Astrologie Heute Nr. 218 (August 2022)
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Astrologie Heute Nr. 218
August 2022

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 218 bestellen
Die vier astrologischen Matrizen
von Andreas Bleeck
 

Der astrologische Tierkreis ist im Grunde genommen ein einfaches System. Dieses besteht aus zwölf Sternzeichen, zwölf Häusern und zwölf Planeten*, von denen jeder als «Platzhalter» für eines dieser Häuser und Zeichen dient. Früher, als noch mit sieben Planeten gearbeitet wurde, fiel fünf von ihnen eine doppelte Rolle zu, nämlich als Tag- und Nachtstern. Das Prinzip war jedoch dasselbe. Die Bedeutung der Planeten ergibt sich nach wie vor aufgrund ihrer Position in dieser Zwölferreihe und ihrer Wechselwirkung. Denn «über» dem Tierkreis liegen mehrere Matrizen, welche die Planeten auf ihren Positionen in ein Verhältnis setzen.

Dieser Artikel soll aufzeigen, wie diese Matrizen bekannten sozialpsychologischen und kognitiven Funktionen der Persönlichkeitspsychologie entsprechen.

So beginnt der Beitrag von Andreas Bleeck, der die verschiedenen Matrizen vorstellt und mit bekannten Systemen wie C. G. Jungs Bewusstseinsfaktoren oder den Tarot-Farben in Zusammenhang bringt.

Direkt zu Beginn des Artikels wird die erste Matrix vorgestellt und besprochen. Sie stellt die Basis für die Regentschaft der Planeten über die Sternzeichen dar. Beginnend bei Sonne/Mond wurden die fünf Wandelsterne beidseitig «aufgereiht» und somit je zwei Zeichen zugeordnet.

Die zweite Matrix beruht auf einem «Paar-System», jeder Planet steht mit einem «ergänzenden» Prinzip in Verbindung (Sonne/Mond, Merkur/Chiron, Venus/Mars, Jupiter/Saturn, Uranus/Neptun, Lilith/Pluto). Diese zweite Matrix ebnet den Weg in den Dualismus (Wohl-/Übertäter) und somit in ein Schwarz/Weiss-Denken. Eine entsprechende Unterscheidung findet sich bis heute auch in der Persönlichkeitspsychologie: die «Big Two», die im Artikel beschrieben und den Planeten zugeordnet werden. Heute sprechen wir in der psychologischen Astrologie von harten und weichen Eigenschaften.

Die dritte Matrix dürfte die bekannteste Einteilung, nämlich die Einteilung des Tierkreises nach Polaritäten, Qualitäten und Elementen sein. Die Planeten erhalten durch diese Zuordnungen ihre spezifischen Eigenschaften.

Obwohl diese drei Matrizen bereits ziemlich komplex sind, behalten sie noch keine Informationen zu den «Funktionen des Bewusstseins» (nach C. G. Jung; Fühlen, Denken, Intuition und Empfinden mit den Sinnen), wie das anschliessende Kapitel eröffnet. Diese Funktionen sind im populären Persönlichkeitsverfahren Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI; wird v.a. im beruflichen Kontext, in der Personalorganisation, eingesetzt) die Grundlage, um die Persönlichkeiten von Teammitgliedern einzuschätzen. Dies, um die Teams ausgewogen zusammenzustellen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihrer Veranlagung entsprechend Aufgaben zu verantworten.

Die Eigenschaften der Polarität aktiv/passiv aus der Ebene der Sternzeichen wird nun mit der Komplementarität der Planeten kombiniert. Durch diese Zuordnung entsteht die vierte Matrix. Gemäss Andreas Bleeck ist in dieser Matrix die Erklärung zu finden, warum die Zuordnung der Planeten zu den Elementen und mittelalterlichen Temperamenten immer wieder für Verwirrung sorgt.

Abschliessend geht der Autor auf den Umstand ein, dass diese Modelle und Bezeichnungen letztlich nur Abbildungen von Prozess-Interpretationen darstellen. Diese Prozesse laufen in unseren Nervenzellen ab und besitzen keine eigene Wahrheit. Wir sind im Grund genommen ein Gemisch verschiedener Anteile, die von Planeten angezeigt werden. Diese entsprechen, so der Autor, Potenzialen, die wir abrufen können (mal besser, mal weniger gut).

Zuletzt sind in einer Tabelle Prominente als typische Vertreter der Hauptprinzipien aufgeführt. Diese Hauptanteile müssen nicht zwingend dem signifikanten Horoskopanteil entsprechen). Dieser kann jedoch als Hauptanker dienen, der dem Einstieg in die Beratung dienen soll.

* Anm. d. Red.: Lilith und Chiron werden vom Autor zu den «Planeten» respektive planetarischen Prinzipien gezählt, was im Artikel dargelegt wird.

Aus dem Inhalt:
– Komplementärplaneten
– Qualitäten und Elemente
– Die Bewusstseinsfunktionen von C. G. Jung
– Abb.1: Erste Matrix: Parallelzeichenregenten und Komplementärplaneten
– Tab.1: Die zweite Matrix: die «Big Two» aus der Persönlichkeitspsychologie mit den astrologischen Zuordnungen
– Tab.2: Die vierte Matrix: die Big Two, Jahreszeiten und Elemente kombiniert
– Kasten: Persönlichkeitstypen


Andreas Bleeck, Jg. 1966; systemische Beratung in D-Darmstadt; Autor zahlreicher astrologischer Artikel und Bücher wie «Was ist Mythos? Astrologie 2.0», «Astrologische Soziologie» (2 Bd.), «Zeitvorstellungen und Identität», «Astrologie ohne Dogma» (Website: www.astrologie-abc.de)