Astrologie Heute Nr. 177 (Oktober 2015) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 177
Oktober 2015

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 177 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 

Mitte Oktober bis Mitte Dezember 2015

von Verena Bachmann

 

Die Konstellationen für diese beiden Monate weisen auf mehrere parallel laufende Prozesse hin. Verschiedene Fäden aus der Vergangenheit werden in dieser Zeit wieder aufgenommen und neu verwoben. Die damit verbundenen Entwicklungsstränge und Folgen werden somit erneut aktuell und erfordern Aufmerksamkeit. Hier wird einerseits deutlich, wie viel bereits erreicht und geschaffen wurde, andererseits zeigen sich nun aber auch die Schatten und Schwächen der eingeschlagenen Wege, und in einigen Fällen gilt es auch, sich der schmerzlichen Erkenntnis zu stellen, dass die bisherigen Bemühungen und Anstrengungen nicht zum erwarteten Ziel führten. Zudem dürften Krisen aller Art in dieser Zeit auch bewusst machen, dass die bisher beschrittenen Wege aufgrund der grossen Veränderungen oft in eine Sackgasse münden und es gilt, sich von alten Vorstellungen und Bildern zu verabschieden. Parallel dazu geht es in dieser Zeit aber auch darum, sich in der neuen Weltwirklichkeit zurechtzufinden, die nächsten Schritte im «neuen Land» zu machen, neue Strukturen zu schaffen, die eigenen Verhaltensmuster der (vorerst noch wenig bekannten) Realität anzupassen. Dies gilt für die grossen mundanen und kollektiven Prozesse ebenso wie im persönlichen Umfeld. Es wird in dieser Zeit eine besondere Kunst sein, zwischen den verschiedenen Facetten und Entwicklungen zu differenzieren und zu erkennen, wo weitere Schritte gemacht werden sollen und können, wo es zu akzeptieren gilt, dass die alten Wege, Lösungen und Weltbilder so nicht mehr funktionieren, um dann das eigene Verhalten entsprechend anzupassen. 

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Neumond
13. 10. 2015 – 0:05 GT

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Vollmond
27. 10. 2015 – 12:05 GT

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Neumond
11. 11. 2015 – 17:47 GT

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Vollmond
25. 11. 2015 – 22:44 GT

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Neumond
11. 12. 2015 – 10:29 GT

Die astrologischen Konstellationen erlauben es, die verschiedenen Entwicklungsfäden und die damit verbundenen Prozesse zu unterscheiden:

Im Vordergrund des Geschehens stehen die gesellschaftlichen Planeten Jupiter (14–22 Grad Jungfrau) und Saturn (2–9 Grad Schütze). Beide laufen in dieser Zeit direkt, bewegen sich in neue Gradbereiche und bilden mundan wichtige Aspekte. Jupiter ist nun Herrscher über Saturn (in Schütze), er bestimmt damit über die dort laufenden Entwicklungen mit. Hier geht es darum, ganz pragmatisch und fokussiert auf die alltäglichen Notwendigkeiten einzugehen und da das Bestmögliche zu erreichen, nach der Devise: Es ist nicht perfekt – genügt aber den Ansprüchen. Die Konjunktionen mit Mars (am 17. Oktober auf 14 Grad) und Venus (am 25. Oktober auf 15.38 Grad) setzen dabei wichtige Impulse. Am 3. November erreicht Jupiter die Opposition zu Chiron (17 Grad Jungfrau). Dabei werden die Mythen von Prometheus, der das Feuer (Licht des Bewusstseins) zu den Menschen gebracht hatte und dafür von den Göttern bestraft wurde (Chiron hat ihn dann erlöst, indem er seinen Platz einnahm und starb), aber auch die Geschichte von Jesus, seine Kreuzigung und Wiederauferstehung lebendig. Auf der konkreten Ebene kann es in dieser Zeit sowohl in Bezug auf Religion und Politik als auch auf dem ganz persönlichen Entwicklungsweg zu Glaubens- und Vertrauenskrisen kommen. Da sich Jupiter in dieser Zeit im Bereich der Uranus/Pluto-Konjunktion (16/17 Grad Jungfrau) sowie der Saturn/ Uranus-Opposition von 1965/66 (14– 17 Grad Fische/Jungfrau) bewegt (Chiron befand sich ebenfalls in diesem Gradbereich Fische), dürften die Impulse und Umbrüche dieser Zeit, die sich daraus ergebenden Erkenntnisse, Fortschritte und Errungenschaften der Menschen, aber auch die Schatten und Probleme infolge dieser Entwicklungen viel Aufmerksamkeit erhalten. Im Vordergrund dürften dabei die Themen Gesundheit, der Umgang mit Natur und Umwelt, die Erkenntnisse und Fortschritte in Wissenschaft, Technologie und Chemie sowie die geistigen und spirituellen Prozesse stehen.

Parallel dazu wird auch das Pluto/Uranus-Quadrat wieder genauer (Orb 2–3 Grad). Pluto (direktläufig auf 13–14 ½ Grad Steinbock) bewegt sich zum letzten Mal im Gradbereich von Januar/ Februar 2015, nimmt die Themen dieser Zeit wieder auf, während Uranus (rückläufig auf 18 ½ – 16 ½ Grad Widder) zum zweiten Mal die Gradbereiche von April/Mai und damit die damit zusammenhängenden Themen wieder aktiviert. Sonne (6.–12. Oktober), Venus (21.– 23. November) sowie Mars (6.–11. Dezember) aktivieren in dieser Zeit die revolutionären Prozesse: die Umbruchs-, Abbruchs- und Durchbruchsthemen dieses Frühjahrs.

Saturn (als Herrscher über das Steinbock-Zeichen und damit Pluto) spielt in dieser Zeit ebenfalls eine zentrale Rolle. Er läuft zunächst (bis 9. November) im selben Gradbereich Schütze wie von Februar bis Mai 2015, weist dabei auf die Folgen und Konsequenzen der damaligen Ereignisse, Erfahrungen und Schritte hin und fordert diesbezüglich zu klaren, grundsätzlichen Entscheidungen auf. Danach bewegt er sich (einmalig) in einem von ihm noch nicht aktivierten Bereich (5–8 Grad veränderlich) und bildet am 26. November zum ersten Mal das abnehmende Quadrat zu Neptun (7 Grad Schütze/Fische). Merkur steht am 2November und die Sonne am 29./ 30. November in Konjunktion zu Saturn, zudem aktiviert auch der Vollmond vom 25. November diese Gradzahlen.

Generell geht es beim Saturn/Neptun-Quadrat um den Kontrast von Geist und Materie, Verbundenheit und Trennung, sowie Liebe/Mitgefühl und Gesetz/Prinzip, aber auch um eine kontroverse Auseinandersetzung mit den Themen Vision und Wirklichkeit, um die Auflösung von Grenzen (politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, religiösen etc.) und die mit diesen Prozessen verbundenen Krisen und Konflikte. Gleichzeitig werden damit die Zeit der Konjunktion (November 1989 auf 10 Grad Steinbock) und die damaligen Ereignisse und Erfahrungen wieder aktuell. Alles, was in dieser Zeit stattfand, wirkte als Impuls für einen grösseren und langfristigen Entwicklungsprozess. Mit dem abnehmenden Quadrat gilt es nun, in Bezug auf die seit damals erfolgten Entwicklungen Bilanz zu ziehen. Die Folgen und Früchte der abgelaufenen Prozesse wollen nun kritisch gewürdigt werden. Mundan gesehen hat der Fall der Berliner Mauer im November 1989 als Symbol für die Prozesse im damaligen Ost-West-Konflikt, die zum Zusammenbruch des Ostblocks führten und einem grundsätzlichen Wandel in allen von kommunistischem Gedankengut geprägten Staaten führte, nun eine ganz besondere Bedeutung: Er steht auch für den Fall von mentalen Mauern. All das, was als Folge der Ereignisse dieser Zeit geschah, wird nun erneut aktuell und hinterfragt. Allenfalls zeigt sich jetzt, dass gewisse Prozesse nun einen Punkt erreicht haben, an dem es nicht mehr möglich ist, so weiterzumachen, und es darum geht, sich von in der Zwischenzeit entstandenen Mustern, Gewohnheiten, Selbstverständlichkeiten, Gesetzen, Formen und Strukturen (staatlichen, politischen, ideologischen) zu verabschieden, da sie ihren Zweck nicht mehr erfüllen. Es dürfte in diesem Zusammenhang interessant sein, die Geschehnisse in den von den damaligen Prozessen mehr oder weniger direkt betroffenen Staaten zu beobachten (neben dem ehemaligen Ostblock und allen anderen durch kommunistisches Gedankengut geprägten Staaten auch Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie die USA).

Im Weiteren nimmt aber das Saturn/Neptun-Quadrat auch die Gradzahl der Neptun/Pluto-Konjunktion von 1892 (7 ½ Grad Zwillinge, Menschheitshoroskop) auf, was darauf hinweist, dass das, was nun geschieht, letztlich mit der Entwicklung der Menschheit als Ganzes in Verbindung steht. Für den Einzelnen ist es in diesem Zusammenhang wichtig, sich mit den diesbezüglich eigenen Erfahrungen und Prozessen zu beschäftigen (vor allem Menschen mit Konstellationen im Bereich 5–10 Grad veränderlich sowie 8–13 Grad kardinal oder mit einem Saturn/Neptun-Aspekt). Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass in Zeiten von Umbruch und Chaos das Verhalten eines Einzelnen in seinem ganz persönlichen Umfeld einen grossen Effekt auf das Ganze haben kann. Auf der persönlichen Ebene dürfte es in dieser Zeit die beste Strategie sein, mit dem, was ist, zu sein und dann Schritt für Schritt das zu tun, was möglich ist, ohne einen Anspruch auf bestimmte, konkrete Resultate. Dort, wo es gelingt, sich einigermassen nüchtern und sachlich, ohne vorschnelle Urteile und Wertungen, den Herausforderungen zu stellen, kann in dieser Zeit ein wichtiger Schritt in Richtung neue Welt gemacht werden. Als heikel können sich Fanatismus und Fundamentalismus, jegliche Tendenz, Themen aufgrund bestehender Dogmen und Prinzipien anzugehen, aber auch falsch verstandene Liebe und Mitgefühl, fehlende Abgrenzung und Konsequenz erweisen. In Bezug auf viele der nun angesprochenen kollektiven Prozesse dürften im kommenden Jahr weitere Kapitel geschrieben werden.

Zeitlicher Ablauf: Bereits in den Tagen vom 6. bis 12. Oktober sind die meisten der oben beschriebenen Prozesse direkt angesprochen. Die Sonne bewegt sich im Bereich des Uranus/Pluto-Quadrats, Mars läuft in Opposition zu Neptun (7 ½ Grad) und Venus im Quadrat zu Saturn. Am 9. Oktober erreicht zudem Merkur seine Station zur Direktläufigkeit (0.57 Grad Waage, in Konjunktion zum Mondknoten).

Am Tag des Neumondes vom 12.Oktober (auf 19.15 Grad Waage, in Opposition zu Uranus) findet zudem ein genaues Trigon zwischen Jupiter und Pluto statt. Gespräche und Verhandlungen dieser Zeit verdienen besondere Beachtung, sie könnten zu einem wichtigen Durchbruch führen, aber auch das bestehende Chaos, die Unvereinbarkeit der verschiedenen Positionen deutlich machen. Am 17. Oktober erreichen Venus die Opposition zu Neptun und Merkur die Konjunktion zu Lilith und am 18. Oktober Mars die Konjunktion zu Jupiter. Ereignisse und Erkenntnisse in diesen Tagen dürften wichtige Impulse für die Prozesse der folgenden Woche setzen, sie könnten allenfalls eine Wende einleiten.

In den Tagen vor dem Vollmond vom 27. Oktober (auf 3.45 Grad Stier/Skorpion) durchläuft Merkur die Gradzahlen des Uranus/Pluto-Quadrats (22.– 25. Oktober), Mars läuft in der Opposition zu Chiron und im Bereich der Sonnenfinsternis (23.–27. Oktober), und Venus bildet ein Konjunktion zu Jupiter (25. Oktober auf 15.29 Grad Jungfrau) und eine Opposition zu Chiron (27. Oktober). Der Kontrast zwischen Vision und Wirklichkeit dürfte in diesen Tagen besonders deutlich werden. Allenfalls sorgen einige Vorfälle für bittere Enttäuschungen oder schmerzhafte Erkenntnisse. Wenn nicht resigniert wird, können daraus jedoch Impulse für eine machbare und nachhaltige Strategie erfolgen.

Am 3. November treffen sich Venus und Mars zur dritten Konjunktion in diesem Jahr (24 Grad Jungfrau). Damit beginnt ein neuer «Beziehungszyklus», der bis zum 6. Oktober 2017 dauert. In diesem Zyklus geht es in Beziehungen aller Art darum, Vernunft und Menschenverstand walten zu lassen, sich an das Machbare zu halten und bereit zu sein, sich auch um alltägliche Verhaltensdetails zu kümmern. Am gleichen Tag findet die oben beschriebene Jupiter/Chiron-Opposition statt (17.14 Grad).

Nach dem Neumond vom 11. November (19 Grad Skorpion) beginnt eine weitere (ge-) wichtige Phase. Venus bildet am 16. November eine Konjunktion zu Lilith und bewegt sich vom 21. bis 23. November in den Gradzahlen des Uranus/Pluto-Quadrats. In diesen Tagen sind in Beziehungen aller Art, aber auch in Wert- oder Rechtsfragen wichtige Prozesse möglich. Allenfalls erfolgt eine langfristig entscheidende Wende.

Neptun erreicht am 18. November seine Station zur Direktläufigkeit (auf 7 Grad). Der Vollmond vom 25. November (3 Grad Zwillinge/Schütze) aktiviert das am folgenden Tag genau werdende Saturn/Neptun-Quadrat (siehe oben). Die damit verbundenen Ereignisse und Erfahrungen prägen die Tage bis Ende November. Die Konjunktionen von Sonne und Saturn (7.27 Grad Schütze) sowie Mars und Lilith (10.56 Grad Waage) am 30. November sind Zyklusbeginne und dürften wichtige neue Impulse setzen. Geschehnisse dieser Tage sind entsprechend zu beachten.

In den darauffolgenden Tagen werden in den bereits angesprochenen Themen die nächsten Kapitel geschrieben: Merkur aktiviert vom 1. bis 4. Dezember, die Sonne vom 9. bis 14. Dezember die Jupiter/Chiron-Opposition, der Neumond vom 11. Dezember findet in der genauen Halbsumme statt (Glaubens- und Vertrauenskrise, Prometheus), und Mars bewegt sich vom 6. bis 11. Dezember im Bereich des Uranus/Pluto-Quadrats (Revolution, Umbruch).


Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.
 


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann