Den Satz «Der Islam gehört zu Deutschland» wiederholte Angela Merkel im Januar beim Treffen mit dem türkischen Premierminister Davutoglu – Worte des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff. Nach dem islamistischen Anschlag auf die Redaktion der Satirezeitschrift «Charlie Hebdo» in Paris führte diese Aussage zu Widerstand und Unverständnis in der deutschen Bevölkerung. Menschen verschiedener Kulturen, die in Deutschland leben, gehören dazu, aber «der Islam» als Religion? Wichtiger ist, wie und ob sich Muslime mit Deutschland und westlichen Werten identifizieren können.

Astrid Wichmann widmet sich in ihrem Artikel dieser Problematik, dem Verhältnis der Deutschen zum «Fremden», zu Ausländern und Migranten und derem sogenannten «Eindringen» in die Gesellschaft aus astrologischer Sicht. Dabei beleuchtet sie zuerst das deutsche Wiedervereinigungshoroskop von 1990 und die Problematik der «mit rosaroter Brille und grösster Begeisterung (Jupiter am Löwe-AC) geschlossenen ‹Ehe› zwischen West und Ost». Die Pluto-Stellung im Horoskop, so legt die Autorin dar, symbolisiert den kollektiven Schatten, unerlöste kollektive Emotionen, und weist auf einen unterschwelligen «Komplex» im Volk hin.

Das Unbehagen gegen das Fremde zeigt sich in rechtsgerichteten Gruppierungen wie AfD und Pegida. Aber auch im Prozess gegen den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) und deren Hauptangeklagte Beate Zschäpe wird deutlich, wie weit verbreitet die Sympathien für rechtsextremes Gedankengut noch immer sind. Astrid Wichmann beleuchtet dies eingehend und stellt es in den astrologischen Kontext, ebenso die Haltung der Bundesregierung und die Stellung Deutschlands im internationalen Staatengefüge.

Zum Abschluss Ihres Beitrags untersucht die Autorin die Beziehung zwischen Deutschland und der Türkei anhand der beiden Staatshoroskope. Dabei legt sie die komplexen gegenseitigen Verknüpfungen der beiden Länder auf einleuchtende und spannende Weise offen.