E D I T O R I A L
Die Welt ist im Umbruch – und wir mittendrin. Mitgerissen vom Sog der Veränderung finden wir uns auch in den kommenden Monaten in einer fordernden Übergangsphase mit weitreichenden Auswirkungen wieder: Während alte Geschichten zu Ende gehen, werden neue Zyklen angestossen – «erste Kapitel längerer Geschichten», wie Verena Bachmann es nennt. [S. 4 ff.]
Eines dieser ersten Kapitel eröffnete sich bereits mit dem «Uranus-Vollmond» vom 12. Februar, der, zusammen mit den März-Finsternissen und dem Neptun-Widder-Ingress markante Machtverschiebungen einleitete – bis hin zur Infragestellung des Atlantikbündnisses. Parallelen zum letzten Neptun-Widder-Ingress von 1861, der den Beginn des amerikanischen Bürgerkriegs markierte, drängen sich auf – nicht zuletzt im Hinblick auf die gegenwärtige Spaltung in den USA. [S. 12 ff.]
Weniger als einen Tag nach dem darauffolgenden Fische-Neumond entfaltete sich dann in Washington ein machtpolitisches Drama: Die Demütigung von Wolodimir Selenski durch Trump und Vizepräsident Vance kam einem Weckruf gleich – und zeigte deutlich, wie verletzlich alte Bündnisse geworden sind. Auch die Handschrift von Chiron war mit im Spiel – eine Wunde im US-Horoskop, die uns noch länger beschäftigen dürfte. [S. 16 ff.]
Was sich in einzelnen Ereignissen zuspitzt – wie jüngst in Washington – ist oft Teil weit grösserer Bewegungen. Im grossen Mundan-Artikel ab S. 20 zeichnet Claude Weiss eine eindrückliche «4-D-Landkarte» zur astrologischen Orientierung. Das Jahr 2025 wird als Wendepunkt globaler Umbrüche beschrieben. Ausgangspunkt ist der tiefgreifende Wandel seit 2020, als die grossen Zyklen von Jupiter, Saturn und Pluto vom versöhnlichen Waage-Zeichen in die Nüchternheit von Steinbock und die Unruhe von Wassermann wechselten. Im Menschheitshoroskop verdichten sich seither zentrale Mars-Auslösungen – mit Washington als Epizentrum: Dessen progressive Mars/Aszendenten-Konjunktion im Menschheitshoroskop signalisiert eine Intensivierung der US-Rolle: autoritäre Tendenzen, brüchige Allianzen und die Versuchung, Macht mit Härte durchzusetzen. Im Hintergrund begleitet Pluto über Jahre hinweg den progressiven Aszendenten – ein Transit, der den globalen Wandel spiegelt und verschärft. [S. 20 ff.]
Wie stark eine Gestalt wie Elon Musk das Spannungsfeld unserer Zeit verkörpert – zwischen Vision, Machtanspruch und Provokation – zeigt das Horoskop-Porträt von Thomas Wolter. Musk, der eine lebensbedrohliche Krise überstand und daraus u.a. die Vision entwickelte, den Mars zu besiedeln, steht exemplarisch für das polarisierende Potenzial einer starken Mars-Signatur. Freuen Sie sich auf eine verblüffende astrologische Spurensuche, bei der sich Biografie, Zeitgeist und kosmisches Timing filmreif verknüpfen. [S. 41 ff.]
Für unser Auge fern, doch von gewaltiger Kraft, dreht sie sich – die Spiralgalaxie [siehe Titelbild], unserer Milchstrasse ähnlich. Als Teil dieser Matrix aus Licht, Raum und Bewegung werden wir in eine neue Ära katapultiert. Die Welt, wie wir sie kannten, verliert ihr vertrautes Antlitz – schneller als uns lieb ist. Vielleicht hilft es uns, wenn wir einen Tag nach dem anderen nehmen – gemeinsam unterwegs, aufmerksam, im Jetzt und bereit, uns auf Ungewohntes einzulassen?
Barbara Kissling
Redaktorin
Barbara Kissling, geb. 1975, geprüfte Astrologin SFER, seit vielen Jahren Auseinandersetzung mit alternativen Heilmethoden und Bewusstseinsschulung; seit April 2021 Redaktionsleiterin ASTROLOGIE HEUTE; studierte Persönlichkeitspsychologie (lic. phil. I), langjährige Erfahrung in Personalentwicklung und Erwachsenenbildung (E-Mail: Barbara Kissling)