Astrologie Heute Nr. 208 (Dezember 2020)
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Astrologie Heute Nr. 208
Dezember 2020

Inhaltsverzeichnis
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 E  D  I  T  O  R  I  A  L 
 

Was für ein Jahr! Wir wurden aus unserem Dornröschenschlaf der Selbstverständlichkeiten gerissen. Gewohnheit, Bequemlichkeit und ewiger Trott: die Bausteine unseres sonst ach so verpönten Alltags fielen plötzlich in sich zusammen. Wir wurden eingesperrt und mit Beschränkungen ausgebremst, Selbstschutz wurde uns auferlegt (Saturn). Wir mussten uns verstecken und vermummen, und viele kämpften um ihr Leben und verloren (Pluto). Individualität und Selbstverständnis wurden gebeutelt, und mit Feiern, Geselligkeit und Geniessen (Jupiter) war erst mal nix (Saturn). Mitten in der Katastrophe hatten die einen Glück (Jupiter), die anderen Pech (Saturn). C’est la vie, meint Jupiter. Existenzen gingen bachab, Grundrechte wurden kassiert, Freiheiten auch, Isolation verfügt. [S. 26 ff.] Und über allem hing und hängt das Damoklesschwert einer Massenverseuchung durch ein gefährliches Virus mit immer mehr Toten. Katastrophenfilm live. Wir für einmal nicht nur Zuseher, sondern mittendrin. Alle müssen sich unbedingt schützen! (Saturn). Selbst wenn die Gefahr gar nicht zu sehen ist! (Pluto). Ich glaub denen kein Wort! (Jupiter).

Saturn und Pluto und Jupiter kollidierten zum Startschuss dieses Jahres und dieses Jahrzehnts im Steinbock-Zeichen und hatten das alles schon im Voraus angezeigt. Wie von den Astrologen vorab richtig gelesen und befürchtet. [S. 25] Alle diese im Jahr 2020 hautnah erlebten Themen treffen exakt auf die genannten schwierigen astrologischen Konstellationen zu. Unser geliebtes Mond-Befinden (Herrscher des Gegenzeichens Krebs) wurde aus Wohlbehagen, Geborgenheit und Hingabe gerissen. Und der Spuk hängt weiter an uns, ist noch nicht vorbei, zerrt an den Nerven. Solidarität und Teilnahme wandeln sich da und dort in Aggression und Ignoranz, in Wut und oft Verzweiflung. Die Pandemie ist weltumspannend und hat es in die hintersten Winkel geschafft: manchmal nur Schreckgespenst, oft bittere Realität.

Es spukt auch im Weissen Haus, es klappern die Gerippe und es bauschen sich die Bettlaken. Ein Geist geht um. Endzeitstimmung. [S. 12 ff.] Der golfende Nochpräsident hat schon aufgehört zu arbeiten. Dazwischen erratische Verlautbarungen und hilflos wirkende Actions. Sein Haar ist silbern geworden. Auch das Gesicht ist jetzt oft weiss, dann wieder wie gewohnt rot. Es schwankt hier einer zwischen Wut und bleichem Entsetzen, wenn ich mal die Gesichtsfarben interpretieren darf. Der rückläufige Mars spielte am astrologischen Himmel in diesem Herbst eine Hauptrolle und hat seine Lektionen erteilt.

Wir leben in einer Zeit des Umbruchs, das ist mittlerweile den meisten klar, auch wenn sie von Astrologie nichts wissen. Die Welt will immer wieder eine neue werden. Das sehen die Astrologen jeden Tag in ihren Ephemeriden: Das Rad dreht sich weiter, die Zyklen schreiten fort, die Konstellationen verändern sich wie in einem Kaleidoskop. Ein neues Bild erscheint am Horizont. Chronos, der Gott der Zeit, treibt uns an. Wohin? In die Zukunft natürlich. Sie eilt auf uns zu, da können wir nichts dagegen. [S. 10 f., S. 42 ff.] Noch in diesem Dezember wechseln Saturn und Jupiter in Wassermann und bilden zur Sonnenwende eine Grosse Konjunktion [S. 16 ff., S. 20 ff., S. 30 ff.], die nach alter Überlieferung schon den drei Weisen aus dem Morgenland den Weg zum Licht, ins Heil-Land gewiesen hat. Heilung von unseren Krankheiten, aus dem Dunkel ans Licht, das macht Hoffnung. Die Zukunft ruft; das Neue wird mit einem Opfer eingelöst.

Armando Bertozzi
Redaktor

 

Armando Bertozzi, von 1976 bis 1981 Kurse in Astrologie, Alchemie und Kabbala; 1980 bis 1988 Redaktor und Mitherausgeber von «Essentia – Zeitschrift für evolutionäre Ideen»; seit 1989 Chefredaktor von ASTROLOGIE HEUTE (E-Mail: Armando Bertozzi)