Astrologie Heute Nr. 183 (Oktober 2016) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 183
Oktober 2016

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K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 

Mitte Oktober bis Mitte Dezember 2016

von Verena Bachmann

 

Astrologisch und zyklisch gesehen stehen zwei spannende Monate an. Die Konstellationen nehmen Fäden von wichtigen Entwicklungsprozessen im Zusammenhang mit dem kollektiven Bewusstseins- und Wertewandel auf, verknüpfen diese mit den aktuellen gesellschaftlichen und persönlichen Prozessen und machen sie damit für alle konkret erfahrbar. Gleichzeitig werden in dieser Zeit aber auch die ersten Impulse und Grundlagen für das Geschehen 2017 gesetzt. Einige der Ereignisse und Erfahrungen dieser Zeit können damit als Vorboten für das Kommende gesehen werden und die ersten Vorgaben für die anstehenden Entwicklungen liefern.

Die Prozesse in der Natur des Herbstes können hier gut als Metapher für das Geschehen dienen. Im Allgemeinen gilt die Aufmerksamkeit in dieser Jahreszeit vor allem den Früchten und den fallenden Blättern, gleichzeitig gelangen jedoch auch viele Samen für den nächsten Wachstumszyklus in den Boden, und der aufmerksame Beobachter kann an den zunehmend kahlen Ästen bereits die Ansätze der Knospen erkennen, aus welchen sich die Blätter und Blüten im kommenden Jahr entwickeln werden.

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Vollmond
16. 10. 2016 – 4:23 GT

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Neumond
30. 10. 2016 – 17:38 GT

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Vollmond
14. 11. 2016 – 13:52 GT

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Neumond
29. 11. 2016 – 12:18 GT

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Vollmond
14. 12. 2016 – 0:05 GT

Zusammenfassend kann man das Geschehen dieser beiden Monate folgendermassen beschreiben: Die nun stattfindenden Prozesse sind als Vorbereitung für die Zukunft zu sehen. Zum einen gilt es, die auch im konkreten Alltag spürbaren Folgen der bisherigen Entwicklungen und die damit verbundenen Errungenschaften, aber auch ihre Schattenseiten wahrzunehmen und damit leben zu lernen. Zum anderen werden nun, vor allem hinsichtlich Beziehungen sowie Rechts- und Wertefragen, die Grundlagen geschaffen für die nächsten Entwicklungen.

Im Zentrum des Geschehens steht der in dieser Zeit direkt laufende Jupiter (8–19 Grad Waage). Er wechselte bereits am 9. September ins Waage-Zeichen und sorgte damit für einen vorerst wohl nur partiell wahrnehmbaren Perspektivenwechsel. Während Jupiters Zeit im Waage-Zeichen (bis Oktober 2017) dürften alle dieser Kombination zugeordneten Bereiche und Themen sowohl im Weltgeschehen als auch in den persönlichen Erfahrungen eine massgebliche Rolle spielen. Im Fokus stehen unter anderem Beziehungen, Verträge und Verhandlungen aller Art, Fragen rund um Recht, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung, aber auch die Themen Kunst und Kultur. Es geht dabei darum, Modalitäten und Formen zu finden und zu schaffen, die den Werten und den Wirklichkeiten der «neuen Welt», dem veränderten Bewusstsein, den neuen technologischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Realitäten gerecht werden und für einen Ausgleich der Kräfte sorgen bzw. eine neue Balance ermöglichen. [Siehe zu diesem Thema auch den Artikel «Jupiter in Waage» auf S. 10.]

Immer wieder dürfte es in diesem Zusammenhang Situationen geben, in denen die Betroffenen zwischen unterschiedlichen Optionen wählen können oder müssen. Oft wird es dabei um die Frage gehen, welchem der drei Prinzipien «Macht» (Dominanz, Vorherrschaft, Abhängigkeit), «Wissen» (Erkenntnis, Forschung, Fortschritt) und «Liebe» (Verbundenheit, Ganzheit, Harmonie, Sicherheit) der Vorrang gegeben wird. Die jeweilige Wahl dürfte in der Folge über den weiteren Verlauf des Geschehens und auch die damit verbundenen Konsequenzen entscheiden. Im besten Fall gelingt es in dieser Phase, auf der persönlichen, der gesellschaftlichen, der politischen und der kollektiven Ebene ein neues Kräftegleichgewicht zu finden und in Gesprächen für alle Beteiligten akzeptable Bedingungen zu schaffen. Die Frage, ob und wenn ja zu welchem Preis Kompromisse gesucht und Vergleiche eingegangen werden, dürfte dabei immer wieder eine wichtige Rolle spielen. Heikel wird es, wenn eine Partei versucht zu dominieren und anderen ihre Werte aufzuzwingen; umgekehrt aber auch, wenn jemand sich im Bestreben, den Frieden zu bewahren, übermässig anpasst und dabei die eigenen Anliegen und Werte verleugnet. Das in beiden Fällen entstehende Ungleichgewicht dürfte langfristig viele Probleme bescheren.

Die Bewegung von Jupiter in diesen Monaten nimmt zum einen die Fäden von Ereignissen und Entscheidungen aus der Zeit September 2010 bis September 2011 auf (auch die Prozesse und Erkenntnisse der Jupiter/Saturn-Opposition vom März 2011 auf 14.21 Grad Widder/Waage). Damit können sich, aufbauend auf den damaligen Geschehnissen, neue Optionen für die weitere Entwicklung zeigen. Allerdings wird Jupiter am 24. November 2016 auf 15.47 Grad auch das erste abnehmende Quadrat zu Pluto bilden (zwei weitere auf 17 Grad und 19 Grad werden bis August 2017 folgen). Damit wird einerseits eine Verbindung zu Geschehnissen im Dezember 2007 geschaffen (Zyklusbeginn auf 28 Grad Schütze/Galaktisches Zentrum), andererseits zum März 2015 (letztes Uranus/Pluto-Quadrat ).

Viele der seit dieser Zeit laufenden Prozesse (politische, wirtschaftliche, kulturelle und religiöse) erreichen damit eine kritische Phase. Insbesondere in Bezug auf geistige und ethische Werte wird nun deutlich, wo neue, zeitgemässe Formen und Haltungen gewachsen sind, gleichzeitig dürften aber auch Krisen verschiedenster Art Fehlentwicklungen und Versäumnisse aufzeigen. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass sowohl im Menschheitshoroskop (auf New York berechnet) als auch in den Horoskopen der USA und Chinas diese Gradzahlen angesprochen sind.

Die durch Jupiter in Waage jeweils konkret angestossenen und ablaufenden Prozesse werden durch die Stellungen von Venus (als Herrscherin über das Waage-Zeichen) mitbestimmt. In den kommenden Monaten bildet sie nacheinander mehrere Konjunktionen mit langsam laufenden Planeten. Jede einzelne steht für eine «Samenlegung»: einen Impuls in Bezug auf die im kommenden Jahr ablaufenden Prozesse. Die Konjunktion mit Lilith (am 6. Oktober auf 15 Grad Skorpion) weist auf das Thema Frauenrollen und weibliche Werte generell hin, jene mit Saturn (am 30. Oktober, 14.10 Grad Schütze) auf die Notwendigkeit eines neuen Wertesystems (gesellschaftlich wie auch wirtschaftlich).

Die Konjunktion von Venus mit Pluto (25. November auf 15.47 Grad Steinbock – einen Tag nach dem Jupiter/Pluto-Quadrat) sorgt dabei für einen Höhe- und Wendepunkt und verdient besondere Aufmerksamkeit. Sie fordert auf allen Ebenen (persönlich, gesellschaftlich, politisch, kollektiv, geistig) zu einer Standortbestimmung hinsichtlich der eigenen Haltung in Sachen Werte und Verbindlichkeiten auf, wirft aber auch Fragen zum Thema Loyalität und Prinzipientreue auf. Ereignisse und Erfahrungen in dieser Zeit haben eine besonders nachhaltige und langfristige Bedeutung.

Auch Uranus (rückläufig auf 22 ½ Grad – 20 ¾ Grad Widder) und Pluto (15 Grad – 16 ½  Grad Steinbock) und die Themen des Quadrates zwischen ihnen werden in dieser Zeit durch alle Schnellläufer aktiviert. Dabei werden einerseits die Bereiche des grossen Umbruchs der vergangenen Jahre, andererseits Ereignisse von Januar/Februar (Pluto) sowie April bis Juni (Uranus) wieder lebendig und fordern dazu auf, sich mit der veränderten Welt, ihren neuen Möglichkeiten und auch den Gefahren zu stellen.

Die Themen von Saturn (13 Grad – 19 Grad Schütze), Neptun (9 ½ Grad Fische, direktläufige Station am 20. November) sowie Chiron (rückläufig, 21 ½ Grad – 20 ¾ Grad Fische), die in den vergangenen Monaten stark betont waren, treten in dieser Phase etwas in den Hintergrund. Da Neptun nun am absteigenden Mondknoten läuft, dürfte jedoch auf einer meist unbewussten Ebene die Sehnsucht nach einer heilen und friedvollen Welt oft das Verhalten bestimmen, idealistische Aktionen beflügeln, aber auch für Verwirrung und Enttäuschung sorgen.

Zeitlicher Ablauf: Bereits in den ersten Tagen des Oktobers stehen einige wichtige Impulse an. Mit der oben erwähnten Venus/Lilith-Konjunktion Mitte Skorpion werden weibliche Macht- und Rollenbilder sowie matriarchale, systemorientierte Werte zum Thema. In der Zeit vom 7. bis 15. Oktober bewegt sich die Sonne vom Pluto-Quadrat zur Uranus-Opposition. Merkur erreicht am 11. Oktober seine Konjunktion mit Jupiter (6.52 Grad Waage, kardinale Gradzahl des Uranus/Pluto-Quadrats vom September 2012!). Es ist denkbar, dass in dieser Zeit Unruhen und Konflikte aller Art, aber auch interessante Angebote die jeweils zuständigen Führungen herausfordern. Allenfalls sorgen Vorfälle im Zusammenhang mit Rechtsfragen oder diplomatischen Aktionen für Aufregung. Auf der persönlichen Ebene gilt es in dieser Phase, sich bei Konflikten und Spannungen einerseits klar zu positionieren, andererseits auch das Gespräch zu suchen und offen zu sein für neue Wege.

In den Tagen um und nach dem Vollmond vom 16. Oktober dürften sich die laufenden Spannungen und Auseinandersetzungen verstärken. Merkur bewegt sich in diesen Tagen ebenfalls im Quadrat zu Pluto (16. Oktober) und in der Opposition zu Uranus (20. Oktober). Am 19. Oktober erreicht zudem Mars die Konjunktion mit Pluto (auf der Gradzahl des siebten Uranus/Pluto-Quadrates). Es ist anzunehmen, dass nun die verschiedenen Themen der «Revolution des Geistes» (technologische, wissenschaftliche Entwicklungen und Erkenntnisse) bei Erneuerungs- und Befreiungsbestrebungen (gesellschaftlich, staatlich, sexuell) viel Aufmerksamkeit erhalten. Es sind aber auch intensive Aktivitäten von revolutionären und terroristischen Gruppierungen möglich.

In den Tagen vor dem Neumond vom 30. Oktober erreicht zunächst Venus das Quadrat zu Neptun (26. Oktober), dann Mars das Quadrat zu Uranus (29. Oktober). Damit dürften Werte aller Art (moralisch, ethisch, wirtschaftlich) vermehrt in den Vordergrund treten, gleichzeitig aber auch rechtliche Themen. Die Konflikte und Spannungen zwischen alten Weltbildern und Ideologien einerseits und Visionen und Ideen einer neuen Welt könnten in diesem Zusammenhang akut werden.

Am Tag des Neumondes bildet Venus die oben erwähnte Konjunktion mit Saturn. Damit dürften die Entwicklungen der vorangegangenen Tage einen vorläufigen Abschluss erreichen. Gleichzeitig wird ein wichtiger Impuls in Bezug auf wirtschaftliche, politische und kulturelle Entwicklungen gesetzt.

In der ersten Novemberhälfte (bis zum Neumond vom 14. November) wandelt sich die Stimmung. Ungelöste Fragen, Zweifel, alte Traumas und ungeheilte Wunden verlangen Aufmerksamkeit. Die Konjunktion von Sonne und Lilith vom 11. November fordert dazu auf, sich auf grundsätzliche Fragen, auf das Verborgene und Verdrängte zu besinnen und wenn nötig auch Tabubrüche zu begehen, um in einem laufenden Prozess einen Durchbruch zu erreichen. Die damit verbundenen intensiven Gefühle könnten sich aber auch in Form von Hexenjagden oder Shitstorms entladen.

In den Tagen vom 18. bis 23. November aktiviert Merkur noch einmal die Themen des Saturn/Neptun-Quadrates, zudem erreicht Neptun am 20. November seine Station zur Direktläufigkeit (auf 9.14 Grad Fische, im Quadrat zur Saturn-Station vom August). Alle mit der Migrationsthematik und der Auflösung von Strukturen verbundenen Ängste und Geschichten könnten in dieser Zeit noch einmal aktuell werden. Im besten Fall gelingt es gegen Ende dieser Periode, neue Vereinbarungen zu treffen.

Am 24. November findet das oben erwähnte Jupiter/Pluto-Quadrat statt, am 25. November die Konjunktion von Venus und Pluto. Der Neumond vom 29. November (7.42 Grad Schütze) findet im Gradbereich des Saturn/NeptunQuadrats vom Herbst 2015 statt; er aktiviert aber auch das Menschheitshoroskop (Neptun/Pluto-Konjunktion). Es ist möglich, dass in diesen Tagen zunächst kritische Situationen letztlich zu einer ernsthaften Auseinandersetzung auf politischen und wirtschaftlichen Gebieten führen. Im besten Fall gelingt es in der Folge Anfang Dezember, trotz Widerständen und Verunsicherung den Grundstein für pragmatische und umsetzbare neue Wege zu legen. Das Sonne/Saturn-Quadrat vom 10. Dezember dürfte diesbezüglich einen ersten Abschluss respektive einen Neubeginn markieren.


Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann