Astrologie Heute Nr. 197 (Februar 2019)
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Astrologie Heute Nr. 197
Februar 2019

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 197 bestellen
Astrologisches Kontrastprogramm
 
«Bericht vom Vortragsabend «Wichtige Trends 2019»

von Trudy Baumann
 


Der alljährlich von Astrodata organisierte Vortragsabend über die Trends des neuen Jahres fand am 11. Januar im Hotel Crowne Plaza in Zürich statt. Im Fokus der Referate standen das Quadrat von Jupiter zu Neptun sowie Saturn und Pluto am absteigenden Mondknoten im Steinbock-Zeichen. Die Bedeutung dieses Kontrastprogramms auf privater, beruflicher, politischer, wirtschaftlicher und spiritueller Ebene wurde von den sechs Referentinnen und Referenten eloquent ausgeleuchtet – zur Inspiration der zahlreich erschienenen Besucher.
 

 
Christoph Schubert-Weller, Monica Kissling, Claude Weiss, Verena Bachmann, Alexandra Klinghammer, Ray Merriman und Christof Niederwieser (v. l. n. r.)
 

 

Claude Weiss stellte in seinem Vortrag «Nach der Krise ist vor der Krise» das Jupiter/Neptun-Szenario dem Saturn/Pluto-Szenario gegenüber – Ersteres habe mit Begeisterung, Visionen und Wunschdenken zu tun, Letzteres mit Verantwortung, Macht und Rechenschaft. Diese Konstellationen seien bereits im Horoskop der Sonnenfinsternis vom 6. Januar zu erkennen, was unter anderem das extreme Auf und Ab an der Börse um die Zeit des Jahreswechsels herum erkläre. Augenfällig wurde der Kontrast dieser Konstellationen auch in der Gegenüberstellung von wachsendem BIP und steigenden Schulden, wozu nicht nur die Staatsschulden, sondern auch Firmen- und Privatschulden zu zählen seien. Der erfahrene Astrologe ordnet dem Jupiter/Neptun-Szenario das sprunghafte Wachstum des BIP in den letzten Jahren zu, welches dem Glauben Vorschub leiste, es werde immer besser. Doch gleichzeitig würden die Schulden um ein Vielfaches des Wachstums zunehmen. Nun sei ein kritischer Moment erreicht, denn mit der allmählichen Anhebung der Zinsen würden die Schulden zu einem kaum mehr lösbaren Problem. Dies erfordere einen neuen Umgang mit der Situation, kam der Experte zum Schluss. Ein «Reset» sei voraussichtlich 2020 zu erwarten.

   
 
Verena Bachmann & Claude Weiss
  

Monica Kissling zeigte sich in ihrem Vortrag, «Gefährliche Verführer: Wer lenkt uns – und mit welchem Ziel?», besorgt im Hinblick auf die negativen gesellschaftspolitischen Auswirkungen der aktuellen astrologischen Konstellationen. Den «Krisenmodus» des Jupiter/Neptun-Zyklus – das abnehmende Quadrat – deutete sie als Vertrauenskrise und Krise der Visionen. Das Vertrauen in Regierungen und Institutionen schwinde. Saturn/ Pluto wiederum geht für die Medienastrologin einher mit existenzieller Verunsicherung, Ängsten und Frustration. Ein Ansteigen von staatlicher Kontrolle, Regulierung, Verboten sowie Bürokratie würden zu den negativen Seiten dieser Konstellation zählen. Liberale Demokratien stünden zudem unter Druck, unter anderem wegen Big Data, Algorithmen und künstlicher Intelligenz, welche im politischen Prozess der Meinungsbildung vermehrt von Gruppierungen gezielt zur Manipulation eingesetzt würden. Gemäss Monica Kissling könnte 2019 somit ein «böses Erwachen» anstehen, hinsichtlich des Schadens, der von diesen Faktoren angerichtet werde – und/ oder ein «Weiterträumen».

Verena Bachmann fasste die beiden zentralen Konstellationen des Jahres im Titel ihres Vortrags zusammen: «Gespenster der Vergangenheit und Visionen für die Zukunft». Mit Pluto (von Januar bis Oktober) und Saturn (von März bis Dezember) im Bereich des absteigenden Mondknotens im Steinbock-Zeichen hätten wir es mit «Gespenstern der Vergangenheit» zu tun. Alte Ängste könnten uns heimsuchen, etwa mit Pluto die Angst vor dem Tod, vor Kontrollverlust, vor Ohnmacht; oder mit Saturn die Angst vor zu viel Verantwortung, vor Schwäche, Versagen und Fehlern. Diese «Gespenster» könnten einen enormen Druck auf uns ausüben und unseren Blick auf die Realität verzerren. Gelinge es, klar zu unterscheiden zwischen «der Realität» und «alten Ängsten/Geschichten», komme das Potenzial dieser Planeten zum Zug. Bei Pluto etwa die Macht, allein durch die (innere) Haltung etwas zu bewirken, bei Saturn Klarheit und Selbstdisziplin. Beim Jupiter/Neptun-Zyklus hingegen gehe es um Visionen für die Zukunft. Das aktuelle Quadrat erfordert ein Infragestellen jener Visionen, die 2009, zu Beginn des Zyklus, hinsichtlich neues Bewusstsein entstanden seien, erklärte die Referentin. Schliesslich wies sie auch auf die Bedeutung des Krebs-Zeichens hin, welches 2019 wegweisend sei, um gut über die Runden zu kommen: etwa «Zugehörigkeit zu einem System» oder «Füreinander da sein» nannte sie als entsprechende Qualitäten.

 
Christof Niederwieser & Monica Kisling
  

Der Astrologe Christof Niederwieser ging in seinem Referat, «2019 – Das Ende einer Ära», auf den Saturn/Pluto-Zyklus ein. Dieser sei in der Wirtschaftsastrologie wichtig als Anzeiger der Zeitgeistqualität: was in der jeweiligen Zeit Erfolg und Macht verspreche. Mit Stichworten skizzierte Niederwieser schliesslich die «Leitsysteme» seit 1851 und wies darauf hin, dass uns mit dem Wechsel des aktuellen Zyklus, der 1982 auf 27 Grad Waage begann, und dem nächsten, der 2020 auf 23 Grad Steinbock startet, durch den Quadrataspekt zueinander eine markante Zeit bevorstehe. Als anschauliches Beispiel brachte er den Vergleich mit der früheren Epoche, als der Zyklus ebenfalls von Waage zu Steinbock wechselte: Vor 500 Jahren wurde die Renaissancezeit von der Reformation abgelöst. Eine interessante Parallele zur Gegenwart stelle die Wichtigkeit von «Beziehungen» im Waage-Zyklus dar: 1477 begann der Aufstieg von Habsburg zur Grossmacht durch geschickte Heiraten – während 1982 unsere heutige Medien- und Marketinggesellschaft ihren Siegeszug angetreten habe. Der Schlüssel zur Macht sei in den letzten 35 Jahren darin gelegen, wen man kenne und über welche Netzwerke man verfüge, wie gut man sich vermarktet und sein Image pflegt. Beim neuen Zyklus ab 2020 dürfte es dann wieder stärker um Inhalte gehen, lautet die Schlussfolgerung des Referenten. Die Konzentration auf ein grosses persönliches Lebenswerk dürfte dann – mit Steinbock – zum Erfolgsrezept avancieren.

Nach der Pause widmete sich Alexandra Klinghammer in ihrem Vortrag, «Auf der Suche nach dem Stein der Weisen – Das Jahr 2019 aus spiritueller Sicht», den beiden Hauptkonstellationen des Jahres aus einer individuell-spirituellen Perspektive. Dabei machte sie darauf aufmerksam, dass nicht nur das Jupiter/Neptun-Quadrat mit Spiritualität in Verbindung steht, sondern auch die Saturn/Pluto-Konstellation im Steinbock-Zeichen. Ersteres habe mit einer Suche nach Sinn, transzendenten Erfahrungen und Erlebnissen, die über die Ich-Grenze hinausführten, zu tun, Letztere mit Wandlung, Transformation (Pluto) und Zeit (Saturn), also einer «Transformation der Zeit» – was gemäss der Referentin eine Grundlage für spirituelle Erfahrungen sei, etwa um eine Einheitserfahrung bei einer Meditation zu machen. Auf den Alltag übertragen, ginge es darum, die «psychische Zeit» zu transformieren, was bedeute, ganz im Moment präsent zu sein, weder bei vergangenen Erfahrungen noch bei zukünftigen Vorhaben. Eine solche Haltung könne helfen, mit schwierigen Erlebnissen – die sowohl Saturn/Pluto als auch Jupiter/Neptun mit sich bringen dürften – besser umzugehen. In der zweiten Hälfte ihres Vortrags wies Alexandra Klinghammer auf konkrete Daten, welche sich 2019 für spirituelle Erfahrungen besonders eigneten.

 
Raymond Merriman & Alexandra Klinghammer
  

Raymond Merriman, der amerikanische Finanzastrologe und Autor des Jahrbuchs «Voraussagen für 2019», ging in seinem Vortrag, «Jupiter in Schütze, Neptun in Fische – Ist es eine Blase oder ein Crash?», auf die Jupiter/Neptun-Konstellation ein. Für ihn bildet sie das dominante «Setup» für 2019. In starkem Kontrast dazu stehe das darauf folgende Steinbock-Stellium von Jupiter, Saturn und Pluto 2020. Das Jupiter/Neptun-Quadrat 2019 könnte sowohl eine «Blase» als auch ein «Crash»-Szenario anzeigen, erklärte Raymond Merriman. Auf ein «bärisches» Szenario deute der historische Vergleich hin, als letztmals ein Jupiter/Neptun-Quadrat, mit den jeweiligen Planeten in ihren Herrschaftszeichen, stattfand (1852). Damals hatte ein 18-Jahres-Zyklus seine Spitze (Dezember), dem in den folgenden fünf Jahren ein Verlust von 60 % an den Aktienmärkten folgte. Gemäss Ray Merriman zeigte das Börsengeschehen Ende 2018 und Anfang 2019 viele Ähnlichkeiten mit demjenigen von 1852. Somit wäre die negative Seite des Jupiter/Neptun-Quadrats bereits eingetreten – Hysterie und Panik –, womit 2019 an der Börse mit fallenden Kursen zu rechnen wäre. Falls dieses Szenario jedoch noch nicht eingetreten sein sollte, meinte der Finanzexperte, bestehe 2019 nochmals die Chance auf einen kräftigen Aufschwung an den Aktienmärkten, mit einem umso stärkeren Abschwung in den Jahren 2020–2023.

Der Vortragsabend ging schliesslich mit einem persönlichen Abschied zu Ende. Christoph Schubert-Weller, der in den letzten Jahren nebst eigenen Referaten jeweils auch die Vorträge und Texte von Raymond Merriman übersetzt hatte, gab aus Krankheitsgründen diese Tätigkeit auf und konnte für seine langjährige Tätigkeit Dank und Applaus entgegennehmen.

Einen wichtigen Hinweis gab es überdies zum Jahr 2020. Am 11./12. Januar wird anstelle des jährlichen Trends-Vortragsabends ein von verschiedenen Veranstaltern organisierter Kongress zur Konjunktion von Saturn/Pluto in Zürich stattfinden: «Reset Astrology – Auftakt zu einer neuen Ära.» Weitere Infos unter www.astro2020.ch.

Hinweis: Alle Vorträge sind als Live-Mitschnitte auf einer Doppel-CD erhältlich: Bestellung



Trudy Baumann, geb. 1965; studierte Germanistik und Anglistik (M. A.); Journalistin; diplomierte Astrologin SFER; Mitarbeiterin von Astrodata (E-Mail: Trudy Baumann)