K A L E N D E R
Mitte Oktober bis Mitte Dezember 2017
von Verena Bachmann
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Die Konstellationen in den kommenden zwei Monaten beinhalten die für eine Übergangsphase typischen Zutaten. Zum einen werden in dieser Zeit einige der Themen nochmals aufgenommen, die bereits im vergangenen Frühling aktuell waren. Dabei werden die damit verbundenen Prozesse weitergeführt, und damals nicht wahrgenommene oder nicht berücksichtigte Faktoren wollen nun miteinbezogen und bearbeitet werden. Oft geht es dabei darum, eine seit damals laufende Geschichte abzuschliessen, um Raum zu schaffen für das Kommende. In anderen Fällen will nun der nächste Schritt getan werden. Parallel dazu werden aber in diesen beiden Monaten auch bereits erste Anzeichen der anstehenden nächsten Phase deutlich. Energetisch gesehen geht es um einen Wechsel von einer dynamisch-expansiven Phase, in welcher Begeisterung und Extraversion, aber auch Übertreibungen und leidenschaftliche Ausbrüche im Vordergrund standen, zu einer eher verhaltenen, verdichteten und von Introversion geprägten Zeit.
Der in diesen Monaten stattfindende Übergang vom Herbst in den Winter ist eine passende Metapher für das astrologische Geschehen in dieser Zeit. Zum einen werden nun die Früchte des vergangenen Jahres geerntet: Bei einigen dürfte die Ernte üppig ausfallen, bei anderen jedoch – als Konsequenz widriger Umstände oder von Fehlentscheidungen im Frühjahr und Sommer eher mager. Hier gilt es, das, was gereift ist, zu schätzen und aus allenfalls gemachten Fehlern zu lernen. Zum anderen gilt es nun auch, sich um alle während der warmen Jahreszeit vernachlässigten oder weniger wichtigen Aufgaben zu kümmern, die Sommergarderobe wegzuräumen und die Kleider für die kältere Saison hervorzusuchen.
Auch in der Natur läuft die Vorbereitung für den anstehenden Winter. Laubbäume werfen ihre Blätter ab und ziehen ihre Säfte nach innen, einige Tiere suchen geschützte Orte für die anstehende Winterkälte. Selbst wenn die astrologischen Konstellationen in den kommenden beiden Monaten noch nicht wirklich «winterlich» sind, empfiehlt es sich generell doch, sich auf eine Ende Jahr beginnende und wohl deutlich länger als der meteorologische Winter dauernde «abgekühlte» Phase vorzubereiten, auf Rückzug, Beschränkung auf das Wesentliche, eine Zeit der Selbstverantwortung und Disziplin.
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Vollmond
5. 10. 2017 – 18:40 GT
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Neumond
19. 10. 2017– 19:12 GT
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Vollmond
4. 11. 2017 – 5:23 GT
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Neumond
18. 11. 2017 – 11:42 GT
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Vollmond
3. 12. 2017 – 15:47 GT |
Astrologisch gesehen haben Uranus und Pluto, Saturn und Chiron in dieser Zeit die Hauptrollen inne, während Jupiter und Lilith in ihrer Bewegung den energetischen Übergang einleiten.
Pluto bewegt sich direktläufig (16.55 – 18 Grad Steinbock) und zum letzten Mal in einem Gradbereich, den er teilweise bereits im Frühjahr 2016 sowie im vergangenen Januar/Februar und danach im Sommer aktivierte. Da alle persönlichen Planeten in dieser Zeit Quadrate zu Pluto bilden (9. Oktober: Merkur, 10. Oktober: Sonne, 28. Oktober: Venus, 19. November: Mars), dürften dessen Themen auch im konkreten Alltag deutlich spürbar werden. In Bezug auf die durch ihn aktivierten Bereichen geht es nun um das letzte Kapitel einer Geschichte, darum, zum wahren Kern eines Themas vorzudringen, die tiefer liegenden Schichten und verdrängten Inhalte freizulegen.
Auf der äusseren, konkreten Ebene stehen Fragen rund um Macht und Kontrolle bzw. Ohnmacht und Abhängigkeit sowie bestehende Autoritätsstrukturen im Vordergrund. Auf der individuellen Ebene geht es darum, sich mit den in der Tiefe der eigenen Psyche liegenden Motivationen und grundsätzlichen Fragen im eigenen Leben zu beschäftigen. Da solche Erfahrungen für die Betroffenen sehr tief und teilweise bedrohlich sein können, lohnt es sich, sie daran zu erinnern, dass die transformierenden Kräfte des Pluto dem, was im Innersten lebendig und echt ist, nichts anhaben können, sondern sie dieses vielmehr ins Licht des Lebens bringen und stärken. Mit obiger Herbst-Winter-Analogie gesprochen, sprengt Pluto die äussere Hülle der Nuss, damit der innewohnende Same und Kern frei wird.
Uranus bewegt sich in dieser Phase rückläufig (27–24.45 Grad Widder) und nimmt dabei Ereignisse und Erkenntnisse auf, die in den Monaten April bis Juni 2017 erstmals aktuell waren. In seinen Bereichen geht es um die Fortsetzung oder Wiedererwägung der damaligen Geschichten, um weitere Erkenntnisse, Experimente, Veränderungen und Neuerungen. Uranus bildet in dieser Zeit mit allen Schnellläufern Oppositionen (15. Oktober: Merkur, 19. Oktober: Sonne, 4. November: Venus, 1. Dezember: Mars). Am 11. November macht er zudem ein Trigon zum Saturn. Es ist durchaus möglich, dass es in dieser Phase gelingt, Ideen und Konzepte zu konkretisieren und bereits vorhandene, aber bisher nicht genutzte Erkenntnisse im Leben umzusetzen. Im Vordergrund stehen hier Beziehungsthemen aller Art, aber auch Fragen zu Recht- und Gerechtigkeit, wobei Freiheitsbewegungen und Bestrebungen für mehr Gleichberechtigung, Ebenbürtigkeit und individuelle Lösungen sowie die Folgen der enormen wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen eine wichtige Rolle spielen dürften. Es ist zudem anzunehmen, dass in dieser Zeit auch die Themen des nun auslaufenden Uranus/Pluto-Quadrats (Revolution des Geistes) und die damit verbundenen kollektiven Entwicklungen seit 2010 erneut an Aktualität und Brisanz gewinnen.
Saturn ist ebenfalls ein Hauptrollenspieler dieser Zeit; er bewegt sich direktläufig im Bereich von 23– 29 ½ Grad Schütze, aktiviert damit zum dritten und letzten Mal Themen, die bereits in den ersten vier Monaten des Jahres aktuell waren, und bewegt sich in jenem Bereich, in dem Pluto in den Jahren 2005–2007 aktiv war. Saturn aktiviert jetzt aber noch weitere sensible Punkte: das galaktische Zentrum, den Zyklusbeginn von Saturn/Uranus (1988) und jenen von Jupiter/Pluto (2007). Damit dürften in vielen Belangen in der einen oder anderen Art die Folgen von Geschehnissen, Entwicklungen und Entscheidungen der genannten Phasen aktuell werden. Teilweise dürfte es dabei darum gehen, Verantwortung zu übernehmen, Konsequenzen zu ziehen und wo nötig und möglich Reformen und Umstrukturierungen einzuleiten. Gemäss einer anderen Entsprechung kann nun auch deutlich werden, dass der Weg nicht so weiterführt, die Grenzen des Möglichen, eine Sackgasse erreicht wurden und entsprechend ganz neue und andere Wege gesucht werden müssen. Im Vordergrund stehen hier die Themen Kultur und Religion, Wahrheit, Gerechtigkeit, Justiz, Politik, Wachstum, Fortschritt und Entwicklung, Bildung, die laufende Globalisierung sowie die Folgen der Übernutzung von Ressourcen.
Da Saturn am 2. November zudem ein Quadrat zu Chiron bildet (auf 24.47 Grad), ist damit zu rechnen, dass in einigen Fällen die gängigen Lösungsansätze oder auch grosse Bemühungen nicht zum erhofften Ziel führen oder dass schicksalhafte Ereignisse die bisher vorhandenen Überzeugungen, den Glauben an einen bestimmten Weg, an eine Wahrheit erschüttern. Auf der persönlichen Ebene dürften die Betroffenen in dieser Zeit damit konfrontiert werden, dass es keine allgemeingültige Wahrheit und Gerechtigkeit mehr gibt, auf die Verlass ist, und dass je nach Perspektive und Haltung ganz verschiedene, manchmal sogar gegensätzliche Wahrheiten existieren. Letztlich geht es darum, sich mit dem eigenen Weltbild und den damit verknüpften Überzeugungen und Glaubenssätzen zu beschäftigen, sich zu fragen, was im Innersten als richtig und wahr erlebt wird und auch in der Gegenwart noch Gültigkeit hat. Allenfalls sollen nun lange gehegte Meinungen und Konzepte, die nicht mehr zum Ziel führen, durch andere, den gegenwärtigen Umständen besser entsprechende ersetzt werden.
Jupiter läuft in diesen Monaten sehr schnell. Er wechselt am 10. Oktober ins Zeichen Skorpion und leitet damit einen deutlichen Stimmungswechsel ein. Vieles, was bisher als wahr, richtig und möglich gesehen wurde, dürfte nun hinterfragt werden. Zudem wechselt der Fokus, es geht weniger um das sichtbare, überzeugende Auftreten und die äussere Erscheinung von Menschen, Firmen und Parteien, sondern mehr um die dahintersteckende Motivation und Absicht.
Der Eintritt von Lilith ins Steinbock-Zeichen am 9. November markiert den nächsten Übergang in eine ernsthaftere Zeit. Er bringt eine vermehrte Beschäftigung mit grundsätzlichen Fragen, zeigt aber auch eine Zunahme der Bedeutung von Naturgesetzen sowie des Zyklus’ von Wachstum und Rückzug, Aufbau und Abbau, Fülle und Einschränkung an. Ganz generell dürfte im Verlaufe der kommenden Monate zunehmend deutlich werden, dass die «fetten» Jahre vorbei sind und es längerfristig kaum möglich ist, wie gewohnt weiterzumachen, ohne abzustürzen.
Zeitlicher Ablauf: Bereits Anfang Oktober werden wichtige Impulse gesetzt: Gleichzeitig mit dem Vollmond vom 5. Oktober findet eine Venus/Mars-Konjunktion auf 19 Grad Jungfrau (im Quadrat zu Saturn) statt. Damit beginnt ein neuer, zwei Jahre dauernder Beziehungszyklus. Die Konstellation weist darauf hin, dass Respekt, Achtsamkeit, klare Abmachungen und Verantwortung, aber auch Alltagstauglichkeit und pragmatisches, lösungsorientiertes Verhalten in Beziehungen an Bedeutung gewinnen.
In der Zeit nach dem 9. Oktober bewegen sich Merkur und Sonne im Bereich des Uranus/Pluto-Quadrats, am 10. Oktober tritt Jupiter ins Skorpion-Zeichen ein, während Mars am 15. Oktober die Opposition zu Chiron erreicht. Entsprechend dürften in diesen Wochen unerwartete Geschehnisse (kriegerische oder terroristische Akte, wichtige Erkenntnisse, Naturereignisse) für Aufregung und Betroffenheit sorgen. Allenfalls zeigen sich auch erste Impulse für eine Wende in Bezug auf die herrschenden Vorstellungen und Weltbilder. Mit dem Neumond vom 19. Oktober werden weitere wichtige Impulse gesetzt, die in den darauffolgenden Tagen bis Ende Oktober bestehende Wertvorstellungen ins Wanken bringen, aber auch neue Sichtweisen und Möglichkeiten aufzeigen könnten.
Am 2. November findet das oben beschriebene Saturn/Chiron-Quadrat statt. Venus bewegt sich im Bereich des Uranus/Pluto-Quadrats und erreicht zum Vollmond am 4. November die Opposition zu Uranus. Auch in dieser Zeit sind gänzlich unerwartete, teilweise auch schicksalhafte Geschehnisse möglich. Sie fordern letztlich dazu auf, die eigene Haltung zu überdenken, sich zu fragen, was in dieser Welt Wert und Bedeutung hat.
Der beschriebene Wechsel von Lilith ins Steinbock-Zeichen (am 9. November) setzt ein weiteres Zeichen im laufenden Übergangsprozess. In den darauffolgenden Tagen wird einerseits das Trigon von Saturn zu Uranus genau, andererseits erreicht Venus die Konjunktion zu Jupiter. Damit könnten in diesen Tagen neue und ermutigende Ansätze im Umgang mit den sich stellenden Herausforderungen gefunden werden, sich Licht am Horizont abzeichnen.
Die Tage nach dem Neumond vom 18. November dürften wieder eher turbulent und stürmisch verlaufen. Mars bewegt sich bis 1. Dezember im Uranus/Pluto-Quadrat, Neptun erreicht am 22. November seine Station zur Direktläufigkeit, Merkur bewegt sich bereits im Bereich der späteren Rückläufigkeit und zum ersten Mal im Bereich des Saturn/Chiron-Quadrats. Damit könnten einerseits revolutionäre und kriegerische Aktivitäten Aufsehen erregen, während parallel dazu in den Medien Informationen auftauchen, die nachdenklich machen. Es ist aber auch möglich, dass Ereignisse und Erkenntnisse dieser Tage die ersten Impulse für ein Umdenken setzen und eine neue Strategie einleiten.
Am 3. Dezember wird Merkur (noch in Konjunktion mit Saturn) auf 29.18 Grad Schütze und im Quadrat zum Chiron rückläufig. Es ist denkbar, dass nun Informationen oder Ereignisse in den Bereichen Handel, Reisen, Verkehr, Bildung, Medien, allenfalls auch hinsichtlich politischer oder religiöser Gruppen aufschrecken und erschüttern. Da Merkur bis zum 23. Dezember rückläufig bleibt, dürften die Resultate jedoch erst 2018 deutlich werden.
Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.
Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann