Astrologie Heute - Themen der Zeit

Die Mondfinsternis vom 26. Mai 2021: Die Gefahr, dass die Vernunft auf der Strecke bleibt

von Claude Weiss

21. 5. 2021

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Fig. 1
Mondfinsternis Mai 2021
26. 5. 2021, 13:14 LT; 11:14 GT
Zürich, CH (47N22, 8E32)
Koch
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Fig. 2
A*C*G* Mondfinsternis Mai 2021
26. 5. 2021, 11:14 GT

Die Mondfinsternis (in Fig. 1 für Zürich aufgezeichnet) findet im Quadrat zum Jupiter statt, der zugleich über den Vollmond in Schütze herrscht. Für Mitteleuropa ereignet sich dieser in der Nähe der MC/IC-Achse, mit Jupiter und Neptun im Fischezeichen im Bereich des Deszendenten und mit einem Aszendenten Anfang Jungfrau. Dies gilt auch für Berlin, mit der MC/IC-Achse auf 8 Grad Zwillinge/Schütze und der AC/DC-Achse auf 13 Grad Jungfrau/Fische, kurz vor der Mitte der Zeichenachse. Mit drei Faktoren im Zwillingezeichen, inklusive dem Merkur, der über den Aszendenten herrscht und im eigenen Zeichen steht, und Mond sowie Jupiter und Neptun in Fische und somit unter der traditionellen Herrschaft des Jupiter, sowie einer Mondknotenachse von Zwillinge zu Schütze, haben wir es um die Zeit der kommenden Mondfinsternis mit starken Gegensätzen zu tun. Einerseits zwischen dem Bereich der täglichen Verrichtungen (Zwillinge und Jungfrau) sowie jenem der grossen philosophischen und religiösen Zusammenhänge. Zeichnen wir die Dominanzverhältnisse aufgrund der neuen Herrschschaftsprinzipien auf, mit Neptun als Herrscher des Fischezeichens, stellen wir fest, dass Merkur im eignen Zeichen gut verankert ist, und dabei über Venus, Sonne, MC und AC herrscht, während diesem Prinzip gegenüber der Vollmond in Schütze am IC steht, im Quadrat zu seinem Herrscher Jupiter, der wiederum sich im Fischezeichen unter der Dominanz des Neptun befindet.

Unter solchen Bedingungen verwundert es nicht, dass Merkur, in seinem eigenen Zeichen Zwillinge eigentlich gut gestellt, durch sein Quadrat zum Neptun, der ebenfalls in seinem eigenen Zeichen Fische steht, verunsichert wird, während sich dieser Zwiespalt über die Sonne/Mond-Opposition der Mondfinsternis von Zwillinge zu Schütze wiederholt und dies gleichzeitig durch das Quadrat beider Lichter zum Jupiter verstärkt wird.

Aufgrund dieser Beobachtungen drängt sich im Hinblick auf die Mondfinsternis vom 26. Mai der Gegensatz auf zwischen merkurischer Logik, rationalem Denken, gerichteten, vom Verstand gesteuerten Prozessen und der Fantasie, den Visionen sowie der Aufhebung von Grenzen, die Jupiter und Neptun fordern, mit dem Resultat, dass in dieser Zeit gutgemeinte, grosszügige (Hilfs-)Programme aufgezogen werden, um sich bietenden Problemen zu begegnen. Es ist dabei auch die Neigung vorhanden, mit der grossen Kelle auszurichten, im Glauben, dass man das Übel besiegen kann, wenn man nur entschieden genug und mit grosszügigen Mitteln ausgestattet dem Verhängnis zu Leibe rückt. Dabei steht das Handeln stärker im Vordergrund als die sorgfältige Analyse vorliegender Probleme. Mit Saturn im Wassermann, im Quadrat zu Uranus im Stierzeichen, kann es dabei – gerade in Geldangelegenheiten – Spass machen, mit neuen Modellen zu experimentieren. Tatkräftiges Helfen erscheint mit dem Quadrat einer Merkur/Venus-Konjunktion in Zwillinge zu Neptun in Fische und einem Trigon zwischen Mars in Krebs und Neptun in Fische, ohnehin eher als Gebot der Zeit, während aufwendige Analysen zum Verständnis des Geschehens in den Hintergrund treten. Auch die Opposition zwischen Mars und Pluto lässt schnell zur Moralkeule greifen, um das eigene Handeln zu rechtfertigen, statt dass um griffige Argumente gerungen würde. Werden Totschlagargumente gewünscht, so liefert diese der Quinkunx zwischen Merkur und Pluto, während man mit dem Quadrat zwischen Merkur und Neptun um Worte, Bilder und suggestive Narrative, die das eigene Handeln rechtfertigen, nicht verlegen ist.

Fazit: In solchen Zeiten kann die Vernunft auf der Strecke bleiben, aber dies hindert die Menschen nicht, sich mit edel klingenden kollektiven Zielsetzungen zu identifizieren, wenn diese den Eindruck erwecken, man könne sich damit für soziale oder ökologische Ziele stark machen.

Die Astro*Carto*Graphy der Mondfinsternis

Die Astro*Carto*Graphy gibt Auskunft darüber, wo auf der Welt welche Energien mit besonderer Intensität zum Ausdruck kommen. In Fig. 2 sehen wir, dass die Sonne/Mond-Opposition durch Hamburg, zwischen Bonn und Berlin, und knapp westlich von München durchläuft, die Grenze zwischen Schweiz und Österreich passiert, und östlich von Korsika und Sardinien durchgehend, im südlichen Mittelmeer bei Tunis an Land geht. Dies könnten Orte sein, in denen sich der Gegensatz zwischen der Sonne in Zwillinge und dem Mond in Schütze über starke Polarisierungen zwischen Regierung und Volk manifestiert. Die Jupiter/DC-Linie geht durch Island, Irland und an der Westküste Frankreichs entlang, um den Osten Spaniens zu aktivieren, während Neptun/DC zusammen mit Merkur- und Venus/MC durch Istanbul hindurchgeht und weiter im Norden Kiew, Minsk und Leningrad berührt. Dabei kann es sich um entspannende Momente handeln, die an diesen Orten am Werk sind, aber auch um Täuschungen, die das Geschehen immer wieder prägen.

Die mit Mars Opposition Pluto zu erwartenden Konfrontationen sind für den Nahen Osten im Bereich der Strasse von Hormus und bis Karachi zu erwarten, während das Thema in den USA mit Mars/IC und Pluto/MC sowie gleichzeitig Uranus am AC und Kreuzungspunkten mit Pluto/MC sowie Mars/IC Kalifornien seinen Stempel aufdrücken könnte.

Richten wir unseren Blick nach Ostasien, sehen wir, dass Mond/AC und Sonne/DC den Bereich um Singapur, Kuala Lumpur sowie Peking aufwirbelt, mit einer zusätzlichen Note, die um Singapur und Kuala Lumpur Jupiter am IC vermittelt. In diesen Gebieten kann es viel Aufregung geben, die jedoch auf günstige Entwicklungen ausmünden kann.

Nicht weit von der amerikanischen Hauptstadt geht auch die Jupiter/MC-Linie hindurch, wo sie sich knapp östlich davon mit Venus- und Merkur/AC-Linien kreuzt.

Beobachtungen zum Mundangeschehen bis zum 20. Mai

Gemäss der NZZ vom 20. Mai (NZZ PRO Global) stehen zurzeit folgende Perspektiven und Szenarien im Vordergrund:

- Die hyperexpansive US-Haushaltspolitik wirkt sich positiv auf die Schwellenländer aus.

- Nach dem Ende der Zweistaatenlösung zeichnen sich in Israel neue Lösungsmodelle für den Konflikt ab.

Wie die folgenden Ausführungen zeigen, sind beide Themen direkte Entsprechungen der Mondfinsternis vom 26. Mai 2021, mit der darin angezeigten Spannung zwischen Sonne in Zwillinge in Opposition zum Mond in Schütze, beide im Quadrat zu Jupiter im Fischezeichen.

Positive Auswirkung der hyperexpansiven US-Haushaltspolitik auf die Schwellenländer

Der Astro*Carto*Graphy konnten wir entnehmen, dass in der Nähe von Washington eine Jupiter/MC-Linie hindurchgeht, die sich unweit davon mit Merkur/AC- und Venus/AC-Linien kreuzt. Die Entsprechung davon ist, wie die NZZ die Thematik formuliert: «eine hyperexpansive US-Haushaltspolitik».

Im Vordergrund stehen die grosszügigen Corona-Hilfspakete und die «sehr lockere Geldpolitik», die nicht nur die amerikanische Wirtschaft stützen, sondern aufgrund des Anteils der USA von einem Viertel der globalen Wirtschaftsleistung für die ganze Welt von Bedeutung sind. Auch der IMF sieht eine erhebliche Stimulierung nicht nur der US-Wirtschaft, sondern auch der Weltwirtschaft durch die US-Soforthilfen voraus. Mit einem Ausmass des Hilfsprogramms von beinahe 3 Billionen Dollar dürfte dieses das Exportwachstum in den Schwellenländern ankurbeln. Schwierig kann es allerdings werden, wenn eine Straffung der Geldpolitik der Zentralbank die US-Zinsen steigen lässt. Dazu dürfte es jedoch nicht so schnell kommen.

Die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario wird als relativ hoch eingestuft. Weniger positiv sieht es hingegen für die Entwicklung neuer Lösungsmodelle für den Israel/Palästina-Konflikt aus. Dazu folgen einige Überlegungen:

Israel/Gaza: Ein asymmetrischer Krieg im Namen der Religion

Eine klassische weitere Entsprechung für eine Mondfinsternis auf der Zwillinge/Schütze-Achse, die zusätzlich im Quadrat zum Jupiter in Fische stattfindet, symbolisiert der asymmetrische Krieg, der, nach sieben Jahren Unterbruch, seit dem 10. Mai wieder zwischen Israel und dem Gazastreifen tobt. Es handelt sich dabei – gemäss dem Gegensatz zwischen Merkur und Jupiter – um eine Konfrontation zwischen völlig unterschiedlichen Gegnern, bei welcher neben machtpolitischen religiöse Motive im Spiel sind. Auslöser für solche Auseinandersetzungen ist häufig ein Gefühl grosser Ungerechtigkeit und ungleicher Chancen. Das Resultat ist, dass die eine Seite, die die Macht verkörpert, darum bemüht ist, die andere in der Rolle des unzuverlässigen und unreifen Parts erscheinen zu lassen, dessen irrationale Aktionen, die die Ordnung stören, mit der Wucht des Law-and-Order-Staates zurückgedrängt werden müssen. Die Gegenseite beklagt ihrerseits flagrante Ungerechtigkeiten und bemüht sich, aus einer Opferrolle heraus die Sympathien der Welt zu gewinnen, indem der Gegner als übergriffiger Aggressor an den Pranger gestellt wird. Da es beiden Seiten darum geht, Recht zu haben, ist ein solcher Kampf kaum zu gewinnen. Dies fängt bereits damit an, dass im Falle von Israel und Palästina zwei Völker sich um das gleiche Territorium streiten, indem beide ältere Rechte auf ein Gebiet anmelden, welches – in Entsprechung zum Jupiter – sinnigerweise den Namen «Heiliges Land» trägt. In solchen Fällen von religiös begründeten Ansprüchen, fällt es schwer sich zu einigen, da beide Seiten von unterschiedlichen Voraussetzungen ausgehen.

Auf den ersten Blick kann man den Eindruck haben, dass die Juden aus ihrer Sicht recht haben, wenn sie zum Ausdruck bringen, dass sie als Volk das Gebiet von Palästina als Erste bevölkerten. Allerdings berufen sich die heutigen Palästinenser auf die Kanaaniter als ihre Vorfahren, die Palästina bereits in der Bronzezeit (3300 v.Chr.) bevölkerten, während die Hebräer – eine frühe Bezeichnung für Angehörige des Volkes Israel – erst Ende des 13. Jh. v. Chr. erwähnt werden. Es lässt sich argumentieren, dass es auch im Zusammenhang mit den Weltreligionen des Judentums, Christentums und Islams seit Ende des 7. Jahrhunderts n. Chr. eine jüdische, christliche und muslimische Präsenz in Palästina gab. Deren jeweiliger Anteil verschob sich im Laufe der Zeit, indem, nach der Errichtung des Felsendoms auf dem Tempelberg durch muslimische Araber im Jahr 691, mit den Kreuzzügen ab Ende des 11. Jh. christliche Kreuzfahrerstaaten entstanden. Diese wurden allerdings gegen Ende des 12. Jh. von arabischen Sunniten besiegt, die Jerusalem eroberten. Danach war Palästina in islamischer Hand und blieb bis 1917 in das Osmanische Reich eingegliedert. Aus dieser Perspektive lässt sich nicht schlüssig entscheiden, wer ein grösseres Anrecht auf das Land hat. Dies wird, dem Jupiter-Prinzip entsprechend, zur Glaubenssache und zur Frage, wer Kraft seiner Stärke und seiner Macht sich durchsetzt und Recht sprechen darf. Damit gilt aber auch das Recht des Stärkeren (Jupiter), womit demokratische Grundsätze (Merkur) ausser Kraft gesetzt werden. Das Resultat: Wie früher die Adligen auf «hohem Ross» (Jupiter) sich, ohne Notwendigkeit ihr Verhalten zu rechtfertigen, über das Fussvolk (Merkur) hinwegsetzten, tun dies auch heute jene Instanzen, die die Macht und das Recht (Jupiter) verkörpern, gegenüber den Rechtlosen (Merkur), die für ihr Wohlergehen auf deren Wohlwollen angewiesen sind.

Hamas – für Israel ein dankbarer Feind

Dass der Gazastreifen seit vielen Jahren von der Hamas und vom islamischen Dschihad beherrscht wird, ist für Israel propagandistisch ein Vorteil. Wie der Analyst David Weinberg Mitte Mai in der «Jerusalem Post» schrieb, müsse Israel die militärischen Fähigkeiten der Hamas zurückstutzen und regelmässig «das Gras mähen». Ohne solche Massnahmen würde sich «das Unkraut wild vermehren und Schlangen durchs Gebüsch schleichen». Wie Christian Weisflog in der NZZ vom 18. Mai 2021 meint, besteht um bei dem Bild zu bleiben das Problem allerdings darin, «dass das Gras im Gazastreifen mit jedem Schnitt noch kräftiger als zuvor spriesst und Israel immer härter durchgreifen muss, um seiner Herr zu werden» [1]. Gemäss der israelischen Zeitung «Haaretz» gehe die Idee bereits auf das Jahr 2016 zurück und werde nun im Mai 2021 umgesetzt.

Allerdings bewirke dies wiederum, dass die Zerstörung der zivilen Infrastruktur zu einer weiteren Verarmung der Bevölkerung führe und dies die Abhängigkeit von extremistischen Gruppierungen bloss steigere. «Israels Politik gegenüber dem Gazastreifen befähigt die Hamas, ihr Ansehen und ihre Herrschaft in dem Gebiet zu konsolidieren.» Dies war bereits die Meinung des israelischen Instituts für nationale Sicherheitsstudien (INSS) vor einem Jahr.

Der israelischen Regierung fehlt offensichtlich eine Strategie, um das Problem zu lösen, und dies hängt auch damit zusammen, dass Regierungschef Netanyahu in den letzten Jahren vonseiten der amerikanischen Trump-Regierung keinerlei Druck erlebte. So kommt die israelische Armee – trotz ihrer Beteuerung, alles zu tun, um Opfer unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden wegen der Tatsache, dass die Hamas aus Wohngebieten Raketen abfeuert, immer mehr in die Rolle, gezielt Wohngebiete ins Visier zu nehmen – ein Vorgehen, das die meisten Rechtsexperten als klaren Fall von «Kriegsverbrechen» bezeichnen. Ähnliches passiert, wenn die Armee durch die Hamas errichtete unterirdische Tunnel sprengt und dabei palästinensische Häuser einstürzen. Auch die hohe Zahl der getöteten Zivilisten (auf 1 israelisches Opfer kommen 10–20 palästinensische) wirft – wie die NZZ vom 18. Mai ausführt, die Frage auf, «ob Israel wirklich alles Mögliche zum Schutz der Zivilbevölkerung tut» [2]. Bis zum 18. Mai gab es bei den Palästinensern 213 Tote, denen auf israelischer Seite 12 gegenüberstanden. Im letzten Gazakrieg des Jahres 2014 wurden 2250 Palästinenser getötet, während es auf israelischer Seite zu 70 Toten, unter ihnen 6 Zivilisten, kam.

Fazit: Wenn die israelische Netanyahu-Regierung keine andere Strategie hat, als die Einrichtungen der Hamas periodisch «niederzumähen» und damit auch eine hohe Opferzahl bei der palästinensischen Zivilbevölkerung in Kauf nimmt, könnte die Wirkung auf eine Weltöffentlichkeit, die im Hinblick auf die Bekämpfung von Machtmissbrauch mit Saturn in Wassermann stark sensibilisiert ist, verheerend sein.

Auch in Israel erheben sich Stimmen gegen das Vorgehen der Regierung Netanyahu. So meint Aluf Benn, Chefredaktor der linken israelischen Zeitschrift «Haaretz»: «Dies ist Israels fraglichste und nutzloseste Operation seit je».

Solches gilt ebenso für die USA, dem wichtigsten Unterstützer Israels, wo der Kurs Netanyahus nicht mehr von einer Mehrheit der amerikanischen Juden unterstützt wird. Nicholas Kristof, Kolumnist der New York Times, unterstreicht, dass, gemäss einer Pew-Umfrage vor einem Jahr, nur noch ein Drittel der jungen amerikanischen Juden Netanyahus Vorgehen gutheissen. So stellt Kristof infrage, ob die jährliche amerikanische Militärhilfe von US-$ 3,3 Milliarden weiterhin gerechtfertigt sei oder die Mittel nicht besser eingesetzt werden könnten [3].

Aus astrologischer Sicht ist interessant, dass der Konflikt im Nahen Osten astro*carto*grafisch mit Merkur- sowie Venus/MC-Linien im östlichen Mittelmeer zu tun hat, zu denen sich Neptun am Deszendenten gesellt. Wenn man Jupiter mit dem Neptun tauscht, findet man Ähnlichkeiten zu den Konstellationen von Washington, mit Merkur und Venus am AC, gekreuzt von Jupiter am MC.

Keine vielversprechenden Perspektiven

Der oben erwähnte Artikel der NZZ zu den «Perspektiven» führt im Hinblick auf Lösungsmodelle für den israelisch-palästinensischen Konflikt drei Varianten an, denen allesamt keine grossen Erfolgschancen eingeräumt werden:

  1. Ein gemeinsamer Staat, in dem Juden und palästinensische Muslime sowie Christen als gleichberechtigte Bürger leben. Diese Variante erscheint unwahrscheinlich, weil sie das Ende des zionistischen Traums von einem jüdischen Staat bedeuten würde.
  2. Ein binationaler Apartheidsstaat, in dem Juden und Araber mit unterschiedlichen Rechten leben. Dies wäre eine Weiterführung der gegenwärtigen Politik, bei welcher die israelische Menschenrechtsorganisation Btselem bereits jetzt von Apartheid spricht, weil die Palästinenser als Bürger zweiter Klasse behandelt werden.
  3. Zwei Staaten für zwei Völker, in denen Juden und Araber getrennt und selbstbestimmt unter einer eigenen Regierung und mit eigenen Gesetzen leben. Dies ist nach weit verbreiteter Ansicht die einzig mögliche Lösung, wenn Israel seinen Charakter als jüdischen demokratischen Staat aufrechterhalten will. Das Projekt ist jedoch kaum noch zu realisieren, denn der Siedlungsbau im Westjordanland ist so weit gediehen, dass er nicht mehr rückgängig zu machen ist. 
Zum Schluss gibt es doch eine positive Pfingstnachricht: Soeben wird am Donnerstagabend um ca. 21.30 Uhr MESZ bekannt, dass sich Israel und Hamas auf einen Waffenstillstand verständigt haben, der seit Freitagmorgen, 21. Mai, 2.00 Uhr Ortszeit, in Kraft getreten ist.

 

Fussnoten:
[1] Christian Weisflog: «Die Hamas ist für Israel ein Feind mit Vorteilen», NZZ, 18.5.2021
[2] Ulrich von Schwerin: «Israel werden in Gaza Kriegsverbrechen vorgeworfen – nicht zum ersten Mal», NZZ, 18.5.2021
[3] Nicholas Kristof: «The 'Unshakable' Bonds of Friendship With Israel Are Shaking», New York Times, 19.5.2021

 


 
Claude Weiss beschäftigt sich seit über 50 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die Astrodata AG, welche astrologische Analysen anbietet; von 1988 bis 2019 Präsident des Schweizer Astrologenbundes (SAB); gefragter Referent an internationalen Kongressen. Bücher: «Die 28 Mondphasen der Geburt - Eine inspirierende Erweiterung des klassischen 8-Phasen-Mandalas»,«Warum wir uns inkarnieren - Das Geheimnis des karmischen Neumondes», «Horoskopanalyse» Band 1 und 2 (Band 2 ist in einer überarbeiteten und stark erweiterten Neuauflage erhältlich), «Karmische Horoskopanalyse», Band 1 und 2, Mitautor der Bücher «Pluto – Eros, Dämon und Transformation», «Die Lilith-Fibel», «Wendezeit 2010-2012», «Visionen einer neuen Zeit», E-Mail an Claude Weiss