Astrologie Heute Nr. 216 (April 2022)
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Astrologie Heute Nr. 216
April 2022

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 216 bestellen
Das Universum wurde von einer unvorstellbaren Intelligenz erschaffen
Interview mit Stanislav Grof
Zusammengestellt von Alexandra Klinghammer
 

Letzten Sommer feierte Stanislav Grof, der bekannte Psychiater und Bewusstseinsforscher, seinen 90. Geburtstag. Zu Ehren des Jubilars verfasste seine Frau Brigitte Grof ein Buch über das Lebenswerk ihres Mannes. Mit freundlicher Genehmigung von Brigitte Grof sowie dem Nachtschatten Verlag drucken wir in der aktuellen Ausgabe von ASTROLOGIE HEUTE einen Teil des Interviews, das Brigitte mit ihrem Mann darin führt, ab.

Die von Alexandra Klinghammer ausgewählten Passagen beziehen sich zum einen auf Grofs wegweisende Entdeckung der perinatalen Matrizen, die im Unbewussten gespeicherte Erinnerungen an Stadien der Geburt darstellen (diese werden in einem separaten Kasten im Artikel vorgestellt). Und zum anderen auf seine Begegnung und Erfahrungen mit der Astrologie.

Seine Forschungen über aussergewöhnliche Bewusstseinszustände ermöglichen uns tiefe Einblicke in die Natur des Menschen und seines wahren Selbst. Alexandra Klinghammer weist darauf hin, dass diese Erkenntnisse unter dem neuen Jupiter/Neptun-Zyklus immens an Bedeutung gewinnen dürften.

Der Interview-Ausschnitt beginnt mit der Frage, welchen Beitrag die perinatalen Matrizen in der psychiatrischen und psychologischen Praxis leisten können. Stanislav Grof erläutert, wie die Integration der perinatalen Matrizen in die Therapien und Erklärungsmodelle von Psychiatern und Psychologen Erklärungen für viele psychische Störungen (wie beispielsweise Psychosen oder grosse Intensität menschlicher Gewalt) liefern, die aufgrund der gängigen Modelle nicht erklärbar sind.

Der Psychiater berichtet anschliessend über seine frühe Zusammenarbeit mit Richard Tarnas im Rahmen von Forschungen zur Psychotherapie mit LSD und verrät uns, wie er nach anfänglicher Skepsis zur Astrologie fand. Zu einer seiner grössten Überraschungen zählte, als er entdeckte, dass die vier perinatalen Matrizen Ähnlichkeiten mit astrologischen Prinzipien auswiesen und diese in Zusammenhang mit den entsprechenden Planeten-Transiten standen.

In einem weiteren Interview-Abschnitt schildert Stanislav Grof eindrücklich, was er unter Archetypen versteht und wie er sich erklärt, dass intelligente Menschen an Astrologie glauben können. Dazu gehört seiner Meinung nach, dass wir nicht einzig in physikalischen, sondern synchronistischen Begriffen denken. Er bezieht sich dabei auf eine «synchronistische Beziehung zwischen den Planeten und Archetypen, der menschlichen Psyche und äusseren Ereignissen».

Im letzten Teil geht er auf die Frage ein, was sein gegenwärtiges Verständnis der bemerkenswerten Substanz LSD ist, nachdem er die verschiedenen Stadien der LSD-Forschung erkundet hatte. Soviel sei an dieser Stelle verraten: Durch die LSD-Erfahrungen mussten an der Kartographie der Psyche erhebliche Anpassungen und Erweiterungen vorgenommen werden.

Stanislav Grof war hundertfach Zeuge von der Kraft der Transformation. Transformationen, die idealerweise begleitet werden durch erfahrene Therapeuten, die Psychedelika und andere holotrope Bewusstseinszuständen auf eine verantwortungsvolle Weise nutzen und sich durch die archetypische Astrologie führen lassen. Hierin sieht er eine Chance für die Menschheit, kommende Krisen zu überleben.

Aus dem Inhalt:
– Kasten: Perinatale Matrizen – Die Geburt als Grundmatrix des Lebens


Alexandra Klinghammer, Diplom-Psychologin und Astrologin; Geschäftsleiterin der Astrodata; seit 1996 ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; Bücher: «Erwachen der weiblichen Urkraft» (2016), «Neptun – In Berührung mit dem Geheimnisvollen» (2014), Mitautorin folgender Bücher: «Visionen einer neuen Zeit» (2010), «Die Lilith-Fibel» (2008), «Wendezeit 2010–2012» (2009), E-Mail: Alexandra Klinghammer