Astrologie Heute Nr. 221 (Februar 2023)
Bild vergrössern
Astrologie Heute Nr. 221
Februar 2023

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 221 bestellen
2023: Chancen und Herausforderungen einer neuen Ära
«Bericht vom Vortragsabend «Wichtige Trends 2023»

von Trudy Baumann


Am 13. Januar fand bereits zum 14. Mal der von Astrodata alljährlich organisierte Vortragsabend zu den wichtigsten Trends des neuen Jahres statt. Zugleich war es nun die dritte Ausgabe mit dem etablierten Online-Format Zoom. 

Mit dem kürzlichen, überraschenden Tod des Referenten und Über­setzers von Ray Merriman, Klemens Ludwig, gab es auch eine traurige Premiere zu verzeichnen. Das ausgefallene Vortragsthema «Saturn in Fische» wird jedoch in einer eigenen Veranstaltung Ende Februar aufgegriffen, wie Alexandra Kling­hammer in ihrer Begrüssung ankündigte.

 
 

 
Den Abend eröffnete Claude Weiss. In seinem Referat «Auf Saturn folgt Pluto in Wassermann. Wie geht es uns dabei?» kreiste er das Hauptthema des Jahres, den Eintritt von Pluto ins Zeichen Wassermann, von unterschiedlichen Seiten ein. Zunächst zeigte er auf, dass die sogenannte Luft-Epoche, die gemäss vielen Astrologinnen und Astrologen mit der Jupiter/Saturn-Konjunktion in Wassermann im Dezember 2020 begonnen haben soll, wohl bereits 1980/81 startete, mit der Konjunktion der beiden Gesellschaftsplaneten in Waage. Schliesslich widmete sich der Referent den früheren Phasen von Pluto-Stellungen in Luft-Zeichen.
In der Zeit von 1882–1914 befand sich Pluto in Zwillinge und von 1971–1984 in Waage. Diese Phasen seien einhergegangen mit gewaltigen Fortschritten einerseits in Sachen Kommunikation und Mobilität, andererseits im Bereich von Beziehungen, Verträgen und Zusammenarbeit. Der Referent wies dabei darauf hin, dass jeweils entscheidende Entwicklungen immer dann Fahrt aufgenommen hätten, als sich auch Saturn im gleichen Zeichen wie Pluto befand. Entwicklungen und Themen der letzten beiden Jahre, mit Saturn in Wassermann (2021/22), geben somit wichtige Hinweise auf die nun anbrechende Zeit mit Pluto in diesem Zeichen.

Ein dritter, ebenfalls wichtiger Referenzpunkt, bildet schliesslich Plutos letzter Durchgang durch diesen Tierkreisabschnitt in den Jahren 1777–1798 – Stichwort: Französische Revolution. In jener Zeit habe der König seinen Status als Majestät verloren, und die Menschen seien bereit gewesen, für ihre Freiheit zu kämpfen, wie zurzeit die Ukrainer. Der informative, mit vielen historischen Beispielen gespickte Vortrag ermöglichte es den Zuhörerinnen und Zuhörern, sich ein plastischeres Bild der möglichen positiven Entwicklungen, aber auch der Gefahren (Stichworte: Diktatur der Masse, Intoleranz, Ausschluss) der neuen Ära mit Pluto in Wassermann zu machen.

Verena Bachmann widmete ihren Vortrag dem Thema «Geistiges Potenzial, irdische Gesetze und menschliche Wirklichkeit. Vom Umgang mit den Herausforderungen dieser Zeit.» Einleitend machte sie auf ein Dilemma aufmerksam, in welchem wir als Gesellschaft gegenwärtig steckten. Einerseits müssten wir lernen, uns der neuen Zeit, die enorme geistige Möglichkeiten biete, anzupassen, gleichzeitig hätten wir aber damit umzugehen, dass die Strukturen der Gesellschaft, in der wir leben, sich in Auflösung befänden. Drittens hätten wir dafür zu sorgen, dass unsere ganz menschlichen Bedürfnisse trotz dieser markanten Veränderungen genügend Beachtung fänden.

Nebst Pluto in Wassermann gibt es jedoch eine Reihe weiterer astrologischer Faktoren, die 2023 eine wichtige Rolle spielen. Die Astrologin erwähnt dabei den Planeten Mars. Er sei nicht nur Jahresherrscher, sondern avanciere durch Jupiter (bis Mitte Mai) sowie Chiron im Mars-Zeichen Widder zu einem Hauptthema. Verena Bachmann bringt dies mit Fanatismus, Religionskriegen und Migration in Verbindung, aber auch mit Trieben und Instinkten – den marsischen Urqualitäten. Sie betont, dass sich zurzeit insbesondere diese instinkthafte Seite negativ bemerkbar machen könne. Die Herausforderung bestehe darin, mit Situationen umgehen zu lernen, in denen Hilflosigkeit ein Thema sei, sowohl unsere eigene als auch die der anderen. Jupiter und Chiron bilden am 12. März eine Konjunktion, womit die beschriebenen Themen in dieser Zeit besonders spürbar sein dürften.

Mit dem Wechsel des (aufsteigenden) Mondknotens ins Zeichen Widder im Juli sei dann der Zeitpunkt gekommen, mehr Offenheit und Direktheit in Auseinandersetzungen einzubringen und falsche Kompromisse zu verabschieden. Als weitere wichtige Konstellationen erwähnte die Referentin einerseits Jupiter in Stier ab Mitte Mai, mit dem gleich anschliessenden ersten Quadrat zu Pluto sowie seine Position auf dem aufsteigenden Mondknoten (bis Juni), andererseits die rückläufige Venus, die im Sommer die Bühne betritt (23. Juli – 4. September) und mit Uranus und Lilith markante Aspekte bildet. Zudem findet der markante Neumond von November in Opposition zu Uranus Erwähnung. Die – etwas verkürzte – Aufforderung im Hinblick auf diese Konstellationen könnte lauten: Werte und Beziehungen zu reformieren oder zu revolutionieren.

Um das Thema ihres Vortrags, «2023: Morgendämmerung einer neuen Ära», zu erläutern, warf Alexandra Klinghammer zunächst einen Blick über das Jahr 2023 hinaus. Sie wies darauf hin, dass in den Jahren 2023/24 nicht nur der Zeichenwechsel von Pluto ansteht, sondern 2025 auch Uranus und Neptun in neue Zeichen treten. Diese kurz nacheinander stattfindenden Zeichenwechsel der geistigen Planeten ist ein aussergewöhnliches Ereignis an sich, doch kurz danach bilden sie auch noch einen harmonischen Aspekt miteinander. Diese Konstellation umschreibt die Referentin mit «Zuversicht».

Die zweite Hälfte der 2020er-Jahre ist in ihren Augen damit von einer komplett anderen Energie geprägt, als wir sie aktuell erlebten. Grosse Durchbrüche in gesellschaftlicher und geistiger Hinsicht würden dadurch möglich. Die erste Hälfte der 2020er-Jahre hingegen, mit ihren gesellschaftlichen Krisen, bezeichnet Alexandra Klinghammer als Inkubationsphase der neuen Ära, in welcher noch nicht klar sei, wohin die Reise gehe. 2023 seien wir immer noch mit Prozessen der Verarbeitung, des Verdauens und Loslassens beschäftigt. Diese Vorgänge sieht die Astrologin durch den absteigenden Mondknoten im Zeichen Skorpion (noch bis Juli) angezeigt, aber auch durch den Transit des Pluto, der in der ersten Phase seines Aufenthalts im Zeichen Wassermann im Quadrat zur Mondknotenachse stehe. Ebenfalls in diesen Kontext gehören gemäss Alexandra Klinghammer die Sonnen- und die Mondfinsternis von April/Mai 2023.

Bezüglich Saturn, der Anfang März ins Zeichen Fische wechselt, erwähnt die Referentin die Themen Verantwortung und Verbundenheit. Dabei handle es sich um Verbundenheit in einem umfassenden Sinn: nicht nur mit anderen, sondern auch mit den Pflanzen, Tieren, dem Feinstofflichen und dem Kosmos. Sie ermuntert dazu, achtsam zu sein, welche Gedanken, Worte und Handlungen jede und jeder Einzelne ins Energiefeld gebe. Wir alle könnten dieses Feld nähren und damit bewusst die aufdämmernde neue Ära mitgestalten.

Das Schlussbouquet des Abends bildete schliesslich ein ausführliches Interview über Anlagestrategien und die Börsenentwicklung im Jahr 2023, das Claude Weiss mit dem amerikanischen Finanzastrologen Ray Merriman führte. Aufgrund grossen Interesses wird dieses in der Kolumne «Mit den Sternen investieren» (S. 58) in dieser Nummer von Astrologie Heute abgedruckt.

Hinweis: Alle Vorträge sind als Audioaufnahmen hier erhältlich.


Trudy Baumann, geb. 1965; studierte Germanistik und Anglistik (M. A.); diplomierte Astrologin SFER; Ausbildungsleiterin Astrologie an der Schule für Erwachsene (SFER); Mitarbeiterin von Astrodata (E-Mail: Trudy Baumann)