Astrologie Heute Nr. 218 (August 2022) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 218
August 2022

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 218 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R
 
Mitte August bis Mitte Oktober 2022
von Verena Bachmann
 

In den kommenden Monaten steht eine Begegnung mit der Vergangenheit an. Alle Langsamläufer, mit Ausnahme von Uranus, sind rückläufig und aktivieren Gradbereiche, die bereits im ersten Halbjahr angesprochen waren. In den von ihnen beleuchteten Belangen werden Ereignisse aus jener Zeit wieder aktuell, und es geht darum, sich nochmals mit ihnen zu beschäftigen. Je nach bisherigem Verlauf des Geschehens sind dabei unterschiedliche Entsprechungen möglich.

In einigen Fällen dürften jetzt langfristigere Folgen von Begebenheiten und Verhaltensweisen spür- und sichtbar werden. In anderen Fällen wächst der Druck, und damals vermiedene Entscheidungen oder verpasste Entwicklungsschritte nehmen an Dringlichkeit zu. Da alle Prozesse vorerst weiterlaufen, sind zwar Korrekturen und Klärungen in Bezug auf den bisherigen Kurs möglich, und auch weitere Schritte können in Betracht gezogen werden, gleichzeitig ist es jedoch verfrüht, endgültige Schlüsse zu ziehen. Dies gilt für mundane, kollektive, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen wie auch für persönliche Prozesse. Die Zeit ist allerdings günstig, um aus dem, was war, zu lernen und sich auf die im Herbst/Winter anstehenden nächsten, dann abschliessenden Kapitel der entsprechenden Geschichten vorzubereiten.

Pluto (rückläufig; 27–26 Grad Steinbock) bewegt sich in einem Bereich, in dem er in den ersten beiden Monaten des Jahres lief. Seine Station zur Direktläufigkeit erreicht er am 8. Oktober. Er reaktiviert mit seiner Bewegung Ereignisse und Erfahrungen, die mit Kontrolle (Kontrollverlust), Abhängigkeit, Macht und Ohnmacht zu tun haben. Auf der persönlichen Ebene sorgt er für Erlebnisse, die das bisherige Leben infrage stellen und einen grundsätzlichen Wandel in Gang setzen.

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  Neumond
28. 7. 2022 – 17:55 GT

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  Vollmond
12. 8. 2022 – 1:35 GT


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  Neumond
27. 8. 2022 – 8:17 GT

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  Vollmond
10. 9. 2022 – 9:59 GT

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  Neumond
25. 9. 2022 – 21:54 GT
   

In der ersten Augusthälfte läuft die Venus in eine Opposition zum Pluto (exakt am 9. August auf 26.53 Grad Krebs). In dieser Phase werden einerseits die Geschehnisse zur Zeit der Venus/Mars/Pluto-Konjunktion vom 3. März wieder aktuell und verlangen erneut Aufmerksamkeit. Andererseits dürfte der im vergangenen Dezember/ Januar – durch die Rückläufigkeitsschlaufe der Venus in Konjunktion mit Pluto – angestossene Wertewandel eine nächste Phase erreichen. Auf der konkreten Ebene sind in den Bereichen Finanz und Wirtschaft, im Umgang mit den Ressourcen der Natur (Nahrung, Öl, Gas und Wasser), aber auch in Bezug auf persönliche, wirtschaftliche und staatliche Beziehungen sowie Verträge, Ereignisse und Erkenntnisse zu erwarten, die ein neues Licht auf das damalige Geschehen (und dessen Folgen) werfen. Eine daraus erfolgende Re-Evaluation ist denkbar. Auf der individuellen Ebene könnte sich bei den Betroffenen die Frage stellen, was echt und nachhaltig sei und dem Leben dient.

Saturn (rückläufig; 22½–18½ Grad Wassermann) hat in diesen Monaten eine der beiden Hauptrollen inne. Er bewegt sich in einem Abschnitt, den er erstmals im Februar und März durchlief. Er schreibt das zweite Kapitel von
Geschichten rund um Grenzen, Gesetze, Verantwortung, aber auch ideologische Prinzipien und Konzepte (bezüglich der Themen individuelle Freiheiten, Gleichberechtigung und Diversität). In der Zeit von Ende Juli bis Ende August bilden Merkur (31. Juli), Mars (7. August), Sonne (14. August) und Venus (28. August) je einen Spannungsaspekt zu Saturn. Daher dürften in dieser Zeit die Konsequenzen von entsprechenden Ereignissen und Entscheidungen zunächst in den Bereichen Medien und Verkehr erkennbar werden. In der Monatsmitte werden Durchsetzungs-, Behauptungs- und Autoritätsfragen im Vordergrund stehen und gegen Ende Wertschätzungs- und Beziehungsfragen. Da in diesen Monaten die erneute Annäherung zum (beinahe exakt werdenden) Quadrat mit Uranus beginnt, teilt Saturn die Hauptbühne mit Uranus.

Uranus (18–19 Grad Stier) läuft im Gegensatz zu allen anderen Planeten zunächst direkt in für ihn neuen Gradpositionen. Am 2. August bildet er eine Konjunktion mit Mars (18.43 Grad Stier) und erreicht seine Station zur Rückläufigkeit am 24. August – in Konjunktion mit dem aufsteigenden Mondknoten. Damit setzt er in den von ihm angesprochenen Gradbereichen (16–19 Grad fix) wichtige neue Impulse. Hier geht es um unerwartete Kurswechsel und Umschichtungen, um Reformationen und Revolutionen; vor allem aber um die Fähigkeit zur Erneuerung in Richtung mehr Eigenständigkeit und um die Bereitschaft, sich auf etwas einzulassen, ohne daran zu haften.

Auf der konkreten Ebene stehen auch hier der laufende Wertewandel, zudem Besitzansprüche und Sicherheitsfragen sowie der Umgang mit der sich wandelnden Natur im Vordergrund. Was diesbezüglich geschieht, kann als erstes Kapitel einer Geschichte gesehen werden, die im Jahr 2023 fortgesetzt wird.

Gleichzeitig schafft Uranus’ Position in dieser Zeit eine Verbindung zur Vergangenheit. Da seine Station zur Rückläufigkeit im Quadrat zur Saturn-Station vom 23. Oktober (18.35 Grad Wassermann) stattfindet, aktiviert er die von Saturn im Frühjahr erstmals angesprochenen Belange. Gleichzeitig gewinnen die Prozesse rund um das bereits im letzten Jahr laufende abnehmende Saturn/Uranus-Quadrat wieder an Bedeutung. Das Quadrat aktiviert dabei den Gradbereich der Sonnenfinsternis vom 11. August 1999 (18.21 Grad Löwe) und lässt damit die damaligen Bilder und Prozesse anklingen.

Besondere Aufmerksamkeit verdient diesbezüglich der Vollmond vom 12. August. Er nimmt die oben erwähnten Themen auf und beleuchtet sie. Da in dieser Ausgabe von Astrologie Heute bereits darüber berichtet wird (siehe Artikel «Schwierige Finsternisse, Epochenwechsel und was C.G. Jung zu den Nostradamus-Prophezeiungen meinte» auf S. 18), beschränke ich mich auf einige kurze Anmerkungen. Die Zeit der Finsternis von 1999 sowie der damals anstehende Jahreswechsel ins Jahr 2000 war von akuten Katastrophen- und Weltuntergangsängsten geprägt. Diese sind heute wieder aktuell. Sie sollten jedoch als Metapher für die im Zusammenhang mit dem Untergehen der alten Weltbilder drohenden Gefahren und ausgelösten Ängsten gesehen werden.

Im Weiteren stehen die Themen Individualität und Verantwortung, Freiheit und Gemeinschaft (siehe mein Artikel auf S. 48 in dieser Nummer) sowie der Kontrast und/ oder das Zusammenspiel zwischen der geistigen/virtuellen Welt und der konkreten physischen Realität im Fokus. In diesen Belangen gilt es, Wege zu finden, die es erlauben, sich für neue Dimensionen und Welten zu öffnen, ohne die irdischen Werte, die Welt des Sinnlichen und Greifbaren sowie die Gesetze der Natur zu vernachlässigen. Auf der individuellen Ebene betrifft dies hauptsächlich die Horoskopstellungen in der zweiten Dekade der fixen Zeichen. Auf mundaner Ebene weise ich darauf hin, dass die Horoskope von Putin (Mondknoten-Achse mit Lilith/Pluto), Selenski (Mond) und der Schweiz (Lilith auf 17 Grad, Aszendent auf 21½ Grad Skorpion) Stellungen auf diesen Gradpositionen aufzeigen.

Ab Ende August betritt Neptun die Hauptbühne und setzt einen Kontrapunkt zu den oben beschriebenen Kräften und Konstellationen. Er bewegt sich ebenfalls rückläufig (25–23½ Grad Fische), und zwar im Gradbereich der Jupiter/Neptun-Konjunktion vom 12. April und nimmt die damit verbundenen Impulse und Visionen auf. Mitgefühl, Liebe, Religion und Spiritualität rücken in den Vordergrund, aber auch die Bereiche Migration, Wasser in allen Formen, Chemie und Pharmazie sowie Kunst dürften vermehrt Aufmerksamkeit erhalten. Merkur rahmt Neptuns Auftritt ein. Er bildet am 21. August eine Opposition zum Neptun, wird am 10. September rückläufig (auf 9 Grad Waage) und erreicht am 2. Oktober seine Station wiederum in der Opposition. Dazwischen bewegen sich auch die Sonne (17. September) und die Venus (24. September) in Opposition zum Neptun.

In dieser Zeit dürfte sich der Blick zurück in die Monate Februar bis April, auf die damals gemachten Erfahrungen richten, verbunden mit der Frage: Was ist aus den Visionen, Hoffnungen und Sehnsüchten, dem damals wahrgenommenen Potenzial, geworden? Gleichzeitig stellt sich wohl wiederholt die Frage, was echt und im Leben erfüllbar und was illusorisch respektive fake ist. Aufgrund der starken Beteiligung von Merkur ist anzunehmen, dass verschiedene Medien, Informationsstrategien und Kommunikationsformen eine nicht unwichtige Rolle spielen werden.

Jupiter (rückläufig; 8½–1½ Grad Widder) läuft im Bereich, den er ab Mitte Mai bis Mitte Juli erstmals aktivierte. Die durch ihn repräsentierten und aktivierten Themen werden ab September vermehrt am Geschehen beteiligt sein. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Mars/Jupiter-Konjunktion im Quadrat zur Lilith vom 29. Mai. Die mit dieser Kombination verbundenen Tendenzen zu wagemutigem, kämpferischem oder auch übergriffigem Verhalten dürften wieder im Fokus stehen und neu beleuchtet werden (dazu zählen auch der Kampf der Geschlechter, der Weltbilder ebenso wie damals gestartete Projekte). Die Oppositionen von Merkur (am 3. September und aufgrund seiner Rückläufigkeit erneut am 19. September), der Sonne (26. September) und der Venus (1. Oktober) dürften die damit verbundenen Entwicklungen (Erfolge ebenso wie Auswüchse) deutlich werden lassen.

Chiron bewegt sich, wie Jupiter, rückläufig im Widder-Zeichen (16½–14 Grad) und bildet am 2. September ein Quadrat zur Lilith. Da er nicht durch Schnellläufer aktiviert wird, dürften seine Themen (der verletzte Krieger, der heilige Krieger, der
Heiler in der Begegnung mit der Grossen Mutter, Verletzungen, die im Kampf der Geschlechter entstanden) eher im Hintergrund laufen und kaum konkret fassbar sein. Denkbar ist, dass – in Bezug auf diese Belange – Prozesse auf einer subtilen Ebene stattfinden, deren teilweise nachhaltigen oder gar weichenstellenden Folgen erst zu einem späteren Zeitpunkt deutlich werden.

Zum Abschluss möchte ich die Leserinnen und Leser darauf hinweisen, dass Mars, der Ende Oktober im Zwillinge-Zeichen (im Quadrat zum Neptun) rückläufig und damit in den folgenden Monaten eine zentrale Rolle spielen wird, bereits am 4. September den Bereich seiner späteren Rückläufigkeitsschlaufe erreicht. Aktivitäten und Entscheidungen, die danach erfolgen, können entweder als Vorboten, Vorbereitung oder erstes Kapitel einer Entwicklung gesehen werden, deren Ende erst 2023 absehbar wird. Davon besonders betroffen sind die Bereiche Handel, Verkehr, Medien und Kommunikation.

Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann