4. Januar 2019
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Fig. 1
Spiegel-Kündigung
17. 12. 2018, 12:00 LT
Ohne Häuser
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Seit Merkur in der zweiten Dezemberhälfte in Konjunktion mit Jupiter im Schützezeichen zu einem Quadrat zum Neptun ansetzte, kommen die Fake News nicht mehr nur vom notorischen Lügner Donald Trump, auch wenn dieser aufgrund skandalöser Enthüllungen in den Schlagzeilen steht. Überraschend ist vielmehr, dass jene Presse, die normalerweise im Ruf steht, Falschnachrichten zu entlarven, selbst auf der Anklagebank sitzt.
Relotius-Skandal beim „Spiegel“
So geschehen mit dem normalerweise als seriös geltenden deutschen Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, der am 19. Dezember 2018 öffentlich machte, dass viele der von einem seiner Starjournalisten veröffentlichten Reportagen ganz oder teilweise erfunden waren. Seit sieben Jahren gelang es dem für seine süffigen Reportagen mehrmals ausgezeichneten deutschen Journalisten Class-Hendrik Relotius seine Beiträge an den Fakten vorbei zu platzieren, ohne dass es jemand merkte.
Davon war nicht nur „Der Spiegel“ betroffen, sondern auch die deutsche Zeitschrift „Cicero“, die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“, die „Financial Times Deutschland“, die „TAZ“, „Die Welt“, das „SZ-Magazin“, „Zeit online“ und, im Rahmen der Schweizer Publikationen „Die Weltwoche“ und die „NZZ am Sonntag“, wobei die Zusammenarbeit mit der NZZ, wegen Details einer Reportage, die nicht stimmen konnten, bereits 2014 eingestellt wurde. Erste Zweifel soll es beim „Spiegel“ zwar schon 2017 gegeben haben, aber sie führten nicht zu einer Überführung des Täters. Dies gelang erst im Dezember 2018, sodass Relotius am 17. Dezember sein festes Anstellungsverhältnis beim Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ kündigte, was diesem ermöglichte, die Vorwürfe öffentlich zu machen. Das Horoskop für diesen Tag ist für 12.00 Uhr, ohne Häuserangabe, in Fig. 1 abgebildet. Mit Merkur in Konjunktion mit Jupiter im Schützezeichen geht es um Wahrheit und spannende Geschichten, die faszinieren, weil sie aus dem Leben gegriffen sind. Mit dem Quadrat zum Neptun im Fischezeichen besteht allerdings die Gefahr, dass es sich dabei um Märchen oder erfundene Narrative handelt. Das Thema des Skandals liegt auf der Hand, wobei es sich bei einer solchen Konstellation auch um skandalöse Geschichten handeln kann, die erzählt werden. Wir befinden uns damit voll im Bereich der „Fake News“, wobei das Thema schon mit der Quadratur zwischen Sonne/Jupiter in Schütze und Mars/Neptun in Fische seit Anfang Dezember aktuell war.
Es passt jedenfalls, dass die Geschichte in diesem Monat publik wurde und es sich beim Fall Relotius, wie der deutsche Journalist und Chefredakteur der Online-Redaktion „Meedia“, Georg Altrogge, meint, nicht nur um einen „redaktionellen Betriebsunfall“ handele, sondern die Frage gestellt werden müsse, ob nicht speziell „Der Spiegel“ „einen Nährboden für einen Fake-Reporter geliefert“ habe. Das Medium erzeuge bei den Lesern den Eindruck, die Reporter seien unmittelbare Zeugen des Geschehens. Dafür sei „das Magazin häufig in die Kritik geraten, vor allem aufgrund des tendenziösen Charakters solcher oft nicht einmal gegendarstellungsfähiger Passagen“. Ein früherer Spiegel-Autor meint gar, beim Magazin eine „gefährliche Kultur des Geschichtenerzählens“ auszumachen. Auch bei den an Relotius verteilten Journalistenpreisen stehen gemäss Jörg Thadeusz, deutscher Journalist und Schriftsteller, „ein gewisses Weltbild fest“. Einen Preis erhalte, wer dieses Bild „mit einer süffigen Geschichte möglichst prachtvoll bestätigt“.
Journalistische Abwege auch bei der NZZ
Auf journalistische Abwege gerät zum Jahresende auch das journalistische Flaggschiff der deutschen Schweiz, die Neue Zürcher Zeitung, mit einem Pamphlet vom 28. Dezember, gegen die Astrologie, welches unter dem harmlosen Titel „Das Jahr wird gut“ veröffentlicht wird. Darin wird in einem Artikel des freien Wissenschaftsjournalisten Urs Hafner, „Wenn die Erde im Bann der Sterne steht“, der Astrologie zwar attestiert, dass sie „bis heute fasziniert“ und „ein fester Bestandteil der Kulturgeschichte ist, im Westen wie im Osten“. Seit dem 20. Jahrhundert werde aber die Astrologie von den Lehren des Tiefenpsychologen C. G. Jung geprägt, der „mit der liberalen Moderne schlecht zurechtkomme“. Dieser habe auch mit den Archetypen eine „irrationale Lehre“ entworfen und Sympathien für die Weltanschauung der Nationalsozialisten gezeigt. Die „kosmische Verbundenheit“, die in den Anschauungen C. G. Jungs zum Ausdruck kommt und eine Brücke schlägt zu jenen der alten Babylonier, Ägypter und Griechen, die die Astrologie, wie sie „noch heute betrieben wird“ ausgearbeitet haben, erscheint dem Verfasser des Artikels zutiefst suspekt, denn er weist darauf hin, dass „die nach den Sternen greifenden Gemeinschaften“ auch Sklavenhaltergesellschaften waren, „die vor Menschenopfern nicht zurückschreckten“. (Dabei fragen wir uns unweigerlich, ob der Journalist damit nicht jeden Rückgriff auf Erkenntnisse aus Jahrhunderten vor dem zwanzigsten zum vornherein ablehnt – weil sie Kulturen entstammen, die politisch noch nicht zur Demokratie gefunden hatten.)
Immerhin soll, gemäss Urs Hafner, „die verantwortungsbewusste Astrologin von heute“ (warum hier lediglich von einer Frau die Rede ist, wird aus dem Zusammenhang nicht klar) nicht mehr das Orakel spielen, „das die Geister kollektiver Urmächte beschwört“. Sie verkauft dem Rat- und Hilfesuchenden auch keine Prophezeiungen. Sie hebt ihre Wissenschaftlichkeit hervor und grenzt sich von Vulgärhoroskopen ab: „Selbstverständlich habe der Einzelne einen freien Willen, mit dem er sein Leben gestalten könne.“
Unter der Voraussetzung der Berufung auf Wissenschaftlichkeit (und damit der Unterwerfung unter die Kriterien der naturwissenschaftlichen Methodik) ist es gemäss Hafner also akzeptabel, dass „die verantwortungsbewusste Astrologin“ Menschen berät. Wir fragen uns allerdings, ob diese Eignung in den Augen des Verfassers nur Frauen vorbehalten ist, denn von männlichen Astrologen ist dabei nicht die Rede.
Ruft man im Internet aber Hafners Artikel ab, erhält diese für die Astrologie halbwegs akzeptable Bewertung einen Todesstoss. Hier heisst es als Einführung zu Hafners Artikel nämlich unmissverständlich: „Wir wissen schon lange, dass Astrologie Humbug ist. Wieso existiert sie…“ Dann erst kommt man zu Hafners Artikel, in welchem beklagt wird, dass nach Umfragen „bis zur Hälfte der Bevölkerung mehr oder weniger diffus an die Macht der Sterne über ihr Leben glauben“. Liest man weiter, erfährt man, dass darunter „viele Frauen“ seien – vielleicht ein Grund dafür, dass dem Verfasser des Artikels scheinbar die Fantasie fehlte, sich als beratende Astrologen auch Männer vorzustellen.
Die Wahnhaftigkeit magischen Denkens
Oder könnte es gar sein, dass die Astrologie in den Augen des Verfassers, sobald sie nicht in einer Weise betrieben wird, die sich streng an die Kriterien der Naturwissenschaften hält, einen Zugang zum Pathologischen (und Übersinnlichen) eröffnet?
Die folgende Passage von Hafners Artikel lässt nämlich aufhorchen: „Vielleicht macht dies die Attraktivität der Astrologie aus: die Möglichkeit, ohne Mediziner, dafür mit einem mit dem Übersinnlichen Vertrauten das Leben zu reflektieren.“ Diese etwas sibyllinische Aussage, die den Besuch beim Astrologen, als Alternative zu jenem beim Arzt hinstellt, wird erst dann verständlich, wenn man den weiteren Artikel des NZZ-Pamphlets zur Astrologie zur Kenntnis nimmt. Dessen Titel lautet: „Magisches Denken hat etwas Wahnhaftes“, wobei es sich um ein Interview der Journalistin Birgit Schmid mit dem Neuropsychologen Peter Brugger handelt. Dabei entpuppt sich bereits der Untertitel, „Für den Neuropsychologen Peter Brugger hat der Glaube an Astrologie mit der Wahrnehmung eines Schizophrenen zu tun“, als reinste Provokation.
Wer an diesem Punkt meint, nicht richtig gelesen zu haben, wird gleich eines besseren belehrt. Auf die Frage der Journalistin, „Heisst das, dass jeder, der an Horoskope glaubt und sich astrologisch beraten lässt, bevor er eine Entscheidung trifft, einen Anteil Wahnsinn in sich trägt?“, folgt die Antwort: „Das kann man so sagen, ohne dass die Person schizophren im pathologischen Sinn wäre. Das magische Denken ist das wahnhafte Denken des Normalen.“ Auf die vorsichtige Frage der Interviewerin, „Vielleicht müssen wir unserem prosaischen, leistungsgetriebenen Alltag einfach etwas Poesie beifügen, damit wir ihn ertragen“, heisst es dann:
„Intelligenz schützt auf jeden Fall nicht davor, sich mit dem Irrationalen zu befassen. Und manchmal findet ein Mensch beim freien Assoziieren Bezüge, die zu tatsächlichem Erkenntnisgewinn führen.“
Wer ist hier schizophren?
An diesem Punkt werden wir hellhörig, denn auf die Frage, ob er dazu ein Beispiel habe, definiert Peter Brugger „magisches Denken“ auf eine durchaus interessante Art, insbesondere, wenn man das Exempel einbezieht, das er zitiert:
„Magisches Denken ist ein Sehen von Bezügen, die nach konventionellen Standards der Wissenschaft nicht da sind.“ Wir denken natürlich gleich, dass dies auch seine guten Seiten haben könnte. Und siehe da, Brugger bestätigt dies. Er zitiert als Beispiel Alfred Wegener, der mit seiner Kontinentaldrift-Theorie behauptete, dass die Kontinente einmal zusammengehörten und von der Gemeinschaft der Geologen als jemand verlacht wurde, der an Erscheinungen leide. Wegener war, gemäss Brugger, zu einem „kreativen Muster-Sehen“ fähig, was zu einer Theorie führte, die heute als Fakt betrachtet wird. Er brachte gedanklich etwas zusammen, was andere nicht sahen.
Und das ist das Faszinierende am Neuropsychologen Brugger: Er bringt laufend Beispiele, die auch uns Astrologen einleuchten, seine Thesen aber in keiner Weise stützen.
Dazu gehört auch das nächste Exempel:
Brugger informiert, dass gemäss Studien „Psychosen unter im Winter geborenen Personen häufiger sind als unter Sommer-Geborenen“. Im Falle der Schizophrenie sei der Einfluss des Geburtsmonats besonders augenfällig: „Im Februar und März Geborene haben gegenüber der Allgemeinbevölkerung ein um 10 % erhöhtes Erkrankungsrisiko.“ Die Ursache dafür liege natürlich nicht an den Sternen. „Wenn, dann müssten die Sterne bereits durch die Bauchdecke hindurch einen vorgeburtlichen Einfluss haben. Die Bauchhaut der Schwangeren sei ja im Verhältnis zum Abstand der Gestirne dermassen dünn, dass sie den Fötus wohl kaum vor einer allfälligen Sternenkraft schützen könne.“
Vielmehr sei es wohl so, dass bei Geburten im Februar oder März eine virale Infektion der Mutter sich zuweilen negativ auf die Bildung des Gehirns des Fötus auswirke. So könne es sein, dass Menschen, die zu dieser Zeit geboren werden, zwar nicht schizophren sind, aber zu magischem Denken neigen, weil deren Hirnbildung durch eine Grippe ihrer Mutter beeinträchtigt wurde. Um dies zu erhärten, müssten allerdings statistische Untersuchungen an Hunderttausenden von Menschen durchgeführt werden.
Hauptsache nicht irrational
Als Astrologen befällt uns bei diesen Erklärungen der Eindruck, wir hätten es mit einem Versuch zu tun, die erhöhte Sensibiliät der im Februar oder März im Zeichen der Fische Geborenen wissenschaftlich zu erklären, indem man sie als Erstes pathologisiert. Dementsprechend würde die Neigung zur kosmischen Verbundenheit, die ihnen die Astrologie nachsagt, letztlich ungünstigen und gesundheitsschädlichen Faktoren während der Schwangerschaft entspringen. Darauf gehe auch die Gefahr eines Rückfalls in ein magisches Denken zurück.
Ist nachdem, was wir gelesen haben, magisches Denken aber tatsächlich etwas Negatives? Wurde im gleichen Interview nicht kurz zuvor am Beispiel von Alfred Wegener erläutert, wie gerade die Fähigkeit, Dinge gedanklich zusammenzubringen, die andere nicht sehen, zu besonderen Leistungen führen kann? Es fällt schwer, sich des Eindrucks zu erwehren, Brugger verwickle sich in Widersprüche.
Als Astrologen würden wir sagen: Aus der Sicht eines Fische- oder Neptun-betonten Menschen wahrscheinlich nicht. Aufschlussreich ist dementsprechend die Antwort auf die Frage, die die Journalistin zum Schluss des Interviews Peter Brugger stellt: „Was sind Sie für ein Sternzeichen?“ Seine Antwort: „Ein im März geborener Fisch.“ Auf ihre Antwort, „Das erklärt alles“, meint er: „Genau. Einer meiner nächsten wissenschaftlichen Artikel wird wohl den Titel tragen: ‚Sind Fische-Geborene eher astrologiegläubig?‘.“
Nicht Astrologie-Kundige mögen sich an diesem Punkt fragen: Nimmt uns der Neurologieprofessor nun als Leser des NZZ-Artikels nicht ganz ernst? Nein, meint der/die geschulte Astrologe/Astrologin dazu. Einerseits beobachtet er/sie schmunzelnd, wie sich der im Zeichen Fische Geborene „wie ein Fisch“ jeglicher Festlegung entzieht. Andererseits ist ihm/ihr bekannt, dass bei diesen Zeichen häufig ein starkes Interesse für das Paranormale vorhanden ist oder eine totale Ablehnung derartiger Phänomene stattfindet (siehe Polemische Astrologie-Kritiker und deren Konstellationen).
Wie eine kurze Recherche zu Peter Brugger, Leiter der Abteilung Neuropsychologie am Universitätsspital Zürich, ergibt, gehört er als Mitglied im Wissenschaftsrat der GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V.) zu den Ultrarationalisten, die sich auf die Fahnen geschrieben haben, zu erforschen und nachzuweisen, dass an paranormalen Phänomenen nichts dran ist. So weist ihn ein Artikel vom Zürcher Tagesanzeiger vom 16. Januar 2017 „Der Spukprofessor“ als jemanden aus, der erforscht „warum einige von uns an Magie glauben“. Dabei berichtet er, wie „paranormale Phänomene wie Telepathie oder Hellsehen ihn schon als Kind fasziniert“ hätten. Früher sei er selber felsenfest davon überzeugt gewesen, dass es solche Dinge gebe. Dies hätte sich durch seine Forschungen aber grundlegend geändert. Seither bezeichne er sich als „konvertierter Gläubiger“. In einem weiteren Internetbeitrag von wissenschaft-persönlich.ch vom 22. November 2016 mit dem Titel „Das Gehirn gaukelt uns Zusammenhänge vor, wo keine sind“ heisst es, Brugger „erforsche den Glauben an Übersinnliches und wie uns unser Gehirn dabei zum Narren hält“.
Diese Hinweise zeigen, wie bei Brugger aus einem in der Jugend suchenden Menschen jemand wurde, der sich zum strengen Naturwissenschaftler traditioneller Denkprägung profilierte. In einem solchen Fall verschwindet gemäss den Regeln der Psychologie die Suche nach neptunischen Inhalten jedoch nicht, sondern diese werden zu einem Hauptinhalt der Beschäftigungen, die das Individuum antreibt – ein Phänomen, welches wir, als Projektion, aus der Psychologie kennen. Die dabei stattfindenden Prozesse haben viel mit dem zu tun, was der Psychologe C.G. Jung in seinem Werk „Typologie“ im Zusammenhang mit der minderwertigen Fühlfunktion des intellektuellen Typus beschreibt. „Der intellektuelle Standpunkt … erfährt durch den Einfluss der unbewussten persönlichen Empfindlichkeit eine charakteristische Veränderung: Er wird dogmatisch-starr. Die Selbstbehauptung der Persönlichkeit wird auf ihn übertragen … Obschon die Vernunft selber beweist, dass jede intellektuelle Formel nur eine beschränkt gültige Wahrheit sei und deshalb niemals einen Anspruch auf Allgemeinherrschaft erheben kann, so nimmt die Formel praktisch doch ein solches Übergewicht an, dass alle anderen Standpunkte und Möglichkeiten neben ihr in den Hintergrund treten … Sie tritt daher auch an die Stelle jener allgemeinen Anschauungen, die man als Religion bezeichnet. Dadurch wird die Formel zur Religion, auch wenn sie dem Wesen nicht im Geringsten mit etwas Religiösem zu tun hat. Damit gewinnt sie auch den der Religion wesentlichen Charakter der Unbedingtheit. Sie wird sozusagen zum intellektuellen Aberglauben.“1
NZZ-Pamphlet des intellektuellen Aberglaubens
Das Pamphlet der NZZ vom 28. Dezember gegen die Astrologie beinhaltet noch einen weiteren Beitrag des Journalisten Frank Sieber mit dem Titel „Im Zeichen des Pfaus“. Da dieser Artikel jedoch im Gegensatz zu den beiden oben erwähnten korrekt als „Glosse“ deklariert und damit als polemischer Meinungsbeitrag definiert wird, brauchen wir nicht näher darauf einzugehen. Zum Vornherein an den Fakten vorbeizielend, dient er im besten Fall der Unterhaltung und in der schlechteren Variante der Bestätigung bereits bestehender Vorurteile.
Damit komme ich zum Thema der Beanstandung des NZZ-Pamphlets als „ignorant und Ausdruck miesen Journalismus“. Statt einer kritischen, aber fundierten Auseinandersetzung mit der Materie, bei der üblicherweise Experten des Faches, über das berichtet wird, zum Zuge kommen, beschränkt sich die sonst auf ihren seriösen Ruf bedachte NZZ auf polemische und diffamierende Beiträge von Personen, die zwar auf ihrem Fachgebiet als kompetent gelten, von Astrologie jedoch wenig bis keine Ahnung haben. Statt auf vier Seiten die Vorurteile einer begrenzten Weltsicht zu präsentieren, wie dies beliebig austauschbar bereits vor 20 oder 30 Jahren getan wurde, wäre es, wenn auch anstrengender, ehrlicher gewesen, den heutigen Stand der Astrologie zu präsentieren und darauf einzugehen, warum diese, nach neuesten Studien, in besonderem Masse die, für die Gestaltung unserer zukünftigen Welt so wichtige, Generation der Millennials anspricht.
Weiterführende Informationen:
NZZ-Artikel: Wenn die Erde im Bann der Sterne steht
Astrologie Heute-Artikel: Einige Thesen und Zitate zum Thema „Astrologie und Wissenschaft“
Fussnote:
1C.G. Jung: „Typologie“, 1972
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