K A L E N D E R
Mitte Dezember 2023 bis Mitte Februar 2024
von Verena Bachmann
Passend zum Jahreswechsel findet in den nächsten zwei Monaten eine – zunächst kaum merkliche – Trendwende statt. Die Erfahrungen dieser Zeit können als Vorbereitung für die im kommenden Jahr anstehenden Prozesse gesehen werden. Anders als dies bei empfangenen Visionen zur Sonnenwende im Dezember und guten Vorsätzen zum Neuen Jahr zu erwarten wäre, werden aus astrologischer Sicht zunächst die Fäden von Themen, Ereignissen und Entscheidungen des vergangenen Frühjahrs 2023 nochmals aufgenommen. Dabei geht es um das letzte Kapitel und den Abschluss der damit verbundenen Geschichten. In der zweiten Hälfte des Januars erfolgen dann erste Impulse für die Zukunft. Wirklich neue Entwicklungen sind jedoch erst ab Februar zu erwarten.
Astrologisch auffallend sind die vier Richtungswechsel von Langsamläufern in dieser Phase und die Tatsache, dass sich Ende Januar alle Langsamläufer vorwärtsbewegen. Sie alle laufen jedoch noch in Gradbereichen, die sie im ersten Halbjahr 2023 erstmals berührten. Deshalb geht es um die Wiedererwägung von Erfahrungen und Geschehnissen dieser Zeit. Je nach Planet und den durch ihn aktivierten Gradzahlen stehen unterschiedliche Themenbereiche und Prozesse im Vordergrund. Direkt betroffen sind jene mit Konstellationen in den angesprochenen Zeichen:
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Vollmond
27. 11. 2023 – 9:16 GT
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Neumond
12. 12. 2023 – 23:32 GT
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Vollmond
27. 12. 2023 – 0:33 GT
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Neumond
11. 1. 2024 – 11:57 GT
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Vollmond
25. 1. 2024 – 17:54 GT |
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Pluto bewegt sich von 28½ Grad Steinbock – 1 Grad Wassermann (betroffen sind alle mit Stellungen am Ende der kardinalen Zeichen Widder, Krebs, Waage und Steinbock sowie am Anfang der fixen Zeichen Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann) und Saturn von 1–8 Grad Fische (betroffen sind alle mit Konstellationen in der ersten Dekade der veränderlichen Zeichen Zwillinge, Jungfrau, Schütze und Fische). Beide sind Anfang Dezember bereits direktläufig und befinden sich in Gradbereichen, die von Februar bis April 2023 (Pluto) und von März bis Juni 2023 (Saturn) erstmals aktiviert wurden. In Bezug auf Machtstrukturen, Hierarchien, Kontrollmechanismen, Grenzen sowie Grenzüberschreitungen und Migration werden die Folgen des Geschehens von damals deutlich. Es gilt, die Konsequenzen zu ziehen.
Neptun erreicht am 6. Dezember auf 24.53 Grad Fische seine Station zur Direktläufigkeit (betroffen sind Konstellationen Ende der veränderlichen Zeichen). Er aktiviert Themen im Zusammenhang mit Idealen, Visionen, Sehnsüchten und Empathie, aber auch Bereiche wie Wasser und Meere, Chemie und Pharmazie sowie Musik und Film. Dabei geht es um Geschichten vom März 2023. Neptun macht sichtbar, inwieweit sich die damals aktuellen Visionen erfüllen liessen, macht aber auch Irrtümer und Illusionen deutlich und sorgt für Enttäuschungen.
Der Chiron wird am 27. Dezember auf 15.27 Grad Widder direktläufig (betroffen sind Stellungen in der Mitte der kardinalen Zeichen). Er nimmt Erfahrungen von Ende März auf und aktiviert zunächst nochmals in dieser Zeit erfolgte Verletzungen sowie damals erlebte Zweifel und Erfahrungen von Hilflosigkeit. Ab Januar bietet er die Möglichkeit zur Versöhnung und Heilung.
Jupiter wird am 31. Dezember auf 5.35 Grad Stier direktläufig (betroffen sind Stellungen in der ersten Dekade der fixen Zeichen). In den Bereichen Wertewandel, Finanzen, Ressourcen der Natur und Klimawandel lädt er dazu ein, noch einmal auf die Möglichkeiten und neuen Perspektiven zurückzukommen, die im Mai und Juni erkennbar wurden, und erst ab Januar all das umzusetzen, was sich als stimmig und sinnvoll erweist.
Nur Uranus ist noch bis zum 27. Januar rückläufig (Station zur Direktläufigkeit auf 19.05 Grad Stier; betroffen sind Konstellationen im Gradbereich 18–21 Grad fix). Er nimmt Ereignisse, Erkenntnisse und Erfahrungen vom Mai auf und zwar in Bezug auf die Themen Wertewandel und Umbruch im Umgang mit Finanzen und Energien sowie mit den neusten digitalen, technologischen und wissenschaftlichen Errungenschaften (Künstliche Intelligenz, Genetik). Er fordert dazu auf, die damaligen Erkenntnisse und Neuausrichtungen noch einmal ins Auge zu fassen und sich dann auf die nächsten Schritte vorzubereiten.
Die Lilith bewegt sich im Bereich von 6½ bis 15 Grad Jungfrau (betroffen sind Konstellationen in der ersten Hälfte der veränderlichen Zeichen). Die ihr in dieser Zeit zugeordneten Themen – Macht der Natur, Umgang mit den alltäglichen Notwendigkeiten, Gesundheit, Dienstleistungen sowie unerwartete, teilweise radikale Wendungen, Skandale und Tabubrüche – können als Wegbereiter und Vorbereitung für Entscheidungen und Konsequenzen gesehen werden, die in der Zeit von Mitte Februar bis Anfang April anstehen. In diesen Belangen lohnt es sich, auch zunächst banalen Vorfällen genügend Aufmerksamkeit zu schenken.
Hauptrollenspieler im Weltentheater dieser Zeit sind die Planeten Pluto, Neptun und Chiron. Die mit ihnen und ihren Themen in Verbindung stehenden Entwicklungen dürften am meisten Aufmerksamkeit erhalten und sowohl in Bezug auf mundane Themen wie auch auf der persönlichen Ebene durch konkrete Erfahrungen und Ereignisse zum Ausdruck kommen.
Die Entwicklungen im zeitlichen Ablauf: Anfang Dezember läuft die Venus im Quadrat zu Pluto (exakt am 3. Dezember) und verschafft ihm einen kurzen ersten Auftritt. Gleichzeitig bewegt sich die Lilith im Quadrat zum Mars (exakt am 4. Dezember). Diese beiden Konstellationen könnten in Bezug auf den laufenden Wertewandel, die Geschlechterdiskussion, den Kampf der verschiedenen Weltbilder, die Rolle des Weiblichen sowie die Macht der Natur und den Klimawandel ein nächstes Kapitel aufschlagen. Enthüllungen, Skandale, Tabubrüche, Naturereignisse oder schicksalhafte und tragische Vorfälle dürften dabei Prozesse mit nachhaltigen Folgen in Gang setzen. Die damit verbundenen konkreten Konsequenzen dürften erst zu einem späteren Zeitpunkt (ab Mitte Januar) deutlich werden.
In den Tagen rund um seinen Richtungswechsel (Station zur Direktläufigkeit am 6. Dezember) gewinnen zudem die Energien von Neptun an Bedeutung. Zunächst dürften vor allem schwer fassbare, spirituelle Erlebnisse, religiöse Ideale, aber auch die Sehnsucht nach Liebe, Frieden und Versöhnung im Vordergrund stehen. Der Neumond vom 13. Dezember steht in einem weiten Quadrat zu Neptun. Ein paar Stunden später wird der Merkur rückläufig (8½ Grad Steinbock am 13. Dezember bis 22 Grad Schütze am 2. Januar). Damit beginnt in mancherlei Hinsicht eine Zeit des Rückblicks und der Beschäftigung mit Erfahrungen und Themen aus der Vergangenheit. Vieles, was in dieser Zeit medial verbreitet und kommuniziert wird, ist von alten Erfahrungen, Informationen und Idealen geprägt und kann daher vermehrt für Missverständnisse sorgen.
Nach dem Neumond bewegen sich zunächst die Sonne (17. Dezember), danach der rückläufige Merkur (27. Dezember) und der Mars (28. Dezember) ins Quadrat zu Neptun. Damit dürften in dieser Phase politische, kulturelle und spirituelle Führungsfiguren sowie Idole aus Film, Musik und der Influencer-Szene im Rampenlicht stehen. Ihre Visionen, Überzeugungen und Versprechungen sowie ihr Verhalten (das, was sie in den vergangenen neun Monaten erlebten, unternahmen, kommunizierten und erreichten). Bei einigen könnte sichtbar werden, was sich hinter der schönen (idealen) Fassade abspielte. Vielleicht werden auch Lügen und Betrugsversuche aufgedeckt. In diesem Zusammenhang dürfte sich die Frage stellen, wie Menschen reagieren, wenn sie enttäuscht werden, das heisst, wenn ein Idol vom Sockel stürzt oder eine Vision wie eine Seifenblase zerplatzt.
Gemäss einer anderen Entsprechung könnten in dieser Zeit kritische Situationen rund um das Thema Migration sowie religiöse und politische Weltbilder die seit März 2023 (teilweise bereits seit Mai 2022) laufenden diesbezüglichen Entwicklungen infrage stellen.
Die Opposition der Venus zu Uranus (21. Dezember) kurz vor der Sonnenwende vom 22. Dezember sorgt für ein Zwischenspiel und lenkt die Aufmerksamkeit vorübergehend auf Beziehungen, Werte, laufende Verträge/Verbindlichkeiten und die in diesen Bereichen vorhandenen Tendenzen, sich aus bestehenden Abhängigkeiten zu befreien. Unerwartete Erkenntnisse und Ereignisse dürften für Aufregung sorgen. Weitere diesbezügliche Entwicklungen und Entscheidungen sind jedoch erst in den Monaten Februar und April zu erwarten.
In den Tagen um den Jahreswechsel wird in den oben beschriebenen Belangen Bilanz gezogen. Jupiter erreicht am 31. Dezember seine Station im Zeichen Stier. Die Venus läuft in dieser Zeit im Quadrat zu Saturn sowie zur Lilith, und in der Silvesternacht gesellt sich der Mond im Jungfrau-Zeichen dazu. Gleichzeitig bildet der noch knapp rückläufige Merkur in Konjunktion mit dem Mars ein Quadrat zu Neptun. In diesen Tagen dürfte sich in vielen Belangen die Frage stellen, welchen Werten (noch) vertraut werden kann, was stabil ist, echte Substanz hat und im laufenden Wandel bestehen kann.
Neptun und seine Themen sind auch im Januar noch aktuell. Allerdings gewinnen in diesem Monat die Themen von Chiron und etwas später von Pluto zunehmend an Bedeutung und prägen das Geschehen. Zunächst läuft die Sonne im Quadrat zu Chiron (6. Januar), dann der Mars (25. Januar), Merkur (26. Januar) und schliesslich die Venus (5. Februar). In diesem Zusammenhang dürften bestehende Schwachstellen, alte Wunden, Versagenserfahrungen oder Fragen, auf die es keine Antwort, und Situationen, in denen es keine «Lösung» gibt, aktuell werden und für Zweifel am eingeschlagenen Weg sorgen. Dort, wo die Betreffenden das, was ist, akzeptieren können, ohne das Vertrauen zu verlieren, sind wundersame Wendungen möglich, können alte Wunden geheilt werden und kann Versöhnung stattfinden. Dort hingegen, wo versucht wird, etwas zu erzwingen, ist mit zusätzlichen Schmerzen und Erschütterungen zu rechnen.
Heikel dürfte es vor allem ab Mitte Januar werden. Dann sind beinahe sämtliche oben erwähnten Themen aktiv, verdichten sich und leiten gemeinsam den eingangs erwähnten Übergang in eine nächste Phase der Entwicklung ein. In dieser Zeit hat Pluto seinen grossen Auftritt. Am 20. Januar bildet er ganz am Ende des Steinbock-Zeichens eine Konjunktion mit der Sonne, legt den Samen für Absichten und Ziele und setzt Impulse für die im Jahr 2024 laufenden Prozesse in Bezug auf Autoritäts- und Führungsthemen. Knapp zwölf Stunden später wechselt er dann ins Wassermann-Zeichen, in welchem er bis September aktiv sein wird. Der Vollmond vom 25. Januar in Konjunktion mit Pluto und im Quadrat zu Jupiter sowie der am 26. Januar stillstehende und dann direktläufige Uranus weisen darauf hin, dass die alten, hierarchisch-autoritären Führungsfiguren und Strukturen, aber auch die damit verbundenen Ziele im Jahr 2024 eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen dürften. Parallel dazu gewinnen jedoch neue, innovative, kooperative Modelle sowie Ideale von Diversität, Ebenbürtigkeit und Individualität zunehmend an Raum. Der eigentliche Übergang in eine neue Zeit und die damit verbundenen Prozesse dürften jedoch erst Ende 2024 bzw. im Verlauf des Jahres 2025 einen (vorläufigen) Abschluss finden.
Anfang Februar beginnt die nächste Aufbruchsphase. Erfahrungen und Ereignisse in den Tagen rund um den Wassermann-Neumond vom 9. Februar, der im Quadrat zum dann direktläufigen Uranus stattfindet, dürften dabei eine nicht unwichtige Rolle spielen.
Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.
Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann