Schicksalhafte Wendungen
von Lianella Livaldi Laun
Um sich weiterzuentwickeln, braucht der Mensch Erfahrungen und Veränderungen, die die alte Ordnung erschüttern. Damit etwas Neues sowohl auf der persönlichen als auch auf der kollektiven Ebene geschehen kann, braucht der Einzelne den Mut, sein Leben an wichtigen Wendepunkten auf den Kopf zu stellen. Und, wie die Autorin mit diesem Artikel zeigt, persönliche Veränderung wirkt auch in die Gesellschaft hinein: als Anstoss und Aufforderung zu neuen Sichtweisen und kollektivem Wandel. Auf kollektiver Ebene können wichtige Veränderungen nicht stattfinden, wenn nicht zuerst Einzelne es wagen, in ihrem Innern und in ihrem Umfeld Erneuerungsprozesse zu bewältigen.
Diese Gedanken illustriert Lianella Livaldi Laun anhand von zwei sehr eindrücklichen Beispielen. Da ist zum einen Franca Viola, die als junge Frau entführt und vergewaltigt wurde, sich dann aber weigerte, in die im damaligen Italien für solche Fälle gesetzlich geregelte Möglichkeit einzuwilligen, ihren Entführer und Missetäter zu heiraten, um ihre «Ehre» wiedeherzustellen. Der Fall bewegte die italienische Öffentlichkeit und führte zu einer Änderung des brutalen Gesetzes.
Zum andern beschreibt die Autorin die Geschichte der «schwarzen Venus» Lola Falana, die im Italien Ende der Sechzigerjahre zu einem Fernsehstar aufstiegen war, die mit Gesang, Tanz und sinnlicher Ausstrahlung das Publikum begeisterte. Später erkrankte sie an einer unheilbaren Krankheit, wandte sich daraufhin der Spiritualität zu und wurde katholische Nonne. Und im «Zwiegespräch mit Gott» ging es ihr immer besser – sie wurde geheilt.
Beide Fälle werden von der Autorin sorgfältig und anschaulich anhand der Geburtshoroskope analysiert; sie zeigen, wie sich das Leben durch die Wirkung gewisser Transite radikal verändern kann.