Astrologie Heute Nr. 192 (April 2018) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 192
April 2018

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K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 

Mitte April bis Mitte Juni 2018

von Verena Bachmann

 

Aus astrologischer Sicht haben es die Konstellationen der beiden kommenden Monate in sich. In dieser Zeit beginnt die intensivste Phase dieses Jahres – die ersten Vorboten des anstehenden «heissen Sommers» werden deutlich, gleichzeitig werden massgebliche Impulse für die Entwicklungen des restlichen Jahres gesetzt. Die wahre Bedeutung der nun in Gang gesetzten Prozesse und ihre nachhaltigen Folgen dürften jedoch wohl erst in den kommenden Jahren voll und ganz erfasst werden können.

Neben wichtigen Weichenstellungen und Impulsen für die Zukunft findet in einigen Bereichen auch ein markanter Energie- und Themenwechsel statt. Im Rahmen dieses «Kalenders» ist es kaum möglich, alle Facetten der vielen in dieser Zeit stattfindenden astrologischen Prozesse zu beschreiben, und so beschränke ich mich auf die meines Erachtens wichtigsten.

Hauptrollenspieler im Theater dieser Phase sind einerseits Uranus und Chiron, aber auch Lilith, Pluto und Saturn spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Im Vordergrund stehen die Eintritte (Ingresse) von Chiron ins Widder-Zeichen und Uranus ins Stier-Zeichen. Beide Planeten werden zwar gegen Ende des Jahres nochmals zurück in das Zeichen Fische respektive Widder laufen, bis zu diesem Zeitpunkt dürften wir jedoch einen guten ersten Eindruck davon erhalten, was in Bezug auf ihre Themen in den folgenden sieben Jahren ansteht.

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Vollmond
31. 3. 2018 – 12:37 GT


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Neumond
16. 4. 2018 – 1:57 GT


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Vollmond
30. 4. 2018 – 0:58 GT

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Neumond
15. 5. 2018 – 11:47 GT

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Vollmond
29. 5. 2018 – 14:19 GT

Am 17. April erreicht Chiron das Widder-Zeichen, wo er bis zum 26. September bleiben wird. Sein Weg durch das Fische-Zeichen (seit dem Jahr 2011) war gekennzeichnet von einer im Zuge des grossen Wandels und Umbruchs (Uranus/Pluto-Quadrat) allgemein weitverbreiteten Verunsicherung und Vertrauenskrise, vor allem in Bezug auf religiöse und spirituelle, aber auch soziale Themen. Auch die dem Fische-Zeichen zugeordneten Qualitäten Mitgefühl, Akzeptanz und bedingungslose (überpersönliche) Liebe standen in dieser Zeit auf dem Prüfstand. Ereignisse und Erfahrungen in diesen Bereichen machten deutlich, dass es auf der irdischen Ebene keinen Idealzustand gibt.

Auf der kollektiven Ebene zeigten verschiedene Krisen (unter anderem Flüchtlingskrise, soziale Krisen, Klimawandel) auf, dass auch beste Absichten manchmal nicht den gewünschten Effekt zeitigen, sondern im Gegenteil eine Situation verschlimmern können. Die daraus resultierende Hilflosigkeit löste bei vielen Menschen eine Gegenbewegung aus: Hass, Härte und Kritik. Gleichzeitig waren in denselben Bereichen aber auch wundersame Ereignisse, tief berührende Entwicklungen sowie Erfahrungen von allumfassender Liebe zu beobachten.

Mit dem Eintritt Chirons ins Widder-Zeichen wechselt nun der Fokus zu den Themen «Wille», Behauptung, Durchsetzung, Leben und Überleben. Das menschliche Tun und Handeln, der Umgang mit Wut und Aggressionen, aber auch der Umgang mit Trieben und Instinkten aller Art sowie die damit verbundenen Schwächen, Schatten und Verletzungen treten nun vermehrt in den Vordergrund. Damit verbunden könnten die folgenden Erfahrungen und Situationen zu beobachten sein: Unternehmungen aller Art führen trotz bester Absicht, gutem Willen und grossem Einsatz nicht zum Ziel, bleiben ohne Erfolg oder münden gar in einer nicht vorhersehbaren Tragödie. Auch die gerne ausgeblendeten Abgründe der menschlichen Instinkt- und Triebnatur könnten nun deutlicher zutage treten. Gleichzeitig sind aber auch unerwartete Heldentaten (oft sogar von scheinbar «schwachen», passiven und wenig aggressiven Personen) sowie Wunder möglich. Konflikte können trotz Bemühungen aller Beteiligter eskalieren, während gleichzeitig scheinbar unlösbare Streitigkeiten beigelegt werden und bei alten Feindseligkeiten eine Versöhnung stattfindet. Solche paradoxen und rational nicht nachvollziehbaren, kaum steuerbaren Verläufe von Geschichten sind typisch für Chiron, ebenso die Tatsache, dass das Resultat unvorhersehbar ist und nicht erzwungen werden kann.

Die in diesem Zusammenhang grösste Gefahr droht dort, wo in solchen Momenten gänzlich resigniert wird oder Verzweiflung in Härte und Herzlosigkeit umschlägt. Die grosse Kunst im Umgang mit den Themen von Chiron in Widder besteht in der Fähigkeit, in einer gegebenen Situation achtsam zu handeln und sich auf das, was machbar und möglich scheint, zu beschränken.

Am 15. Mai wechselt Uranus nach ebenfalls sieben Jahren das Zeichen: von Widder in Stier. Er wird vorerst bis zum 6. November dort bleiben. Damit dürfte der bereits seit 2000 laufende und in den vergangenen sieben Jahren beschleunigte Wertewandel in eine neue Phase treten. In den Vordergrund rücken damit vor allem der Umgang mit materiellen Werten und Ressourcen sowie die Themen Raum (Nehmen/Haben), Sicherheit und Natur. Betroffen sind unter anderem die folgenden Bereiche: finanzielle Systeme (Banken, Währungen inklusive Kryptowährungen, staatliche Garantien und Leitmassnahmen), Landbesitz und Immobilien – sowie alles, was mit dem Thema Absicherung und Nachhaltigkeit zu tun hat, aber auch der Umgang mit den auf der Erde zur Verfügung stehenden Ressourcen (ökologischer Fussabdruck, erneuerbare Energien, Nahrungsmittel etc.). Unerwartete Wendungen, Erkenntnisse und Ereignisse in diesen Bereichen können das bisherige Verständnis für Besitz, Sicherheiten und Werte aufbrechen und zu einem ganz neuen Umgang damit auffordern.Wenn die Bewegung der beiden zurzeit gleich schnell laufenden Planeten Chiron und Uranus miteinander in Verbindung gesetzt wird, kommt man darauf, dass es nun darum gehen wird, das Geschehen der Jahre 2010 und vor allem 2011 in einem neuen Licht zu sehen: die damals stattfindenden Prozesse und Ereignisse, die damaligen Aufbruchsstimmung und Erneuerungsbewegungen. Damals geschlagene Wunden dürften jetzt wieder spürbar werden, und es ist denkbar, dass vieles, was dort mit grosser Begeisterung in Angriff genommen wurde, aber auch wissenschaftliche Unternehmungen, die gestartet wurden, sowie errungene technologische Durchbrüche nun eine Art Vertrauenskrise erfahren, indem die Schatten und Schwächen des neuen Weges und der neuen Errungenschaften deutlich werden und vieles nicht so, wie vorgesehen, verläuft.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen in diesem Zusammenhang Ereignisse und Erfahrungen von zwei herausstechenden Phasen: 13.–19. April: Ingress von Chiron in Widder (17. April), Neumond (16. April), Sonne/Uranus-Konjunktion (18. April auf 28.27 Grad Widder), stationär-direktläufiger Merkur (14. April auf 4.47 Grad Widder, in weiter Konjunktion mit Chiron), Venus Opposition Jupiter (17. April) sowie Mars Konjunktion Lilith (19. April: unerwartete und schicksalshafte Ereignisse). 12.–19. Mai: Merkur Konjunktion Uranus (13. Mai auf 29.52 Grad Widder), Neumond in Stier in Opposition zu Jupiter (15. Mai auf 24.38 Grad), Ingress von Uranus in Stier (15. Mai), erstes Quadrat von Mars in Wassermann zu Uranus in Stier (16. Mai auf 0 Grad) sowie Lilith Konjunktion Pluto (18. Mai: unerwartete Erkenntnisse und Ereignisse, die langfristig zu einem Umdenken führen). Die in dieser Phase stattfindenden Ereignisse, Erfahrungen und Prozesse ergeben einen guten ersten Eindruck in Bezug auf das, was ansteht – sie können als Impulse und Metaphern für die Entwicklungen der folgenden Monate, teilweise auch Jahre gesehen werden und sollten daher nicht unterschätzt werden.

Parallel zu diesen markanten Konstellationen verdienen auch Saturn, Pluto und Lilith besondere Aufmerksamkeit:

Saturn erreicht seine Station zur Rückläufigkeit am 17. April (auf 9 Grad Steinbock, in einer der oben erwähnten wichtigen Phasen); er bleibt bis zum 5. September rückläufig (2.32Grad Steinbock). Damit beginnt eine Zeit, in der die seit Januar laufenden gesellschaftlichen Prozesse in Bezug auf Autoritäten und Machtstrukturen, Behörden und Institutionen, Gesetze und Normen, Grenzen aller Art sowie Verantwortlichkeiten und Konsequenzen von gefällten Entscheidungen unter die Lupe genommen werden. Gleichzeitig dürften die Folgen von Ereignissen, Entscheidungen und Prozessen der Jahre 2012/13 neue Aufmerksamkeit gewinnen. Vor allem dann, wenn die laufenden persönlichen Planeten diese Thematik (Gradbereich) aktivieren (Konjunktion Mars am 2. April, Quadrat Merkur am 4. April und am 25. April sowie Opposition Venus am 26. Mai), ist mit wichtigen oder gar entscheidenden Erfahrungen und Geschehnissen zu rechnen. Allerdings dürften die endgültigen Konsequenzen und die damit in Verbindung stehenden nächsten Schritte erst im Lauf des Dezembers 2018 deutlich werden.

Auch Lilith spielt in diesen beiden Monaten eine Hauptrolle. Sie bewegt sich im Bereich von 16 ½ bis 24 Grad Steinbock. Seit ihrem Eintritt ins Steinbock-Zeichen werden die herrschenden gesellschaftlichen Regeln und Machtstrukturen infrage gestellt und Tabus gebrochen. Im Vordergrund stehen dabei die Rollen von Frauen (#MeToo-Bewegung), der Umgang mit der Natur sowie die Auseinandersetzung mit der Zweckmässigkeit von Gesetzen, Regeln und Strafen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Zeiträume, wenn Lilith Aspekte zu den Schnellläufern bildet, insbesondere die Konjunktion zu Mars (19. April: Geschlechterkampf, Umgang mit Macht und Gewalt), das Quadrat zu Merkur (30. April: Tabubrüche, Skandale, Enthüllungen) und die Konjunktion mit Pluto (18. Mai: Infragestellung von bestehenden Machtstrukturen, schicksalshafte Wendungen).

Auch die Themen von Pluto dürften in dieser Zeit eine nicht zu unterschätzende Bedeutung haben. Er erreicht am 22. April seine Station zur Rückläufigkeit (21.17 Grad Steinbock) – in einem Gradbereich, den er erst im Jahr 2019 wieder erreichen wird. Damit dürften Ereignisse und Erfahrungen im Zusammenhang mit den Themen Macht/Ohnmacht, Wandel, Umwälzung, Übergänge sowie Leben und Tod nicht abschätzbare, umfassende Folgen haben – vor allem in Bezug auf staatliche Strukturen und Autoritäten sowie den Umgang mit Grenzen. Auf der persönlichen Ebene stehen Fragen rund um Authentizität und innere Wahrheit/ Klarheit bezüglich der eigenen Motive und Absichten im Zentrum.

Die Themen des Pluto werden am 11. April durch die Sonne (Quadrat), am 26. April durch den Mars (Konjunktion), am 7. Mai durch den Merkur (Quadrat) und am 18. Mai durch die Lilith (Konjunktion) aktiviert. Ereignisse in der Zeit dieser Aktivierungen können im entsprechenden Themenbereich wichtige Impulse setzen. Auf der persönlichen Ebene stellt sich hier die Frage des Umgangs mit dem eigenen Willen und mit der persönlichen Macht. Gerade bei den dann aktivierten Konstellationen sind mit einer klaren und bewussten Haltung grosse Taten möglich. Gleichzeitig besteht aber auch die Gefahr von Machtmissbrauch, Gewalt, Manipulation und Erpressung – oft «im Namen von Gesetz und Gerechtigkeit» oder mit der Begründung, es sei «nicht anders möglich» gewesen.

Zu guter Letzt sei noch darauf hingewiesen, dass sich Mars ab 12. Mai im Bereich seiner späteren Rückläufigkeit bewegt. Damit haben Handlungen und Aktivitäten in dieser Zeit einen vorläufigen Charakter: Sie sind als erster Schritt einer Geschichte zu sehen, in welcher die endgültigen Entscheidungen und Folgen erst ab Ende August absehbar sind.


Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann