Saturn/Neptun und das Retter/Opfer/Verfolger-Spiel
von Claude Weiss
Jupiter und Neptun herrschen über das Fische-Zeichen, und sie stehen wie dieses beide dafür, dass sie uns in schwierigen Situationen Hilfe und Rettung bringen. Neptun ist dabei bekannt als jene Kraft, die uns eine Vision vermitteln kann, welche uns hilft, über irdisches Leiden hinwegzukommen. Verbindet sich Neptun hingegen mit Saturn, werden wir unter seinem Einfluss von Illusionen und Täuschungen befreit, wir erleben sogenannte Ent-Täuschungen.
Konstellieren sich starke Jupiter- oder Neptun-Transite zu unseren Radixstellungen, kann es gut sein, dass es uns gefällt, anderen Menschen zu helfen oder diese gar retten zu wollen, auch wenn sie gar nicht um Hilfe gebeten haben – oder umgekehrt, wir fallen in die Rolle des Hilfsbedürftigen. Bei übermässiger Neigung zum Helfen kann sich eine Dynamik einstellen, die in der Transaktionsanalyse als sogenanntes «Dramadreieck» oder «Retter/Opfer/Verfolger-Spiel» bekannt ist. Sie lässt sich wie folgt beschreiben:
Menschen, die zu manipulativen Spielen neigen, bevorzugen in ihren zwischenmenschlichen Transaktionen drei Rollen, wobei sie häufig einer von ihnen den Vorzug geben und Mitspieler anziehen, die eine der andern zwei Rollen einnehmen:
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die Opferrolle
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die Rolle des Verfolgers- oder Täters, der sich auf das Opfer einschiesst
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die Rolle des Retters, der eingreift, um dem Opfer oder Unterlegenen scheinbar zu helfen.
Claude Weiss beschreibt in seinem Artikel die Psychologie dieses Prozesses in seinen astrologischen Zusammenhängen. Danach verlegt der Autor das Ganze auf die kollektive Ebene, indem er zeigt, dass auch soziale und politische Gruppierungen sowie Staaten in einer solchen Dynamik eines Retter/Opfer/Verfolger-Spiels verstrickt sein können. Als Beispiele dienen ihm hier die Rolle der Vereinigten Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg sowie jene Deutschlands nach der Wende und in jüngster Zeit gegenüber Griechenland.