Astrologie Heute - Themen der Zeit

Die Sonnenfinsternis vom 26. Dezember 2019

von Claude Weiss

24. 12. 2019

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Fig. 1
Sonnenfinsternis für Zürich
26. 12. 2019, 6:13 LT, 5:13 GT
Zürich, CH (47N23, 8E32)
Koch
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Fig. 2
Sonnenfinsternis für Brüssel
26. 12. 2019, 6:13 LT, 5:13 GT
Brüssel, B (50N50, 4E20)
Koch
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Fig. 3
Sonnenfinsternis für London
26. 12. 2019, 5:13 GT
London, GB (51N30, 0W10)
Koch
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Fig. 4
Sonnenfinsternis für Washington
26. 12. 2019, 0:13 LT, 5.13 GT
Washington, DC (38N53, 77W02)
Koch
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Fig. 5
Muttereklipse der Saros-Serie 3 Süd
13. 8. 1208 (jul. Kalender), 8:24 GT

Ohne Häuser

Am frühen Morgen des Stephanstags ereignet sich um 6.13 Uhr auf 4° Steinbock und in Konjunktion mit Jupiter eine Sonnenfinsternis. Auffällig ist dabei auch das Trigon zum Uranus, welches wie die Konjunktion mit dem Jupiter im Orb von wenig mehr als einem Grad stattfindet.

In Mitteleuropa ereignet sich die Sonnenfinsternis in Konjunktion mit dem Jupiter, ebenso wie die Saturn/Pluto-Konjunktion, im zweiten Haus (in Fig. 1 für Zürich aufgezeichnet), womit eine besondere Betonung von Fragen des Selbstwertes, des Besitzes und des Reviers angezeigt ist. Die zwei sehr unterschiedlichen Pole können ein Hin- und Herschwanken zwischen einer überaus optimistischen Haltung (Sonne/Mond in Konjunktion mit Jupiter) und einer realistischen bis pessimistischen Ausrichtung anzeigen (Saturn/Pluto in Steinbock).

Zwischen Draufgängertum und Sorge um die Natur

Einen gewissen Dämpfer könnte die Jupitereuphorie auch durch den achsennahen Chiron am IC erhalten. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass im kardinalen Zeichenkreuz der Neumond auf 4.07° Steinbock innerhalb des Orbs von 1° vom Mittelwert von Chiron (1.31° kardinal) und Jupiter (5.20° kardinal) steht. Diese Diskrepanz kann natürlich auch in der Form zum Ausdruck kommen, dass verschiedene Gruppen miteinander rivalisieren: Die einen feiern den Fortschritt, das freie Unternehmertum und sprudelnde Gewinnaussichten (Jupiter und Uranus begünstigen forsches Draufgängertum), während die anderen beklagen, dass Natur, Klima und die Sorge um die Schwächeren zu wenig Beachtung finden. Dieses Thema kommt etwas abgewandelt auch über den Gegensatz zwischen Sonne/Mond/Jupiter und Saturn/Pluto zum Tragen: Die Jupiterfraktion ist zuversichtlich und hat keine Probleme damit, zugunsten der Entwicklung und des Fortschritts Schulden zu machen, während Saturn/Pluto im Zusammenhang mit derartiger Leichtsinnigkeit den Kopf schüttelt und den Teufel an die Wand malt.

Bei aller Begeisterung, die die Jupiter/Uranus-Konstellation auslöst, ist dabei das Gleichgewicht tatsächlich etwas fragil, wenn man bedenkt, dass Uranus ein zwar nicht sehr genaues Quadrat zur Venus bildet, ein Aspekt, der jedoch durch die Rezeption der beiden Himmelskörper enorm verstärkt wird, denn Venus und Uranus befinden sich in Rezeption zueinander (jeder steht im Zeichen des andern). Zusätzlich kann mit Merkur Quadrat Lilith (flankiert von Mars Trigon Lilith) sehr schnell ein Meinungsumschwung im Zusammenhang mit bisher verdrängten Faktoren (Lilith in Fische und im dritten Haus) stattfinden, der blitzschnell die bevorzugten Vorstellungen verändert.

Zu derartigen Entsprechungen kann für Mitteleuropa auch das eingeschlossene Fischezeichen im dritten Haus, inklusive des unaspektierten Neptun und der von diesem beherrschten Lilith, beitragen, indem ganz plötzlich irrationale Ängste aufkommen, die unter anderem mit verdrängten Schuldgefühlen zu tun haben. Auch der Mars, der ein (nicht sehr genaues) Sextil zum Pluto bildet, beinhaltet aufgrund seiner Stellung im Skorpionzeichen und im zwölften Haus und seines Halbsextils zum Merkur ein gewisses Störpotenzial: Er kann zuschlagen, wenn zu optimistische Vorstellungen wichtige Fakten ausser Acht lassen.

Das für Zürich aufgezeichnete Horoskop der Sonnenfinsternis lässt sich problemlos auch für andere Orte Mitteleuropas heranziehen. So steht für das relativ weit entfernte Berlin der Aszendent auf dem gleichen Grad wie für Zürich, und die Spitze des zweiten Hauses kommt noch ins Steinbockzeichen zu liegen, während sich lediglich die MC/IC-Achse um ca. 5° mit dem Tierkreis verschiebt, womit der Chiron etwas weniger genau auf dem IC zu stehen kommt. Für Brüssel verändert sich allerdings das Bild in dem Sinne, als die Spitze des zweiten Hauses ungefähr auf den Merkur, und der IC ungefähr auf der Lilith zu liegen kommt, derweil der Aszendent bis Anfang Schütze zurückkrebst (Fig. 2). Fazit: Die gemachten Aussagen zum zweiten Haus behalten ihre Gültigkeit, aber dieses wird statt von Saturn vom Planeten Jupiter regiert, und die Merkur/Lilith-Quadratur steht nun stärker im Fokus, während die Thematik des eingeschlossenen Fischezeichens für diesen Standort nicht zutrifft.

Mars steht in London am Aszendenten

Für Westeuropa haben wir nochmals eine andere Situation, indem im für London in Fig. 3 aufgezeichneten Horoskop der Sonnenfinsternis nun der Mars kurz vor dem Aszendenten im Skorpionzeichen steht und damit eine starke Wirkung entfaltet, während der IC auf die Halbsumme zwischen Neptun und Lilith im Fischezeichen zu liegen kommt. An diesem Standort kommt eine starke Durchsetzungsenergie zum Tragen, während Ausgewogenheit und Verhandlungstalent (eingeschlossene Venus) eher zu kurz kommen. Im dritten Haus befindet sich nun nicht mehr das Fischezeichen als eingeschlossenes Prinzip wie für Zürich und Berlin, sondern dies gilt wie für Brüssel für das Wassermannzeichen, in welchem die eingeschlossene Venus steht.

Neumond und Jupiter am IC für Washington

Wechseln wir den Kontinent und betrachten wir die Sonnenfinsternis für Washington, ergibt sich häusermässig ein völlig anderes Bild (Fig. 4). Der Neumond in Konjunktion mit Jupiter kommt nun auf den IC zu liegen, und die starke Auseinandersetzung zwischen dem jupiterhaften Optimismus und dem saturnischen Realismus oder Pessimismus spielt sich hier im vierten Haus ab, in welchem das Volk und die Volksmeinung angesiedelt sind. Durch die Achsennähe ist die Sonne/Mond/Jupiter-Konjunktion sehr prominent gestellt, und das Jupiterprinzip kommt dementsprechend stark zum Tragen. Interessant ist auch, dass die Venus (die im Quadrat zum Uranus steht) sich nicht nur im risikofreudigen Wassermannzeichen befindet, sondern auch im spekulativen fünften Haus, wobei sie ihr Quadrat zu Uranus im achten Haus macht, der Freude daran haben kann, auf ebenso spielerische wie spekulative Weise mit Werten umzugehen. Damit ist das Klima unternehmungslustig und experimentierfreudig, wobei Rückschläge vonseiten von Chiron am Deszendenten drohen.

Finsternisse wirken ein halbes Jahr

Im Gegensatz zu Neumonden sind Sonnenfinsternisse meist ohne weiteres bereits anderthalb Monate vorher spürbar, auch wenn ihre Intensität auf den Finsternistermin hin zunimmt. Sie wirken im weiteren bis 4–5 Monate in die Zukunft, ungefähr bis zum Termin, zu welchem sie durch die nächste Finsternis abgelöst werden. Bezogen auf Mitteleuropa, können wir aus dieser Konstellation schliessen, dass sie die Unternehmungslustigeren unter uns darin unterstützt, etwas zu riskieren, weil wir damit Glück haben könnten. Ganz allgemein kann man sagen, dass diese Finsternisperiode gute Möglichkeiten bietet, um sich von einschränkenden Verhaltensmustern oder Belastungen zu trennen und auf Neuland vorzustossen. Es ist jedoch wichtig, dass wir gleichzeitig fähig sind, schnell auf Überraschungen zu reagieren, denn vieles könnte trotz der positiven Aussichten, anders herauskommen, als wir es planten. Sowohl der Uranus (im Quadrat zur Venus), als auch der Chiron im Quadrat zu Sonne/Mond/Jupiter, oder die Lilith im Quadrat zum Merkur, können neue Elemente in die Gleichung einbringen, die uns vielleicht zwingen, das Resultat unserer Anstrengungen zu hinterfragen und Nachkorrekturen anzubringen, wenn es nicht dem entspricht, was wir beabsichtigten.

Schöne Momente geniessen

Vielleicht sollten wir uns aber die Freude und den Spass, den Jupiter uns vermittelt, nicht durch allzu viele Überlegungen und Sorgen vermiesen lassen, umso mehr als wir im Januar im Zusammenhang mit der Saturn/Pluto-Konjunktion noch genügend Gelegenheit haben dürften, uns mit den schwierigeren Aspekten der gegenwärtigen Zeit zu befassen. Darum möchte ich an dieser Stelle die erfrischende Empfehlung des amerikanischen Astrologen Raymond Merriman zur Weihnachtszeit zitieren, die er am letzten Sonntag (15. Dezember) im Hinblick auf die bevorstehende Weihnachtszeit abgab:

«Viel Spass! Mit all dieser Jupiter-Energie (…) gibt es keinen Grund, warum man den nicht haben sollte. Sie sollten es allerdings mit dem Spass nicht übertreiben. Jupiter hat oft Schwierigkeiten, seine Grenzen oder die Grenzen anderer zu erkennen. Aber mit gesundem Menschenverstand und ein wenig Respekt vor anderen, versprechen wir eine grossartige Weihnachtszeit für Privatpersonen und Unternehmen. Wir können die Harmonie miteinander spüren und die Dinge erkennen, die uns miteinander verbinden, statt uns zu trennen. Viel Spass!»

Diese erfrischende und ermunternde Empfehlung ermöglicht mir die Platzierung einiger kritischer Beobachtungen, die ich die Gelegenheit hatte, zu dieser stark von Jupiter und Uranus geprägten Zeit zu machen:

Die Gefahr euphorischer Jupiter-Phasen

Die Börse floriert und verschiedene Indizes bilden in den Dezembertagen des Jahres 2019 Allzeithochs. Man hat den Eindruck, dass sich manche in der besten aller Welten fühlen und den Eindruck haben, die Party gehe ewig weiter. Eine solche Euphorie ist eine klassische Jupiter-Entsprechung und dauert an, so lange sich kritische Nachrichten nicht massiv aufdrängen. Diese mögen zwar da sein und man könnte sie abrufen, tut dies jedoch nicht, um die positive kollektive Stimmung nicht zu verderben. So kann man als eine in mancher Hinsicht positive Entsprechung betrachten, dass es dem hemdsärmlig auftretenden Boris Johnson, der sich unkonventionell und mutig ins Zeug gelegt hat und etliche Risiken eingegangen ist, gelungen ist, in der Brexitfrage, die das Land seit Jahren lähmt, eine Entscheidung herbeizuführen, die nun auch vom Unterhaus bestätigt wurde. Auch wenn der Brexit für Grossbritannien nicht die bessere Lösung sein mag, so ist es doch zu begrüssen, dass in dieser Sache endlich etwas läuft, und dadurch die Möglichkeit gegeben ist, weiterzublicken.

Etwas Ähnliches dürften die Anhänger des amerikanischen Präsidenten Donald Trump empfinden. Sie freuen sich darüber, dass das «Impeachment», welches nun ausgesprochen wurde, in ihren Augen dem Vergleich des Elefanten entspricht, der eine Maus geboren hat. Dabei fühlen sie sich in ihrem «heiligen Zorn» gegen die Demokraten bestätigt, die in ihren Augen versuchen, ihrem in jeder Hinsicht erfolgreichen Präsidenten Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Die US-Demokraten selbst fühlen sich in ihrer Mission bestärkt, die Verfassung zu schützen und der Korruption des Präsidenten Einhalt zu gebieten. Dabei geht es um den korrupten Versuch Trumps, den ukrainischen Präsidenten im politischen Kampf gegen seinen Rivalen Joe Biden einzuspannen, ein Vorgehen, welches in jeder normalen Situation zur Absetzung des Präsidenten führen müsste. Das Land ist aber völlig polarisiert, was möglich ist, weil die Anhänger der beiden Parteien in völlig verschiedenen Welten leben. Die Tatsache, dass sich die republikanischen Politiker praktisch unisono hinter ihren Präsidenten stellen, macht das verfassungsrechtliche Institut Amtsenthebung zu einer Farce. Damit wird aber ein wichtiger Pfeiler der amerikanischen Demokratie ausgehöhlt, was wiederum nur deshalb stattfinden kann, weil die Fakten nicht mehr zählen. Die eigentlichen «Glaubenskriege», die dabei toben, gehören ebenso wie Skandale eben auch zum Spektrum starker Jupiter-Konstellationen, und dies erinnert uns daran, dass sogar Kriege vor allem unter Jupiter-Aspekten ausbrechen, wenn nämlich die eine Seite überzeugt ist, im Recht zu sein, und die Chancen, gegen den Feind zu gewinnen, positiv einschätzt.

Die Vernunft gehört zu den ersten Opfern

Dass unter solchen Konstellationen die Vernunft zu den ersten Opfern gehört, erscheint naheliegend, und so erstaunt es nicht, dass zur gleichen Zeit, als die Aktienkurse, Boris Johnson und Donald Trump Triumphe feiern, die 25. Klimakonferenz in Madrid kläglich scheitert, und am 15. Dezember praktisch ergebnislos zu Ende geht. Im Treffen können sich die Teilnehmer nicht darüber einigen, wie die Bestimmungen des Pariser Klimaschutzabkommens umgesetzt werden sollen. Wichtige Beschlüsse werden auf die nächste Konferenz vertagt. Damit geht wichtige Zeit verloren. Unter starken Jupiter-Aspekten haben die Mächtigen meist keine Lust sich einzuschränken. Dementsprechend twittert Greta Thunberg: «Die Wissenschaft ist eindeutig, aber die Wissenschaft wird ignoriert.» Auch in Klimafragen ist ein Glaubenskrieg in Gange. Das Problem: Wenn wir während der Festtage mit Essen und Trinken über die Stränge hauen, stellt sich der Kater recht schnell ein, und wir sehen uns dazu veranlasst, unser Verhalten zu ändern. Im Falle des Klimas können wir die Konsequenzen lange Zeit ignorieren, denn sie stellen sich erst mit Verzögerung ein.

Die Finsternisse der Saros-Serie 3 Süd

Wie in Astrologie Heute bereits verschiedentlich ausgeführt, lassen sich die Finsternisse bestimmten «Familien» mit ähnlichen Eigenschaften zuordnen, indem in häufig weit zurückliegender Vergangenheit eine sogenannte «Muttereklipse» weit entfernt von der Mondknotenachse (im Tierkreis 14–18° danach) stattfand. Dies ist der Beginn einer sogenannten Saros-Serie von Finsternissen, die sich alle 18 Jahre und 9–11 Tage mit durchschnittlich um 10 – 11° verschobenen Stellungen im Tierkreis ereignen. Nach ca. 640 Jahren finden die Finsternisse dann exakt auf der Mondknotenachse statt, und die Serie läuft weitere durchschnittlich 640 Jahre später aus. Dabei haben die Finsternisse gleicher Saros-Serien ähnliche Merkmale, die sich aufgrund der Konstellationen der Muttereklipse beschreiben lassen. Die Abfolge der Finsternisse der Saros-Serie 3 Süd, die Familie, um die es sich bei der gegenwärtigen Sonnenfinsternis vom 26. Dezember handelt, sieht folgendermassen aus:

2019:   Sonnenfinsternis vom 26. Dezember auf 4° Steinbock.

            Mondfinsternisvom 10. Januar 2020 auf 20° Krebs.

2001:  Sonnenfinsternis vom 14. Dezember auf 23° Schütze.

           Mondfinsternisvom 30. Dezember auf 9° Krebs.

1983:  Sonnenfinsternis vom 4. Dezember auf 12° Schütze.

           Mondfinsternisvom 20. Dezember auf 28° Zwillinge.

1965:  Sonnenfinsternis vom 23. November auf 1° Schütze.

           Mondfinsternisvom 8. Dezember auf 16° Zwillinge.

1947:  Sonnenfinsternis vom 12. November auf 20° Skorpion.

           Mondfinsternisvom 28. November auf 5° Zwillinge.

1929:  Sonnenfinsternis vom 1.November auf 9° Skorpion.

           Mondfinsternisvom 17. November auf 24° Stier.

Diese Liste ist hilfreich, um zwischen früheren Auslösungen von Finsternissen dieser Serie im eigenen oder in fremden Horoskopen Vergleiche mit jetzigen Themen anzustellen. Interessant sind dabei die Häuserachsen, auf welche die Finsternisse fallen, und die Aspekte, die sie zu Faktoren des Geburtshoroskops bilden. Bei letzteren richtet sich das Augenmerk vor allem auf Konjunktionen und Oppositionen im Orb von bis 4°, sowie Quadraten im Orb von 2–3°.

Muttereklipse der Saros-Serie 3 Süd

In Fig. 5 ist die Muttereklipse der Saros-Serie 3 Süd abgebildet. Sie geht auf den 13. August 1208 (im julianischen Kalender) zurück, bzw. den 20. August 1208 im gregorianischen Kalender. Das Horoskop ist ohne Häuser aufgezeichnet und damit standortunabhängig wiedergegeben.

Stellen wir im Horoskop für die Sonnenfinsternis vom 26. Dezember 2019 eine Merkur-Stellung fest, die aufgrund ihrer Anwesenheit im Schützezeichen und im Quadrat zur Lilith zu Schwierigkeiten in der Kommunikation führen kann, indem verschiedene Gruppen aneinander vorbeireden und sich nicht auf gemeinsame Standpunkte einigen können, springt das Thema von Kommunikationsproblemen und Spannungen wegen unterschiedlicher Auffassungen von Richtig oder Falsch im Zusammenhang mit politischen oder religiösen Verzerrungen bereits bei der Betrachtung der Muttereklipse der Saros-Serie 3 Süd in die Augen. Pluto steht exakt am absteigenden Mondknoten im Löwezeichen, was Machtkonflikten eine besondere Zwanghaftigkeit verleiht und seine Konjunktion mit Jupiter weist auf Auseinandersetzungen über rechtliche Themen und Fragen von Richtig oder Falsch hin. Mit einem rückläufigen Merkur in Konjunktion mit Sonne und Mond in Löwe und – mit Ausnahme einer weiten Uranus-Konjunktion – sonst unaspektiert, haben wir es mit einer schwierigen Kommunikation zu tun, bei welcher verschiedene Auffassungen aufeinanderprallen, und die Parteien ihre jeweilige einseitige Haltung zu einer Machtfrage hochstilisieren. Die Berücksichtigung genauester Aspekte (1° Orb) und Halbsummen, eine Vorgehensweise, welche sich bei der Deutung von Saros-Serie-Eklipsen bewährt hat, ergibt folgende Aspekt- und Halbsummen-Strukturen:

Pluto = Mondknoten = Venus/Uranus = Mars/Uranus

Mondknoten = Jupiter/Pluto

Neptun = Chiron = Saturn

Sonne = Mond = Merkur r

Lilith = Venus/Saturn = Mars/Saturn = Venus/Chiron = Mars/Chiron.

Diese Entsprechungen zeigen, dass auch in der Muttereklipse der gegenwärtigen Sonnenfinsternis das Thema jupiterhafter Übertreibungen (Jupiter/Pluto am absteigenden Mondknoten im Löwezeichen) eine markante Rolle spielt. Im weiteren zeigt die Formel Pluto = Mondknoten = Venus/Uranus = Mars/Uranus, dass Beziehungen, Vereinbarungen und Verträge einem grossen Stress ausgesetzt sind, indem Themen von Besessenheit und instinkthaftem Verhalten gegenüber der Vernunt die Führung übernehmen. Dies findet bei einzelnen Individuen und Paaren statt, prägt aber auch die Politik, indem eigenwilliges, machtbetontes Verhalten überwiegt, und frühere Abmachungen schnell einmal über den Haufen geworfen werden. Im Zusammenhang mit der Besprechung der Sonnenfinsternis vom 14. Dezember 2001 in Astrologie Heute wurde diese Konstellation folgendermassen beschrieben:

«Pionierhafte Taten oder extreme Handlungen sowie Wechsel oder abgebrochene Beziehungen durch leidenschaftliche, zwingende oder zwanghafte Gefühle und Emotionen. Negativ gesehen besteht bei dieser Konstellation die Gefahr, keine Alternativen zum eigenen Vorgehen zu erblicken, während in der positiven Betrachtung Durchbrüche und mutige Pioniertaten sowie Erneuerungen denkbar sind.»

Tendenz zu opportunistischem Verhalten

In eine ähnliche Richtung weist die Konstellation Mondknoten = Jupiter/Pluto. Damit kann ein opportunistisches und rechthaberisches Verhalten einhergehen, im Sinne von «das was für uns (unsere Gruppe) gut ist, ist für alle gut». Die Konstellation begünstigt jene, die bereits einflussreich oder an der Macht sind, kann aber in heftige Skandale im Zusammenhang mit Machtmissbrauch (speziell im Bereich der Politik, des Bankenwesen oder des Geldes) umschlagen. Unlautere Machenschaften mächtiger Politiker und Banker werden bekannt und machen Schlagzeilen.

Gegenprogramm: Drang zu helfen und zu heilen

Das Quadrat zwischen Neptun im Widder und Saturn sowie Chiron im Krebszeichen, welches sich über die Formel Neptun = Chiron = Saturn zum Ausdruck bringen lässt, kann als positive Entsprechung den Wunsch zu helfen und zu heilen zum Ausdruck bringen, im negativen Sinne aber auch zu Ohnmachtsgefühlen oder Wahnvorstellungen mit Aktivierung tiefliegender Ängste, bis hin zu Panikreaktionen führen. In solchen Zeiten haben Verschwörungstheorien Hochkonjunktur, und es ist auch denkbar, dass hinter den Kulissen viele unlautere Dinge geschehen. Es kommt zu Opfern und vielleicht auch zu Märtyrern.

Auch die Verbindung Sonne = Mond = Merkur (rückläufig) kann sich auf unterschiedliche Art manifestieren. Sie weist nicht nur auf Schwierigkeiten in der Kommunikation hin, sondern kann im positiven Sinne auch die Veranlassung bewirken, schwierige Probleme zu lösen, indem man den Dingen rigoros auf den Grund geht. Weitere Entsprechungen sind Nachrichten, die die Welt oder das eigene Weltbild verändern, sowie – ein klassisches Phänomen der heutigen Zeit – die Bedeutung von mutwillig gestreuten Falschinformationen, um die Menschen im Sinne des Willens der Mächtigen in ihren Entscheidungen und in ihrem Wahlverhalten zu beeinflussen.

Die Verbindung Lilith = Venus/Saturn = Venus/Chiron = Mars/Saturn = Mars/Chiron wurde in der bereits beschriebenen Dezember 2001-Ausgabe von Astrologie Heute folgendermassen gedeutet:

«[Diese Konstellation] erzeugt ähnlich wie die … Pluto-Themen eine Kompromisslosigkeit, die im positiven Sinne dazu führen kann, dass man sich in seinen Handlungen ebenso wie in seinen Beziehungen nicht mit faulen Kompromissen oder Mittelmass zufrieden gibt, sondern grosse Konsequenz zeigt. Dies führt in der negativen Entsprechung zu Intoleranz, irrationalen Handlungen und abgebrochenen Beziehungen aufgrund von Unverträglichkeit. Dieser Aspekt fordert den Dialog zwischen dem Establishment (Saturn) und ausgeschlossenen Minderheiten (fremden Kulturen) sowie der Frauen (speziell in einer Gesellschaft, die Frauen unterdrückt), damit es nicht zu zerstörerischen Handlungen kommt. Neue Formen des Umgangs zwischen den Geschlechtern müssen in solchen Zeiten erarbeitet werden, damit es nicht zu Trennungen und zum Abbruch von Beziehungen kommt. Ähnliches gilt für die Beziehungen zwischen verschiedenen Ländern und Völkern.»

Frühere Entsprechungen der Saros-Serie 3 Süd

Aufgrund der starken Jupiter-, Uranus- und Pluto-Themen der Muttereklipse der Saros-Serie 3 Süd (Fig. 5) und der Tatsache, dass die Finsternisse dieser Serie bis weit zurück in die Nähe von Saturn/Pluto-Konjunktionen oder –Oppositionen fallen, kann man sich vorstellen, dass wir es zu Zeiten der Finsternisse dieser Serie mit markanten Themen zu tun haben, die die Machtverhältnisse auf der Welt und die gültigen Finanzsysteme in erheblicher Weise tangieren können. Einige Details zu den früheren Phasen dieser Finsternisserie veranschaulicht dies:

Die Sonnen- und Mondfinsternisse vom Dezember 2001

Die zu dieser Finsternisperiode gehörenden Ereignisse beginnen Anfang November 2001 und erstrecken sich bis Mai 2002. Sie sind ganz wesentlich vom Anschlag vom 11. September auf das World Trade Center geprägt, welcher George W. Bush in den Augen der Amerikaner, aber praktisch auch weltweit eine Lizenz zur Sühnung der Missetaten der «Achse des Bösen» erteilte. Dabei genoss der amerikanische Präsident für die Amerikaner praktisch die Deutungshoheit, welche Länder unter diesen Begriff fielen. Die Konsequenz: Das was im Oktober 2001 mit dem Krieg gegen Afghanistan zur Tötung Osama Bin Ladens begann, fand seinen Abschluss im Irakkrieg, der weniger als anderthalb Jahre später gestartet wurde. Diese Themen mögen allerdings mehr mit der dreifachen Saturn/Pluto-Opposition zu tun haben, deren Sequenzen Anfang August 2001 begannen und Ende Mai 2002 endeten. Ähnliches lässt sich wohl auch von der ungewöhnlichen Häufung von Katastrophen sagen, die die Schweiz zwischen Ende September und Ende November 2001 mit dem Amoklauf im Zuger Parlament (14 Tote) am 27. September, dem Grounding der Swissair am 2. Oktober, dem Inferno im Gotthardtunnel vom 24. Oktober, als zwei Lastwagen mit brennbaren Gütern frontal zusammenprallten (11 Tote) und dem Crossair-Absturz vom 24. November (24 Tote) erlebte.

Nur die Ereignisse ab November, mit einem Flugzeugabsturz in New York vom 12. November (255 Tote), der Vertreibung der Taliban aus Kabul (13. Nov.) und den Protesten vom 26. November gegen das Klonen eines menschlichen Embryos (vorgenommen vom Unternehmen ACT bei Boston), sind aber vor dem Dezember zur Finsternisperiode der Saros-Serie 3 Süd zu zählen.

Im Dezember 2001 kommen folgende Ereignisse dazu:

9. Dezember: Beschluss der italienischen Regierung für die Umsetzung eines Plans zur Rettung Venedigs vor dem Hochwasser. Das Vorhaben beinhaltet die Errichtung von 79 Flutschutztoren, die im Rahmen einer Bauzeit von 8 Jahren aufgestellt werden sollen. 18 Jahre später ist das Projekt mit dem Namen «MOSE.», als die Überschwemmungen vom Nov./Dez. 2019 stattfinden, immer noch nicht einsatzbereit.

Eine weitere Krise, die an heute erinnert, findet in Argentinien statt, als am 20. Dezember Präsident Fernando de la Rua den Ausnahmezustand verhängt und am gleichen Tag zurücktritt. Es übernimmt der Peronist Rodriguez Saa am 23. Dezember, der aber bereits am 30. Dezember entmachtet wird. Im Verlaufe der Ereignisse kommt es zu teilweise gewalttätigen Demonstrationen mit insgesamt 28 Toten. Das wichtigste Ereignis der weniger als eine Woche dauernden Präsidentschaft Saas ist dabei die Erklärung der Zahlungsunfähigkeit gegenüber den Gläubigern des Landes und damit des Staatsbankrotts. Als diese Zeilen am 23. Dezember geschrieben werden, steht Argentinien wieder vor einem riesigen Schuldenberg, und die Rückzahlung kurzfristiger in Dollar denominierter Staatsanleihen wird bis zum 31. August 2020 ausgesetzt. Um dem Staatsbankrott vorzubeugen, wird ein Notstandsgesetz verabschiedet – für die Investoren ein bedenkliches Signal. Die orf.at-news vom 23. Dezember 2019 bringen die Situation des Landes folgendermassen auf den Punkt: «Der neue argentinische Präsident Alberto Fernandez hat angesichts der schwierigen Lage in seinem Land Parallelen zur schweren Wirtschaftskrise von 2001 gezogen. Argentinien befinde sich in einer Situation ‘praktischer Zahlungsunfähigkeit’, sagte Fernandez gestern im Fernsehsender America T.V. ‘Es ist nicht genau so wie 2001, aber ähnlich’, sagte der linksgerichtete Politiker, der am 10. Dezember sein Amt angetreten hatte… Während der bisher schwersten Wirtschaftskrise Argentiniens im Jahr 2001 habe die Armutsrate bei 57 % gelegen, derzeit liege sie bei 41 %, erklärte Fernandez.»

Das aus europäischer Sicht wohl wichtigste Ereignis vom Dezember 2001 ist die Einführung der Gemeinschaftswährung Euro, die am 14. Dezember, dem Tag der Sonnenfinsternis, mit der Auslieferung von 53 Mio. Säckchen mit EU-Münzen in Frankreich, den Niederlanden und Irland beginnt, ein Vorgang, der bis zum 18. Dezember dauert, bis sämtliche Euroländer beliefert sind. Ab dem 1. Januar 2002 soll der Euro dann offiziell als Zahlungsmittel gelten. Diese Symbolik lässt erwarten, dass während der gegenwärtigen Finsternisperiode Ereignisse stattfinden dürften, die den Euro in die Schlagzeilen bringen.

Neben der Einführung des Euro als Zahlungsmittel in 12 der 15 EU-Länder im Januar 2002, finden zwischen indischen und pakistanischen Truppen immer wieder Kämpfe in oder um Kaschmir statt. Es wird ein hartes Vorgehen gegen Extremisten gefordert, ein Vorgang, der dann durch die Regierung Modi im Jahre 2019 getoppt wird, als Kaschmir der Sonderstatus entzogen wird, und aufgrund neuer Einwanderungsgesetze Muslime diskriminiert werden, sodass es zurzeit (Dezember 2019) im ganzen Land zu Demonstrationen kommt.

Im Januar 2002 äussert die UNO Besorgnis über die von den USA festgenommenen afghanischen Taliban und Al Kaida-Kämpfer. Es wird kritisiert, dass sie unter demütigenden Bedingungen festgehalten und verhört werden. Erst viel später wird man vernehmen, dass vom US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld in der Folge Foltermethoden wieder eingeführt wurden. Am 30. Januar 2002 macht der US-Präsident George W. Bush Anleihen bei Ronald Reagan, als er in seiner Rede «zur Lage der Nation» Irak, Iran und Nordkorea als «Achse des Bösen» bezeichnet. Gegen diese Länder will er sich militärisch alle Optionen offen halten, und er bekräftigt damit die Strategie der neokonservativen amerikanischen Regierung, die das Recht in Anspruch nimmt, dort in der Welt vorsorglich zu intervenieren, von wo in Zukunft für die USA Gefahr drohen könnte. Europäische Alliierte der USA, wie Grossbritannien, Frankreich und Deutschland, gehen auf Distanz. Die damalige Entwicklung charakterisierten wir bereits in der Dezember 2001-Nummer von Astrologie Heute mit einem Zitat des langjährigen konservativen Kolumnisten der New York Times, William Safire, vom 15. November 2001, folgendermassen: «Ein von einem frustrierten und panisch reagierenden Justizminister falsch beratener amerikanischer Präsident hat soeben diktatorische Vollmachten übernommen, die ihn dazu autorisieren, Ausländer ins Gefängnis zu stecken oder hinrichten zu lassen. Verängstigt durch Terroristen und angetrieben von einer Faszination für eine Schnelljustiz, lassen wir es zu, dass George W. Bush die amerikanische Gesetzgebung durch militärische Femegerichte ersetzt.»

Die Aktienbörsen zur Zeit der Sonnenfinsternis vom Dezember 2001

USA: Nach einem Hoch von 11.723 im Jahre 2000 beträgt am 18. Dezember 2001 der Dow Jones noch 9998. Bis zum Oktober 2002 werden die Kurse noch auf 7286 zurückgehen (-38 %).

Deutschland: Nach einem Hoch von 8063 im Jahre 2000 geht der DAX bis zum 15. Dezember 2001 auf knapp über 5000 zurück. Bis Frühjahr 2003 sinken die Kurse bis auf 2203 ab (vom Hoch des Jahres 2000 gemessen ein Rückgang von 73 %).

Schweiz: Nach einem Hoch von 8377 im Jahre 2000 geht der SMI bis zum 18. Dezember 2001 auf 6267 zurück. Bis zum Frühjahr 2003 wird er noch bis auf 3675 absinken (-56 %).

Die Sonnen- und Mondfinsternisse vom Dezember 1983

Die letzte Saturn/Pluto-Konjunktion vor jener des Januar 2020 ereignete sich im November 1982. Sie war vom Tod des langjährigen Sowjetführers Breschnew begleitet, womit eine neue Zeit anbrach, während welcher sich Sowjetführer folgten, die bis zur Ära Gorbatschow nach einer Regierungszeit von ca. 1 Jahr verstarben, und die Regierungsgeschäfte ihrem Nachfolger übergaben. So befindet sich im Dezember 1983 Andropov an der Macht, der aber im Februar 1984 verstirbt, wonach Tschernenko übernimmt, der bereits nach 13-monatiger Amtszeit ebenfalls stirbt. Diese Situation erklärt unter anderem, warum sich die USA unter Ronald Reagan im Machtkampf mit der Sowjetunion zur Zeit dieser Finsternisperiode als Sieger empfinden können und sich – zum Missfallen der meisten europäischen Länder – gegen ihren Erzfeind klar durchsetzen.

Für die Sonnenfinsternis vom 4. Dezember 1983 beginnt mit einer Vorlaufzeit von anderthalb Monaten die relevante Finsternisperiode Mitte Oktober 1983. Dies ist auch exakt der Zeitpunkt, zu welchem sich die USA unter Präsident Reagan durch resolute militärische Handlungen profilieren. So wird am 25. Oktober eine US-Intervention auf der Karibikinsel Grenada durchgeführt, was zu heftigen Protesten vonseiten Grossbritanniens, Frankreich, der BRD und Italiens Anlass gibt. Im November beginnt dann in Europa die NATO-Nachrüstung mit Pershing-II-Raketen und Cruise Missiles. Durch die Stationierung dieser mit Atomsprengköpfen ausgerüsteten Fernlenkwaffen soll ein Gegengewicht gegen die bereits stationierten sowjetischen Mittelstreckenraketen geschaffen werden. Heftige Protestkundgebungen in den europäischen Ländern sind die Folge, wobei sich die deutsche Regierung nicht davon beeindrucken lässt. In der BRD beginnt die Nachrüstung durch Lieferung erster Pershing-II-Raketen am 27. November, kurz vor der Sonnenfinsternis.

In Südafrika wird Anfang November über eine neue Verfassung abgestimmt, die Mischlingen und Asiaten ein politisches Mitspracherecht auf nationaler Ebene bringen soll, jedoch die schwarze Mehrheit weiterhin vom politischen Leben ausschliesst. Wahlen in der Türkei bringen nach dreijähriger Militärherrschaft den Ökonomen Turgut Oezal an die Spitze der Regierung. Im Libanon tobt ein blutiger Kampf innerhalb der PLO zwischen Jassir Arafat und radikalen Gruppierungen. Auch werden die USA vermehrt in den Nahostkonflikt hineingezogen, und sie engagieren sich immer deutlicher auf der Seite Israels. Da die israelischen Truppen Arafat-treue PLO-Kontingente im Libanon beschiessen, muss ein Abzug von Arafat und seinen PLO-Kämpfern aus Libanon organisiert werden. Ebenfalls im November wird mit türkisch Zypern ein eigener Staat gegründet. Auf dem Flughafen von Madrid kommt es zwischen Ende November und Anfang Dezember zu einer seltenen Häufung von Unfällen: Zuerst zum Absturz einer kolumbianischen Boeing 747 am 26. November, die 183 Menschleben fordert, und am 7. Dezember zu einer Flugzeugkollision zwischen zwei Maschinen spanischer Gesellschaften, die 93 Menschenleben fordert. Am 4. Dezember wird in Athen ein EG-Gipfel eröffnet, der aufgrund strittiger Fragen betreffend Finanzierung der EG und der Agrarpolitik am 6. Dezember scheitert. Der Grund dafür liegt darin, dass Grossbritannien und die BRD wesentlich mehr in das Budget der Gemeinschaft einzahlen müssen als sie zurückerhalten, und damit zu den finanziellen Verlierern gehören, während Länder mit grossen landwirtschaftlichen Sektoren zu den Gewinnern gehören.

In der Folge stirbt im Februar 1984 der sowjetische Staats- und Parteichef Andropov, der seit dem Sommer 1983 nicht mehr in der Öffentlichkeit auftrat und sein Nachfolger wird Konstantin Tschernenko. Ebenfalls im Februar 1984 verschärft sich der im September 1980 ausgebrochene Golfkrieg zwischen Iran und Irak, indem der Iran eine neue Grossoffensive startet, bei welcher Jugendliche als Soldaten und Kanonenfutter eingesetzt werden.

Börsen: Grundsätzlich befindet sich die US-Börse seit 1982, mit einem Tief im Dow Jones unter 800 bis zum Minicrash von 1987 auf über 2700, und später bis zum Jahr 2000 auf über 11.000 Punkte im eindrücklichen Aufschwung, der gewöhnlich zwischen einer Saturn/Pluto-Konjunktion und –Opposition stattfindet. Nach einem Hoch über 1280 im Jahre 1983 kommt es zu einem kleinen Rückgang auf knapp über 1100 in der ersten Hälfte 1984, eine weitgehend vernachlässigbare Korrektur, die bis Ende 1984 bereits wieder kompensiert ist.

Die Sonnen- und Mondfinsternisse vom Nov./Dez. 1965

Entsprechungen dieser Finsternisperiode reichen von Anfang Oktober 1965 bis April 1966. Am 26. Oktober wird in der Bundesrepublik Deutschland das Kabinett Erhard vereidigt, während am 25. November im Kongo Josef Mobutu durch einen unblutigen Staatstreich an die Macht kommt. Dabei wird für eine Dauer von fünf Jahren der Ausnahmezustand proklamiert. Die Militärpräsenz der Amerikaner in Vietnam hat seit 1964 stetig zugenommen, ein Einsatz, der die USA spaltet. Im November 1965 werden nun erstmals amerikanische Verlustzahlen bekanntgegeben. Seit dem ersten grossen Angriff der US-Luftwaffe im Februar 1965 wurden 41'500 Einsätze geflogen, wobei 133 Maschinen abgeschossen wurden und 97 amerikanische Flieger gefallen sind oder noch vermisst werden. Die Gesamtzahl der gefallenen US-Soldaten wird mit 900, seit Beginn amerikanischer Einsätze, angegeben. Im Dezember wird De Gaulle wieder Präsident von Frankreich. Im Wettlauf um die Eroberung des Weltraums mit den Sowjets können die Amerikaner mit Gemini VII. einen spektakulären Erfolg feiern. Erstmals gelingt ein Rendezvous zweier bemannter Raumkapseln im All.

Der Januar 1966 geht als Katastrophenmonat in die Annalen ein. Die verhängnisvolle Serie von Unfällen beginnt mit dem Grossbrand in einer französischen Erdölraffinerie am 5. Januar, der 16 Menschen das Leben kostet. Zwei Tage später kommt es in Rio de Janeiro zu den schwersten Wolkenbrüchen in der 400-jährigen Geschichte der Stadt, und es werden bis zum 16. Januar in Folge von Erdrutschen über 400 Menschen beklagt. Dem folgt in der Bundesrepublik die Explosion einer Erdölraffinerie am 18. Januar, bei welcher drei Menschen ums Leben kommen und 87 verletzt werden. Am 24. Januar kommen dann die 177 Insassen einer Air India-Maschine ums Leben, als diese vor einer Zwischenlandung in Genf gegen das Montblanc-Felsmassiv prallt und zerschellt. Am 30. Januar kommen dann beim Anflug auf die Landebahn des Bremer Flughafens alle 46 Insassen einer Maschine der deutschen Lufthansa ums Leben. Positiv ist hingegen der Abschluss eines Waffenstillstands zwischen Indien und Pakistan im Kaschmirkonflikt am 29. Januar.

Afrika findet nicht zur Ruhe, und es kommt im Februar 1966 zu einem Armeeputsch in Ghana, durch welchen Staatspräsident Nkrumah entmachtet wird. Im April 1966 beginnt zwischen der Bundesrepublik und der DDR der erste deutsche Dialog.

Börse: In Entsprechung mit drei Saturn/Pluto-Oppositionen, die zwischen April 1965 und Februar 1966 stattfinden, erreicht der Dow Jones bereits im Oktober 1965 einen Stand von knapp unter der 1000er-Marke, wonach es bis zur nächsten Saturn/Pluto-Konjunktion von Ende 1982 keine namhaften Verbesserungen gibt. Erst danach löst sich der Index im Jahre 1983 von seinem bisherigen Plafond knapp über 1000 Punkte. Zur Zeit der nächsten Eklipse der Saros-Serie 3 Süd finden wir ihn Ende 1983 bis Anfang 1984 auf einem Stand von 1100–1200 Punkten.

Die Sonnen- und Mondfinsternisse vom November 1947

Kurz vor der Eklipsenperiode hat am 11. August die vorletzte Saturn/Pluto-Konjunktion stattgefunden. Grossbritannien hat vier Tage später, am 15. August, Indien die Unabhängigkeit gewährt. Auf dieses Datum gehen dementsprechend auch die Horoskope von Indien und Pakistan zurück. Nachdem der Marshall-Plan seit Juni den Wiederaufbau des Westens Europas ankurbelt, wird am 30. September 1947 auf einer Tagung in Warschau mit dem Kominform ein kommunistisches Informationsbüro gegründet, um sich gegen «das Lager des Imperialismus und seiner Führungsmacht, die USA» zur Wehr zu setzen. Am 6. Dezember kommt es im weiteren auf Einladung des SED in Berlin zu einem «Volkskongress für die Deutsche Einheit und einen gerechten Frieden». Da die UdSSR mit der Demontage deutscher Firmen fortfährt, fordert der Aussenminister der USA, George Marshall, die Sowjetunion dazu auf, diese Praxis zu beenden.

Am 30. Januar 1948 wird Mahatma Gandhi im Alter von 78 Jahren in Delhi bei einem Attentat ermordet. Gandhi hatte immer wieder zur Versöhnung zwischen Hindus, Mohammedanern und Sikhs aufgerufen. Seine Bereitschaft, auch mit Mohammedanern zu leben, führte zunächst zu einem Bombenanschlag eines jungen Hindu auf sein Haus und zehn Tage später zu seiner Ermordung durch einen nationalistischen Hindu. Es scheint, dass die Entsprechung religiöser Intoleranz zwischen Hindus und Muslimen in Indien zuzeiten dieser Finsternisserie immer wieder aufflackert.

Am 25. Februar 1948 übernehmen in der Tschechoslowakei die Kommunisten die Macht. Die Hauptursache für diese politische Wende scheint in den wirtschaftlichen Verhältnissen begründet. Die Wintermonate von Anfang 1948 sind in Deutschland und Osteuropa Zeiten des Hungers und des Mangels. Die USA sind aber nicht bereit, ausserhalb des Marschall-Plans Hilfsmittel bereitzustellen.

Im März 1948 kommt es dann zum offenen Bruch zwischen der Sowjetunion und dem Westen, der sich in Europa definitiv für einen Alleingang entscheidet. Im April wird dann von US-Präsident Harry Truman das Auslandhilfegesetz unterzeichnet, welches für den Marshall-Plan eine Hilfe von 5 Mia. Dollar vorsieht.

Im März schliessen die Westeuropäer einen Pakt, und es wird in Frankfurt eine Zentralbank deutscher Länder gegründet. Gleichzeitig treffen in Frankfurt unter Geheimhaltung die in den USA gedruckten Banknoten für die Währungsreform ein. Ab April beginnen dann die Sowjets den Berlinverkehr zu behindern, und dies führt im Juni dann zur Berliner Blockade.

Börse: Nach dem Hoch von 1929 auf 381 Punkten, steht der Index 18 Jahre später (1947) immer noch auf bloss 180 Punkten, nachdem er 1946 knapp über 200 Punkte erreicht hatte. Ein eindrücklicher Anstieg setzt aber um die Zeit der Saturn/Pluto-Konjunktion von August 1947 bis zur Opposition der Jahre 1965/66 ein, indem bis dann ein Stand von 1000 Punkten erreicht wird.

Die Sonnen- und Mondfinsternisse vom November 1929

Kurz vor der Sonnenfinsternis vom 1. November, die auf 9 Grad Skorpion stattfindet, ereignen sich die dramatischen Tage des Grossen Börsencrashs des Oktober 1929. Der erste Crash-Tag findet in New York am Donnerstag, dem 24. Oktober, dem «Black Thursday» statt, was am Freitag, 25. Oktober in Europa, zum «Schwarzen Freitag» führt. Weitere «Blutbäder» bringen der «Black Monday» vom 28. und der «Black Tuesday» vom 29. Oktober. Die Dramatik der Entwicklungen jener Zeit, die nicht nur zur Grossen Depression, sondern auch zum Aufkommen des Nationalsozialismus in Deutschland führen, kündigen sich bereits kurz vor der Sonnenfinsternis an. Am 3. Oktober stirbt der Aussenminister der Weimarer Republik, Gustav Stresemann, eine Nachricht, die im In- und Ausland Schrecken erzeugt. Er war der Architekt der Versöhnung Deutschlands mit dem Ausland, und es gab für ihn keinen Ersatz, sodass die Republik nun auf eine ungewisse Zukunft zusteuert. Als dann Ende Oktober die Weltwirtschaftskrise ausbricht, ist dies eine weitere Hiobsbotschaft. Diese Entwicklungen führen dazu, dass die NSDAP bei den Landtagswahlen in Thüringen ihren Stimmenanteil von 4,6 auf 11,3 % erhöhen kann, und dies ist erst der Beginn einer langfristigen Entwicklung. So folgen im Januar die Haager Beschlüsse, die die Folgen des Ersten Weltkrieges für den Verlierer Deutschland endgültig regeln sollen, worauf gleich ein heftiger Streit ausbricht. Im März 1931 wird dann Brüning eine neue Reichsregierung bilden.

Aus der Sicht der Finsternisserien ist interessant, dass im Januar 1930 in Indien vonseiten des indischen Nationalkongresses die völlige Unabhängigkeit von Grossbritannien gefordert wird. Im März ruft dann Gandhi zum Streik auf, und es folgt sein angekündigter Feldzug der Gehorsamsverweigerung. Er wird festgenommen, worauf es dann im Mai in Indien zu einem heftigen Aufruhr kommt.

Börse:  Knapp anderthalb Jahre vor der ersten Saturn/Pluto-Opposition vom Februar 1931, kommt es im September 1929 mit 381 Punkten des Dow Jones zu einem bisherigen Allzeithoch, welches auch die nächsten Jahrzehnte überragen und erst in den 1950er-Jahren übertroffen wird. Im Oktober findet dann ein Rückgang statt, und die Händler zeigen eine grosse Unruhe, bis es am 24. Oktober zum ersten Crash kommt, der bis November zu Rückgängen bis knapp unter 200 Punkte führt, worauf sich dann bis Dezember der Dow Jones auf über 260 Punkte wieder erholt. In der Folge sinkt der Index bis 1932 aber auf 41 Punkte, auf ca. 1/9 seines ursprünglichen Höchststandes. Dies ist die Grosse Depression, die zeitgleich mit der Finsternisperiode vom November 1929 einsetzt.

 

 
Claude Weiss beschäftigt sich seit über 50 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die Astrodata AG, welche astrologische Analysen anbietet; von 1988 bis 2019 Präsident des Schweizer Astrologenbundes (SAB); gefragter Referent an internationalen Kongressen. Bücher: «Die 28 Mondphasen der Geburt - Eine inspirierende Erweiterung des klassischen 8-Phasen-Mandalas»,«Warum wir uns inkarnieren - Das Geheimnis des karmischen Neumondes», «Horoskopanalyse» Band 1 und 2 (Band 2 ist in einer überarbeiteten und stark erweiterten Neuauflage erhältlich), «Karmische Horoskopanalyse», Band 1 und 2, Mitautor der Bücher «Pluto – Eros, Dämon und Transformation», «Die Lilith-Fibel», «Wendezeit 2010-2012», «Visionen einer neuen Zeit», E-Mail an Claude Weiss