Astrologie Heute Nr. 209 (Februar 2021) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 209
Februar 2021

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 209 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R
 
Mitte Februar bis Mitte April 2021
von Verena Bachmann
 

Nach einer seit vielen Monaten von herausfordernden Konstellationen und Impulsen geprägten Zeit beginnt aus astrologischer Sicht nun eine etwas ruhigere Phase. In den kommenden zwei Monaten stehen die Be- und Verarbeitung des Geschehenen sowie der Umgang mit den Konsequenzen der damit verbundenen Entwicklungen und Erfahrungen im Vordergrund. Gleichzeitig stehen aber auch erste Schritte im neuen, noch unbekannten Land an und gilt es, sich in der gewandelten Welt neu einzurichten.

Im Einzelnen weisen die Konstellationen – je nach betroffenen Bereichen/Themen im individuellen Horoskop – auf unterschiedliche Bewegungen und Entwicklungen hin. Da alle Langsamläufer sich direkt, also vorwärts bewegen, geht es in den von ihnen aktivierten Bereichen zunächst um weitere Entwicklungsschritte. Gleichzeitig erreicht der abnehmende Zyklus von Saturn/Uranus das erste von drei Quadraten. Bei diesem geht es um einen Blick in die Vergangenheit. Jupiter (13–25 Grad Wassermann), Saturn (6 ½–12 ½ Grad Wassermann) und Pluto (25 ½ – 26 ¾ Grad Steinbock) bewegen sich dabei in ganz neuen Gradbereichen: Sie bringen bisher weniger beachtete Themen neu ins Bewusstsein und setzen Prozesse in Gang, die in der einen oder anderen Weise das Geschehen im Jahresverlauf prägen und teilweise auch 2022 noch aktuell sein werden. Uranus (7–10 Grad Stier), Neptun (19 ¾–22 Grad Fische) sowie Chiron (6 ½–10 Grad Widder) wiederum bewegen sich zum dritten und letzten Mal in Gradbereichen, die sie im letzten Frühling und Sommer erstmals aktivierten. Bei ihnen werden die (vorläufig) abschliessenden Kapitel von Geschichten geschrieben, die bereits seit 2020 laufen.

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  Vollmond
28. 1. 2021 – 19:16 GT


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  Neumond
11. 2. 2021 – 19:05 GT


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  Vollmond
27. 2. 2021 – 8:17 GT

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  Neumond
13. 3. 2021 – 10:21 GT

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  Vollmond
28. 3. 2021 – 18:48 GT
   

Pluto aktiviert auf seinem Weg erstmals Themen, die in den beiden kommenden Jahren weiter bearbeitet werden wollen. Hier geht es um neue Erfahrungen rund um die Themen Macht/Ohnmacht und Kontrolle, eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Grenzen der individuellen und kollektiven menschlichen Macht sowie der Fähigkeit «die Dinge im Griff zu haben» – angesichts von grösseren und umfassenderen Kräften (unter anderem die der Natur, des Lebenswillens und des Bewusstseins). Da in diesen Monaten (abgesehen vom laufenden Mond) kein Schnellläufer Plutos Themen aufnimmt, werden die damit verbundenen Prozesse zunächst sehr subtil, unterschwellig und für viele oft kaum wahrnehmbar verlaufen. Ab April dürften dann die Effekte dieser Entwicklungen in Form von konkreten Ereignissen und Erfahrungen deutlich werden.

Jupiter und Saturn haben in dieser Zeit eine Hauptrolle inne. Im durch ihre Konjunktion am 21. Dezember 2020 angestossenen gesellschaftlichen Wandel und dem damit verbundenen Übergang in eine neue, vom Zeichen Wassermann geprägten Zeit, mit neuen Visionen und Perspektiven, neuen Werten, Spielregeln und Verhaltensweisen, sind vor allem im Februar einige wichtige konkrete Impulse zu erwarten. Da beide Planeten in neuen Bereichen laufen, sorgen sie für weichenstellende Ereignisse, Erfahrungen und Entwicklungsschritte – sie schreiben in gewisser Weise die ersten Kapitel der Zukunftsgeschichte ihrer Thematik. Da sie jedoch gleichzeitig Aspekte zu Planeten bilden, die eine Verbindung zu Vergangenem – alten Geschichten und bereits Geschehenem – schaffen, dürfte es bei den entsprechenden Prozessen im weitesten Sinn immer wieder um eine Begegnung oder Konfrontation mit aus der Vergangenheit stammenden Vorstellungen, Mustern und Prägungen und noch unvertrauten, jedoch für die Entwicklungen in der Zukunft wichtigen Erfahrungen, neuen Perspektiven und Lernschritten gehen. Idealerweise gelingt es, das aus den Erfahrungen der Vergangenheit Gelernte zu nutzen, die damit verbundenen Vorurteile und Glaubenssätze jedoch abzulegen und den Geschehnissen und Entwicklungen der Gegenwart – mit einem unbefangenen, offenen Blick – kreativ, experimentierfreudig und lernbereit zu begegnen. Schwierigkeiten sind überall da zu erwarten, wo es zum Kampf zwischen alten Bildern und fixen Vorstellungen einerseits und neuen, unkonventionellen Verhaltensweisen andererseits kommt, wo mit allen Mitteln am Alten festgehalten und die ganze Kraft für den Widerstand gegen das Neue eingesetzt wird – oder wo man umgekehrt aus einer rebellischen, revolutionären Haltung heraus alles Überkommene abwertet oder zerstört.

Jupiter tanzt vor allem im Februar und Anfang März in Konjunktion mit Merkur (30. Januar bis 21. Februar rückläufig). In diesem Zusammenhang steht eine intensive Beschäftigung mit Weltbildern, Ideologien und Überzeugungen an. Mundan gesehen stehen die verschiedenen politischen, kulturellen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Grundannahmen und Überzeugungen zur aktuellen Situation und dem weiteren Weg, dem «richtigen», zielführenden Verhalten im Zentrum. In diesen Belangen sind kreative Diskussionen ebenso möglich wie hitzige Wortgefechte. Da Jupiter in dieser Zeit im Quadrat zu Lilith läuft, dürfte es dabei auch um die Themen Gleichberechtigung generell, den Umgang mit «männlich» und «weiblich» sowie das Spiel mit den verschiedenen Geschlechtsvarianten gehen, ebenso um den Gegensatz von moderner Technologie einerseits und die Rolle, die Kraft und den Schutz der Natur andererseits. In diesem Kontext dürften alte Überzeugungen in Konflikt mit radikalen neuen Sichtweisen geraten, Tabus gebrochen werden und allenfalls auch eigentliche Hexenjagden stattfinden.

Auf der persönlichen Ebene sind all jene mit Horoskopfaktoren im Bereich 10– 22 Grad der Zeichen Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann besonders betroffen. Für sie geht es nun darum, sich mit ihren eigenen Weltbildern, Vorurteilen, Ideologien und Erwartungen, aber auch mit kontrastierenden anderen Sichtweisen auseinanderzusetzen. Wer bereit ist, mehrere verschiedene Perspektiven als mögliche in Betracht zu ziehen und mit unvertrauten oder auch einfach anderen Ideen zu experimentieren, kann in diesem Zusammenhang den eigenen Horizont beträchtlich erweitern.

Auf der konkreten Ebene erlaubt es der bis zum 21. Februar rückläufige Merkur, sich eingehend mit den vorhandenen Erkenntnissen und den eigenen Denkmustern zu beschäftigen, allenfalls auch offene Fragen anzusprechen oder weitere Informationen zu einem Thema einzuholen und bestehende Konzepte zu überarbeiten. Allerdings ist in dieser Zeit die Planung von ganz neuen Projekten nicht zu empfehlen – die Gefahr von nicht adäquatem Umgang mit den vorhandenen Informationen oder von Denkfehlern ist zu gross. Auch der erstmalige Einsatz neuer elektronischer Geräte oder Software dürfte unbefriedigend ausfallen und von lästigen Fehlern und Störungen begleitet sein.

Saturn läuft ebenfalls in neuen Gradbereichen; diese wurden bereits im vergangenen Sommer durch Uranus (7–10 Grad fix) aktiviert. Uranus in Stier sorgt für Veränderungen, bricht alte Formen und Gewohnheiten auf, stellt unsere Sicherheit, unser Wertesystem und unsere Beziehung zur Natur infrage, fordert und fördert Innovation und Kreativität. Seine Konjunktion mit Lilith am 22. Dezember 2020 (auf 6.32 Grad Stier) und die damit verbundenen Erfahrungen, Ereignisse und Erkenntnisse setzen diesbezüglich wichtige Impulse, und im Januar brachten weitere Konstellationen (und die damit verbundenen Ereignisse) die Saat der anstehenden Veränderungen zum Keimen.

Da sich Saturn im abnehmenden Quadrat zu Uranus nun ebenfalls in diesen Gradbereichen (Wassermann) bewegt, erhalten die entsprechenden Themen besonders viel Aufmerksamkeit. In Bezug auf die erstmals im vergangenen Sommer und zu Weihnachten und im Januar erneut angesprochenen Themen und Erfahrungen wird damit im Februar und März ein nächstes Kapitel geschrieben. Hier geht es um eine Neubeurteilung der Sachlage und fordern Ereignisse und Erkenntnisse zu einem Perspektivenwechsel auf.

Da das Saturn/Uranus-Quadrat Teil eines wichtigen grossen Zyklus ist, lohnt es sich in diesem Kontext – sowohl auf der mundanen als auch der persönlichen Ebene –, die Geschehnisse und Erfahrungen des Jahres 1988 (Konjunktion/Zyklusbeginn) sowie die sich daraus ergebenden Prozesse und Entwicklungen bis heute in die Erwägungen miteinzubeziehen. 1988/ 89 begann unter anderem der Zusammenbruch der Sowjetunion und in der Folge der Aufstieg der USA zur alleinigen Supermacht. Parallel dazu wurden die westlich-kapitalistisch orientierten, demokratischen Modelle samt Globalisierung, Fortschrittsglauben und Streben nach Freiheit als erstrebenswert und Lösung für alle Probleme propagiert. Das erste des 2021 drei Mal stattfindenden Quadrats von Saturn/Uranus am 17. Februar dürfte diese Haltung und die damit verbundenen Entwicklungen infrage stellen und einen Prozess in Gang setzen, der die positiven Früchte ebenso wie die negativen Folgen und Schatten dieser Entwicklungen deutlich macht.

Auch Venus tanzt in der ersten Februarhälfte mit. Sie läuft zunächst (5./6. Februar) im Gradbereich von Saturn/Uranus und aktiviert danach das Jupiter/Lilith-Quadrat (11./12. Februar). Entsprechend dürften die Ereignisse und Erfahrungen im Februar sowohl in Bezug auf Finanz- und Wirtschaftsthemen, politische und soziale Fragen als auch hinsichtlich Beziehungen einen grundlegenden Wertewandel in Gang setzen. Auf der mundanen Ebene dürften – neben anderen Themen – zwischenstaatliche Beziehungen, Staatengemeinschaften und -allianzen sowie Handelsverträge in den Fokus rücken. Auf der persönlichen Ebene geht es um die eigenen Werte (materielle ebenso wie ideelle) sowie um die Vorstellungen und Glaubenssätze darüber, was eine gute Beziehung ausmacht. In all diesen Belangen könnten die bestehenden Bilder und Konzepte infrage gestellt werden und kann es zu teilweise auch heftigen Auseinandersetzungen kommen.

Ab Ende Februar wendet sich die Aufmerksamkeit dann zunehmend Neptun und Chiron zu. Beide laufen direkt und nehmen dabei zunächst nochmals Themen und Geschichten des vergangenen Frühlings und Sommers auf. In der ersten Februarhälfte steht das Zeichen Fische und damit Neptun im Zentrum. Der Neumond vom 13. März findet in Konjunktion zu Neptun und Venus statt, am 30. März bildet dann Merkur eine Konjunktion und am 9. April macht Mars ein Quadrat zu Neptun. Sie leiten einen Stimmungswechsel ein und verschaffen Themen und Qualitäten, die in den Vormonaten klar im Hintergrund standen oder zu kurz kamen, vermehrte Aufmerksamkeit. Nach einer Phase, in der zwar Kooperation, Netzwerke und Gemeinschaftssinn betont wurden, in der es jedoch vor allem um Fakten und Werte sowie um theoretische, abstrakte Prinzipien ging, erhalten Mitgefühl, erlebte Verbundenheit und die Sehnsucht nach Liebe deutlich mehr Gewicht. Ideologie wird durch Idealismus abgelöst, und menschliche Faktoren sowie das Bewusstsein, dass wir alle Teil von Systemen, der Natur und der Erde sind (und damit auch der Umgang mit diesen), spielen nun eine deutlich grössere Rolle.

In der zweiten Märzhälfte betritt Chiron die Bühne. Zum Vollmond vom 28. März steht er in Konjunktion und Opposition, ebenso wie die Venus. Entsprechend ist in dieser Zeit zunehmend mit sogenannten «Dilemmas» zu rechnen: mit Situationen, in denen es keine für alle richtige oder gute Lösung gibt, mit Ereignissen und Erfahrungen, bei denen es nicht möglich ist, durch Aktivismus etwas zu bewirken, wo es vielmehr darum geht, sich mit einer Situation abzufinden und das Bestmögliche daraus zu machen.

Gleichzeitig sind in dieser Zeit auch wundersame Wendungen zum Guten möglich. Da sowohl Chiron als auch Neptun in ihrer Wirkung für Vorfälle und Verhaltensweisen sorgen, die rational nicht nachvollziehbar sind, geht es im März auch darum, sich mit irrationalen, mystischen und spirituellen Themen und Geschichten auseinanderzusetzen.

Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann