Astrologie Heute Nr. 181 (Juni 2016) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 181
Juni 2016

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 181 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 

Mitte Juni bis Mitte August 2016

von Verena Bachmann

 

Die Konstellationen für die kommenden zwei Monate weisen auf eine Übergangszeit mit verschiedenen Trends hin. Im Vordergrund stehen dabei Themen, die bereits im vergangenen Jahr aktuell waren. Sie tauchen nun wieder auf und verlangen viel Aufmerksamkeit. In vielen Belangen dürfte im Verlaufe des Sommers eine Standortbestimmung und Klärung dessen, was war, stattfinden. Verschiedene «Entwicklungsfäden» werden in dieser Zeit wieder aufgenommen und neu verwoben, Ereignisse, Erfahrungen und Entwicklungen der Vergangenheit werden weiterbearbeitet und seit Längerem laufende Prozesse zum Abschluss gebracht. Dort, wo es nun nicht gelingt, die noch vorhandenen Altlasten zu bereinigen, könnten diese in den folgenden Monaten erneut und wohl noch heftiger zum Thema werden. Gleichzeitig dürften – wenn auch meist noch nicht klar ausgeformt – immer wieder erste Ansätze des Neuen, Kommenden wahrnehmbar werden.  

Da der laufende kollektive Wandel die bisher geltenden, gewohnten Räume und Denkstrukturen aufgebrochen hat, die Orientierung, Sicherheit und Stabilität verleihenden sozialen und kulturellen Werte infrage stellt und die neuen Strukturen noch nicht gefestigt sind, finden alle entsprechenden Prozesse und Entwicklungen in einer Art «Niemandsland» statt, ohne klare Konturen, Ausrichtung und Orientierung. Entsprechend können vermeintliche Kleinigkeiten oder das Verhalten von Einzelnen respektive Wenigen einen grossen Effekt haben und die laufenden Entwicklungen in die eine oder andere Richtung steuern.  

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Neumond
5. 6. 2016 – 2:59 GT

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Vollmond
20. 6. 2016 – 11:02 GT

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Neumond
4. 7. 2016 – 11:01 GT

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Vollmond
19. 7. 2016 – 22:56 GT

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Neumond
2. 8. 2016 – 20:44 GT

IAuch astrologisch fällt es schwer, in den kommenden Wochen einen klaren, allgemein gültigen Trend auszumachen, da oft parallel ganz unterschiedliche Entwicklungszyklen am Laufen sind und Kräfte wirken. Die konkreten Erfahrungen des Einzelnen, aber auch jene von Staaten, Institutionen und Organisationen können daher sehr verschieden ausfallen.

Umso wichtiger und lohnenswerter ist es in dieser Zeit daher für alle, sich ganz bewusst mit den eigenen auftauchenden Geschichten und Erfahrungen zu beschäftigen und sie zu bearbeiten. Wichtig ist dabei auch, wahrzunehmen und anzuerkennen, wie individuell und subjektiv Wertungen und Reaktionen auf dieselbe Situation sein können. Ebenso, konkrete Möglichkeiten auszuloten, die es erlauben, das eigene Leben in dieser Umbruchszeit in einer kreativen und gesunden Weise zu gestalten. Gleichzeitig gilt es auch, den Blick für das nahe Umfeld sowie die übergeordneten Systeme (Firma, Staat, Erde etc.) und die dort herrschenden Bedingungen zu öffnen und das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass jeder Einzelne Teil des laufenden grossen sozialen und kollektiven Umbruchprozesses ist und damit umgehen muss. Dass durch das eigene Verhalten Richtung, Dynamik und Entwicklung mitbestimmt werden. Wenn dies möglich ist, können in diesen Monaten entscheidende Schritte auf dem Weg in eine neue, erfüllte Zukunft geschehen.

In Bezug auf die grossen Zyklen und Entwicklungen steht das abnehmende Saturn/Neptun-Quadrat im Zentrum der astrologischen Aufmerksamkeit. Saturn ist rückläufig (12 ½ Grad – 9 ¾ Grad Schütze, direkte Station am 13. August). Er nimmt in dieser Phase Erfahrungen, Entwicklungen und Entscheidungen der Monate November und Dezember 2015 nochmals auf, könnte aber auch Ereignisse der Jahre 1999/2000 nochmals ins Bewusstsein bringen. In diesen Belangen geht es darum, die Folgen der damaligen Geschehnisse und Entscheidungen zu erkennen und wenn nötig und möglich die (Mit-) Verantwortung dafür zu erkennen und die Konsequenzen zu ziehen.

Neptun befindet sich im Bereich von 11–12 Grad Fische (Station zur Rückläufigkeit am 13. Juni). Bei Menschen mit besetzten Gradzahlen in diesen Bereichen veränderlich (also auch Zwillinge, Jungfrau und Schütze) öffnet Neptun die Wahrnehmung für das Grosse Ganze, die kollektiven Prozesse und das vorhandene Potenzial. Die erhöhte Durchlässigkeit macht zudem hoch sensibel und berührbar, erschwert die Unterscheidung zwischen den unterschiedlichen Welten, Wirklichkeiten und individuellen Menschen. Dies sorgt oft auch für einen Verlust des Zeitgefühls oder der Wahrnehmung der eigenen Identität, Bedürfnisse und Befindlichkeit.

Saturn und Neptun bilden am 18. Juni das zweite exakte abnehmende Quadrat (auf 12 Grad Schütze/Fische) dieses Zyklus, der im Jahr 1989 mit der Konjunktion begann (10.20 Grad Steinbock: Fall der Berliner Mauer, Ende der alten Sowjetunion). Damit wird die «Auflösung von Grenzen jeder Art» zum Thema. Der Kontrast zwischen Zeit/Endlichkeit und Ewigkeit, zwischen Trennung/Unterscheidung und Verbundenheit/Ganzheit wird deutlich, aber auch das Streben danach, einer Vision Gestalt und Form zu geben. Auf der mundanen Ebene gewinnen wohl die die folgenden Themen grosse Aufmerksamkeit: die Völkerwanderungen (Migration, Flüchtlinge); das Eindringen von fremden Spezies in der Natur (Flora und Fauna); Kommunismus, sozialistisch geprägte Parteien und Staaten sowie die Sozialwerke. Geschehnisse und Entwicklungen in diesen Bereichen fordern dazu auf, das, was seit 1989 geschah, kritisch zu hinterfragen. In diesem Zusammenhang dürften auch die Entwicklungen von Frühling und Herbst 2015 wieder aktuell werden (erstes exaktes Quadrat von Ende November). Allerdings wird wohl erst Ende August und im September (drittes exaktes Quadrat am 10. September auf 10.25 Grad Schütze/Fische) deutlich werden, wohin die weitere Reise geht.

Im Monat Juni bildet das Saturn/Neptun-Quadrat zusammen mit Jupiter (15–16 Grad Jungfrau) und Mondknoten (18–16 Grad Jungfrau) sowie den durch das Zwillinge-Zeichen wandernden persönlichen Planeten (Sonne und Venus: 1.–7. Juni, Neumond: 5. Juni, Merkur: 20.–23. Juni) ein Grosses Quadrat. Dieses betont die oben beschriebenen Themen, weist aber auch auf weitere Bereiche und Prozesse hin und schafft grosse innere und äussere Spannung. Es ist anzunehmen, dass in dieser Zeit trotz grosser und teilweise hektischer Aktivität oft wenig erreicht werden kann. Die Zwillinge-Planeten weisen auf die Bedeutung von Kommunikation und Handel, aber auch auf die modernen Trends der «Sharinggesellschaft» und der Schwarmmentalität (bzw. des Schwarmverhaltens) hin. Jupiter (15–24 ½ Grad Jungfrau), der bis Anfang August im Bereich des aufsteigenden Mondknotens läuft, weist auf Auswege hin – vorausgesetzt, die Wichtigkeit einer sachlich-pragmatischen und lösungsorientierten, aber auch umweltschonenden, ökologischen Haltung wird erkannt und führt zu entsprechendem Verhalten.

Auch die Themen von Uranus und Pluto werden in diesen Monaten teilweise wieder aktiviert. Uranus (23 ½– 23 ½ Grad Widder, rückläufige Station am 29. Juli) läuft erstmals in diesem kardinalen Gradbereich. Er sorgt für neue Entwicklungen, überraschende Wendungen und bereitet den Boden vor für die im Jahr 2017 zu erwartenden Entwicklungen. Pluto (rückläufig auf 17– 15 ½ Grad Steinbock) bewegt sich zum zweiten Mal in einem Bereich, der im Januar/Februar bereits angesprochen war, nimmt aber auch Fäden von Entwicklungen auf, die durch die Uranus-Transite 2015 in Gang gesetzt wurden. Im Juli aktivieren Venus (1.–7. Juli), Merkur (7.– 11. Juli) und Sonne (8.–16. Juli) diese Bereiche. Damit ist in dieser Phase mit konkreten Ereignissen und Erfahrungen zu den Themen und Entwicklungen von Uranus/Pluto zu rechnen (Erkenntnisse, Enthüllungen, überraschende Wendungen). Vor allem aber dürften damit auch Prozesse und Geschehnisse rund um den grossen Umbruch und Wandel der Jahre 2011–2015 (Uranus/Pluto-Quadrat) wieder aktuell werden. Im Vordergrund stehen revolutionäre Prozesse, der Umbruch/Umbau/Zusammenbruch staatlicher, wirtschaftlicher und institutioneller Strukturen, aber auch die Folgen der Umwälzungen im Zusammenhang mit den gewaltigen technologischen und wissenschaftlichen Entwicklungen seit 2000 (Gentechnik, Kommunikationstechnologie, Astrophysik etc.) Auf der individuellen Ebene geht es für die Betroffenen (mit Stellungen auf 15–25 Grad kardinal: Widder, Krebs, Waage, Steinbock) um eine grundsätzliche Neuorientierung.

Last, but not least spielt auch der Planet Mars in dieser Phase eine wichtige Rolle. Er ist im Juni noch rückläufig, erreicht seine Station zur Direktläufigkeit am 30. Juni auf 23 Grad Skorpion (genau gegenüber der Station von Merkur am 28. April und der Gradzahl der Jupiter/ Saturn-Konjunktion vom Mai 2000). Damit werden im Juni noch einmal Gespenster und Geschichten der Vergangenheit aktuell, verdrängte, tabuisierte Geschichten und Erfahrungen im Zusammenhang mit Aggression, Macht/ Ohnmacht und Gewalt, aber auch (Verlust-) Ängsten aller Art, Abhängigkeitsverhältnissen und Ressourcen. Neben den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen seit 2000 dürften auch Geschehnisse und Erfahrungen der Jahre 1993–95 sowie Prozesse des Sommers 2015 neu thematisiert werden. Ab dem 1. Juli bewegt Mars sich zum dritten Mal in den Bereichen seiner Rückläufigkeit und fordert/erzwingt bis Anfang August Entscheidungen und Taten in Bezug auf diese Themen/Geschichten.

Zeitlicher Ablauf: In den Tagen um den Neumond vom 5. Juni (14.53 Grad Zwillinge) sind wichtige Impulse im Zusammenhang mit dem oben beschriebenen Grossen Quadrat zu erwarten. In der Zeit vom 13. bis 18. Juni (Saturn/Neptun-Quadrat) bewegen sich Sonne und Venus im Quadrat zu Chiron. In dieser Zeit dürfte wohl in einigem Belangen schmerzlich bewusst werden, dass manchmal alles Wissen, alle Erkenntnisse vorerst nichts an einer gegebenen Situation ändern können, es vielmehr gilt, einen möglichst guten Umgang mit dem Status quo zu finden.

Auch der Vollmond vom 20. Juni (auf 29.32 Grad Schütze/Zwillinge) dürfte noch einmal deutlich machen, wo Pattsituationen und Dilemmas eine schnelle und für alle gute Lösung verunmöglichen und es vielmehr darum geht, sich auf das im Moment Bestmögliche zu beschränken. Ereignisse und Entwicklungen in den Tagen bis zum 30. Juni (Mars-Station) dürften weitere (kritische, unangenehme) Fragen aufwerfen und zu einer nüchternen Standortbestimmung auffordern. Wo diese geschieht, kann vieles bereinigt und eine gute Basis für die weiteren Schritte geschaffen werden.

Mit dem Neumond vom 4. Juli (auf 12.54 Grad Krebs) – am Nationalfeiertag der USA – beginnt eine bis zum Vollmond vom 20. Juli (auf 27.40 Grad Steinbock/Krebs) dauernde Phase, in der die oben beschriebenen Themen von Uranus/Pluto in den Vordergrund treten. Parallel dazu nimmt der nun direktläufige Mars Geschichten, Konflikte und Entscheidungsprozesse der Vorwochen (und oben erwähnten früheren Termine) auf. Es ist anzunehmen, dass in dieser Zeit turbulente und teilweise kritische Situationen stattfinden, die schnelle und klare Entscheidungen erfordern und sich im Nachhinein als Weichen stellend für die weiteren Entwicklungen erweisen dürften.

Mit der Station des Uranus (29. Juli auf 24.30 Grad Widder) endet die Zeit der stürmischen Entwicklungen vorerst. Und mit dem Neumond vom 2. August (auf 10.58 Grad Löwe) beginnt eine neue Phase. In den ersten zehn Tagen des August geht es um die praktische (und kreative) Umsetzung von Erkenntnissen, Entscheidungen und Absichten.


Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.
 


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann