Astrologie Heute Nr. 209 (Februar 2021) - Psychologie
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Astrologie Heute Nr. 209
Februar 2021

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 209 bestellen
P  S  Y  C  H  O  L  O  G  I  E
 
Im Dickicht der Gefühle
von Barbara Egert
 

In einer lauen Sommernacht lehne ich mich aus dem Fenster. In der Ferne grollt ein Gewitter, rattert ein Zug, bellt ein Hund. Die Sterne schweigen hinter den Wolken. Es ist eine Atmosphäre, in der Gedanken verschwinden und Träume zum Leben erwachen. Mir kommt «Freight Train» von Esther und Abi Ofarim in den Sinn. Dieser uralte Song weckt uralte Gefühle, so uralte, dass ich mich nicht mehr erinnere, ob es überhaupt jemals meine eigenen waren oder ob die der Ofarims, die damals auf mich übersprangen, sich mit meinen vermischten und jetzt, nach Jahren, in mir wieder so lebendig werden, als wären es die eigenen. Ich meine zu spüren, was der Song in mir weckt. Es ist ein Gefühl, das mir lebenslang folgt, sehr unbestimmt, sehr wehmütig. Es erzählt davon, dass man, so sehr man diese Welt auch mag, noch einer anderen Welt angehört. Wovon möchte mir diese Nacht noch erzählen? Vielleicht vom Wind, der in den Kiefern rauscht?

So leitet Barbara Egert ihren Artikel über das weite Feld menschlicher Gefühle ein. Sie reflektiert dann über die grosse Bedeutung, die Gefühle für jeden von uns haben, und über die Schwierigkeiten für den Einzelnen, seine Gefühle zu sortieren. Gefühle wirken auf jeden unserer Lebensbereiche ein, und wenn sie uns ohne Vorwarnung überraschen, ist der Umgang mit ihnen oftmals schwierig.

Hier hilft die Astrologie, wie die Autorin feststellt. Gerade wenn wir mit Gefühlen nicht klarkommen, würden viele Menschen astrologische Hilfe suchen. Ein Blick (in welches Horoskop auch immer) offenbare ein Geflecht heterogener Beziehungen, ein Dickicht unterschiedlichster Gefühle vor dem Hintergrund logischer, verlässlicher Strukturen, das es zu entwirren, zu deuten gelte.

Aus astrologischer Sicht müsse man zuerst einmal feststellen, ob sich ein gefühlsbezüglicher Aspekt positiv oder negativ oder positiv und negativ manifestieren möchte. Und auch, ob es sich um ein Gefühl oder um eine Emotion handle. Denn, wie die Autorin darlegt, das sei nicht dasselbe: Emotionen folgten der Tagesaktualität, doch Gefühle würden uns über längere Zeit, manchmal ein Leben lang begleiten.

Im Hauptteil ihres Artikels zeigt Barbara Egert, wie sich Gefühle im Radixhoroskop manifestieren. Dabei geht es etwa um die Rolle des eher ernsthaften Saturn oder die gefühlsmässigen Schwierigkeiten, die man mit Pluto, Uranus und Mars haben kann – und ebenso mit Neptun.

Die Rolle des Mondes ist in Sachen Gefühle natürlich zentral. Und so beschreibt die Autorin hier den Mond als Gefühlsplanet in seinen astrologischen Bezügen etwa zu Uranus oder dem Steinbock-Zeichen, aber auch zu Pluto und Chiron. Dem Merkur weist sie eine besondere Rolle zu, indem er mit dem Mond das Gegensatzpaar Verstand und Gefühl bildet. Diese beiden stünden in einem ständigen Kampf und bereiteten uns Mühe, aber sie würden uns auch helfen. Wie wir mit dieser Reibung zwischen Mond und Merkur hinsichtlich unseres Gefühlslebens umgehen lernen, zeigt die Autorin in diesem Artikel.

Zum Abschluss ihres Beitrags widmet sich Barbara Egert den Transsaturniern und der Frage, ob es eine Möglichkeit gibt, das eigene Dasein so wahrhaftig zu leben, dass Denken (Merkur), Fühlen (Mond) und Handeln (Mars) vereint sind. Ja, meint sie, und gibt den Leserinnen und Lesern dann ein wunderbares Beispiel mit.

Aus dem Inhalt:
– Gefühl oder Emotion?
– Wie sich Gefühle im Radix zeigen
– Die wichtige Stellung des Mondes
– Der Gegensatz von Gefühl und Verstand
– Der Traumtänzer als Vorbild


Barbara Egert, geprüfte Astrologin DAV, jahrzehntelange Astrologieerfahrung; Bücher: «Astro-logische Merkwürdigkeiten – Kolumnen» (2017, nur bei Amazon erhältlich), «Wenn die Kindheit Schatten wirft: Beziehungen, Hochsensibilität, Narzissmus» (2014), «Hochsensibilität im Horoskop» (2012), «Krisen im Horoskop erkennen» (2011), «Kindheitserfahrungen im Horoskop» (2009); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE, E-Mail: Barbara Egert