Astrologie Heute Nr. 187 (Juni 2017) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 187
Juni 2017

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Heft Nr. 187 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 

Mitte Juni bis Mitte August 2017

von Verena Bachmann

 

Nach den teilweise turbulenten Prozessen der vergangenen Monate weisen die astrologischen Konstellationen für die kommenden Wochen auf eine Übergangszeit hin. Am besten können Bilder von Wendephasen in zyklischen Prozessen die Situation beschreiben: Während einer Wende findet zwar ein Richtungs- und Energiewechsel statt, gleichzeitig ist jedoch vorübergehend kaum eine klare und eindeutige Bewegung festzustellen. Passend zur Jahreszeit (Sommersonnenwende, Eintritt der Sonne ins Krebs-Zeichen am 21. Juni) können auch der Wechsel von dynamischen (expansiven, wachstumsorientierten, nach aussen gerichteten) zu magnetischen (verdichtenden, konzentrierenden, nach innen gerichteten) Kräften oder die Wechsel von Flut zu Ebbe das Geschehen gut illustrieren. Bei diesen Übergängen kommt für einen kurzen Augenblick alles zu einem Stillstand, es findet eine Art «Atempause» statt. In diesem Moment der Stille ist vieles möglich. Parallel dazu laufen weitere für diese Phase typische Vorgänge. So haben die noch wahrnehmbaren Bewegungen des Wassers während des Gezeitenwechsels keine klare Richtung: Zum einen erreichen die letzten Wellen der zu Ende gehenden Flut immer noch neue Bereiche, gleichzeitig sind jedoch auch erste Anzeichen des anstehenden Rückzugs auszumachen. Analog dazu markiert die Sommersonnenwende den Beginn des Sommers und kündet die heisseste Zeit des Jahre an, gleichzeitig werden jedoch die Tage kürzer – wenn auch zunächst kaum merklich.

Es scheint daher wichtig, die in dieser Phase stattfindenden Entwicklungen und Ereignisse vor allem auf der kollektiven und gesellschaftlichen, aber auch auf der persönlichen Ebene in einem deutlich grösseren zeitlichen und zyklischen Kontext zu sehen. Wenn sie als Wendepunkt und Beginn eines Übergangs in eine folgende neue Phase mit anderen Schwerpunkten gesehen werden, wird es möglich, die in diesen Monaten teilweise sehr widersprüchlichen Erfahrungen und Bewegungen einzuordnen.

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Vollmond
9. 6. 2017 – 13:09 GT

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Neumond
24. 6. 2017– 2:30 GT

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Vollmond
9. 7. 2017 – 4:06 GT

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Neumond
23. 7. 2017 – 9:45 GT

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Vollmondeklipse
7. 8. 2017 – 18:10 GT

So können auch die in diesem Sommer laufenden astrologischen Prozesse gesehen und interpretiert werden. Die einzelnen Ereignisse und Erfahrungen dürften sehr unterschiedlicher Natur sein, und auf den ersten Blick ist kaum ein klarer Trend auszumachen. Themen und Entwicklungen, die das vergangene Halbjahr bestimmten, werden nochmals aufgegriffen und erlangen erneut Bedeutung; gleichzeitig werden jedoch – wenn zunächst auch kaum erkennbar – die ersten Zeichen für die kommende Zeit gesetzt. Im Einzelnen gilt es zu unterscheiden, welche der Vorgänge sich auf die zu Ende gehende Phase beziehen und welche die neuen Bewegungen für die Zukunft ankünden.

So läuft Uranus, der Planet der Erneuerung, noch bis zum 3. August (Station zur Rückläufigkeit auf 28.31 Grad Widder) in einem bisher nicht berührten Bereich, den er erst im April 2018 wieder erreichen wird. Er bildet in dieser Zeit wichtige Aspekte zu allen persönlichen Planeten (Konjunktion Venus am 3. Juni, Quadrat Merkur am 5. Juli, Quadrat Mars am 18. Juli und Quadrat Sonne am 21. Juli). Damit sind auf der persönlichen und konkret erfahrbaren Ebene in dieser Zeit weitere Auf- und Umbruchimpulse zu erwarten. Es kann dabei auch auf Gebieten, die bisher nicht im Fokus standen, zu Unruhen, revolutionären Erkenntnissen und Aktivitäten, gänzlich unerwarteten Wendungen und potenziell explosiven Situationen kommen. Wie sich diese Geschichten aber weiterentwickeln, was daraus letztlich wird, welche Revolutionen, Reformationen, neuen Wege und Erkenntnisse sich langfristig bewähren, das dürfte – nach weiteren Prozessen im Herbst – erst im Frühjahr 2018 deutlich werden.

Jupiter, der seit bald zwei Jahren und besonders seit dem vergangenen Herbst im (Welt-) Geschehen eine Hauptrolle spielt, erreicht am 9. Juni seine Station zur Direktläufigkeit (13.13 Grad Waage). Danach bewegt er sich bis Anfang September zum letzten Mal in den Bereichen, die er ab November 2016 erstmals aktivierte. Am 4. August bildet er das dritte und letzte Quadrat zum ebenfalls rückläufigen Pluto (auf 17.31 Grad kardinal) – das erste fand Ende November, das zweite Ende März statt. Auch Pluto aktiviert in diesen zwei Monaten Bereiche (19–17 Grad Steinbock), die er in der Zeit von Januar bis März 2017 (zum Teil bereits schon im April 2016) erstmals berührte.

Das Jupiter/Pluto-Quadrat und seine Themen werden zudem durch Merkur (26.–30. Juni), Mars (24. Juni – 2. Juli) und Sonne (6.–10. Juli) aktiviert. In diesen Phasen dürften die Auseinandersetzungen hinsichtlich unterschiedlicher Weltbilder und kultureller Gepflogenheiten, aber auch der Frage, was «wahr» und «richtig» sei (die bereits im Winter und Frühjahr das Geschehen massgeblich bestimmten) nochmals aufgenommen und teilweise auch heftig weitergeführt werden. Auch Populismus und Ansprüche auf (An-) Führerschaft sowie eine Tendenz zu Grenzüberschreitungen und waghalsigen, risikoreichen Aktionen dürften in diesen Zeiten viel Aufmerksamkeit erhalten. Jupiter wird sich im August und im September zunehmend schneller bewegen und im Oktober das Skorpion-Zeichen erreichen und dann für eine erste deutliche Stimmungsänderung sorgen.

Saturn ist in dieser Zeit rückläufig (25– 21.20 Grad Schütze); er berührt ebenfalls Bereiche, die er erstmals im Januar/Februar 2017 aktivierte. Er bildet in dieser Zeit Oppositionen zur Sonne (15. Juni), zu Merkur (18. Juni) und zur Venus (24. Juli) und beleuchtet damit einerseits die Entwicklungen zu Impulsen und Ereignissen von November und Dezember 2017 und andererseits die Konsequenzen von Entscheidungen, die Anfang des Jahres gefällt wurden. Allenfalls geht es in dieser Zeit auch darum, die eigenen Vorstellungen und Ansprüche zu korrigieren und zu re-dimensionieren. Oder es stellt sich die Frage, wer für das Geschehen (vor allem die Misserfolge und Rückschläge) verantwortlich ist und die Folgen zu tragen hat. Auch Schuldzuweisungen und die Suche nach geeigneten Sündenböcken sind möglich. Da Saturn immer noch ein (weites) Quadrat zu Chiron (wird am 1. Juli auf 28.52 Grad Schütze rückläufig) bildet, ist es denkbar, dass auch zunächst Unbeteiligte in diese Geschichten hineingezogen werden.

Vor allem für Menschen mit Konstellationen zwischen 23 Grad und 28 Grad veränderlich dürfte es in dieser Zeit immer wieder darum gehen, die Grenzen des Möglichen und Machbaren zu akzeptieren und das Beste aus einer gegebenen Situation zu machen, im Wissen darum, dass der Prozess noch nicht abgeschlossen ist. Erst im Laufe des Herbstes wird dann deutlich werden, wie die Geschichte endet. Saturn wird am 25. August die Station zur Direktläufigkeit erreichen und danach bis Ende Jahr vorwärts ins Steinbock-Zeichen laufen. Damit dürfte die Phase der expansiven Bewegung definitiv abgeschlossen sein und eine Zeit der Besinnung auf das Wesentliche beginnen.

Neptun bewegt sich in diesen beiden Monaten auf 14.16 Grad – 13.30 Grad Fische und ist ab 16. Juni ebenfalls rückläufig. Er bildet am 21. Juni ein Quadrat zu Lilith, die auf 14–20 Grad Schütze läuft. In der Zeit vom 2. bis 4. Juni aktiviert die Sonne, am 13./14. Juni der Merkur und vom 17. bis 20. Juli die Venus dieses Quadrat. In dieser Zeit dürften Visionen einer neuen Weltordnung auftauchen, es ist aber auch denkbar, dass idealistische Bewegungen nun in eine Krise geraten oder Hoffnungen sich zerschlagen.

Zeitlicher Ablauf: In den ersten Tagen des Juni ist mit oft gänzlich unerwarteten Vorfällen und Wendungen zu rechnen. Führungsfiguren, Weltbilder und Werte dürften davon besonders betroffen sein und könnten – wenn auch in unterschiedlicher Weise – deutlich machen, dass es oft nicht möglich ist, rationale und nachvollziehbare Erklärungen für ein Geschehen zu finden.

Zum Vollmond vom 9. Juni erreicht Jupiter seine Station zur Direktläufigkeit. Es ist möglich, dass an diesem Tag neue Erkenntnisse und Informationen einen Prozess in Gang setzen, welcher langfristig neue Perspektiven eröffnet und Impulse für einen Wandel von bestehenden Weltbildern setzt. In den Tagen nach dem Vollmond aktiviert Merkur das Neptun/Lilith-Quadrat. Die Sonne bildet am 15. Juni die Opposition zu Saturn, und Neptun erreicht am 16. Juni seine rückläufige Station. Merkur bewegt sich am 18. Juni ebenfalls in Opposition zu Saturn, und am 20.Juni erreichen sowohl Merkur wie auch Sonne das Quadrat zu Chiron. Es ist gut denkbar, dass Informationen, Erkenntnisse und Ereignisse in dieser Zeit die Rolle und das Verhalten von Führungsfiguren in einem neuen Licht erscheinen lassen und vor allem auch ihre Schwächen offenbaren.

Am 21. Juni ist Sonnenwende, am gleichen Tag bilden Neptun und Lilith ihr Quadrat (auf 14.15 Grad veränderlich). Auch wenn an diesem Tag scheinbar nichts von Bedeutung geschieht, dürften sich doch ab diesem Zeitpunkt – zunächst kaum merklich – die Themen des kommenden Herbstes und Winters bemerkbar machen.

In den Tagen nach dem Neumond vom 24. Juni (auf 2.47 Grad Krebs) aktivieren Mars (25. Juni – 2. Juli) und Merkur (27. Juni – 30. Juni) das langsam wieder genauer werdende Jupiter/Pluto-Quadrat. Am 1. Juli wird zudem Chiron rückläufig. In diesen Tagen dürften vor allem in den Bereichen Wahrheit, Gerechtigkeit, Moral und Ethik, Glauben und Kultur, aber auch im Umgang mit Macht, Autorität und Führungsansprüchen wichtige Prozesse in Gang kommen. Merkur erreicht am 5. Juli das Quadrat zu Uranus. Es ist denkbar, dass nun unerwartete Informationen, Erkenntnisse oder auch Störfälle im Zusammenhang mit elektronischer Datenübermittlung oder im Verkehr für Aufregung sorgen.

In den Tagen rund um den Vollmond vom 9. Juli läuft die Sonne ebenfalls im Quadrat zu Jupiter und in Opposition zu Pluto – damit dürften die seit Anfang Juli laufenden Prozesse einen Höhe- und Wendepunkt erreichen. Allenfalls werden Machtträger infrage gestellt, und/oder sie versuchen, mit allen Mitteln wieder die Kontrolle über das Geschehen zu erlangen. Es ist aber auch denkbar, dass Ereignisse und Erkenntnisse in dieser Zeit einen Umdenkprozess und eine grundsätzliche Neuorientierung in Gang setzen.

Am 18. Juli erreichen zunächst Mars und am 21. Juli die Sonne das Uranus-Quadrat. Diese Zeit wird von Aufbruchsstimmung, aber auch von revolutionären Impulsen geprägt. Allenfalls treten in diesen Tagen aber auch Projekte und Entwicklungen, die Anfang März oder Mitte April begonnen haben, in eine neue Phase. Dabei ist mit teilweise stürmischen Entwicklungen zu rechnen. Mit dem Neumond vom 23. Juli (auf 0.44 Grad Löwe) beginnt eine Zeit der Sammlung und der Neuausrichtung. Die Opposition von Venus zu Saturn (24. Juni) und das darauffolgende Quadrat zu Chiron fordern dazu auf, in Bezug auf Beziehungen und Werte Bilanz zu ziehen und sich auf das zu besinnen, was wirklich wichtig ist.

Mit der Sonne/Mars-Konjunktion vom 27. Juli (auf 4 Grad Löwe) beginnt ein neuer Zyklus in Bezug auf Durchsetzung und Behauptung, der bis zum 1. September 2019 dauert. Damit erfolgt eine für alle geltende Aufforderung, sich neu zu positionieren und sich über seine Absichten und Ziele klar zu werden. Vor allem Menschen mit Konstellationen in der ersten Dekade der fixen Zeichen, die Führungsansprüche haben und durch ihr Charisma und ihre Ausstrahlung viel Beachtung erhalten, aber auch narzisstisch Geprägte dürften von diesem Zyklus besonders herausgefordert werden.

Am 3. August erreicht Uranus seine Station zur Rückläufigkeit, und Jupiter bildet am 4. August das letzte Quadrat zu Pluto. Am 7. August findet eine Vollmondeklipse (Mondfinsternis) statt. In diesen Tagen dürften die Anzeichen für die Gezeitenwende deutlicher werden. Es ist durchaus denkbar, dass Ereignisse und Erfahrungen dieser Phase zu Vorboten für die Ende August stattfindenden wichtigen nächsten Entwicklungen werden.


Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann