Astrologie Heute Nr. 189 (Oktober 2017) - Bücherschau
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Astrologie Heute Nr. 189
Oktober 2017

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 189 bestellen

 


B Ü C H E R S C H A U

 
 

Aussagekräftiges und sinnliches Erlebnis
 
Jörg Petersen
Schöpferkraft im Tierkreis
Zwölf astrologische Künstlerskizzen

Pb., 178 S., 12 z. T. fg. Abb.
€ 19,95 / sFr. 22.– fPr, www.astronova.de, D-Tübingen 2017

     

In jedem Kunstwerk verwirklicht sich der Künstler. So, wie man eine immer wiederkehrende Aussage in der Kunst bei seinem Schöpfer entdecken kann, kann man auch astrologische Transite im Leben eines Künstlers deutlich im Ausdruck seiner Bilder und in seinem künstlerischen Schaffen allgemein wiederfinden.

Der Autor Jörg Petersen beschäftigt sich in seinem Buch Schöpferkraft im Tierkreis genau mit diesem Thema. Welche Symbolkraft hat die Astrologie und wie drückt sie sich in den Kunstwerken aus? Der Autor ordnet hier berühmte Künstler einem bestimmten Tierkreiszeichen zu. Er macht auch den Zusammenhang von Ausdruck im künstlerischen Werk und Bedeutungen des entsprechenden Sternzeichens deutlich. In Stichworten skizziert Jörg Petersen die Farben des jeweiligen Zeichens und die Signatur. Kunstepochen, Kunstströmungen und Kunststile des Sternzeichens werden ebenfalls beschrieben. Künstlerische Techniken und Materialien nach Zeichen runden die Aussagen ab.

Durch die bunt gedruckten Bilder wird dieses Buch zu einem aussagekräftigen und sinnlichen Erlebnis von Malerei und Astrologie.

–Lydia Wentzel




Im ersten Treffen die ganze Beziehung
 
Lianella Livaldi Laun
Das Begegnungshoroskop
Geburt und Entwicklung einer Beziehung

Pb., 101 S., 20 Abb.
€ 17,95 / sFr. 25.90 fPr, Chiron Verlag, D-Tübingen 2017

 

Den Augenblick einer Begegnung kann man maßgebend als das Horoskop einer Beziehung bezeichnen. Dieser Zeitpunkt gilt als die »Geburt einer Verbindung« zwischen zwei Menschen. Lianella Livaldi Laun erklärt in ihrem neuen Buch Das Begegnungshoroskop, wie aus dem Horoskop des ersten Treffens die Themen und Entwicklungen einer ganzen Beziehung erkannt und gedeutet werden können. Ebenso wie in einem Geburtshoroskop die Anlagen und zeitlichen Entwicklungen abzulesen sind, ist dies auch im Begegnungshoroskop möglich.

Da für diese Technik keine exakten Geburtszeiten der beteiligten Personen verwendet werden, ist die Methode auch praktizierbar, wenn die erforderlichen Daten für eine Synastrie oder ein Combin nicht vorliegen. Jedoch sollte der Zeitpunkt des ersten Treffens bekannt sein. Alternativ ist auch der Moment einer Eheschließung verwendbar, da die Erfahrung der Autorin zeigt, dass sich in diesem Ehehoroskop auch immer die Hauptthemen eines vorliegenden ersten Begegnungshoroskopes wiederholen.

Frau Livaldi Laun liefert eine gründliche und gut nachvollziehbare Anleitung, in dem sie zuerst auf die einzelnen Häuser im Horoskop und dann auf die Planeten und deren Planetenverbindungen in Bezug auf partnerschaftliche Schwerpunkte eingeht. Abgerundet wird die Einführung in die Deutung mit einem speziellen Augenmerk auf Aszendent und Deszendent. Bei diesen Ausführungen legt Lianella Livaldi Laun immer den Hauptdeutungsschwerpunkt auf Beziehungsmuster und wie sich welche Themen im Horoskop auf die jeweilige Beziehung auswirken werden.

Um das Dargestellte zu vertiefen, folgen zahlreiche Beispiele, im für die italienische Autorin typischen lebendigen und emotionalen Stil, sodass es dem Leser leicht fällt, sich in die Horoskope und der dahinterstehenden Lebensschicksale einzufühlen. In dieser Sammlung gibt es sowohl glückliche Begebenheiten, als auch nicht funktionierende Beziehungen, um die dargestellten Fälle zu untermauern. Frau Livaldi Laun zeigt anhand der vorliegenden Beispiele die Unterschiede und Besonderheiten der jeweiligen Beziehungen. Fast kann man als Leser erschrecken, dass alles von der ersten Minute an festgelegt ist, und es schwer zu sein scheint, dem vorliegenden Muster zu entrinnen. Aber sie macht auch Mut und zeigt die Stärken jeder Partnerschaft und welche Möglichkeiten die zeitlichen Auslösungen geben.

In den zwei abschließenden Kapiteln geht sie auch auf die Tatsache ein, dass sowohl Eltern-Kind, als auch Geschäftsbeziehungen mit einem ersten Treffen beginnen.

Speziell bei Eltern-Kind-Horoskopen ist dies das Radix des Kindes, welches der ersten Begegnung mit den Eltern entspricht. Sehr faszinierend ist die Tatsache, dass das erste Treffen des Paares und die in diesem Horoskop enthaltenen Themen sich fast immer auch im Radix des aus dieser Beziehung geborenen Kindes wiederholen, was einer schicksalhaften Fügung entspricht und darauf hinweist, dass alles zur richtigen Zeit geschieht.

Dank des vorliegenden, gut lesbaren Deutungsbuches von Lianlla Livaldi Laun gelingt es dem astrologisch versierten Leser die Hintergründe und Muster einer Beziehung leichter zu entschlüsseln und die Hauptthemen zu erkennen. Das Buch ist sehr empfehlenswert und es lädt zum Experimentieren mit eigenen Beispielen ein.

–Ute Flörchinger
 



Methode für das Wassermannzeitalter
 
Christof Niederwieser
Das Gruppenhoroskop
Schlüssel zur Kollektiv-Astrologie

Pb.., 192 S., 35 Grafiken, Tabellen, Gruppenhoroskope
€ 23,90/sFr. 26.80 fPr, Zukunftsverlag, D-Rottweil und Books on Demand, D-Norderstedt 2017

 

In der Astrologie stehen seit jeher Einzelhoroskope im Mittelpunkt. Ob Menschen, Staaten, Organisationen oder Mundankonstellationen, in der Regel analysiert man sie allein. Will man mehrere von ihnen miteinander in einer Zusammenschau deuten, so gestaltet sich das bisher sehr kompliziert.

Vor diesem Hintergrund hat Dr. Christof Niederwieser eine neue Darstellungsmethode für die astrologische Deutung von Gruppen entwickelt, die er über viele Jahre in seiner Praxis als astrologischer Unternehmensberater erfolgreich testete. In ASTROLOGIE HEUTE Nr. 180 (April/Mai 2016) und in mehreren Vorträgen und Seminaren hat er die Methode schon vorgestellt, nun macht er sie mit einem Buch allen zugänglich: Das Gruppenhoroskop.

Bei seiner Methode werden die Horoskope aller Beteiligten im selben Tierkreis eingezeichnet – bis zu 20 sind gut zu vereinigen und damit deutbar. Wie das genau geht, erläutert der Autor ausführlich und anschaulich in seinem Buch, das in einen theoretischen und einen praktischen Teil gegliedert ist. Letzterer ist in Form von «Frage und Antwort» abgehandelt, indem hier Fragen von Teilnehmern der Gruppenhoroskop-Seminare samt den Antworten des Autors stehen.

Mittlerweile ist die Methode auch in das Computerprogramm Astroplus integriert, womit das doch aufwendige Einzeichnen der vielen Planetenstellungen in den Tierkreis entfällt. Diese Tatsache und das vorliegende Buch dürften dieser besonders im Wassermannzeitalter nützlichen Methode sehr weiterhelfen.

–Armando Bertozzi
 



 

Selbst- und Welterkenntnis
 
Hans-Jürgen von der Wense
Licht- und Schattenbild der Astrologie

Doppelheft, 10.5x14 cm, 90 S.
€ 2,–, Edition Blauwerke, D-Berlin 2016, erhältlich bei: www.blauwerke-berlin.de

 

Bühne frei für den Kultur- und Wissenschaftsfreak Hans-Jürgen von der Wense, der sich in die Astrologie eingefuchst hat! Äh, wer? – Wense (1894 bis 1966), so in Wikipedia (Zugriff 7. August 2017) nachzulesen, ist nach dem Ersten Weltkrieg so etwas wie ein Linksintellektueller, außerdem experimenteller Komponist atonaler Musik. Ab 1920 zieht Wense sich in selbstgewählte Exile zurück und besinnt sich ganz auf seinen formidablen Querkopf: „Er widmete sich dem Studium der Meteorologie, Geologie, Mineralogie, Astronomie und Astrologie, begann mit den Übersetzungen außereuropäischer Literatur und beschäftigte sich mit vielen universellen Themen. Wense plante eine Geschichte des Wetters, die aber über Materialsammlungen nie hinauskam, sowie Spruch- und Aphorismensammlungen. … Er war ein leidenschaftlicher Wanderer und legte mehr als 40.000 Kilometer zu Fuß zurück.“ Wense, so verstehe ich, ist ein universaler Geist, der nichts (und den nichts) unberührt lässt, der möglicherweise an seiner enzyklopädischen Sammellust gescheitert ist, freilich auf höchstem Niveau. Ganz seinem akribischen und poetischen Inventarisieren und Verknüpfen verpflichtet, hat Wense zu Lebzeiten wenig veröffentlicht. Auf ein Publikum angewiesen? Wohl nicht. Finanziell scheint er nicht in Not gewesen zu sein. Offenbar ein Kernsatz seines Schaffens ist dieser: „Wahre Wissenschaft aber heißt: Alles für möglich halten!“

So einer entdeckt also die Astrologie, „die aber, dies muss mit aller Schärfe gesagt werden, nicht auch nur das allermindeste zu tun hat mit Okkultismus oder Geisterseherei oder Wahrsagen aus dem Kaffeesatz, sie ist vielmehr die älteste Wissenschaft und überhaupt geistige Offenbarung der Menschheit, ja das insgesamte geistige und religiöse Leben aller Kulturvölker von Urzeit an ist aus ihr entstanden und ist auf ihr aufgebaut.“ (S. 24) – Das ist der wuchtig formulierte allererste Satz Wenses zur Astrologie.

Im übrigen hat Wense einfach Horoskope erstellt und so ein hohes Maß an Erfahrungen gesammelt. Aus seiner Erfahrung heraus kann Wense schreiben: „Man erkennt aus einem Horoskop in jedem Fall den Charakter mit unfehlbarer Sicherheit. Vom Schicksal sicher nur das was aus dem Charakter folgert, ferner Ehe, Freunde und Feinde, Geld, weite Reisen, Lebensstellung, Macht, Ruhm und Schande, Geheimnisse, Gefängnis, gewaltsamer Tod. Schwieriger sind Eltern, Geschwister, Kinder, Kollegen, Prozesse, Begabungen, Religion, geistiges Leben und Liebesleben. Sehr schwierig: nicht gewaltsamer Tod, Gewohnheiten, Liebhabereien, Meinungen (etwa politische), Beruf und Geschäfte. Dass einer gut segeln könnte, kann man sehen, nicht aber ob er gerne und überhaupt segelt. Am schwierigsten zu erkennen sind Krankheiten, weil unerforscht, sie seien denn seelischer Art und im Charakter begründet“ (S. 44).

Wense erklärt dann: „Das Horoskop zeigt also verschiedene Schichten der Seele auf, die sich durchwachsen und überschneiden. Dabei ergeben sich nun die seltsamsten Widersprüche, etwa so:

1. Aszendent wäre Waage: ausgeglichen, ruhig, duldsam, idealistisch
2. Sonne in Skorpion: unduldsam, herrisch, gespannt, polare Natur
3. Mond in der Jungfrau: sachlich, praktisch, kritisch, materiell
4. Sonne Quadratur Neptun: weltfremd, in Illusionen, ohne Selbstkritik
5. Mond Trigon Jupiter: edelmütig, sich schenkend
6. Mond Quadratur Saturn: scheelsüchtig, misstrauisch, unnahbar – …

Diese Vielfalt ist es, die den meisten das astrologische Arbeiten wieder verleidet. Sie sagen: Zuviele Möglichkeiten! Wie sollen wir da unterscheiden! Und doch: unsere Seele ist so, eine Nation, unendlich reich gegliedert und doch eine Gemeinschaft.“ (S. 45)

Diese von Wense angeführten Deutungsbausteine kommen für den heutigen Astrologen etwas holzschnittartig einher, anflugweise eben doch wahrsagerisch. Wenses Bild von der Seele als reich gegliederter Nation, die dennoch eine Gemeinschaft ist, kennzeichnet freilich genau die Aufgabe, die sich dem abwägend deutenden Astrologen stellt.

So offenbart Wenses Traktat über die Astrologie einerseits tiefe Einsicht um Reichweite und Größe der Astrologie, andererseits klare praktische Orientierung. Manchem Astrologen wäre so viel Klarheit zu wünschen. Wenses Text bietet sachlich nicht wirklich Neues. Aber er bietet eine heute selten gewordene Haltung an: Nüchterne Weisheit, ehrfurchtsvoller Pragmatismus und tiefe Dankbarkeit für dieses kostbare Instrument der Selbst- und Welterkenntnis. Allein dafür lohnt sich die Lektüre.

Das Vorwort von Dieter Heim bleibt leider in der Fassungslosigkeit des Intellektuellen darüber stecken, dass ausgerechnet der hochverehrte Wense sich an dieser Pseudo- und Schmuddelwissenschaft Astrologie kontaminiert hat. Da hätte man sich mehr Unvoreingenommenheit und mehr Neugier gewünscht.

–Christoph Schubert-Weller
 



 

Lässt kaum eine Frage offen
 
Norbert Giesow
Mond und Sonne in der Astrologie                             

Pb., 413 S.
€ 20,– Books on Demand, D-Norderstedt, 2017

Als schnell laufender Himmelskörper ist der Mond seit jeher ein besonderes Objekt der astrologischen Deutung. Denn durch die Rasanz, mit der er sich durch den Zodiak bewegt, ergeben sich höchst individuelle Positionen, die auch spezifisch zu interpretieren sind.

Norbert Giesow, Astrologe und Autor zahlreicher Fachbücher, stellt den Mond in den Fokus seines aktuellen Buches, zusätzlich bezieht er darin die Sonnenpositionen in die Deutungen mit hinein. Es heisst: Mond und Sonne in der Astrologie.

Kombiniert man nämlich alle Sonnen- und Mond-Stellungen (also Sonne in Widder mit Mond in Stier, Sonne in Widder mit Mond in Zwillinge etc.), so ergeben sich 144 verschiedene Konstellationen. Diese stellt Giesow in seinem Buch allesamt ausführlich vor. Im Weiteren beschreibt der Autor die Hauspositionen des Mondes, deutet die Neumonde in den Tierkreiszeichen und diskutiert auch – allerdings recht kurz – den Neumond vor der Geburt. In zwei Anhängen erörtert er ausserdem den Mondkalender und präsentiert einen Auszug aus seinem noch nicht veröffentlichten Buch «Die zwölf Traumreisen». Herausgekommen ist dabei ein voluminöses Werk, das kaum eine Frage zum Themenbereich offen lässt.

–Jörg Petersen
 



 

Einen vertieften Einblick in die Seele
 
Klaus Wessel
Astrologie und Handschrift
Wie sich das Geburtsbild im Schriftbild verwirklicht

Hc., 170 S., 82 Abb.
€ 24.–/sFr. 23.40 fPr,Chiron Verlag, D-Tübingen 2017

Zeitgenossen, die sich nicht für Astrologie interessieren, verstehen oft nicht, wie man aus einem Geburtshoroskop Aussagen über Ereignisse oder Menschen machen kann. Klaus Wessel ist Graphologe, und in seinem Buch Astrologie und Handschrift macht er deutlich, wie sich das Geburtsbild im Schriftbild wiederfindet.

Die Handschrift ist ein Abbild der Seele, und im Laufe des Lebens kann sich demgemäss
das Schriftbild verändern. In der heutigen Zeit schreiben wir zudem immer seltener mit der Hand. Doch allein die Unterschrift sagt schon sehr viel über die Persönlichkeit aus.

Klaus Wessel erläutert anhand von 28 Schriftbildern, wie sich eine Persönlichkeit über die Schrift ausdrückt. Über die Handschrift erhaschen wir mit extremer Genauigkeit einen Blick in die Seele. Das Augenmerk eines Graphologen richtet sich auf das gesamte Erscheinungsbild einer Schrift. Untersucht wird auch ihr Bewegungsbild. Wie wirkt sie? Weiters werden die Formen des Schriftbildes analysiert, ebenso das Raumbild betrachtet. Wie ist die Schrift gegliedert?

Die Eindrücke, die man aus einer Schrift gewinnen kann, lassen sich nun mit den Aussagen des entsprechenden Horoskops vergleichen. Dieser interessante Ansatz verleitete mich natürlich – wie wohl alle Leser – bei der Lektüre dazu, die eigene Handschrift und das eigene Horoskop zu vergleichen. Mein Eindruck: Wir erhalten so einen vertieften Einblick in die Seele des Menschen.

–Lydia Wentzel