10. September 2015
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Fig. 1
Sonnenfinsternis September 2015 für Zürich
13.9.2015, 6:41 GT; 8.41 LT
Zürich, CH (47N23, 8E32)
Koch
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Fig. 2
Astro*Carto*Graphy der Sonnenfinsternis
13.9.2015, 6:41 GT
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Die Sonnenfinsternis vom Sonntag 13. September ereignet sich auf 20 Grad Jungfrau und in Europa am Morgen. Das Horoskop dafür ist für Zürich in Figur 1 abgebildet und die Astro*Carto*Graphy in Figur 2.
Zur Astro*Carto*Graphy meinten wir in der August/September-Nummer von Astrologie Heute im Artikel „18 Jahre Saros-Zyklen“:
„Im Moment, als diese Zeilen Anfang Juli geschrieben werden, sind wir noch etwas weit vom Geschehen entfernt, um die auf der Karte sichtbaren Planetenlinien zuverlässig zuordnen zu können. Immerhin haben wir den Eindruck, einige der Konflikte, die bereits jetzt am Laufen sind, bestimmten Stellungen zuweisen zu können. So bestätigt ein Blick auf die Europakarte, dass sich Mitteleuropa mit Pluto am IC in einem tiefen Wandlungsprozess befindet und mit heftigen Herausforderungen konfrontiert wird. Eine Pluto-IC-Linie geht durch Norwegen, Dänemark, Deutschland, Italien und in Nordafrika durch Tunesien. Da die Linie die Schweiz und Österreich am Rande tangiert, sind auch diese beiden Länder teilweise betroffen.
Befindet man sich in einer kontrollierenden Position, wird man unter Plutoauslösungen meist durch Aussenseiter herausgefordert, was Veranlassung sein kann, die eigenen Positionen zu überprüfen und die eigenen Werte notfalls zu revidieren. In diesem Kontext sind die Aussenseiter in der Merkur/Uranus-Opposition zu suchen, die im Horoskop der Sonnenfinsternis (Fig. 4) ein Quadrat zum Pluto bilden. Die entsprechenden Linien mit Merkur am AC und Uranus am DC gehen durch Libyen und teilweise (Uranus) Griechenland hindurch. Von Libyen kommen viele der Menschen, die Mitteleuropa und die EU zwingen, sich auf geeignete Art dem Flüchtlingsproblem zu stellen und dabei gemeinsam vorzugehen oder allfällige divergierende Meinungen zu begründen und letztlich miteinander abzustimmen, um einen Konsens zu finden. Ähnliches bewirkt der Aussenseiter Griechenland [...].
Wo Mars-Linien hindurchgehen, gibt es häufig Streit und Konflikte, und man schwankt im Falle von kombinierten Mars/Venus-Linien zwischen Krieg und Frieden. Dies trifft für die Gegend des Irak und Iran sowie für die saudische Halbinsel zu. Im Jemen findet zurzeit zwischen Saudiarabien und Iran ein Stellvertreterkrieg statt.
Richten wir unseren Blick weiter nach Osten, sehen wir, dass die Sonnenfinsternis für Indien am MC steht. Damit ist es denkbar, dass dieses Land im näheren Umfeld der Sonnenfinsternis (Mitte August bis Mitte Oktober) vermehrt in die Schlagzeilen gerät. Mit einer Kreuzung zwischen Uranus und Pluto in Kambodscha und Vietnam, könnten in nächster Zeit Nachrichten aus diesen Ländern die Weltöffentlichkeit überraschen. Solches gilt aber auch – mit wohl massiverem Gewicht – für Washington, wo haarscharf eine Uranus-MC-Linie hindurchgeht. Dabei stellt sich die Frage, ob die Überraschung von den USA ausgeht oder die Vereinigten Staaten von Entwicklungen in einem anderen Land auf eine Weise überrascht werden, dass sie sich zur Reaktion und zum Handeln aufgefordert fühlen.“
Was lässt sich inzwischen dazu sagen? Viele Länder auf der Pluto/IC-Linie – insbesondere Deutschland, aber auch Österreich – wurden tatsächlich von einer Flüchtlingswelle geradezu überrannt – Plutos Entsprechung zur Masse –, wobei es zu unerwarteten, intensiven Solidaritätsbekundungen kam, ein Ausdruck des tiefen Mitgefühls, der sich ebenfalls dem Pluto zuordnen lässt. (Es gibt dazu aber ebenso intensive Gegenreaktionen). Neben Libyen, wo eine Uranus/DC- und Merkur/AC-Linie hindurchgeht, kamen die Flüchtlinge zunehmend auf dem Landweg über die Länder Ostmitteleuropas, wo die Uranus- und Merkurlinien durch Europa verlaufen. Dabei kommen die Scharen von Flüchtlingen zu grossen Teilen aus den Kriegsgebieten Syrien und teilweise Irak, wo die Venus- und Mars/MC-Linien hindurchgehen.
Wir verwiesen im obigen Artikel auch darauf, dass wir in der Zeit um die Sonnenfinsternis (von 1 ½ Monate vorher bis 4 Monate danach) aufgrund der Konjunktion der Sonnenfinsternis mit dem Mars des Islams (beide 20 Grad Jungfrau) und zahlreichen weiteren Verbindungen zwischen den beiden Horoskopen von dieser Seite vermehrt mit negativen Entsprechungen zu rechnen sei:
„Weniger zuversichtlich stimmt uns die Tatsache, dass der Jupiter der Sonnenfinsternis vom 13. September im Orb von 2 Grad auf den Neptun des Islams (Fig. 6) fällt, während der Neptun der Sonnenfinsternis mit einer Genauigkeit von weniger als 1 Grad auf den Jupiter des Islams zu liegen kommt. Während wir Opferbereitschaft für überpersönliche Themen – Qualitäten, die solche Konstellationen aktivieren können – im Allgemeinen positiv bewerten und wir uns in der westlichen materialistischen Gesellschaft, in der wir leben, davon mehr wünschen würden, wirkt für uns der Ausdruck analoger Eigenschaften im Kontext des Islams befremdend, abstossend und beängstigend. Das damit verbundene Gefühl von Bedrohung hat mit dem Aufkommen des IS stark zugenommen, wobei wir zuweilen den Eindruck haben, wir hätten es mit Ver-rückten (oder Entrückten) zu tun, die uns ihre Agenda diktieren.
Wenn wir die Synastrie zwischen der Sonnenfinsternis vom 13. September und dem Horoskop des Islam betrachten, haben wir keinen Grund, uns zurückzulehnen, in der Vorstellung, die beunruhigenden Meldungen, mit denen wir konfrontiert werden, würden bald abklingen: Die Sonnenfinsternis fällt auf wenige Bogenminuten genau auf den Mars, und die Venus – die nach alter Tradition den Islam verkörpert – steht in beiden Horoskopen identisch und minutengenau auf 15.17 Grad des Löwe-Zeichens. Der Mars der Sonnenfinsternis fällt auf die Merkur/Mond-Konjunktion des Islam, der Uranus auf dessen Pluto und der Saturn steht im Quadrat zu dessen Mond/Uranus-Konjunktion, während der Pluto der Sonnenfinsternis im gradgenauen Aspekt die Lilith des Islams quadriert.
Dabei ist allerdings zu vermerken, dass die potenziellen Feindbilder, die diese Interaktionen wachrufen, nicht nur auf den Westen und dessen Werte projiziert werden. Mit ähnlichen Konstellationen wie zur Zeit der Reformation (Pluto in Steinbock und Chiron sowie Neptun in Fische) scheint innerhalb des Islams ein Kampf um die „richtige“ Auslegung der Lehren Mohammeds zu toben. Dabei sind wir teils Zuschauer, aber wir werden dennoch herausgefordert, uns unserer Werte stärker bewusst zu werden, um diese auch mit Entschiedenheit zu verteidigen, wenn es darauf ankommt.“
Inzwischen scheinen viele Länder die Gefahr, die vom „Islamischen Staat“ (IS) ausgeht, sehr ernst zu nehmen. Frankreich und Grossbritannien wollen sich neuerdings den Luftangriffen gegen den IS in Syrien anschliessen, und dies erwägt auch Australien, inklusive der Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien.
Saros-Serie 18 Nord
Aufschlussreich ist im Weiteren, dass wir es bei der Sonnenfinsternis vom 13. September mit einer Finsternis der unfallträchtigen und trennungsbezüglichen Saros-Serie 18 Nord zu tun haben. Ein prägnantes Beispiel dafür ist der Unfalltod von Prinzessin Diana am 31. August 1997, einen Tag vor der zur gleichen Serie gehörenden Sonnenfinsternis vom 1. September 1997 vor 18 Jahren. Zur Muttereklipse dieser Serie schrieben wir damals (AH 70):
„Diese Muttereklipse zeigt […] eine Serie von Eklipsen an, die von einem grossen Stress und vielleicht auch von Übertreibungen geprägt sind. Im individuellen Fall können Krankheiten und Unfälle, verursacht durch Überlastung, dazugehören. Mit Neptun Quadrat Mondknotenachse besteht eine Gefahr von Verwirrung, andererseits aber auch eine Tendenz zu Idealisierungen, insbesondere von Liebesbeziehungen (Venus Konjunktion Jupiter).
Auf politische Entwicklungen angewandt, sind unter solchen Konstellationen Terroranschläge und Überschätzungen der eigenen Fähigkeiten möglich, ebenso wie falsche Beurteilungen vorhandener Situationen. Verblendung und Trauer können nahe beieinander angesiedelt sein.“
Todesfälle wird man im Zusammenhang mit dieser Finsternis zum Glück in den wenigsten Fällen erwarten müssen. Es ist mir jedoch aufgefallen, dass Menschen mit Stellungen um 20 Grad veränderlich (+/- 1–2 Grad) diese Finsternis – die in Opposition zum Chiron auf 19 Grad Fische stattfindet – sehr intensiv und direkt erleben. So musste an einem Seminar, an dem ich Anfang September einen Vortrag hielt, ein Teilnehmer einen Tag früher als geplant abreisen. Grund: sein Sohn war gestürzt und hatte sich den Ellenbogen ausgerenkt. Am Tag zuvor war sein Vater ebenfalls gestürzt und erlitt dabei einen Knochenbruch. Die Rückfrage an den Kursteilnehmer nach einer Stellung um 20 Grad veränderlich förderte zutage, dass der Betroffene in seinem Horoskop eine Ballung in Schütze mit dem Mars auf exakt 20 Grad im 4. Haus hat. Dabei ist der Mars sowohl ein Symbol für Unfälle durch hastige und falsche Bewegungen, als auch für den Sohn, während die Stellung im 4. Haus nahelegt, dass marsische Prozesse im Zusammenhang mit der Familie erlebt werden.
Personen mit Stellungen auf 18–21 Grad anderer Kreuze sollten sich, wenn sie dies lesen, dennoch nicht vorschnell zurücklehnen: In der Sonnenfinsternis vom 13. September steht auch Uranus auf 20 Grad Widder, womit dieser einen exakten Quinkunx zur Sonne/Mond-Konjunktion macht. Zusätzlich fällt der Mittelwert der Venus/Mars-Konjunktion in Löwe auf 18 Grad Löwe. So erleben Menschen mit Stellungen auf 18–21 Grad kardinal eine Konjunktion oder einen Spannungsaspekt zum Uranus der Sonnenfinsternis während solche mit Positionen auf 18–21 Grad fix von der Venus/Mars-Konjunktion, deren Mittelwert auf 18 Grad fällt, auf Trab gehalten werden. Wenige Tage vor und nach der Finsternis ereignen sich im Weiteren folgende Stellungen: Mars auf 20 Grad Löwe am 9.9.15, Mittelwert von Venus/Mars auf 20 Grad Löwe am 15.9 und Venus auf 20 Grad Löwe am 24.9.
Mundanastrologische Entsprechungen
Dass Eklipsen dieser Serie auch Entsprechungen zu bestimmten Staaten haben, zeigen die folgenden Beispiele:
China und der Westen
Im Oktober 1979 kommt es zu einer dreiwöchigen Reise des chinesischen Parteichefs durch Westeuropa – ein absolutes Novum und Zeichen der Kooperationsbereitschaft der neuen chinesischen Regierung.
18 Jahre später wird ebenfalls im Oktober Chinas Staatschef Jiang Zemin in Washington mit höchsten Ehren empfangen. Kurz zuvor ist im Juli Hong Kong wieder unter chinesische Herrschaft gekommen.
Wieder 18 Jahre später wird Ende September 2015 in Washington der chinesische Staatschef Xi Jinping erwartet. Im Zusammenhang mit der chinesischen Währungs- und Finanzkrise gibt es einiges zu besprechen.
Zu Russland (Sowjetunion) und der Westen, EU und NATO-Osterweiterung sowie Iran und die USA verweise ich auf die Ausführungen im Artikel „18 Jahre Saros-Zyklen“, Nr. 176, von Astrologie Heute.
Leserinnen und Lesern wünsche ich im Umgang mit der Sonnenfinsternis vom 13. September möglichst viele der positiveren Uranusentsprechungen im Sinne eines Neuaufbruchs und einer innovativen Haltung und weniger von den durch diesen Planeten erzwungenen Veränderungen, die uns unvorbereitet treffen.
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