Persönlichkeitstiefen erkunden

Bruno von Flüe:
Gestaltordnungen der Seele
Neun astrologische Deutungen

Hc., 488 S., 19 farb. Abb., Beilage: 20 S. in Farbe, € 49.95, Astronova Verlag, D-Tübingen 2024
Bestellbar über www.astronova.de
 

In Gestaltordnungen der Seele präsentiert der Astrologe, Psychotherapeut und Philosoph Bruno von Flüe astrologische Radix-Deutungen von neun schöpferischen Persönlichkeiten, deren Lebensweg er tiefgründig beleuchtet. Dazu zählen Thomas Ring und Carl Gustav Jung, deren Schüler er war, Rainer Maria Rilke, Hannah Arendt Martin Heidegger, Jean Gebser, Helmuth Plessner, Jean Rudolf von Salis und Ruth Rilke.

Mit kompetentem Fachwissen und sprachlicher Gewandtheit verbindet der Autor stilsicher Thomas Rings Methode der klassisch-revidierten Astrologie inklusive der Dominantenverkettung mit der Typologie C.G. Jungs. Anhand bedeutsamer Konstellationen, u.a. der Jahrhundert-Konjunktion von Neptun und Pluto, sowie mit dem Alterspunkt nach Huber vollzieht von Flüe wichtige Entwicklungen in deren Leben nach.

Allen Astrologinnen und Astrologen werden sowohl in der Einleitung als auch in den Deutungen die Grundbegriffe der «Astrologischen Menschenkunde» von Thomas Ring nähergebracht und Erläuterungen zur typologischen Wahrnehmung nach C.G. Jung und deren phänomenologischen Me­thoden gegeben. Es wird deutlich, dass man mit der Astrologie als «archetypisches Alphabet» und der Jung’schen Typologie die tiefsten Schichten einer Persönlichkeit erfassen kann.

Mit diesem faszinierenden und anspruchsvollen Werk ist es dem Autor gelungen, auf hohem Niveau einen tiefen Einblick in eine ganzheitliche Betrachtungsweise des Geburtshoroskops und der kosmischen Zusammenhänge zu vermitteln, wobei die individuelle Geisteshaltung und der gesellschaftliche Aspekt nicht ausser Acht gelassen werden.

Neue Massstäbe in der Asteroidenarbeit

Werner Held:
Die Astrologie der Asteroiden
Die geheimen Zeichen Gottes deuten, Band 1 &  2

Je 700 S., Hc. € 84.99 / Pb. € 66.99 / E-Book € 49.99, Books on Demand, D-Norderstedt (2023)
Bestellbar über www.bod.de
 

Mit den Asteroiden – und anderen Kleinobjekten unseres Sonnensystems – ist das so eine Sache: Für die einen sind sie unnötiges Beiwerk, das eine Horoskopzeichnung zum unüberschaubaren Sammelsurium an Symbolen macht, für die anderen bedeuten sie eine zusätzliche Deutungshilfe, die dem Betrachter einen höchst individuellen Blick auf das Geburtsbild verschafft.

Der in Berlin lebende Astrologe und Psychologe Werner Held gehört definitiv zur letzten Sorte. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Himmelskörpern, veröffentlicht über sie regelmäßig Texte auf seiner Website und unterhält eine monatliche Radiosendung, in der er über seine Forschungen berichtet. Seine gesammelten Erkenntnisse hat er nun in zwei voluminösen Bänden zusammengefasst: Die Astrologie der Asteroiden – die geheimen Zeichen Gottes deuten.
Nicht nur über Ceres, Vesta oder Pallas schreibt Held – über sie gibt es ja bereits eine gewisse, wenngleich auch überschaubare, Menge an Literatur. Nein, was seine Arbeit auszeichnet, ist die schiere Masse an Klein – und Kleinstkörpern: Mit insgesamt über 500 Objekten befasst er sich.

Zum Beispiel mit Urania, Asteria, Coppernicus und Stargazer – Asteroiden, die wichtig für die Astrologie sind und in Sterndeuterhoroskopen häufig prominent platziert sind. Aber auch mit dem Kuipergürtel-Bewohner Chaos, der in der jetzigen Zeit eine ganz besondere – und leider nicht nur glückliche – Rolle spielt. Zentauren wie Chiron, Nessus, Asbolus, Pholus oder Amycus dürfen natürlich auch nicht fehlen.

In Band 1 werden die Himmelskörper Abundantia bis Kalliope besprochen, in Band 2 folgen Kama bis Zvezdotchet. Ferner enthält Band 2 weitere ausführliche Texte, z. B. über Eris, Orcus, Priapus und Lilith, die vom Umfang her über die (teilweise schon recht ausufernden) Beschreibungen noch hinausgehen.

Held beleuchtet nicht nur den Mythos und die Namensherkunft der Objekte, sondern auch das jeweilige Entdeckungshoroskop (häufig mitsamt dem Neumond, der sich davor gebildet hat) und lässt sogar Eindrücke aus der medialen Aufstellungsarbeit in seine Deutungen mit einfließen. So gelingt ihm ein visionäres, höchst aufschlussreiches Werk, das eine spannende theoretische Fundierung besitzt und für die – noch relativ junge – astrologische Asteroidenarbeit bereits jetzt hohe Maßstäbe setzt.
roskopen freuen!

Liebeserklärung an das Tarot

Johannes Fiebig, Mary K. Greer, Rachel Pollack, Robert A. Gilbert:
DAS TAROT von A. E. Waite und P. Colman Smith
Die Geschichte des populärsten Tarot der Welt

Hc., 444 S., Deck mit 78 Karten und Faksimile in einer Schlagkassette, € 100.– / sFr. 129.– fPr, TASCHEN Verlag, D-Köln 2023
Bestellbar über www.taschen.com

DAS TAROT von A. E. Waite und P. Colman Smith, herausgegeben von Johannes Fiebig und ergänzt durch Beiträge von Mary K. Greer sowie Rachel Pollack, präsentiert sich als schöne Box, die ein Tarotdeck von Waite-Smith, Waites renommiertes Buch «The Key to the Tarot» sowie einen prächtigen Text-Bild-Band enthält.

Letzterer bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Tarot in drei Kapiteln: Das erste widmet sich der Entstehungs- und Entdeckungsgeschichte des Tarots. Hier werden auch Leben und Werk von Arthur E. Waite und Pamela Colman Smith, den Schöpfern des Decks, durch einfühlsame Essays beleuchtet. Im zweiten Kapitel, dem Herzstück des Buches, werden alle 78 Tarotkarten detailliert vorgestellt. Die Bedeutungen der Karten werden so dargelegt, dass Leserinnen und Leser angeregt werden, die vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten selbst zu erkunden. Kapitel drei konzentriert sich auf die Praxis: Es führt Legemuster ein, bietet Praxistipps und einen «Quick-Check» für sofortige Antworten zu jeder Karte.

Das vorgestellte Set lädt dazu ein, die Tarotkarten als Instrument der (Selbst-)Reflexion und Quelle neuer Einsichten zu nutzen. «Das Tarot» ist damit mehr als ein Lehrbuch; es bietet die Gelegenheit, sich auf eine Reise der persönlichen und spirituellen Entfaltung zu begeben.