Astrologie Heute Nr. 230 (August 2024) - Psychologie
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Astrologie Heute Nr. 230
August 2024

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 230 bestellen
P  S  Y  C  H  O  L  O  G  I  E
 
Erwartung, Enttäuschung und Selbsttäuschung
von Barbara Egert
 

Je stärker der Druck in unserer Gesellschaft, desto grösser die Zahl der Ratgeber, die uns erklären, wie man dennoch ein zufriedenes Leben führen kann. Doch auch wenn man alle gutgemeinten Ratschläge befolgte, frühkindliche Enttäuschungen sind anhänglich und denken gar nicht daran, einfach so aus unserem Gedächtnis zu verschwinden. Selbst wenn wir uns nur noch vage an reale Ereignisse erinnern, die sich uns in grauer Vorzeit nachhaltig einprägten, überschatten sie dennoch die Gegenwart und beeinflussen unsere seelische Stabilität und körperliche Gesundheit.

Mit dieser Einleitung beginnt Barbara Egert ihren neuen Artikel, in dem sie dem komplexen Tanz von Erwartung, Enttäuschung und Selbsttäuschung und deren Wurzeln auf den Grund geht. Zunächst befasst sie sich mit den langanhaltenden psychologischen Auswirkungen frühkindlicher Erfahrungen und bespricht deren Verbindung zu astrologischen Konstellationen. Sie zeigt dabei auf, wie unerfüllte Erwartungen aus der Kindheit ein ganzes Leben prägen können. Diese frühen Prägungen beeinflussen dabei nicht nur unsere (zukünftigen) Erwartungen, sondern auch unsere Reaktionen auf Enttäuschungen.

Die Autorin illustriert dies anhand des Horoskops von Maya, einem hochsensiblen Kind, das stark von Neptun beeinflusst wird. Verdeutlicht wird, wie bestimmte astrologische Konstellationen die Sensibilität eines Kindes und dessen Umgang mit Enttäuschungen spiegeln. Dabei wird unter anderem betont, wie eine starke Neigung zur Fantasie in der Kindheit später zu Schwierigkeiten führen kann, Realität von Illusion zu unterscheiden, was dann weitere Enttäuschungen nach sich zieht.

Im weiteren Verlauf des Artikels wird die Verbindung zwischen frühen Bindungsängsten und langanhaltender Furcht vor dem Verlassenwerden diskutiert. Die tief verwurzelten Ängste spiegeln sich oft in erwachsenen Beziehungen wider, wo selbst geringfügige Anzeichen einer möglichen Distanzierung intensive Angstzustände auslösen können.

Die Autorin betont die Rolle der Astrologie beim Verstehen dieser Muster, insbesondere die Aspekte von Neptun, die oft mit einer idealisierten Wahrnehmung von Beziehungen und einer Neigung zu unrealistischen Erwartungen verbunden sind. Diese Aspekte können dazu führen, dass Betroffene sich in einer ständigen Sehnsucht nach einer unerreichbaren Form der Liebe verlieren, was unweigerlich zu weiteren Enttäuschungen führt.

Abschliessend argumentiert Barbara Egert, dass wir durch Selbstreflexion und die Entwicklung realistischerer Erwartungen in zwischenmenschlichen Beziehungen lernen können, gesündere und stabilere Bindungen zu formen. Sie schliesst mit dem Hinweis: «Wenn man offen auf das Leben zugeht, eröffnen sich einem viele Möglichkeiten. Aber man verharrt oder (mit Pluto) verbeisst sich in diese Enttäuschung. Es geht darum, Ärger und Gefühle zu akzeptieren, sie nicht zu unterdrücken oder zu bekämpfen. Es geht um Achtsamkeit und Wahrnehmung der Emotionen, ohne vor ihnen und vor sich selbst wegzulaufen.»

Aus dem Inhalt:
– Die Anfänge
– Fallbeispiel: Das Horoskop der hochsensiblen Maya
– Neptun wird überstrapaziert!
– Neptun im individuellen Horoskop
– Merkur und seine boshaften Freuden
– Neptun und die Ent-Täuschungen
– Pros und Cons von Jupiter/Neptun-Verbindungen
– Von Erwartungsmanagement bis Zweckoptimismus
– «Hoffnung ersäuft Angst»
– Eine schwierige Übung


Barbara Egert, geprüfte Astrologin DAV, jahrzehntelange Astrologieerfahrung; Bücher: «Astro-logische Merkwürdigkeiten – Kolumnen» (2017, nur bei Amazon erhältlich), «Wenn die Kindheit Schatten wirft: Beziehungen, Hochsensibilität, Narzissmus» (2014), «Hochsensibilität im Horoskop» (2012), «Krisen im Horoskop erkennen» (2011), «Kindheitserfahrungen im Horoskop» (2009); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE, E-Mail: Barbara Egert