Zu Beginn seiner Kolumne befasst sich Claude Weiss mit den verschiedenen Möglichkeiten, Entscheidungen zu fällen. Dabei kann in rationale (Verstand / Merkur) und ganzheitliche (Sinn / Jupiter) unterschieden werden. Zu Letzterem wird eine höhere Instanz wie das Orakel I Ging gezählt, das bei mehrmaligem Befragen, um die ersehnte Antwort zu erhalten, den Fragenden an der Nase herumführen wird. Diese Dynamik erkennt der Autor aktuell bei einigen Börsianern, die sich gewisse «Antworten» respektive die darbende Wirtschaft partout nicht eingestehen wollen und immer wieder aufgrund leisester Hoffnungen an ihrem Glauben an die baldige grosse Kehrtwende festhalten.
Die folgenden Abschnitte befassen sich mit der Woche vom 12. September, als der Merkur rückläufig wurde. Auf den 13. September stellte sich der seit Frühjahr 2020 stärkste Tagesrückgang ein, was die Zukunft der US-Börsen-Indizes nachhaltig veränderte. Ähnliches geschah auch beim DAX und SMI, was ebenfalls besprochen wird. Die erratischen Wechsel, die mit den sprunghaften Börsen-Einschätzungen der Anlegerinnen und Anleger zusammenhängen, sind Symptome einer Merkur-Rückläufigkeit und keine gute Grundlage für Anlage-Entscheide.
Im nächsten Kapitel beleuchtet Claude Weiss die Vorteile eines rückläufigen Merkurs – die es gibt, die aber nicht offensichtlich sind: Ein rückläufiger Merkur (wie auch eine rückläufige Venus) besitzt das Potenzial als eine Art Signalfunktion auf bestehende Disbalancen hinzuweisen. Indem er nicht wie gewohnt agiert, werden Ungereimtheiten im System sichtbar. Und dadurch zeigen sich die verschiedenen Gruppen von Anlegern: die kurzfristig Denkenden und Handelnden (Merkur) und die langfristig orientierte Gruppe, die notfalls den härteren Weg wählt, wenn dadurch auf längere Sicht schwierigere Entwicklungen zu stoppen sind.
Der letzte Teil ist den Überlegungen von Mark Dittli, Chefredaktor von «The Market/NZZ», gewidmet. Auch seinen Beschreibungen zufolge können die Börsianer zur Gruppe der Merkurianer gezählt werden; diese hoffen anhaltend auf eine Wende und deren Agieren ist durch diese Hoffnung mitbestimmt. Dieses «Erwarten und Hoffen» führte seit Mai bereits zu drei Rallyes.
Der aufschlussreiche Beitrag schliesst mit brisanten Einschätzungen von Dittli, unter anderem, dass die Inflation anhält, dass die sanfte Landung eine Illusion ist und dass das FED dem System Liquidität entzieht. Jedenfalls sei jetzt nicht der Moment für neue (grössere) Engagements an der Börse.
Aus dem Inhalt
– Das Orakel und die «Jugendtorheit»
– Trickster bringt Lieblingsvorstellungen durcheinander
– Zwischen Gier und Angst
– Rückläufiger Merkur deckt bestehende Instabilität auf
– Wahnsinn: das Gleiche tun und andere Ergebnisse erwarten
Hinweis: Anlegerinnen und Anleger, die sich laufend und umfassend über das Börsengeschehen aus astrologisch-zyklischer Sicht informieren möchten, empfehlen wir den monatlich auf Deutsch erscheinenden Börsenbrief von Raymond A. Merriman «MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte», der im E-Mail-Abonnement bezogen werden kann (Infos und Bestellung siehe www.mma-europe.ch).