Astrologie Heute Nr. 212 (August 2021)
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Astrologie Heute Nr. 212
August 2021

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 212 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R
 
Mitte August bis Mitte Oktober 2021
von Verena Bachmann
 

Auch in den kommenden beiden Monaten geht es über weite Strecken vor allem um Themen, Entwicklungen und Prozesse, die bereits seit längerem aktuell sind. Pluto, Neptun, Saturn und Jupiter bewegen sich rückläufig in Bereichen, die sie bereits in der ersten Jahreshälfte aktiviert haben. In all den von ihnen betroffenen Belangen dürften in dieser Zeit Resultate, Früchte und Konsequenzen der in dieser Zeit gemachten Erfahrungen und getroffenen Entscheidungen deutlich werden.

Nur in zwei Bereichen ist mit neuen Elementen und Entwicklungen zu rechnen: Zum einen erreicht der zuerst noch direktläufige Uranus am 19. August seine Station zur Rückläufigkeit. Er dürfte bis dahin nochmals für unerwartete Wendungen sorgen. Zum anderen hat Lilith am 18. Juli ins Zeichen Zwillinge gewechselt und aktiviert da den aufsteigenden Mondknoten.

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  Neumond
8. 8. 2021 – 13:50 GT

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  Vollmond
22. 8. 2021 – 12:02 GT


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  Neumond
7. 9. 2021 – 0:51 GT

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  Vollmond
20. 9. 2021 – 23:54 GT

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  Neumond
6. 10. 2021 – 11:05 GT
   

In der Kombination all dieser Faktoren ist vor allem ab Mitte August kaum wirklich Neues zu erwarten. Vielmehr geht es in dieser Zeit darum, sich einen Überblick über das Geschehene zu verschaffen und dessen Folgen zu verarbeiten. Im Zentrum steht der laufende Umbruch in Bezug auf Weltbilder und Werte, Beziehungen, Informationen und Wissen.

Werden die aktuellen Konstellationen als Teil eines zeitlich grösseren Entwicklungsverlaufes (ab 2020) gesehen, kann die folgende Metapher Hinweise zu den nun anstehenden Prozessen geben: Nach der Ankunft in einem neuen, noch kaum bekannten Land, ging es zunächst darum, auf das, was sich da zeigte – die neuen Entdeckungen und die damit verbundenen Herausforderungen – zu reagieren und sich irgendwie mit den Umständen zurechtzufinden. In dieser Zeit wurde auch zunehmend deutlich, dass vieles, was im alten Land bekannt und vertraut war, am neuen Ort so nicht mehr existiert und dass gewohnte Bewältigungsstrategien und Verhaltensmechanismen nicht die erwarteten Resultate zeigen. Bei vielen Menschen erzeugten Erfahrungen dieser Art ein Gefühl von Entwurzelung und Verunsicherung, weckten Überlebensinstinkte. Nun, da sich die erste Aufregung etwas gelegt hat, ist die Zeit gekommen, Bilanz zu ziehen, sich etwas genauer umzusehen, die gemachten Erfahrungen zu verdauen und die gesammelten Informationen zu ordnen, um dann zu ergründen, welche Verhaltensweisen nützlich und zielführend waren und welche auf Irrwege oder ins Chaos führten. Letztlich schaffen die nun laufenden Entwicklungen die Voraussetzungen für die ab Oktober anstehenden weiteren Schritte und Entscheidungen.

Abgesehen vom oben beschriebenen generellen – in Varianten für alle gültigen – Kontext, ist jedoch auch in diesen Monaten kein klarer, dominanter Trend auszumachen. Alle Langsamläufer werden im astrologischen Theaterstück dieser Zeit mehrfach aktiviert und stehen damit zeitweise auf der Hauptbühne. Parallel dazu spielen auf Nebenbühnen andere in ihren Geschichten. Je nach individuellem Horoskop und Fokus stehen damit unterschiedliche Erfahrungen und Themen im Vordergrund.

In der ersten Augusthälfte hat Uranus die Hauptrolle inne. Er ist in dieser Zeit zwar sehr langsam, aber als einziger – bis auf die persönlichen Planeten – noch direktläufig (ca. 14.45 Grad Stier). Er tanzt im Quadrat zum rückläufigen Saturn (Orbis ca. 5–10 Grad) auf der Hauptbühne. Zusätzlich bewegen sich Merkur und Sonne in der ersten Augustwoche im Quadrat zu Uranus bzw. in Opposition zum Saturn. Der Neumond vom 8. August steht im Quadrat zu Uranus und setzt einen wichtigen Impuls. Damit erhalten die mit dem laufenden Saturn/Uranus-Quadrat verbundenen Themen viel Aufmerksamkeit.

Im Vordergrund dürfte die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen und sozialen Ideologien, Prinzipien, Strukturen und Regeln stehen, aber auch der Kontrast zwischen sozialer, gemeinschaftlicher Verantwortung und individueller Freiheit sowie Technologie und Natur. Zeitlich dürfte dabei ein klarer Ablauf auszumachen sein. Zunächst gilt es in Bezug auf den Effekt von Gesetzen, Verhaltensregeln und Einschränkungen, die im vergangenen Halbjahr aktuell waren, Bilanz zu ziehen. Mundan dürften staatliche sowie institutionelle Strukturen und Vorgaben im Zentrum stehen. Auf der persönlichen Ebene geht es um eine Auseinandersetzung mit eigenen oder von aussen vorgegebenen Grenzen, Forderungen und Verbindlichkeiten, um die eigenen Lebensprinzipien, Hemmungen oder Ängste.

Kurz danach, oder beinahe parallel dazu, dürften sich jedoch starke Aufbruchskräfte und Befreiungsimpulse bemerkbar machen. Mundan können Unabhängigkeitsbewegungen oder revolutionäre Kräfte erstarken, auf der persönlichen Ebene geht es um den Drang nach individuellem Selbstausdruck, die Befreiung aus einengenden Konventionen und Verbindlichkeiten. Letztlich geht es dabei um die Frage, ob der laufende Auf- und Umbruch in einer einigermassen gesunden und kreativen Weise vollzogen werden kann oder ob dabei mehr zerstört als erreicht wird. Besonders betroffen von diesen Entwicklungen sind all jene mit Stellungen in der zweiten Dekade der Zeichen Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann. Die damit verbundenen Impulse und Prozesse dürften bis zum Vollmond vom 22. August weiterlaufen.

Allerdings verändert sich der Fokus mit der Uranus-Station zur Rückläufigkeit vom 19. August. Dann beginnt eine Phase der Rückbesinnung und Wiedererwägung dessen, was bis dahin geschehen ist. In diesem Zusammenhang sind ab Mitte September weitere Ereignisse, Erfahrungen und Erkenntnisse zu erwarten. Der Hauptfokus gilt dann den Themen Beziehung und Werte, den damit verbundenen Konzepten, Abhängigkeiten und Verbindlichkeiten.

Auch Neptun ist im August aktiv – zunächst spielt er auf einer Nebenbühne – ab zweiter Augusthälfte dürfte er jedoch zunehmend über das Geschehen bestimmen. Er bewegt sich rückläufig im Bereich zwischen 23–21 Grad Fische und wird bis zum 16. September immer wieder durch persönliche Planeten aktiviert. Da er bereits in der Sonnenfinsternis vom 10. Juni eine Hauptrolle spielte, dürften viele der im Juni aktuellen Themen und Geschichten in dieser Zeit erneut in den Vordergrund treten. Neben chaotischen Umständen in den Bereichen Kommunikation, Medien und Verkehr, Unklarheiten und Verwirrung rund um die Frage, was wahr und wirklich sei, dürften auch Migration, Religion und Spiritualität Aufmerksamkeit erhalten.

Im Unterschied zum Juni geht es nun jedoch darum zu erkennen, ob und wie es möglich ist, visionäre Ideen und Erfahrungen im realen Leben umzusetzen. Verwirrungen und Ver­mischungen verschiedener Welten und Dimensionen wollen ebenfalls erkannt werden. Auch Fragen und Erkenntnisse rund um die Gesundheit einerseits und die Natur andererseits dürften in diesem Zusammenhang eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Im besten Fall gelingt es, zwischen Illusion, Lüge, falschen Versprechungen, Irreführung einerseits und – zwar realen –, aber in einer anderen Wirklichkeit gewonnenen Einsichten und gemachten Erfahrungen andererseits zu unterscheiden. Besonders betroffen von diesen Themen sind all jene mit Konstellationen in den Bereichen 20–26 Grad veränderlich (Zwillinge, Jungfrau, Schütze und Fische).

Auf einer weiteren Nebenbühne stehen in der Zeit vom 10. August bis Anfang Oktober auch Lilith und Jupiter im Rampenlicht. Jupiter bewegt sich rückläufig im Wassermann (29–22 Grad), Lilith im Bereich von 2.30–9 Grad Zwillinge und am aufsteigenden Mondknoten. Beide bildeten am 23. Juli ein Quadrat auf 0 Grad Fische/Zwillinge, dabei Lilith im Quadrat und Jupiter in Opposition zum Mars, der sich in Richtung Grenze Löwe/Jungfrau bewegte. Auf dieser Bühne geht es um Weltbilder und Denkmuster, um den Umgang mit «männlich» und «weiblich», den damit verbundenen matriarchalen und patriarchalen Werten und Rollenbildern. In diesem Kontext könnten alte Bilder und Geschichten des «Geschlechterkampfs» und damit männlich patriarchale Überzeugungen, Ideologien und Theorien, aber auch weibliche Radikalität sowie Dominanz­an­sprüche und Abwertung des jeweils anderen aktuell werden. Immer wieder geht es um die Frage, was «richtig» sei. Im Idealfall sorgen Ereignisse und Erfahrungen für ein Umdenken, öffnen den Blick für ein neues Zusammengehen und geistige Toleranz.

Lilith im Bereich des aufsteigenden Mondknotens beinhaltet auch die Aufforderung, mit alten Tabus zu brechen, die Weisheit von alten Naturvölkern miteinzubeziehen, aber auch die modernen wissenschaftlichen Erkenntnisse mitzuberücksichtigen. Es ist dabei durchaus möglich, dass Ereignisse aufrütteln und einen neuen Prozess in Gang setzen. Diese Themen dürften vor allem all jene mit Konstellationen am Ende der fixen Zeichen (Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann) sowie ganz am Anfang der veränderlichen Zeichen (Zwillinge, Jungfrau, Schütze und Fische) betreffen. Sie sind aufgefordert, einen Schritt auf dem Weg zu einer neuen offeneren Weltsicht zu machen.

Auch Chiron ist rückläufig (Anfang August 12.49 Grad bis Ende September 10.49 Grad in Widder ), hält sich jedoch weitgehend im Hintergrund. Abgesehen von zwei kurzen Episoden (Opposition Venus am 26. August und Opposition Merkur am 8. September), in denen Kränkungen und Verletzungen in Beziehungen deutlich werden dürften, werden seine Themen erst im Oktober wieder aktuell, dannzumal umso stärker.

Pluto ist ebenfalls rückläufig (ca. 25–24.19 Grad Steinbock), bewegt sich in demjenigen Bereich, der im Frühling 2020 erstmals und im Januar 2021 zum zweiten Mal angesprochen war und nimmt die Fäden des Geschehens in dieser Zeit wieder auf. Im August hält er sich hinter den Kulissen, erst ab September betritt er die Bühne des Geschehens, bildet am 6. September ein Quadrat zur Venus und am 22. September beginnt mit dem ersten von drei Quadraten sein Tanz mit Merkur. In dieser Zeit dürften vor allem Erfahrungen und Vorfälle vom Januar 2021 nochmals aktuell und hinterfragt werden. Hier geht es um die Machtverteilung in Beziehungen (persönliche, institutionelle und staatliche), um da vorhandene Abhängigkeiten, Manipulations- und Erpressungsversuche.

Da Merkur am 27. September seine Station zur Rückläufigkeit erreicht, bildet er bereits am 1. Oktober das zweite Quadrat zu Pluto, der seinerseits am 6. Oktober seine Station zur Direktläufigkeit erreicht. Damit dürften die Ende September aktuellen Themen und die in dieser Zeit angestossenen Prozesse die ersten Kapitel einer Geschichte bilden, die im Oktober einen wichtigen Wendepunkt erreichen wird. Von diesen Themen und damit verknüpften Ereignissen sind all jene mit Konstellationen in der letzten Dekade der Zeichen Widder, Krebs, Waage und Steinbock betroffen. Sie sind aufgefordert, sich der Herausforderung zu stellen, bereit zu sein, Altes und nicht mehr Gültiges zu erkennen und zu verabschieden.

Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann