 9E10)
Koch (GZQ: DAV, «persönliche Mitteilung», A)
   
 
 
Richard von Weizsäcker 

(Wikimedia/Alexander Savin)
 

Der beliebte deutsche Politiker und ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker ist am 31. Januar 2015 in Berlin verstorben. Er gilt als einer der grossen Persönlichkeiten seiner Ära, die mit Jupiter/Neptun im zehnten Haus im Trigon zu Venus/Chiron und einem Aszendenten im Waage-Zeichen (Fig. 1) in der deutschen Gesellschaft eine versöhnende und heilsame Wirkung auf die Spaltungen und Wunden der Nachkriegszeit ausübte. 

Selber als Offizier an der Russlandfront aktiv und mit einem Vater, der als SS-Brigadeführer und Staatssekretär im Auswärtigen Amt bei den Nürnberger Prozessen zum Kriegsverbrecher verurteilt worden war (Richard war als junger Jura-Student Hilfsverteidiger), hatte er auch eine persönliche Schuld zu tragen. Sein Horoskop ist geprägt von viel Feuer und Wasser, vielleicht konnte Richard von Weizsäcker gerade wegen dieser eigenen inneren Ambivalenz die Kraft aufbringen, über den Schatten zu springen und mitzuhelfen, die Risse, Verletzungen und Schuldgefühle infolge des Krieges aufzuarbeiten: Ein Grosses Wasser-Trigon mit Mars, Uranus und Pluto spricht von starken inneren Kräften, die gebändigt werden mussten und dann hilfreich waren. In seine Amtszeit als Bundespräsident (1984 bis 1994) fiel bezeichnenderweise auch die deutsche Wiedervereinigung von 1989/90.

Ein rückläufiger Mars in Skorpion im ersten Haus in Opposition zur Widder-Sonne zeigt den irregeleiteten Soldaten, aber auch den bekehrten Krieger, der sich mit den Verbrechen der Vergangenheit aktiv auseinandersetzt: Zum Zeitpunkt des Todes von Richard von Weizsäcker ist der progressive Mars auf seine Radixstellung zurückgekehrt, und der progressive Merkur, der Götterbote, steht auf der Jupiter/Neptun-Konjunktion.

–Armando Bertozzi

 

 

Carl Djerassi – «Mutter der Pille»

1923–2015
  

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Fig. 2
Carl Djerassi
29. 10. 1923, 0:08:36 LT, 23:08:36 GT
Wien, A (48N13, 16E20)
Regiomontanus (GZQ: Korr. Starkman, X)
   

Der gebürtige Wiener Carl Djerassi, der für die Entwicklung der ersten «Antibabypille» berühmt wurde, erblickte die Welt am 29. Oktober 1923 als Sohn eines Ärzteehepaares. Seine Geburtszeit ist unbekannt, wurde aber von Isaac Starkman (AstroDatabank) rektifiziert (Fig. 2), und damit lässt sich das Leben dieses wahrhaft ungewöhnlichen Mannes hervorragend erkennen.

Die quicklebendige und unternehmungslustige Persönlichkeit entsprach seinem Löwe-Aszendenten. Seine Worte sprudelten stets messerscharf pointiert, aber auch witzig aus ihm heraus: Sonne in Skorpion als Herrscherin des ersten Hauses im dritten Haus. Es schien ihm ein Leichtes, Wissen aufzunehmen, immer wieder Neues zu erforschen und sich auf den verschiedensten Gebieten zu erproben: Sonne Quintil Aszendent.

Neptun in Konjunktion mit dem Aszendenten verrät Djerassis kollektiven Auftrag, seine unermessliche Fantasie und ist gleichzeitig ein Hinweis auf den Chemiker. Neptun befindet sich an der Spitze eines Glücksdaches zwischen Mond in Zwillinge und Merkur Konjunktion Saturn in Waage. Daran kann Djerassis Ideenreichtum, sein Forschergeist und sogar seine schriftstellerische Begabung abgelesen werden. Seine vielfältigen Talente konnte der Workaholic durch Mond im zehnten Haus im Sextil zum AC erfolgreich realisieren und erhielt dafür weltweit Anerkennung.

Zwei weitere kollektive Planeten, Uranus und Pluto im Trigon, bestrahlen das MC im Sextil. Daran erkennt man das herausragende Genie, das mit seinen Erfindungen die Welt nachhaltig verändert hat. Die Synthetisierung von Cortison und Gestagen bildete die Grundlage der «Antibabypille», die Djerassi zusammen mit Gregory Pincus und John Rock entwickelte. Beachtenswert ist auch die Häuserrezeption zwischen Pluto im elften Haus und Uranus an der Spitze von acht! Mond Quadrat Uranus: Djerassi betonte oft, dass er nichts gegen Babys habe, sondern mit der Verhütungspille den Frauen helfen wolle.

 
 
Carl Djerassi (2004)
(Wikimedia/Douglas A. Lockard)
 

Als Kunstkenner und -liebhaber besass er eine ansehnliche Sammlung von Werken Paul Klees (Venus Konjunktion Jupiter im vierten Haus). Mars im Halbquadrat zwischen Neptun und Jupiter könnte für die Fähigkeit stehen, zum rechten Augenblick das Richtige zu tun und damit Gefahren abzuwenden. Mars ist auch Herrscher des neunten Hauses: Djerassi musste als Jugendlicher ins Ausland emigrieren.

Neptun am AC Quadrat Jupiter in vier ist auch ein Hinweis auf die Turbulenzen am Beginn seines Lebens: Die jüdische Familie zog bald nach seiner Geburt nach Bulgarien. Als Carl fünf Jahre alt war, liessen sich seine Eltern scheiden, der regressive Aszendent erreichte Neptun in Konjunktion. Seine Mutter kehrte mit ihm in seine Geburtsstadt Wien zurück. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland heirateten seine Eltern ein zweites Mal, damit er und seine Mutter von Bulgarien aus in die USA auswandern konnten. Dort erhielt er ein Stipendium und promovierte 1945 in Chemie. Zur gleichen Zeit erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft.

Als der progressive Meridian ein Quintil zu Neptun bildete und der progressive Deszendent bei Uranus angekommen war, entwickelte Djerassi mit 27 Jahren als Forscher für Syntex in Mexiko-Stadt zusammen mit anderen die erste Antibabypille. Mit seinem Uranus/Pluto-Trigon im Radix löste er eine weltweite sexuelle Revolution aus. Gleichzeitig hatte der progressive Mond den Radix-Mond erreicht und aktivierte damit das Glücksdach Mond–Neptun–Merkur/Saturn.

In der Folge lehrte Djerassi an der Stanford University und veröffentlichte 1200 wissenschaftliche Arbeiten. Er zählte zu den bedeutendsten Forscherpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts und erhielt weltweit über 30 Ehrendoktorate. In den 80er-Jahren begann er, Kurzgeschichten und Romane zu schreiben und wurde Autor mehrerer Theaterstücke und Autobiografien.

Als am 30. Januar 2015 der regressive Aszendent das Quadrat zu Uranus an der Spitze des achten Hauses bildete und Mars gerade über Uranus transitierte, erlag Carl Djerassi den Folgen einer Leber- und Knochenkrebserkrankung. Gleichzeitig bildete die regressive Venus unter anderem auch ein Trigon zu Jupiter und zeigte das grosszügige Testament des Forschers: Er vermachte je die Hälfte seiner Paul-Klee-Sammlung dem San Francisco Museum of Modern Art und der Albertina in Wien.

–Maria Luise Mathis

 

 
Forschung «Okkulte DDR»

Gesucht: Personen mit Kenntnissen des Umgangs mit dem Paranormalen in der DDR
 

Obwohl es eine Vielzahl von Hinweisen darauf gibt, dass paranormale Erfahrungen und Praktiken in der DDR existierten und auch Gegenstand staatlicher Abwehr- und Kontrollmassnahmen waren, ist über die Details so gut wie nichts bekannt. Wie erfolgte die private, öffentliche und wissenschaftliche Verhandlung von im weitesten Sinne parapsychologischen Themen und paranormalen Erfahrungen in der DDR? Und welche Rolle spielten Themen wie Astrologie, Gedankenübertragung, Wahrträume, Ahnungen, Spuk-, Geister- und Jenseitserscheinungen, Parapsychologie, Wahrsagepraktiken, Wunderheilungen oder UFOs im Alltagsleben der DDR-Bürger?

 
 
Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene

Diese Fragen illustrieren das Untersuchungsziel eines aktuellen soziologischen Forschungsprojektes: Zum Umgang mit dem Paranormalen in der DDR. Zur Beantwortung dieser Fragen werden nun Personen gesucht, die über eigene diesbezügliche Erfahrungen verfügen und bereit sind, darüber Auskunft zu geben. Durchgeführt wird die Studie («Im Schatten des Szientismus. Zum Umgang mit heterodoxen Wissensbeständen, Erfahrungen und Praktiken in der DDR», durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert) von den Soziologen Ina Schmied-Knittel, Michael Schetsche und Andreas Anton am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene in Freiburg (IGPP). Die Untersuchung ist bis 31. August 2016 terminiert.

Es ist relativ bekannt, dass alle im weitesten Sinne esoterischen, paranormalen, okkulten und alternativ-religiösen Themen für die DDR-Führung als «finsterer Aberglaube» galten und im öffentlichen bzw. offiziellen Diskurs systematisch diskreditiert wurden. Doch wie sah die Alltagswirklichkeit in der DDR in Bezug auf die oben genannten Themen – jenseits des offiziellen Diskurses – aus? War entsprechenden Vorstellungen und Praktiken in der DDR tatsächlich der Nährboden entzogen, wie es der offizielle Diskurs verlauten liess, oder gab es – gleichsam im Schatten dieser amtlichen Feststellungen – einen «okkulten Untergrund»?

Solche Überlegungen bilden den Ausgangspunkt dieses Forschungsprojektes. Soziologisch gesprochen geht es um das Verhältnis zwischen orthodoxen und heterodoxen Wissensbeständen und Praxisformen in der DDR, namentlich um den Konflikt zwischen dem dominanten szientistischen Weltbild auf der einen und davon abweichenden Anschauungen und Lebenspraxen der Bevölkerung auf der anderen Seite.

Methodische Zugänge bilden zum einen Interviews sowohl mit Akteuren aus dem Bereich des Paranormalen als auch mit damaligen Vertretern der DDR-Administration. Zum anderen werden die themenspezifische Literatur der DDR, aber auch massenmediale Bezugnahmen und behördliche Dokumente (wie zum Beispiel Akten der Staatssicherheit) untersucht.

Konkrete Forschungsfragen sind beispielsweise:

  • Wie verbreitet waren individuelle Erfahrungen und soziale Praktiken im hier interessierenden Untersuchungsfeld des Paranormalen?
     
  • Wie und wo wurden die DDR-Bürger über solche Themen informiert bzw. wo konnten sie selbst entsprechende Informationen einholen?
     
  • Unter welchen Bedingungen und in welcher Form waren diese Erfahrungen und die entsprechenden Themen Gegenstand öffentlicher Berichterstattung? Und: Welchen Einfluss hatten die (West-) Medien?
     
  • Waren Eliten und Staatsorgane involviert? Gab es wissenschaftliche Experten, Forschungseinrichtungen respektive -projekte, die sich mit den genannten Themen befassten?
     
  • Wurde der gemeinte Themen- und Akteursbereich als problematisch von staatlichen Instanzen zur Kenntnis genommen?
     
  • Welche staatlichen Instanzen waren für die Überwachung entsprechender Aktivitäten und für die Sanktionierung entsprechender Praktiken bzw. Akteure zuständig?

Personen, die sich zu DDR-Zeiten mit den genannten Themen beschäftigten und dazu bereit sind, über ihre Erfahrungen Auskunft zu geben, sind hiermit explizit eingeladen, über die Kontaktseite Verbindung zum Projektteam aufzunehmen.
 

Armando Bertozzi

 
Kontakt: Dr. Ina Schmied-Knittel / Prof. Dr. Michael Schetsche / Andreas Anton, Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Wilhelmstrasse 3a, DE-79098 Freiburg i.Br., E-Mail: ddr-projekt@igpp.de, Website: www.okkulte-ddr.de


 


Rektifizierte Geburtszeit von Papst Johannes Paul II.

Vorgeburtliche und postnatale Ereignisse im Horoskop
  

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Fig. 3
Papst Johannes Paul II.
18. 5. 1920, 16:49 LT, 14:49 GT
Wadowice, PL (49N53, 19E30)
Regiomontanus (GZQ: Korr. Maria Luise Mathis, X)
   

Auf meiner Suche nach der richtigen Geburtszeit von Papst Johannes Paul II., der am 18. Mai 95 Jahre alt werden würde, entdeckte ich frappierende kosmische Zusammenhänge zwischen dem Geburtshoroskop und Ereignissen, die sowohl vor der Geburt wie auch nach dem Ableben des Nativen liegen.

Karol Wojtyla wurde am 18. Mai 1920 in Wadowice in Polen geboren. Zur Auswahl stehen bisher drei Geburtszeitangaben: 13.00 Uhr stammt von einem Zeitzeugen, 17.00 Uhr und 18.00 Uhr hat er selbst einmal angegeben. Ich gehe davon aus, dass der Papst, dessen Anliegen es war, die Religionen der Welt zu vereinen, und der so viel bewegt hat, ein kardinales Zeichen am Aszendenten aufweist. Auch seine teilweise umstrittene, aber ebenso verehrte Persönlichkeit wird an der Saturn/Uranus-Opposition in Achsenbindung deutlich angezeigt. Ich habe seine Geburtszeit auf 16:49 EET rektifiziert (Fig. 3).

Anhand von Sekundär-Direktionen und Transiten zu einigen wichtigen Lebensereignissen begründe ich die von mir korrigierte Geburtszeit folgendermassen:

Im Alter von acht Jahren stirbt Karols Mutter am 13. April 1929. Das regressive MC bildet ein Halbquadrat zum Mond im achten Haus. Der regressive Mars läuft voreilig in das Quadrat zum MC hinein. Die regressive Sonne ist beim Merkur angekommen, dem Herrscher des zwölften Hauses, der sich im achten Haus befindet.

Mit zwölf Jahren verliert Karol seinen Bruder, und am 18. Februar 1941 auch noch seinen Vater, Er wird im Alter von 20 Jahren Vollwaise. Das regressive MC ist am Pluto angekommen. Der regressive AC bildet ein Quadrat zum regressiven Pluto. Der regressive Mond läuft auf Saturn zu und aspektiert von dort ebenso Pluto und Uranus. Jupiter Konjunktion Saturn triggert im Transit seine Jupiter/Neptun-Konstellation. Noch im Herbst des Jahres 1941 tritt er ins Priesterseminar ein.

Schliesslich wird Wojtyla am 1. November 1946 zum Priester geweiht. Neptun im zehnten Haus wird durch den progressiven AC aktiviert. Das progressive MC bildet ein Sextil zur progressiven Sonne und zum Radix-Mars. Saturn im Transit über Neptun, dem Symbol für Spiritualität, und Sonne/Jupiter-Konjunktion am progressiven AC zeigen das Gelübde sehr schön an.

 
 
Papst Johannes Paul II.

(Wikimedia/Andrei Kulagin)
 

Im Alter von 58 Jahren wird Karol Wojtyla – für viele ziemlich überraschend – am 16. Oktober 1978 zum Papst gewählt. Die progressive Venus, Herrscherin von eins, und der progressive Mond, Herrscher von zehn, sind bogenminutengenau am MC angekommen. Das progressive MC wird von seiner Sonne im Trigon und der AC vom progressiven Jupiter im Sextil bestrahlt – als erster Mann des Kirchenstaates kommt ihm nun eine grosse Bedeutung zu. Der progressive Merkur hat den progressiven Neptun erreicht. Wojtyla übernimmt sein Amt mit visionären Gedanken von einer friedlichen Welt, wohl ahnend, dass er auch geheime Feinde hat, da Merkur auch Herrscher des zwölften Hauses ist.

Am 13. Mai 1981 schiesst der Attentäter Mehmet Ali Agca auf dem Petersplatz inmitten der versammelten Gläubigen auf den Papst. In dem Augenblick, als Agca auf seinen Kopf zielt und abdrückt, beugt sich der Papst nach unten: Ein Mädchen hält ihm ein Bildchen der Madonna von Fatima entgegen, damit er es segnen könne. Die Kugel verfehlt ihr Ziel. Erst beim dritten Schuss bricht der Papst lebensgefährlich verletzt zusammen.

Der progressive AC erreicht das Quadrat zu Saturn – welcher schon von Haus aus die Achse verletzt – bogenminutengenau. Zugleich aktiviert der progressive AC den Uranus und damit das Mars/Uranus-Anderthalbquadrat. Die progressive Sonne am MC trägt natürlich zur Popularität des Papstes bei, auch wenn es sich dabei um ein sehr negatives Ereignis handelt. Pluto transitiert über den Mars, und der Transit-Mars zeigt auf die Spitze des achten Hauses und auf Venus.

Dass Papst Johannes Paul II. das Attentat wie durch ein Wunder überlebt, ist wohl am Jupiter abzulesen, der sich zur Tatzeit ebenso wie das progressive MC auf 0 Grad Waage befindet und als Schutzengel fungiert. Der progressive Mond steht am Saturn in Jungfrau.

Nach diesem Ereignis beschäftigt sich Papst Johannes Paul II. mit der Geschichte von Fatima. Für den Papst ist es kein Zufall, dass ihm das kleine Mädchen ein Bild der Madonna von Fatima zeigte und ihm dadurch das Leben rettete. Bekanntlich erhielten die Kinder von Fatima am 13. Mai 1917 drei Botschaften von der Madonna. Die dritte Botschaft betrifft einen «Bischof, der weisse Kleider trägt und, von einem Mörder getroffen, zusammenbricht und fällt». Der Papst hat keinen Zweifel, dass damit er gemeint ist und dass es eine Warnung für ihn war.

Die planetaren Konstellationen geben ihm Recht. Erstellt man ein Progressiv zum Horoskop des Papstes auf den 13. Mai 1917 – also drei Jahre vor seiner Geburt –, dann befinden sich beide Lichter in Achsenbindung des Horoskops. Der progressive Mond sitzt am progressiven Deszendenten, und die progressive Sonne bildet ein Sextil zum MC. Das progressive MC macht ein exaktes Quadrat zu Mars, und der Transit-Saturn ist auf 25 Grad Krebs – am MC – angekommen.

Trotz permanenter Schmerzen aufgrund des Attentats und einer misslungenen Hüftoperation arbeitet der Papst unermüdlich an seiner Mission weiter, die Religionen der Welt zu vereinen. Selbst mit schwersten Gehbehinderungen und Parkinson reist er um die Welt, um seine Friedensbotschaft zu verkünden. 1995 nehmen zum Beispiel etwa 3,2 Millionen Gläubige als grösste jemals versammelte Menschenmenge an der Papstmesse auf den Philippinen in Manila teil (gemäss dem Buch von Andreas Englisch: «Johannes Paul II. – Das Geheimnis des Karol Wojtyla», Ullstein, Berlin 2004). Der Papst besucht auf über 100 Auslandreisen mehr als 120 Länder.

Am 2. April 2005 stirbt Papst Johannes Paul II. um 21.37 Uhr in seinen Gemächern im Vatikan. Der progressive AC ist durch Neptun im Anderthalbquadrat verletzt. Und der progressive AC ist in ein Sextil zu Mars gelaufen. Mars progressiv auf der Achse 2/ 8 verletzt die Mondknoten und die Geburtsgebieterin. Die progressive Sonne bildet ein Quadrat zu Merkur (zeigt die Erstickungsanfälle an). Schliesslich ist der progressive MC in ein Sextil zum progressiven Jupiter gekommen – der Papst hat seine letzte Reise angetreten.

Auch die Heiligsprechung des Papstes vor einem Jahr – also ein postnatales Ereignis – ist in diesem rektifizierten Horoskop zu sehen:

Die elevierte Jupiter/Neptun-Konjunktion zeigt bereits Spiritualität als höchstes Ziel an. Papst Johannes Paul II. wurde am 27. April 2014 von Papst Franziskus heiliggesprochen. Der progressive Neptun war schon bei der Seligsprechung am 1. Mai 2011 im Grad des Jupiters angekommen. Nun ist auch Merkur, der Herrscher des neunten und des zwölften Hauses, bei Neptun angekommen. Die progressive Sonne bildet eine Konjunktion zum progressiven Jupiter und zeigt die würdevolle Auszeichnung an. Das progressive MC aktiviert die Saturn/Uranus-Opposition – sein wichtigstes Anliegen, das rechte Mass zwischen modernen Entwicklungen und traditionellen Werten zu finden. Aus diesem Grund ist auch seine Heiligsprechung bzw. seine Wunderwirkung nicht ganz unumstritten. Aber ein erhöht gestellter Transit-Jupiter und auch Transit-Pluto bestrahlen seine Venus positiv: Die meisten Katholiken haben seine Heiligsprechung mit Begeisterung aufgenommen.

Ich denke, dass die vielen exakten Auslösungen die rektifizierte Geburtszeit bestätigen. Die vorgeburtlichen und die postnatalen Auslösungen lassen sogar ein Verwobensein mit dem Kosmos weit über unsere Existenz hinaus erkennen. Der Fixstern Spica, der für Ehre, Ruhm und künstlerische Talente steht, auf seinem AC kennzeichnet Papst Johannes Paul II. zusätzlich als herausragende Persönlichkeit unserer Zeit.

–Maria Luise Mathis

 

 

Agrippa, Osiris und das Schloss

Zur Abweichung der Schlossachse von Karlsruhe
 

 
 
 
Schloss Karlsruhe: irratinale
Abweichung der Achse

(Grafik: Reinhard Gunst)
 

«Die magische Wissenschaft, der so viele Kräfte zu Gebot stehen, und die eine Fülle der erhabensten Mysterien besitzt, umfasst die tiefste Betrachtung der verborgensten Dinge, das Wesen, die Macht, die Beschaffenheit, den Stoff, die Kraft und die Kenntnis der ganzen Natur.» (Henricus Cornelius Agrippa von Nettesheim, «De occulta philosophia»)

Nur wenige Schlossanlagen vereinen die Philosophie der Hermeneutik und christliche Symbolik so, wie die Anlage von Karlsruhe. Mit der Wiederentdeckung des Corpus Hermeticum, einer Sammlung antiker Schriften, Mitte des 15. Jahrhunderts fand dieses Wissen in ganz Europa zahlreiche Anhänger; einer ihrer schillernsten Vertreter war Agrippa von Nettesheim, der mit seinen Schriften einen grossen Einfluss ausübte. Es wurde zur Grundlage einer europäisch geprägten Kabbala, in der die platonische Wesenslehre wiederauflebte. Platons Weltseele wurde zu einem zentralen Begriff, der eine Spiegelung des Makrokosmos im Mikrokosmos postulierte. Die Gedanken beeinflussten nicht nur spirituelle Vereinigungen wie die Rosenkreuzer oder Alchimisten, sondern auch die Logen der Freimaurer.

Diese spirituellen Gedanken stiessen auch in adligen Kreisen auf regen Zuspruch, und so suchte der Erbauer des Schlosses Karlsruhe, Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach, nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen den Kontakt zum Kreis der Alchimisten. Obwohl er beim Plan des Schlosses rationalen Gedanken folgte, die auf dem Ideal der Sonnenstadt des italienischen Philosophen Tommaso Campanella fussten, wich die Achse des Schlossbaus am Ende doch um einen geringen Betrag vom Meridian ab.

Für diese irrationale Abweichung gibt es aber nur eine schlüssige Interpretation: Die Peilung eines Punktes am Nachthimmel, der zu jener Zeit (im Jahr 1715) während der Wintersonnenwende um Mitternacht in dieser Flucht zu sehen war: Dies war der mittlere der Gürtelsterne des Orion (siehe Schema). Diese sind Teil eines Sternbildes, das im antiken Ägypten als Verkörperung des Osiris gesehen wurde, dessen Mythos in den Geheimlehren der Hermeneutik wieder auflebte. Aber auch die christliche Bildkunst bediente sich dieses Motivs, das in den Schriften der Bibel als «Jakobs Himmelsleiter» beschrieben wird. Mit der Ausrichtung des Schlosses Karlsruhe auf Osiris liesse sich dann auch eine der zahlreichen Gralslegenden erklären, die von einem Versteck in Karlsruhe berichtet.

–Reinhard Gunst