Astrologie Heute Nr. 176 (August 2015) - Kalender
Bild vergrössern
Astrologie Heute Nr. 176
August 2015

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 176 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 

Mitte August bis Mitte Oktober

von Verena Bachmann

 

Der auf allen Ebenen laufende grosse Wandlungsprozess steht auch in den kommenden Monaten im Zentrum des Geschehens. Gemäss den astrologischen Konstellationen werden dabei parallel mehrere unterschiedliche Entwicklungsprozesse aktuell. Nach wie vor spielen Erfahrungen und Geschichten der Vergangenheit in mehrfacher Hinsicht eine wichtige Rolle: In der bereits in der letzten Ausgabe von Astrologie Heute benutzten Metapher eines Umzugs geht es in dieser Phase um die «Endreinigung» und die «Wohnungsabnahme». Nun gilt es, sich um die besonders hartnäckigen Spuren vergangener Nutzung zu kümmern, und es werden auch Schäden sichtbar, die mit gängigen Mitteln nicht mehr behoben werden können. Dabei geht es, angesichts von Fakten, die nicht verändert werden können, um die Frage «Wie weiter?».

klicken Sie um das Bild zu vergrössern
Neumond
14. 8. 2015 – 14:53 GT

klicken Sie um das Bild zu vergrössern
Vollmond
29. 8. 2015 – 18:35 GT

klicken Sie um das Bild zu vergrössern
Neumondeklipse
13. 9. 2015 – 6:41 GT

klicken Sie um das Bild zu vergrössern
Vollmondeklipse
28. 9. 2015 – 2:50 GT

klicken Sie um das Bild zu vergrössern
Neumond
13. 10. 2015 – 0:05 GT

Analog dazu ist man auf der persönlichen wie der kollektiven Ebene aufgefordert, sich mit den bis in die Gegenwart wirkenden Folgen von Erlebnissen und Geschehnissen aus der Vergangenheit zu beschäftigen und Altlasten wenn möglich zu entsorgen. Es dürfte aber auch deutlich werden, dass einige der vorhandenen Themen, Erfahrungen und Geschichten trotz aller Bemühungen nicht einfach zum Verschwinden gebracht werden können. Wegsehen hilft hier ebenso wenig wie hektischer Aktivismus, um das, was nicht passt oder schmerzt, möglichst schnell aus der Welt zu schaffen, oder Versuche, das, was ist, umzudeuten, schönzureden oder zu rechtfertigen. In solchen Situationen haben die meisten Menschen die Tendenz, (unbewusst) in alte oder uralte, vertraute Muster und Rollen zu fallen, zum Beispiel die des Opfers, des Schuldigen oder auch des Täters, des Verfolgers oder Richters. Solche Verhaltensweisen dürften jedoch die jeweiligen Situationen kaum verbessern, sondern meist die Probleme und Schwierigkeiten weiter verschärfen und verschlimmern. Nur dort, wo es gelingt, den Status quo – die Situation der Gegenwart, wie sie sich zeigt – zu akzeptieren, sich dann auf den bestmöglichen Umgang damit zu konzentrieren und sich ganz pragmatisch zu fragen, wie die weiteren Schritte aussehen könnten, sind langfristig konstruktive Lösungen möglich. Oft wird es dabei notwendig sein, sich von Idealvorstellungen und Erwartungen zu verabschieden, alte Bilder und Gewohnheiten zurückzulassen. Auf der mundanen Ebene sind Prozesse dieser Art in den Bereichen Finanzen, Wirtschaft und Politik, Gesundheit, Natur und Umwelt, aber auch bei sozialen und religiösen Fragen zu erwarten. Auch die Migrations- und Flüchtlingsthemen dürften eine Rolle spielen.

Gemäss einer anderen Variante ist es in dieser Zeit aber auch möglich, Werte, Schätze und Ressourcen aus der Vergangenheit zu bergen und sie in der Gegenwart neu zu nutzen. Entsprechend sind nun reale Funde möglich, die Wiederbelebung von alten Werten und altem Wissen (traditionelle Verfahrensweisen, überliefertes Wissen von Urvölkern etc.). Aber auch in spirituellen Bereichen können unter Umständen uralte, teilweise vergessene Wege und Inhalte wieder gefunden und neu genutzt werden.

An diesen Prozessen sind die folgenden astrologischen Konstellationen beteiligt:

Venus: rückläufig bis 6. September (auf 14 ½ Grad Löwe), Konjunktion mit Mars am 1. September (auf 15 Grad Löwe), danach direktläufig im Bereich der vorangegangenen Rückläufigkeit bis 10. September. Saturn: direktläufig in Skorpion bis 18. September (28–30 Grad), aktiviert durch die Sonne (Quadrat). Jupiter: direktläufig, ab 11. August in Jungfrau, Opposition zu Neptun (rückläufig auf 9–7 ½ Grad Fische) am 17. September (auf 7.58 Grad Jungfrau/Fische), aktiviert durch den Vollmond vom 29. August, durch Mars und Venus in der ersten Oktoberhälfte sowie durch die Sonnenfinsternis vom 13. September (20 Grad Jungfrau) in Opposition zu Chiron. Chiron ist in dieser Phase rückläufig (20 ½ – 17 ¾ Grad Fische). Direkt davon betroffen sind alle Menschen mit Konstellationen in den erwähnten Gradbereichen.

Pluto ist rückläufig (am 25. September Station auf 12.58 Grad Steinbock), ebenso Uranus (20 ½ Grad – 18 ½ Grad Widder) wie auch Merkur (Station zur Rückläufigkeit am 17. September auf 15.53 Grad, der Gradzahl des letzten Uranus/Pluto-Quadrates vom 17. März; bis 9. Oktober auf 1 Grad Waage). Saturn läuft direkt, ab 18. September in Schütze (bis 2 Grad), Anfang Oktober aktiviert durch Mars und Venus. Sie alle bringen in dieser Zeit Entscheide, Vorfälle und Handlungen des vergangenen Winters und Frühjahrs sowie der Zeit von Mai bis Juli erneut ins Bewusstsein. In ihren Bereichen geht es nun darum, sich mit den Folgen dessen, was getan, unterlassen, erlebt oder vermieden wurde, zu beschäftigen. Dort, wo Schritte gemacht wurden, gilt es jetzt, die folgenden ins Auge zu fassen, allenfalls auch den Kurs zu korrigieren. Dort, wo bisher nach dem Vogel-Strauss-Prinzip verfahren, das heisst der Kopf in den Sand gesteckt wurde, dürfte der Handlungs- oder Entscheidungsdruck nun deutlich zunehmen.

Gleichzeitig geht es jetzt aber auch um weitere Schritte auf dem neuen Weg. Einige Themen treten dabei stärker in den Vordergrund, andere kommen neu hinzu. Darauf weisen Jupiters Eintritt ins Jungfrau-Zeichen (bis 13 Grad Mitte Oktober), Saturns definitiver Eintritt ins Schütze-Zeichen und Liliths Wechsel ins Waage-Zeichen (25. August), wo sie in Konjunktion zum aufsteigenden Mondknoten läuft und am 28. September zusammen mit dem rückläufigen Merkur an der totalen Mondfinsternis (4.40 Grad Widder/Waage) mitbeteiligt ist. Die Themen Natur und Umwelt, Recht/Gerechtigkeit, Kunst, Verträge und Beziehungen dürften in diesem Zusammenhang besondere Aufmerksamkeit erhalten. Obwohl es zurzeit noch nicht möglich ist, konkret zu wissen, wohin die (Entwicklungs-) Reise geht, können die anstehenden Aufgaben doch generell folgendermassen umschrieben werden: Es geht darum, anstelle der bisherigen Entweder-oder-Haltung neu zu lernen, Situationen mit einem Sowohl-als-auch zu bewältigen. Im Vordergrund stehen unter anderem die folgenden Polaritäten und Gegensatzpaare: Himmel und Erde, Geist und Materie, Männlich und Weiblich, Ganzheit und Individualität, Fortschritt und Tradition. Immer wieder dürfte sich zeigen, dass Haltungen und Bestrebungen, die einseitig einen der Pole bevorzugen, in Sackgassen führen. Begegnungen auf Augenhöhe und Ebenbürtigkeit aller Faktoren sind die Schlüssel zu konstruktiven Lösungen.

Im Ganzen gesehen dürfte in dieser Zeit die Jupiter/Neptun-Opposition vom 17. September (auf 7.58 Grad Jungfrau/Fische, aktiviert durch den Vollmond vom 29. August) eine wichtige Rolle spielen. Sie beleuchtet all die Entwicklungen, die seit der Konjunktion von 2009 (auf 24– 26 Grad Wassermann, zudem in Konjunktion mit Chiron) stattfanden. Damals begann die akute Phase des Wandels (Kardinale Klimax). Der Jupiter/Neptun- (und in diesem Fall auch Chiron-) Zyklus kann auch als Zyklus der Visionen, des Bewusstseins, der geistigen und spirituellen Entwicklung gesehen werden. In diesem Zusammenhang dürfte die Opposition beleuchten, was diesbezüglich in den vergangenen sechs Jahren geschehen ist.

Sie findet zudem im genauen Gradbereich der Neptun/Pluto-Konjunktion von 1892 statt (7.37 Grad Zwillinge; Menschheitshoroskop). Damit dürften auch die grossen kollektiven Entwicklungsprozesse der vergangenen 120 Jahre zum Thema werden. Allenfalls sorgen Ereignisse und Erkenntnisse hier für entscheidende Weichenstellungen. Letztlich geht es um die Frage, ob und wie sich Visionen und Erkenntnisse auf die Erde bringen und sich im konkreten Alltag umsetzen lassen. Wenn sie zum absoluten Massstab für die Realität genommen werden, dürften tiefe Enttäuschung und Desillusionierung, Hader mit der Unvollkommenheit der Menschen und der Welt das Resultat sein. Es besteht auch die Gefahr, dass das durchaus vorhandene Potenzial dazu verführt, in Form von abgehobenen, abstrakten Bildern die Wirklichkeit zu verleugnen und sich in eine Scheinwelt zu flüchten.

Alle diese Varianten dürften in diesen Monaten sichtbar werden. Es ist möglich, dass in diesem Kontext Themen und Entwicklungen aus der Zeit von Februar/März 2015 erneut aufgegriffen werden. Im Weiteren können die Geschehnisse, Erkenntnisse und Erfahrungen dieser Zeit auch als Vorboten für das Ende November stattfindende Quadrat zwischen Saturn und Neptun auf derselben Gradzahl (7 Grad Schütze/Fische) gesehen werden.

Aufgrund der Fülle der aktuellen Themen hatte es diesmal keinen Platz für die Beschreibung des zeitlichen Ablaufs der Konstellationen. Auf der Website von Astrologie Heute kann dieser Woche für Woche nachgelesen werden (siehe unten).


Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.
 


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann