Astrologie Heute Nr. 178 (Dezember 2015) - Editorial
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Astrologie Heute Nr. 178
Dezember 2015

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 E  D  I  T  O  R  I  A  L  

 

 

Es war Freitag, der 13., aber niemand dachte ernsthaft an ein Unglück. Der Abend war angenehm warm für diese Jahreszeit in Paris, das Fussballspiel zwischen Frankreich und Deutschland zwar ein Prestigeduell, aber ein Freundschaftsspiel, bei dem es um nichts ging. Kein Unglück, wenn man es verlieren sollte. Paris by night: Menschen bummeln, verlustieren sich vor und in den Cafés … entspannte Gesichter spiegeln die Lichter der Grossstadt. Gegen 21.20 Uhr ist für die Besucher im Stade de France, für die Kicker auf dem Rasen und die Zuschauer der Fernsehübertragung ein grollendes Knallen zu vernehmen. In einem Fussballstadion mit aufgeregten Fans und zwar verbotenem, aber gewohnheitsmässigem Feuerwerk keine grosse Sache. So dachte man. Zwei Minuten später nochmal das Gleiche. Die Knaller sind, wir wissen es, Selbstmordattentate und der Startschuss für ein wildes, brutales und dramatisches Geschehen in dieser Nacht, ein todbringendes Gewitter aus heiterem Himmel, das über die Stadt Paris hereinbricht. Uranus, der Planet der Plötzlichkeit und des grellen Lichts, steht in jener Stunde weit oben am Firmament im Kampf- und Feuer-Zeichen Widder (in welches das MC gerade eintritt). Zu seiner Linken Pluto an der Hand, der bereits untergegangen ist und das sechste Haus des Alltags und der Gewohnheiten in seinen Grundfesten erschüttert. Uranus, der Gott der Überraschungen, der plötzlichen Einschnitte, des Irrsinns und des Blitzes … und das Donnergrollen kommt von Pluto, dem Gebieter über die Unterwelt, der Erschütterungen, des Bebens vor Angst. Der Gott des Gemetzels und der Rache. Beide zusammen sind die Herren des Mündungsfeuers und des Sprengstoffs, des pfeilschnellen Todes, der plötzlichen Vernichtung.

Wir wissen, was geschehen ist. Mitten unter uns ein sinnloses Töten ohne Anlass (so empfinden wir es). Das macht unser Entsetzen noch grösser. Die Astrologie lässt uns nach dem ersten Schock immer auch nach Gründen suchen, nach dem Anlass für ein Handeln, nach den Motiven einer Tat. In seinem Beitrag «Die Terroranschläge von Paris» [S. 13 ff.] macht Claude Weiss genau dies und beleuchtet einerseits das schockierende Geschehen, andererseits die Hintergründe mittels astrologischer Zeichendeutung und deckt dabei die fatalen Verknüpfungen zwischen Frankreich, Islam und Islamischem Staat auf: die grösseren Zusammenhänge der Ereignisse dieser traurigen Nacht.

Uranus Quadrat Pluto und Saturn Quadrat Neptun, das sind die grossen Spannungsbogen dieser Tage. Das erstgenannte Quadrat verabschiedet sich langsam von der Weltbühne, das heisst, es löst sich immer mehr auf und verliert an Kraft, das zweitgenannte übernimmt nun das Zepter in der astrologischen Dynamik des kommenden Jahres. Das Jahr 2016 steht auf dem Radar, und der amerikanische Astrologe Raymond A. Merriman diskutiert eine Vielzahl von astrologischen Entsprechungen, welche eine abnehmende Quadratstellung zwischen Saturn und Neptun beinhaltet. [S. 20 ff.] Claude Weiss wiederum fasst die wichtigsten astrologischen Themen im Übergang zum nächsten Jahr zusammen, von Jupiter/Saturn/Neptun bis zu den übergreifenden Sonnen- und Mondfinsternissen. [S. 18 f.]

Rettung kommt aus dem Walde. Davon erzählt zumindest der geschmückte Lichterbaum zur Wintersonnenwende, aber auch Clemens G. Arvay. [S. 64] Der magische «Baum der Nacht» [Titelbild] trägt die Insignien von Saturn und Neptun: das Mirakel, das in dunkler Zeit in unser Leben einbricht.
 

Armando Bertozzi
Redaktor

  


Armando Bertozzi, von 1976 bis 1981 Kurse in Astrologie, Alchemie und Kabbala; 1980 bis 1988 Redaktor und Mitherausgeber von «Essentia – Zeitschrift für evolutionäre Ideen»; seit 1989 Chefredaktor von ASTROLOGIE HEUTE (E-Mail: Armando Bertozzi)