Wenn es vermeintlich kritischen Geistern darum geht, astrologische Evidenzen zu rationalisieren oder zu relativieren, ist zumeist von zwei Phänomenen die Rede, dem Barnum- und dem Forer-Effekt. Deshalb lohnt es sich, sie näher anzuschauen.

Zunächst beschäftigt sich der Autor Klemens Ludwig mit den Hintergründen des «Barnum-Effektes», welcher in kritischen Berichten über die Astrologie praktisch immer als das alles überstrahlende Argument präsentiert wird. Dieser Effekt besagt, dass mit derart allgemeingültigen Aussagen gearbeitet wird, dass diese von Lesern/Klienten/Untersuchungsteilnehmern aus suggestiven Gründen als auf sie zutreffende Beschreibungen erkannt würden. Die Kritiker nehmen dabei gemäss Autor keine Unterscheidung zwischen allgemeinen Sonnenzeichen-Astrologie und der Deutung von detaillierten individuellen Radix-Horoskopen vor.

In einem nächsten Abschnitt wird die Untersuchung von Bertram R. Forer im Detail vorgestellt, welche die Beliebigkeit der Astrologie mittels des erwähnten Barnum-Effektes gezielt nachweisen soll. Bis heute werden der Barnum-Effekt sowie dieses eine Forer-Experiment von 1948 als Beweise für die Ungültigkeitkeit der Astrologie herangezogen. Es folgt ein Kapitel zum Untersuchungsdesign des Experimentes, dessen Aussagewert zur (Un-)Gültigkeit der Astrologie gegen null geht.

Der Autor zeigt auf, dass grundsätzlich mit unseriösen Mitteln gearbeitet wird, wenn es um die Diskreditierung der Astrologie geht. Dabei geht er auf Wikipedia, auf eine weitere Untersuchung – «Das Serienmörder-Experiment» – sowie auf die Abhandlung «Aberglaube aus zweiter Hand» des Astrologie-Gegners und Philosophen Theodor W. Adorno ein. Anhand der aufgeführten Beispielen wird deutlich, dass immer wieder von einer wenig differenzierten Astrologie ausgegangen wird. Mit unobjektiven Untersuchungen machen es sich die Wissenschaftler (zu) leicht, die Astrologie der Unseriösität zu bezichtigen.

Aus dem Inhalt:
– Kein Bezug zum Radix
– Das Serienmörder- Experiment