Astrologie Heute Nr. 204 (April 2020) - Reflexe/Reflexionen
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Astrologie Heute Nr. 204
April 2020

Inhaltsverzeichnis
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R  E  F  L  E  X  E   /   R  E  F  L  E  X  I  O  N  E  N

 

Kirk Douglas – Der ewige Spartacus ist tot
1916–2020

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Fig. 1
Kirk Douglas
9. 12. 1916, 10:15 LT, 15:15 GT

Amsterdam/NY, USA (42N56, 74W11)
Placidus (GZQ: Astro-Databank, AA)

 
   

Am 5. Februar 2020 ist mit Kirk Douglas eine Legende der goldenen Ära Hollywoods verstorben – er wurde 103 Jahre alt. Sein nahezu biblisches Alter mag dem dominanten Saturn geschuldet sein (siehe Fig. 1), aber auch seinem Aszendenten auf 0 Grad Wassermann, einem «Todesgrad» (nach Michael Roscher), der gleichsam für Langlebigkeit steht.

Als Issur Danielowitsch Demsky wird Douglas am 9. Dezember 1916 in Amsterdam, im Bundesstaat New York geboren – in ärmsten Verhältnissen (Saturn an der Hauptachse). Der Sohn russischer Einwanderer studiert an der American Academy of Dramatic Arts und spielt Nebenrollen am Broadway, wird 1941 jedoch zur Marine eingezogen.

Durch die Bekanntschaft mit Lauren Bacall erhält er nach dem Krieg erste Filmangebote (Jupiter an der Spitze von Haus drei). Der Durchbruch gelingt ihm 1949 als Boxer in «Zwischen Frauen und Seilen» (Steinbock-Mars an der Spitze von zwölf; Mars/Pluto-Opposition; Saturn Opposition AC; Uranus als Herrscher von eins in eins; Mond in fünf). Es folgen weitere Rollen, etwa als Sensationsjournalist in «Reporter des Satans» (1951) – perfekt für einen Zwillinge-Mond in fünf mitsamt Trigon zum Uranus. In «20.000 Meilen unter dem Meer» (1954) taucht er in neptunische Tiefen (Mars und Mondknoten in zwölf; Neptun am DC). Mit «Wege zum Ruhm» (1957) bringt er ein antimilitaristisches Statement auf die Kinoleinwand (Venus in Elevation; Mars in zwölf). Weitere Filme sind «Die Fahrten des Odysseus» (1954), «Die Wikinger» (1958) oder «Zwei dreckige Halunken» (1970). Seine wohl beste Performance ist die des Künstlers van Gogh in «Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft» (1956).

Auffällig in Douglas’ Horoskop ist die Uranus-Betonung: Uranus als Herrscher des Wassermann-Aszendenten befindet sich in eins; Sonne und Merkur stehen in elf; Uranus bildet ein Sextil mit der Sonne und ein Quadrat zur Venus. Der uranischen Spur folgt Douglas immer wieder: Er gründet 1955 nicht nur seine eigene Produktionsfirma, sondern verkörpert 1960 auch den Rebellenführer Spartacus im gleichnamigen Kubrick-Film. Die Rolle gerät zum Kampf gegen den Kommunistenjäger McCarthy, denn Douglas ist auch Produzent des Films und wagt es, den Drehbuchautor Dalton Trumbo zu verpflichten, der eigentlich auf der schwarzen Liste Hollywoods steht und somit geächtet ist.

Das Prinzip Uranus/Wassermann spielt auch bei Douglas’ Tod eine wichtige Rolle: Am 5. Februar berührt die laufende Wassermann-Sonne seinen Uranus in Haus eins, und der Transit-Uranus steht im Quadrat zur AC/DC-Achse sowie zu Saturn und Neptun – ein ewiger Rebell sagt bye-bye …

–Jörg Petersen


 
Junge Menschen interessieren sich wieder stärker für Astrologie

In den letzten Monaten sind in diversen Zeitschriften und im Internet mehrere Artikel erschienen, die von einem neuen Interesse an Astrologie bei jungen Menschen berichten. So ist auf orf.at zu lesen: «‹Die Astrologie geniesst derzeit eine so breite kulturelle Akzeptanz, wie es seit den 70er-Jahren nicht mehr der Fall war›, schreibt das Magazin ‹The New Yorker›. ‹Astrologie ist ein Meme›, stellt ‹The Atlantic› fest. Und: In den vergangenen Jahren habe die Astrologie ihr ‹psychedelisches New-Age-Stigma gegen moderne, instagram-taugliche Hexen­vibes getauscht›, heisst es in der ‹New York Times›. Mit den Sozialen Netzwerken hat sie den idealen Nährboden gefunden.» Heutzutage würden Instagram-Profile nicht selten Emojis von Tierkreiszeichen wie Löwe, Krebs, Skor­pion usw. enthalten – quasi als Zusatzkommentar zum eigenen Charakterprofil. Memes (kurze, meist gewitzte Text/Bild/Video-Botschaften, die User massenhaft teilen), welche Katzenrassen oder TV-Seriencharakteren bestimmte Tierkreiszeichen zuordnen, seien Kult. Und dass sich Junge in ihren Foren über einen «rückläufigen Merkur» beklagen, gehöre mittlerweile in instagramaffinen Kreisen quasi zum guten Ton.

Nicht nur Horoskop-Apps oder YouTube-Vorhersagen boomen, auch astrologische Beratungen würden von jungen Menschen immer mehr in Anspruch genommen und als nützliche und hilfreiche Informationsquelle angesehen. Wie 20 Minuten schreibt («Astrologische Beratungen boomen bei jungen Leuten»), glauben viele von ihnen an einen Zusammenhang zwischen Planetenkonstellationen, Sternzeichen und Charakterzügen – auch wenn es dafür keine wissenschaftlichen Belege gibt. Sie denken, dass gerade im zwischenmenschlichen Bereich sich nicht alles wissenschaftlich erklären lasse und zudem die Astrologie seit Anbeginn der Zeit existiere, somit werde da schon etwas Wahres dran sein.

20 Minuten stellt weiter fest, dass nicht nur die Klientel, welche astrologische Beratung für sich in Anspruch nimmt, immer jünger wird, auch die Astrologen und Astrologinnen selber. So wird Monica Kissling, Präsidentin des Schweizer Astrologenbundes (SAB), zitiert, die berichtet, dass es seit etwa drei Jahren im SAB eine regelrechte Welle der Erneuerung gibt: «Wir haben aussergewöhnlich viele junge, sehr motivierte Astrologinnen und Astrologen in unseren Berufsverband aufnehmen können.»

Dass es sich beim Ganzen nicht einfach um einen kurzat­migen medialen Hype handelt – schreibt orf.at –, zeige eine Umfrage des renommierten amerikanischen Meinungsforschungsins­tituts Pew Research Center: So hätten 30% der US-Bürgerinnen und -Bürger im Jahr 2017 ange­geben, ihr Horoskop zu lesen.

«Neue Spiritualität ist die neue Norm» stelle das Trendvorhersageunternehmen WGSN in einem Bericht über Millennials und Spiritualität fest. Die Tatsache, dass die Astrologie jeder wissenschaftlich belegbaren Grundlage entbehre, sei dabei kaum Thema. Vielmehr würden Astro-Apps wie zum Beispiel Co-Star, Pattern oder Sanctuary von immer mehr (jungen) Menschen auf ihr Handy heruntergeladen und auch eifrig benutzt.

–Armando Bertozzi