K A L E N D E R
Mitte August bis Mitte Oktober 2017
von Verena Bachmann
Die Konstellationen für die kommenden beiden Monate versprechen ein gemischtes Programm. Zum einen gewinnen einige Themen und Prozesse, die bereits seit Längerem laufen, erneut an Aktualität. Die entsprechenden Fäden werden wieder aufgenommen, und die damit verbundenen Entwicklungen erreichen eine nächste Phase. Zum anderen werden in dieser Zeit aber auch wichtige neue Impulse gesetzt. Sie bereiten den Boden für das im kommenden Herbst/Winter anstehende nächste Kapitel des laufenden Wandels.
Jupiter und Saturn haben in diesem Zusammenhang eine Hauptrolle inne. Sie «übersetzen» die seit 2008/2010 laufenden Prozesse eines umfassenden Wandels im (kollektiven) Bewusstsein, sorgen dafür, dass die damit verbundenen Folgen auf die gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Strukturen fassbar werden, und machen deutlich, dass die bisherigen Weltbilder der heutigen Realität nur noch begrenzt gerecht werden. Gleichzeitig ist aber die Zeit für einen nachhaltigen Neustart noch nicht ganz reif. Die vorhandenen Erkenntnisse und Errungenschaften, Ideologien und Visionen vermitteln zwar eine Ahnung, wohin der Weg führen könnte, auf der gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Ebene dürfte es jedoch vorerst nur punktuell möglich sein, einen klaren Kurs für die Zukunft zu erkennen. In diesen Bereichen steht eine oft intensiv geführte Auseinandersetzung mit den bestehenden (alten) Weltbildern an, wobei die mit den bekannten Paradigmen verbundenen Wertvorstellungen und «Wahrheiten», aber auch das sich daraus ergebende Verständnis von Recht und Gerechtigkeit im Vordergrund stehen dürften. Auf der mundanen Ebene sind diesbezüglich unter anderen die Horoskope der Schweiz, der USA und Nordkoreas, aber auch von Donald Trump stark angesprochen.
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Vollmondeklipse
7. 8. 2017 – 18:10 GT
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Neumondeklipse
21. 8. 2017– 18:30 GT
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Vollmond
6. 9. 2017 – 7:03 GT
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Neumond
20. 9. 2017 – 5:30 GT
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Vollmond
5. 10. 2017 – 18:40 GT |
Auf der individuellen Ebene sind hingegen nicht nur wichtige Erkenntnisse, sondern auch konkrete Schritte möglich. Hier geht es nun einerseits um eine vertiefte Beschäftigung mit der Frage: Wer bin ich und was will ich, wenn es nicht (mehr) möglich ist, mich an gesellschaftlichen und ideologischen Vorgaben zu orientieren? Erfahrungen und Geschehnisse dieser Zeit setzen einen starken Impuls, der dazu auffordert, die eigene individuelle Identität zu finden und den Mut zu haben, dem eigenen Sinn für das, «was stimmig und richtig ist», vertrauen zu lernen. Andererseits geht es aber auch darum, die konkret vorhandenen Lebensumstände ohne Scheuklappen, rosarote Brille und den klaren Blick trübende Ängste wahrzunehmen und nach Wegen zu suchen, sich bestmöglichst darin zu orientieren und zurechtzufinden.
Jupiter läuft in dieser Zeit mit zunehmender Geschwindigkeit im Bereich von 17 Grad Waage bis 1 Grad Skorpion. Am 4. August bildet er das letzte abnehmende Quadrat zu Pluto und am 28. September die letzte Opposition zu Uranus. Er nimmt dabei die Fäden von Ereignissen, Erkenntnissen und Entwicklungen der Zeit seit November 2016 auf. Dabei dürften auf der mundanen Ebene zunächst (bis Mitte September) die Folgen von Wahlen und politischen, wirtschaftlichen sowie rechtlichen Entscheidungen und der sich daraus ergebenden Erwartungen, aber auch internationale Verträge viel Aufmerksamkeit erhalten. Begriffe wie Big Brother, Big Data, Überwachung, Manipulation, Schein und Sein könnten in diesem Zusammenhang zum Thema werden. Es ist aber auch denkbar, dass eine Führungsfigur oder ein Land testet, wie weit seine Möglichkeiten von Macht und Einfluss reichen. Allenfalls machen Krisen und Erkenntnisse in dieser Zeit auch deutlich, dass eine Kursänderung nötig ist.
Auf der persönlichen Ebene wollen in dieser Phase Angebote und Möglichkeiten, aber auch Entwicklungen in Beziehungen seit Dezember 2016 nochmals unter die Lupe genommen werden. Nach Mitte September dürften neue Erkenntnisse und unerwartete Vorfälle für einen Perspektivenwechsel, allenfalls auch eine Neuausrichtung sorgen.
Chiron (rückläufig 28 Grad – 25 ½ Grad Fische) bewegt sich in dieser Zeit im Gradbereich der Jupiter/Uranus-Konjunktion von 2011, dem Beginn des nun laufenden Zyklus. Er dürfte in einigen Fällen schmerzlich bewusst machen, dass die Aufbruchsstimmung, die zu Beginn des grossen geistigen Umbruchs herrschte, und die damaligen vielen neuen Impulsen verebbt sind. Gleichzeitig ist es aber auch möglich, dass genau jetzt, wenn vieles verloren scheint, neues Licht am Horizont sichtbar wird und sich neue, bisher nicht wahrgenommene Wege öffnen.
Auch Saturn bewegt sich in dieser Zeit in markanten Bereichen. Er ist zunächst rückläufig, bildet am 22. August eine Konjunktion mit Lilith und erreicht am 25. August seine Station zur Direktläufigkeit (auf 21.11 Grad Schütze – im Gradbereich des Saturn/Chiron Quadrats vom 29. Dezember 2016). Dabei dürften Erfahrungen, Ereignisse und Entscheidungen in der Zeit des Jahreswechsels und im Januar noch einmal neu aufgerollt und die Konsequenzen überprüft werden. Gleichzeitig ist aber auch ein Phasen- oder Richtungswechsel möglich, allenfalls könnten schicksalhafte Geschehnisse einen wichtigen Impuls mit langfristigen Folgen für die Zukunft setzen. Auch hier stehen Weltbilder, Überzeugungen und Wahrheiten im Fokus. Die Beteiligung Liliths weist zudem darauf hin, dass auch die Rollenbilder und die Rechte der Frauen zum Thema werden. Im September werden die Saturn/Lilith-Themen durch die Sonne (14. September) und den Merkur (25. September) aktiviert; es ist daher denkbar, dass erst in dieser Zeit wahrnehmbar wird, welches die konkreten Folgen der Geschehnisse sind.
Eine nicht zu unterschätzende Bedeutung im Geschehen dieser Monate dürfte auch die totale Sonnenfinsternis (Neumondeklipse) vom 21. August (28.53 Grad Löwe; Mondknoten auf 24 Grad Löwe) haben (siehe dazu auch den Artikel «Die Sonnenfinsternis vom 21. August und der Saros-Zyklus 1 Nord» von Claude Weiss auf S. 10 ff.) Sie nimmt viele der bereits beschriebenen Themen auf und setzt einen markanten Impuls für das folgende Halbjahr. Die Finsternis findet am aufsteigenden Mondknoten statt, im Sextil zu Jupiter und im Trigon zu Uranus sowie zu Saturn/Lilith: Sie fordert damit in allen betreffenden Belangen zu Vorwärtsschritten auf und beinhaltet das Potenzial zu einer Wende oder einem Durchbruch im laufenden Bewusstseinswandel. Im besten Fall sorgen Erkenntnisse und Ereignisse in dieser Zeit für ein Umdenken in Bezug auf den Umgang mit Autorität und Führung: weg von hierarchischen, autoritären und diktatorischen Strukturen und hin zu einer echten Autorität, die ihre Basis in Kompetenz, Wissen und Kreativität hat, für eine echte Gleichberechtigung und die Freiheit des Geistes, für Individualität und Verantwortung, die gelebtes Leben sind. Auf der persönlichen Ebene sind all jene mit Stellungen im Bereich von 20 bis 30 Grad fix (Stier, Löwe, Skorpion, Wassermann) aufgefordert, mutig und wahrhaftig zu sich selbst zu stehen, dem innersten Herzen zu folgen und einen eigenen Weg zu gehen.
Während die Themen von Uranus (rückläufig von 28 ½ bis 27 Grad Widder) und Pluto (am 28. September stationär-direktläufig auf 16.51 Grad Steinbock) vor allem durch die oben beschriebenen Aspekte zu Jupiter zum Ausdruck kommen (Grösse, Wachstum, Wahrheit, Recht, neue Einsichten, Visionen), spielt Neptun in dieser Zeit eine allerdings wichtige Nebenrolle. Er bewegt sich rückläufig im Bereich von 13 ½ bis 12 Grad Fische. Im September laufen Sonne (5. September), Merkur (20. September), Mars (24. September) und Venus (30. September) nacheinander in Opposition zum Neptun. Sonne und Merkur, ab Oktober auch Venus/Mars aktivieren in ihrer Bewegung zudem nochmals das Quadrat Saturn/Neptun (Orb 8 Grad). Es ist daher anzunehmen, dass die Themen Migration und Durchlässigkeit von Grenzen, aber auch Fragen rund um Klima, Umwelt und Soziales sowie Gesundheit in dieser Zeit wieder stark an Bedeutung gewinnen. In vielen Bereichen dürfte zudem der Kontrast zwischen Vision und Wirklichkeit deutlich werden.
Zeitlicher Ablauf: Viele der oben beschriebenen Prozesse dürften bereits ab Anfang August ihre Schatten vorauswerfen. Die Station von Uranus (3. August) und das Jupiter/Pluto-Quadrat (4. August) dürften dann für Unruhe, Spannung und Aufbruchsstimmung sorgen.
Mit der Vollmondfinsternis vom 7. August (auf 15.25 Grad Wassermann/Löwe) könnten vor allem da, wo Ideologien und Emotionen das Verhalten beherrschen, die Spannungen stärker werden. Merkur wird am 13. August auf 11.38 Grad Jungfrau rückläufig (bis 5. September) und aktiviert dabei die Gradbereiche der Saturn/Neptun-Quadrate von 2015/16. Es ist denkbar, dass neben den üblichen Missverständnissen und Fehlleistungen im Umgang mit Informationen auch offene Fragen und Geschichten aus dieser Zeit wieder ans Licht drängen.
Vom 14. bis 18. August aktiviert Venus das Jupiter/Pluto-Quadrat. In dieser Zeit dürften im Zusammenhang mit Werte- und Beziehungsthemen, aber auch politischen und rechtlichen Fragen wichtige Prozesse laufen. Enttäuschte Erwartungen, der Eindruck ungerechter Behandlung, aber auch Versuche, andere zu manipulieren oder gar zu erpressen, wecken starke Emotionen. Im besten Fall gelingt es, in einer intensiven, aber fairen Auseinandersetzung Klarheit zu schaffen. Andernfalls drohen unschöne und potenziell gefährliche Folgen.
Der Finsternispfad der Neumondeklipse vom 21. August verläuft quer durch die USA. Die Sonnenfinsternis steht zudem in Konjunktion zum Mars von Donald Trump und in Opposition zum Mond des US-Horoskops. Am 22. August bilden Saturn und Lilith die oben erwähnte Konjunktion in Opposition zum Mars und im Quadrat zu Neptun/Lilith der USA, aber auch im Quadrat zur Mondknotenachse sowie der Sonne/Saturn-Opposition der Schweiz. Ereignisse dieser Tage in diesen beiden Ländern dürften daher wichtige Entwicklungen in Gang setzen.
Am Tag vor dem Vollmond vom 6. September bildet die Sonne die Opposition zu Neptun und Merkur erreicht seine Station zur Direktläufigkeit auf 28.23 Grad Löwe (Gradzahl der Finsternis). Es ist möglich, dass in dieser Zeit Erkenntnisse oder Informationen auftauchen, die deutlich machen, worum es bei den Ereignissen und Entwicklungen von Ende August in Wahrheit geht.
In der Zeit bis zum Neumond vom 20. September (auf 27.27 Grad Jungfrau) aktiviert die Sonne den Saturn (14. September), die Lilith (16. September) und den Chiron (19. September). Damit dürfte sich die Aufmerksamkeit wieder vermehrt sozialen Fragen sowie den Themen Natur, Klima und Gesundheit zuwenden. Allenfalls werden die Grenzen des Möglichen deutlich und gilt es, Grundsatzentscheidungen zu fällen.
In den darauffolgenden Tagen erreicht Mars die Opposition zu Neptun (24. September), und Merkur bildet ein Quadrat zu Saturn (25. September). Es ist denkbar, dass in dieser Zeit Täuschungsmanöver aufgedeckt werden, es sind aber auch tief berührende Gesten von Mitgefühl möglich.
Am 28. September erreichen Pluto seine Station zur Direktläufigkeit (16.51 Grad), Jupiter die Opposition zu Uranus und Merkur jene zu Chiron. In der einen oder anderen Weise markieren diese Auslösungen eine Trendwende. Selbst wenn an diesem Tag nichts Aufsehenerregendes geschieht, könnten Erfahrungen, Ereignisse oder Erkenntnisse dann doch das Zünglein an der Waage bedeuten und damit langfristig für einen Wandel sorgen.
Mit dem Vollmond vom 5. Oktober (auf 12.42 Grad Widder/Waage) dürfte der bereits in den Vortagen anklingende Perspektivenwechsel deutlich werden. Beziehungen und Werte sowie Recht und Gerechtigkeit treten wieder in den Vordergrund. Es geht darum, in diesen Bereichen pragmatische und machbare Lösungen für offene Fragen zu finden.
Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.
Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann